Mirella Schütz-Ierace Von geheimen Politikmachern und wissenschaftlichen Hoflieferanten Mirella Schütz-Ierace Von geheimen Politikmachern und wissenschaftlichen Hoflieferanten Wissenschaftliches Wissen in der Politikberichterstattung Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Die vorliegende Arbeit wurde von der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich im Herbstsemester 2009 auf Antrag von Prof. Dr. Heinz Bonfadelli und Prof. Dr. Otfried Jarren als Dissertation angenommen. 1. Auflage 2010 Alle Rechte vorbehalten © VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2010 Lektorat: Dorothee Koch / Sabine Schöller VS Verlag für Sozialwissenschaften ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesond ere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: STRAUSS GMBH, Mörlenbach Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-531-17283-5 Dank Die vorliegende Dissertation wurde selbstverständlich „ohne unerlaubte Beihil- fe“ verfasst, wie es in der Promotionsordnung der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich verlangt wird. Ohne die Unterstützung vieler verschiedener Protagonisten wäre sie jedoch niemals entstanden. An dieser Stelle möchte ich deshalb all jenen danken, die mir auf die eine oder andere Art bei meiner Arbeit geholfen haben: An erster Stelle bedanke ich mich bei Prof. Dr. Heinz Bonfadelli, der meine Dissertation von Anfang an begleitet hat, mir einen gro- ßen Freiraum ließ, mich aber auch immer wieder aus den gedanklichen Fängen der Politikwissenschaft befreit und zur Publizistikwissenschaft zurück geführt hat. Wertvolles Feedback bekam ich auch von Prof. Dr. Otfried Jarren, der mir als Zweitgutachter zur Seite stand. Finanziert wurde die Arbeit durch den Schweizerischen Nationalfonds im Rahmen des NCCR Democracy und ich möchte folgenden darin involvierten Personen danken: PD Dr. Thomas Widmer für die unkomplizierte Leitung des Projektes „Information on Public Perfor- mance – Creation, Diffusion, Utilization“; Kathrin Frey für die gute Zusammen- arbeit, hilfreiches Feedback und das Bereitstellen von Daten aus ihren Befra- gungen; Christine Zollinger für ihre Projektmitarbeit; allen Beteiligten der NCCR-Doktorandenschule für Feedback, Organisation und Finanzierung. Wert- volle Rückmeldungen erhielt ich ebenfalls von Prof. Dr. Barbara Pfetsch und Prof. Dr. Ralph Weiß. Bei der Datenerhebung haben mir Simone Buchmann, Andrea Brülisauer und Saskia Feiden unbezahlbare Hilfe geleistet. Korrigiert und formatiert wurde die Arbeit schließlich durch Martina Meienberg, Dominik Weibel, Oliver Widmer und Martina Vogel. Ihnen allen gebührt ebenfalls ein großes Dankeschön. Für das sehr angenehme Arbeitsklima am IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich – möchte ich mich besonders bei meinen Kolleginnen und –kollegen der Abtei- lung „Medienrealität und Medienwirkung“ bedanken. Und nicht zuletzt gilt mein Dank meinen Eltern, meinem Mann und meinen Freunden, die mich unter- stützt und ermutigt haben und die unbeirrt daran glaubten, eines Tages dieses Buch in den Händen halten zu können. Inhalt 1(cid:3) Wissenschaft im Schnittbereich von Politik und Medien .................... 13(cid:3) 1.1(cid:3) Gegenstandsbestimmung ................................................................. 16(cid:3) 1.2(cid:3) Definitionen .................................................................................... 20(cid:3) 1.3(cid:3) Gliederung der Arbeit ..................................................................... 23 2(cid:3) Wissenschaftliches Wissen als Mittel politischer Legitimation ........... 25(cid:3) 2.1(cid:3) Interpenetrationsprozesse zwischen Politik- und Wissenschaftssystem ...................................................................... 27(cid:3) 2.2(cid:3) Input- vs. output-orientierte Legitimation ....................................... 31(cid:3) 2.3(cid:3) Legitimation über wissenschaftliches Wissen ................................. 33(cid:3) 2.4(cid:3) Politikwissenschaftliche Perspektive: Zwischenfazit ...................... 35 3(cid:3) Öffentliche Kommunikation wissenschaftlichen Wissens ................... 37(cid:3) 3.1(cid:3) Interpenetrationsprozesse zwischen Medien- und Wissenschaftssystem ...................................................................... 40(cid:3) 3.2(cid:3) Wissenschaftliches Wissen als „instrumentelle Gegebenheit“ ........ 43(cid:3) 3.3(cid:3) Selektion: Resonanz wissenschaftlichen Wissens ........................... 45(cid:3) 3.3.1(cid:3) Nachrichtenwert-Theorie .......................................................... 46(cid:3) 3.3.2(cid:3) Ansätze aus dem Wissenschaftsjournalismus ........................... 52(cid:3) 3.3.3(cid:3) Forschungsstand zur Selektion wissenschaftlichen Wissens .... 56(cid:3) 3.4(cid:3) Akzentuierung: Framing wissenschaftlichen Wissens .................... 61(cid:3) 3.5(cid:3) Qualität der Berichterstattung über wissenschaftliches Wissen ...... 64(cid:3) 3.6(cid:3) Publizistikwissenschaftliche Perspektive: Zwischenfazit ............... 70 8 Inhalt 4(cid:3) Öffentliche Kommunikation als Voraussetzung politischer Legitimation .......................................................................................... 71(cid:3) 4.1(cid:3) Interpenetrationsprozesse zwischen Politik- und Mediensystem .... 72(cid:3) 4.2(cid:3) Politische Legitimation und Massenmedien .................................... 75(cid:3) 4.3(cid:3) Politische Berichterstattung in der Schweiz .................................... 82(cid:3) 4.4(cid:3) Legitimation durch Kommunikation: Zwischenfazit ...................... 86 5(cid:3) Synthese und Hypothesen ...................................................................... 87 6(cid:3) Methoden ................................................................................................. 95(cid:3) 6.1(cid:3) Case Study Approach ...................................................................... 97(cid:3) 6.1.1(cid:3) Verordnung über Tempo 30-Zonen .......................................... 99(cid:3) 6.1.2(cid:3) Revision des Straßenverkehrsgesetzes ...................................... 99(cid:3) 6.1.3(cid:3) Revision des Asyl- und Ausländergesetzes ............................. 100(cid:3) 6.1.4(cid:3) Änderung des Asylgesetzes im Rahmen des Entlastungsprogramms ............................................................ 101(cid:3) 6.1.5(cid:3) Verlängerung des Zulassungsstopps für Ärzte ........................ 101(cid:3) 6.1.6(cid:3) Revision des Betäubungsmittelgesetzes .................................. 102(cid:3) 6.2(cid:3) Resonanzanalyse ........................................................................... 102(cid:3) 6.3(cid:3) Inhaltsanalyse ................................................................................ 105(cid:3) 6.3.1(cid:3) Quantitative Inhaltsanalyse ..................................................... 105(cid:3) 6.3.2(cid:3) Qualitative Inhaltsanalyse ....................................................... 108(cid:3) 6.4(cid:3) Leitfadeninterviews ....................................................................... 109 7(cid:3) Befunde der Resonanzanalyse ............................................................. 111(cid:3) 7.1(cid:3) Tempo 30: Stetig steigende Resonanz........................................... 111(cid:3) 7.2(cid:3) SVG: Volksabstimmung generiert Resonanz ................................ 112(cid:3) 7.3(cid:3) Migration: Fürsorgestopp wird „zweckentfremdet“ ...................... 113(cid:3) 7.4(cid:3) Zulassungsstopp: Wenig Medieninteresse .................................... 115(cid:3) 7.5(cid:3) Betäubungsmittelgesetz: Starke Schwankungen ........................... 116(cid:3) 7.6(cid:3) Zusammenfassung der Befunde zur Resonanzanalyse .................. 117 Inhalt 9 8(cid:3) Befunde der quantitativen Inhaltsanalyse .......................................... 119(cid:3) 8.1(cid:3) Formale Kriterien .......................................................................... 119(cid:3) 8.1.1(cid:3) Artikeltyp und Artikellänge .................................................... 119(cid:3) 8.1.2(cid:3) Platzierung, Quelle und Bildanteil .......................................... 120(cid:3) 8.1.3(cid:3) Deklaration des wissenschaftlichen Wissens .......................... 122(cid:3) 8.1.4(cid:3) Wissenschaftliches Wissen im Zeitverlauf ............................. 126(cid:3) 8.2(cid:3) Inhaltliche Kriterien ...................................................................... 128(cid:3) 8.2.1(cid:3) Berichterstattungsanlass .......................................................... 129(cid:3) 8.2.2(cid:3) Phase des politischen Prozesses .............................................. 130(cid:3) 8.2.3(cid:3) Hauptakteure ........................................................................... 132(cid:3) 8.2.4(cid:3) Wirkungszusammenhänge ...................................................... 134(cid:3) 8.2.5(cid:3) Qualität der Berichterstattung ................................................. 135 9(cid:3) Befunde der qualitativen Inhaltsanalyse ............................................ 143(cid:3) 9.1(cid:3) Nachrichtenfaktoren von wissenschaftlichem Wissen .................. 144(cid:3) 9.2(cid:3) Kontrahenten als Aussagenquelle ................................................. 147(cid:3) 9.3(cid:3) Delegitimation durch wissenschaftliches Wissen ......................... 152(cid:3) 9.4(cid:3) Spezifizierung des wissenschaftlichen Wissens ............................ 155 10(cid:3) Befunde der Leitfadeninterviews ........................................................ 159 11(cid:3) Interpretation ........................................................................................ 163(cid:3) 11.1(cid:3) Zur Relevanz wissenschaftlichen Wissens .................................... 163(cid:3) 11.2(cid:3) Nachrichtenfaktoren als Selektionskriterien für wissenschaftliches Wissen ............................................................ 165(cid:3) 11.3(cid:3) Wissenschaftliches Wissen und politischer Prozess ...................... 167(cid:3) 11.4(cid:3) Wissenschaftliches Wissen und Zeitungstyp ................................ 168(cid:3) 11.5(cid:3) Zum (De-)Legitimationspotenzial wissenschaftlichen Wissens .... 169(cid:3) 11.6(cid:3) Zu den Einflussmöglichkeiten auf die Berichterstattung .............. 171 12(cid:3) Zusammenfassung ................................................................................ 173(cid:3) 12.1(cid:3) Vorgehensweise ............................................................................ 174(cid:3) 12.2(cid:3) Befunde der Untersuchung ............................................................ 176 10 Inhalt 13(cid:3) Fazit und Diskussion ............................................................................ 179 Anmerkungen ................................................................................................. 185(cid:3) Literatur .......................................................................................................... 187(cid:3) Anhang ............................................................................................................ 199(cid:3) Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abbildung 1: Wissenschaft – Medien – Politik: Kreismodell ........................... 17(cid:3) Abbildung 2: Thematisierung von Wissenschaft in den Medien ....................... 38(cid:3) Abbildung 3: Selektionskriterien für sozialwissenschaftliches Wissen ............ 50(cid:3) Abbildung 4: Positionen des Politik- und des Mediensystems .......................... 72(cid:3) Abbildung 5: Macht und Legitimation im Politik- und im Mediensystem ........ 79(cid:3) Abbildung 6: Einfluss der Massenmedien auf den politischen Prozess ............ 81(cid:3) Abbildung 7: Wissenschaft – Politik – Medien: Theoriemodell ....................... 89(cid:3) Abbildung 8: Hypothesen.................................................................................. 92(cid:3) Abbildung 9: Information on public performance ............................................. 96(cid:3) Abbildung 10: Fälle nach Konfliktivität und Medienresonanz .......................... 98(cid:3) Abbildung 11: Resonanz Tempo 30 ................................................................. 112(cid:3) Abbildung 12: Resonanz SVG ......................................................................... 113(cid:3) Abbildung 13: Resonanz Migration ................................................................. 114(cid:3) Abbildung 14: Resonanz Zulassungsstopp ....................................................... 116(cid:3) Abbildung 15: Resonanz Betäubungsmittelgesetz ........................................... 117(cid:3) Abbildung 16: Wissenschaftliches Wissen im Zeitverlauf ............................... 126(cid:3) Abbildung 17: Wissenschaftliches Wissen nach Politikbereich im Zeitverlauf ............................................................................... 127(cid:3) Abbildung 18: Wissenschaftliches Wissen nach Fall im Zeitverlauf ............... 128(cid:3) Abbildung 19: Akteursbereich Wissenschaft im Zeitverlauf ........................... 133(cid:3) Abbildung 20: Konstellationen der Meinungsäusserung von Journalisten ...... 138(cid:3) Tabelle 1: Umgang mit Information: Wissenschaftler vs. Journalisten ............. 42(cid:3) Tabelle 2: Qualitätsmerkmale im Überblick ..................................................... 67(cid:3) Tabelle 3: Medienabdeckung der Schweiz nach Sprachregionen ..................... 84(cid:3) Tabelle 4: Politische Tendenzen Deutschschweizer Zeitungen ......................... 85(cid:3) Tabelle 5: Angaben zur Artikelsuche in der Schweizerischen Mediendatenbank ............................................................................ 104(cid:3) 12 Tabellenverzeichnis Tabelle 6: Übersicht über das Sample der quantitativen Inhaltsanalyse ......... 106(cid:3) Tabelle 7: Anzahl qualitativ codierter Artikel nach Fall ................................. 109(cid:3) Tabelle 8: Platzierung der Artikel nach Zeitung ............................................. 121(cid:3) Tabelle 9: Deklaration des wissenschaftlichen Wissens ................................. 123(cid:3) Tabelle 10: Wissenschaftliches Wissen nach Politikbereich ............................ 124(cid:3) Tabelle 11: Wissenschaftliches Wissen nach Zeitung ...................................... 125(cid:3) Tabelle 12: Berichterstattungsanlass ................................................................ 129(cid:3) Tabelle 13: Phasen des politischen Prozesses .................................................. 131(cid:3) Tabelle 14: Vergleich der Akteursbereiche ...................................................... 132(cid:3) Tabelle 15: Vergleich der Wirkungszusammenhänge ...................................... 134(cid:3) Tabelle 16: Aktualität der Berichterstattung .................................................... 136(cid:3) Tabelle 17: Meinung des Journalisten nach Artikeltyp .................................... 137(cid:3) Tabelle 18: Zusammenfassung der Objektivitätskriterien ................................ 139(cid:3) Tabelle 19: Objektivität nach Zeitung .............................................................. 141(cid:3) Tabelle 20: Konfliktlinien der untersuchten Fälle ............................................ 148(cid:3)