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Von der Information zum Wissen: Die Rolle der Rezeption fur die Entstehung von Wissensunterschieden. Ein Beitrag zur Wissenskluftforschung PDF

355 Pages·1997·9.287 MB·German
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Werner Wirth Von der Information zum Wissen Studien zur Kommunikationswissenschaft Band 23 Werner Wirth Von der Information zum Wissen Die Rolle der Rezeption für die Entstehung von Wissensunterschieden. Ein Beitrag zur Wissenskluftforschung Westdeutscher Verlag Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Wirth, Werner: Von der Information zum Wissen: die Rolle der Rezeption für die Entstehung von Wissens unterschieden; ein Beitrag zur Wissenskluftforschung 1 Werner Wirth. - Opladen: Westdt. Verl., 1997 (Studien zur Kommunikationswissenschaft; Bd. 23) ISBN 978-3-531-12944-0 ISBN 978-3-322-91678-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-91678-5 Alle Rechte vorbehalten © Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden, 1997 Der Westdeutsche Verlag ist ein Unternehmen der Bertelsmann Fachinformation GmbH. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbe sondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. http://www.westdeutschervlg.de Höchste inhaltliche und technische Qualität unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produk tion und Verbreitung unserer Bücher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Einschweißfolie besteht aus Polyäthylen und damit aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schadstoffe freisetzen. Umschlaggestaltung: Christine Huth, Wiesbaden ISBN 978-3-531-12944-0 Vorwort Dieser Band ist eine gekürzte und überarbeitete Fassung meiner Dissertation, die ich im Juni 1994 bei der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians Universität eingereicht habe. Für die vielfältige Unterstützung möchte ich mich bei allen bedanken, die zum Gelingen dieses Bandes beigetragen haben. Allen voran danke ich meinem Lehrer Prof. Dr. Werner Früh für die stets engagierte, konstruktive und kritische Betreuung der Arbeit. Seine wohlbegründete Kritik hat mich in allen Phasen der Arbeit weitergebracht und erheblich dazu beigetragen, daß der 'Wald inmitten der Bäume' nicht aus den Augen geriet. Prof. Dr. Heinz Bonfadelli sei für den überaus fruchtbaren Gedankenaustausch über die Wissenskluftforschung im allgemeinen und mein Forschungsvorhaben im speziellen gedankt. Seine Anregungen waren für mich sehr wertvoll. Ebenso bin ich Prof. Dr. Heinz Pürer und Prof. Dr. Heinz-Werner Stuiber für Ihre kritischen Anmerkungen zu Dank verpflichtet. Meine langjährigen Kollegen und Freunde Dr. Christiane Eilders, Dr. Werner Degenhardt und Dr. Christoph Kuhlmann haben mir nicht nur in zahlreichen Diskussionen geholfen, meine Gedanken zu entwickeln und zu ordnen, sie haben mich auch mental in allen Phasen der Arbeit unterstützt. Dank gebührt auch den Teilnehmern eines schier nicht enden wollenden Projekt seminars an der Universität München, insbesondere Katj a Graenzer M.A., Cora Höller M.A., Anja Jung M.A., Sabine Schindler M.A., Rüdiger Theilmann M.A.und Dagrnar Ziegler M.A., die mit ihren Magisterarbeiten wertvolle Erkenntnisse im Vorfeld dieser Arbeit beisteuerten. Ebenso danke ich allen Codierern, die mit ihrem Durchhaltevermögen und ihrer Sorgfalt zum Gelingen der inhaltsanalytischen Teile beigetragen haben. Kenneth Plasa sei für seine Geduld und seine Tatkraft bei der Erstellung der Grafiken gedankt. Ohne meine Frau Sabrina wäre die Arbeit in der vorliegenden Form nicht mög lich gewesen. Ihre fachlich-sachliche wie auch mental-emotionale Unterstützung sowie ihre Geduld mit meinen Höhen und Tiefen vor allem in der 'heißen Phase' waren für mich eine unschätzbare Hilfe. Meiner Familie und meinen Freunden danke ich für die uneingeschränkte geistige und moralische Unterstützung. Widmen möchte ich das Buch meiner Tochter Tabea. WernerWirth 5 Inhalt 1. Einleitung ................................................... 11 2. Einführung in die Wissenskluft-Forschung .......................... 15 2.1. Übersicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 15 2.2. Die Ausgangsthese und ihre theoretische Begründung ........... 15 2.3. Zum Geltungsbereich der These ............................. 19 2.4. Disparate Wissensverteilung in sozialen Systemen .............. 22 2.5. Der makrostrukturelle Zweig der Wissenskluftforschung ......... 26 2.6. Konzepterweiterungen zum "Communication-Effects-Gap" ....... 28 2.7. Einführung in den allgemeinen Forschungsstand und Ausblick .... 30 3. Ausgewählte Aspekte der Wissenskluftforschung ..................... 33 3.1. Überblick ............................................ 33 3.2. Motivationale Faktoren in der Wissenskluftforschung .......... 34 3.2.1. Die Differenzhypothese ............................... 34 3.2.2. Zur empirischen Evidenz der Differenzhypothese ............ 36 3.2.3. Diskussion und Resümee ............................... 40 3.3. Mediennutzung in der Wissenskluftforschung ................. 41 3.3.1. Massenmedien als Informationslieferanten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 3.3.2. Empirische Ergebnisse zur Rolle der Mediennutzung ......... 43 3.3.3. Diskussion und Resümee ............................... 44 4. Vom Informationsangebot zur Rezeption: Zur Differenzierung der Wissenskluftthese ......................... 46 4.1. Informationsangebot und Wissensklüfte ...................... 46 4.2. Zur Individualisierung des Informationsangebots ............... 49 4.3. Nutzungs- und rezeptionsbedingte Wissensklüfte ............... 50 4.4. Resümee ............................................... 54 5. Der akt~elle Stand und die Defizite der Rezeptionskluftforschung ....... 56 5.1. Uberblick .............................................. 56 5.2. Methodische Umsetzung der Rezeptionskluftforschung .......... 57 5.3. Zur Bedeutung des kurzfristigen Erwerbs politischen Wissens ..... 59 5.4. Das Informationsangebot in der Rezeptionskluftforschung ........ 61 5.5. Der empirische Forschungsstand ............................ 62 5.5.1. Zur Auswahl der Studien ............................... 62 5.5.2. Nachrichtenstudien .................................... 63 5.5.3. Sonstige empirische Studien zur Rezeptionskluft ............. 69 5.6. Diskussion und Resümee .................................. 75 5.6.1. Auftreten von Wissensklüften ............................ 80 5.6.2. Methodisches Vorgehen ............................... 80 5.6.3. Themenunterschiede ................................... 81 5.6.4. Mediale Einflüsse ..................................... 82 5.6.5. Experimentell induzierter und 'externer' Informationsgehalts .... 82 5.6.6. Weitere personale Einflüsse ............................. 82 7 5.6.7. Wirkungsperspektive .................................. 85 5.6.8. Wissensbegriff ....................................... 85 6. Zur Wirkungsperspektive in der Wissenskluftforschung ............... 88 6.1. Einführung ............................................. 88 6.2. Das dynamisch-transaktionale Modell ........................ 88 6.2.1. Die transaktionale Sichtweise ........................... 89 6.2.2. Die molare (ökologische) Sichtweise ..................... 90 6.2.3. Die dynamische Sichtweise ............................. 92 6.2.4. Der aktive und passive Rezipient ......................... 93 7. Zum Wissenskonzept in der Wissenskluftforschung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 7.1. Problematisierung: Wissen -ein vernachlässigtes Konstrukt . . . . . . . 94 7.2. Wissenskonzepte in der Medienwirkungsforschung ............. 95 7.2.1. Dimensionen von Wissenstypologien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 7.2.2. Methodische Aspekte der Wissenserhebung ................ 97 7.2.2.1. Ceiling-Effekte ................................. 97 7.2.2.2. Recall versus Recognition ....................... 100 7.2.3. Fakten-versus Strukturwissen .......................... 103 7.2.4. Erinnern versus Verstehen ............................. 104 7.2.5. Ereignis-versus Hintergrundwissen ...................... 106 7.2.6. Normativer versus subjektiver Wissensbegriff .............. 108 7.2.6.1. Kommunikatororientierung ...................... 108 7.2.6.2. Zur Verifizierbarkeit von Wissen .................. 109 7.2.6.3. Rezipientenorientierung ......................... 111 7.3. Das Problem der Relevanz von Information und Wissen ........ 113 7.4. Wissen und politisches Handeln ............................ 118 7.5. Konturen eines Wissensbegriffs ........................... 120 7.6. Wissensmodelle in der Kognitionspsychologie ................ 122 7.6.1. Einführung ......................................... 122 7.6.2. Schematheorien ...................................... 124 7.6.3. Konnektionistische Modelle ........................... 128 7.6.4. Mentale Modelle und Konnektionismus .................. 132 7.7. Rezeption und mentales Situationsmodell .................... 134 7.7.1. Aufbau von Textrepräsentationen und Situationsmodellen .... 134 7.7.2. Konstruktions-Integrationsmodell von Kintsch ............. 136 7.7.3. Elemente im Situationsmodell .......................... 138 7.7.4. Eigenschaften von Situationsmodellen .................... 142 7.8. Wissen in Situationsmodellen und empirische Forschung ........ 145 7.9. Das integrative Wissenskonzept ......................... 149 8. Entwicklung eines Forschungskonzepts ........................... 154 8.1. Ziele ................................................. 154 8.2. Ein konzeptioneller Bezugsrahmen ......................... 155 9. Systematisierung wichtiger Einflußfaktoren ........................ 162 9.1. Personale Faktoren ...................................... 162 9.1.1. Motivationale Faktoren ............................... 162 9.1.2. Wissensbezogene Prädispositionen ...................... 165 9.1.3. Faktoren der Mediennutzung ........................... 167 9.1.3.1. Mediennutzung als prädispositionales Merkmal ....... 167 9.1.3.2. Fernsehspezifische Angebotsweisen ................ 169 8 9.1.3.3. Spezifische Rezeptionsweisen ..................... 172 9.1.3.4. Resümee ..................................... 174 9.1.4. Prädispositionale Syndrome ........................... 175 9.1.5. Schulische Einflüsse auf die Entstehung von Syndromen ..... 175 9.1.6. Alternative sozialisatorische Einflüsse ..................... 178 9.2. Mediale Einflußfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 179 9.2.1. Einführung ......................................... 179 9.2.2. Informationsumfang .................................. 180 9.2.2.1. Textbezogener Informationsumfang ................ 180 9.2.2.2. Bildbezogener Informationsumfang ................ 181 9.2.3. Informationskomplexität ............................... 183 9.2.3.1. Einführung .................................... 183 9.2.3.2. Rezeptionserleichternde Faktoren .................. 187 9.2.3.3. Rezeptionserschwerende Faktoren ................. 189 9.3. Rezeptionale Einflüsse ................................... 192 10. Kausalmodell und Hypothesen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 194 10.1. Kausalmodell .......................................... 194 10.2. Hypothesen ............................................ 196 11. Untersuchungsanlage und Operationalisierung ...................... 201 11.1. Projektbeschreibung ..................................... 201 11.2. Stichprobe ............................................ 202 11.3. Die Beiträge ........................................... 203 11.4. Operationalisierung von Wissen ............................ 205 11.4.1. Integratives Wissen ................................ 205 11.4.2. Kommunikatororientiertes Wissen ..................... 208 11.5. Operationalisierung der Personmerkmalen ................... 209 11.6. Operationalisierung medialer Variablen ...................... 212 12. Ergebnisse I: Molare Syndrome ................................. 216 12.1. Analyselogik und Analyseverfahren ........................ 216 12.2. Transsituationale Prädispositionssyndrome ................... 220 12.3. Schulbildung und transsituationale Syndrome ................. 225 13. Ergebnisse 11: Rezeptionsklüfte ................... 230 13.1. Analyselogik und Analysemethode ......................... 230 13.1.1. Variablen im Kausalmodell .......................... 230 13.1.2. Analysemethode ................................... 233 13.1.3. Zur Interpretation der Pfadkoeffizienten ................ 236 13.2. Wissensklüfte nach der Rezeption .......................... 239 13.2.1. Integratives Wissen ................................ 240 13.2.2. Kommunikatororientiertes Wissen ..................... 248 13.3. Zusammenfassung ...................................... 257 13.3.1. Rezeptionskluft und Wissenstyp ...................... 257 13.3.2. Vorwissen versus Schulbildung ....................... 258 13.3.3. Das "Bildungssyndrom" ............................ 260 13.3.4. Vielsehen und Unterhaltungsorientierung ............... 262 13.3.5. Die Rolle des Informationsangebots ................... 263 9 14. Ergebnisse III: Informationskomplexität und Rezeptionsklüfte ..................... 266 14.1. Analyselogik ........................................... 266 14.2. Wissensklüfte beim Erinnern und Verstehen .................. 267 14.2.1. Niedrige Beitragskomplexität ........................ 267 14.2.2. Mittlere Beitragskomplexität ......................... 268 14.2.3. Hohe Beitragskomplexität ........................... 270 14.2.4. Zusammenfassung ................................. 271 14.3. Wissensklüfte bei der Konstruktion integrativen Wissens ......... 273 14.3.1. Niedrige Beitragskomplexität ........................ 273 14.3.2. Mittlere Beitragskomplexität ......................... 274 14.3.3. Hohe Beitragskomplexität ........................... 276 14.3.4. Zusammenfassung ................................. 278 15. Ergebnisse IV: Zur Entstehung von Rezeptionsklüften ........................... 281 15.1. Die mehrstufige Wissenskluft ............................. 281 15.2. Kluftfördernde und kluftverhindernde Prozesse ................ 284 15.3. Kluftabschwächung durch Aktivierungsprozesse ............... 291 15.4. Kluftverstärkung durch Unterhaltungsorientierung ............. 294 16. Zusammenfassung und Diskussion ............................... 296 16.1. Zusammenfassung der Studie ............................. 296 16.2. Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse ................. 297 16.3. Die Zukunft der Wissenskluftforschung ..................... 303 16.4. Implikationen für die Gesellschaft und den Journalismus ........ 309 Literatur ....................................................... 312 Anhang: Variablenbeschreibungen ................................... 344 10 Je mehr man schon weiß, je mehr hat man noch zu lernen. Mit dem Wissen nimmt das Nichtwis sen in gleichem Grade zu, oder vielmehr das Wissen des Nichtwissens. Friedrich Schlegel (1772-1829) "Unwissenheit ist freiwilliges Unglück" Werbespruchfiir ein Abonnement der FAZ, 1994 1. Einleitung Eine Warnung vor 'kulturellem Aids' richtete Neil Postman 1992 auf der Frankfurter Buchmesse an alle, die da immer noch unverbesserlich glauben, die Medien würden nicht nur in schier unglaublichen Wachstumsraten Informationen produzieren, son dern auch tatsächlich informieren I! Die Informationsüberlastung drohe uns alle zu ersticken. Ist es wirklich schon so schlimm? Ist die Verbindung zwischen Information und Wissenserwerb schon gekappt? Ein Forschungsgebiet in der Kommunikationswissen schaft beschäftigt sich schon seit geraumer Zeit mit einer These, die das zumindest für einen Teil der Bevölkerung behauptet. Die Rede ist von der These der 'wachsenden Wissenskluft' (englisch "Knowledge Gap"). Nicht unwahrscheinlich ist es daher wohl, daß jemand, der auf die oben aufgeworfenen Fragen Antworten sucht, diese in der Wissenskluftforschung2 sucht. Er wird sie nicht so schnell finden. Nach einem fast schon geflügelten Wort von Heinz Bonfadelli ist die Wissenskluftforschung als "dispers und disparat"3 zu charak terisieren. In der Tat entsteht bei der Rezeption der Arbeiten auf diesem Forschungs gebiet häufig der Eindruck, als wären eine Reihe höchst unterschiedlicher Phänomene lediglich mit dem gemeinsamen Aufkleber "Knowledge Gap" versehen worden. Zu weit ist das Forschungsfeld und zu heterogen sind die Befunde. Im Prinzip muß das Nachzulesen in der ZEIT Nr.4l. vom 2. Oktober 1992, S. 61. 2 Wir benutzen als Übersetzung von 'Gap' das deutsche Wort 'Kluft', weil es sich im deutschen Sprachraum so eingebürgert hat, ohne jedoch irgendwe1che möglicherweise damit verbundenen und bisweilen beklagten Konnotationen damit ausdrücken zu wollen. 3 Bonfadelli 1987, S. 313. 11

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