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Von der Deutschlandpolitik zur DDR-Politik?: Prämissen · Probleme · Perspektiven PDF

279 Pages·1989·7.23 MB·German
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Preview Von der Deutschlandpolitik zur DDR-Politik?: Prämissen · Probleme · Perspektiven

Wilhelm Bruns Von der Deutschlandpolitik zur DDR-Politik? Wilhelm Bruns Von der Deutschlandpolitik zur DDR-Politik? . Probleme . Perspektiven Prămissen Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1989 Der Autor: Dr. Wilhelm Bruns, geb. 1943. Abteilungsleiter im Forschungsin stitut der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn. Lehrbeauftragter an der Universităt Bonn. Buch-Veroffentlichungen u.a.: Die friedliche Koexistenz, Hamburg 1976; Die UNO-Politik der DDR, 2. Aufl., Stuttgart 1980; Deutsch-deutsche Beziehungen, 4. Aufl., Opladen 1984; Uneinig in den Vereinten Nationen, KOln 1980; Sicherheit durch Abriistung (zusammen mit Christian Krause und Eckhart Liibkemeier), Bonn 1984; Bedrohungsanalysen (herausgegeben zusammen mit Horst Ehmke und Christian Krause), Bonn 1985; DDR-Au6enpolitik, Berlin 1985; Herausgeber von: Die Ost-West-Beziehungen am Wendepunkt?, Bonn 1988. Daneben zahlreiche Veroffentlichungen zu Problemen der Ost West-Beziehungen, zur Abriistung, zur DDR-Au6enpolitik, zur UNO, wie zu den deutsch-deutschen Beziehungen. CIP-TItelaufoahme der Deutschen Bibliothek Bruns, Wilhelm: Von der Deutscblandpolitik zur DDR-Politik: Priimissen - Probleme - Perspektiven / Wilhelm Bruns. - Opladen: Leske u. Budrich, 1989 ISBN 978-3-8100-0710-0 ISBN 978-3-322-95597-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-95597-5 © 1989 by Springer Fachmedien Wiesbaden Urspriinglich erschienen bei Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1989 Satz und Umbruch: Leske + Budrich Vorwort Es gibt keinen Politikbereich, der über Jahre hinweg konstant so hohes Interesse beansprucht, der aber zugleich wie kaum ein an derer durch ein Gemisch von verständlichen Emotionen, unge rechtfertigten KenntnisdefIziten und zum Teil gefährlichen Wunschbildern gekennzeichnet ist wie die deutsch-deutschen Be ziehungen. Bei jeder Würdigung der deutsch-deutschen Beziehungen geht es um die drei großen P's: Prämissen i.S. von Grundlagen und Rah menbedingungen, Probleme und Perspektiven. Dieser Dreiklang wird nicht selten zum Mißklang, wenn bei spielsweise perspektivisch manche Wunschbilder gemalt werden, ohne daß die Prämissen mit einbezogen werden. Zur Prämissenfrage: Auf welchen politischen und rechtlichen Grundlagen beruhen die deutsch-deutschen Beziehungen? In wel chem Rahmen haben sie sich entwickelt und sind sie entwickelbar? Gibt es so etwas wie konstante und variable Bestimmungsfaktoren? Wie sieht der Problemhaushalt deutsch-deutscher Beziehun gen aus? Was ist davon regelbar? Was ist verhandlungstähig? Was entzieht sich der Verhandlungstähigkeit? Gibt es so etwas wie Er folgsbedingungen deutsch-deutscher Politik? Bei der Frage nach den Perspektiven geht es um folgendes: Was ist das Ziel, was sind die Etappen deutsch-deutscher Politik? Geht es letztlich um eine Normalisierungs- oder um eine Wieder vereinigungsperspektive? Geht es um Teilung oder um Trennung? Sind wir in einer Situation, in der wir von der Deutschlandpolitik zur DDR-Politik finden müssen? In den deutsch-deutschen Beziehungen ist manches klärungs bedürftig. Um nur zwei der prinzipiellen Fragen herauszugreifen: 5 Kann es sich die Bundesregierung auf Dauer leisten, die sicherheitspolitische Komponente in den deutsch-deutschen Bezie hungen zu vernachlässigen? Und: Gibt es nicht ein zunehmendes Mißverhältnis von westeuropäischer Integration und Vereinigungs versprechungen? Darauf werden im Buch Antworten gegeben. Der Autor vertritt die These, daß sich die deutsch-deutschen Beziehungen gemessen an den Umständen gut entwickelt haben. Es ist viel erreicht worden, dennoch sind wir vom Erreichbaren noch ein Stück entfernt. Das Erreichbare ist jedoch nicht die Wie dervereinigung, sondern die Normalisierung, wobei sich Normali sierung daran bemißt, ob ein Zustand erreicht werden kann, bei dem die Menschen in beiden deutschen Staaten sich gegenseitig be suchen können, wann immer sie dies wollen. Ein solcher Ansatz sieht das Problem in der Trennung der Menschen und weniger in der Teilung Deutschlands. Wir werden es mit zwei Staaten in Deutschland zu tun haben. Alle Strategien und Energien müssen darauf gerichtet sein, die zwischen beiden deutschen Staaten beste henden Grenzen durchlässiger zu machen. Bonn, im Sommer 1988 Wilhelm Bruns 6 Inhalt Vorwort ............................................................... 5 1. Einleitung, Problemstellung und Gegenstandsbestim- mung ............................................................ 11 Zum Gegenstand "Deutsch-deutsche Beziehungen" 11 - Die drei K's als erstes Kennzeichen deutsch-deutscher Beziehungen 13 - Gibt es eine "Theorie" deutsch-deutscher Beziehungen? 13 - Zur Literaturlage in der DDR 15 - Das Erkenntnisinter esse: Koexistenz ja, aber welche? 17 2. Hypothesen als Orientierungshilfe ......................... 20 Hypothese 1: Das Reiz-Reaktions-Schema 21 - Hypothese 2: DDR-Verhalten als Reflex gesellschaftspolitischer Entwicklung 21 - Hypothese 3: Deutsch-deutsche Beziehungen als Unter fali der Ost-West-Beziehungen 23 3. Zur Vorgehensweise .......................................... 25 4. Deutsch-deutsche Beziehungen als Unterfali der Ost- West-Beziehungen - Die Einbettungsthese .............. 28 Zur Bedeutung des internationalen Faktors 28 - Charakteri- stika der Ost-West-Beziehungen 29 - Wie verliefen die Ost West-Beziehungen? 30 - 1. Abschnitt: Die Anti-Hitler Koalition 30 - 2. Abschnitt: der "Kalte Krieg" 31 - Die Wie dervereinigungsvorschläge 31 - 3. Abschnitt: Beginn der Ent spannung 33 - 4. Abschnitt: Von der totalen Konfrontation zur begrenzten Kooperation 33 - Wechsel vom "Kalten Krieg" zur " Entspannung", Erklärungsversuche 34 - Vom Anerken nungskonflikt zur Anerkennung 34 - Wandel von der Konfron tation zur Kooperation 40 5. Orientierungs- und Anknüpfungspunkte .................. 41 7 6. Der Grundlagenvertrag - das Schlüsseldokument in den deutsch-deutschen Beziehungen ............................ 44 Die DDR und der Grundlagenvertrag 45 - Die Bundesrepublik und der Grundlagenvertrag 47 - Politischer Auslegungskon- flikt 49 - Trotz Grundlagenvertrag Fortexistenz des Grundkon fliktes 50 - Was heißt Nation? 51 - Zum Nationsbegriff der DDR 51 - Zum Nationsbegriff der Bundesrepublik 52 - Die strittige Berlin-Frage 53 - Eine oder zwei deutsche Staatsange hörigkeiten? 54 - Würdigung des Grundlagenvertrages 57 7. "Friedliche Koexistenz" oder "besondere Beziehun- gen"? ............................................................ 60 Zum Konstruktionsprinzip "besondere Beziehungen" 61 - "Friedliche Koexistenz" als Königsweg? 63 - "Antagonisti sche Kooperation" als Ausweg? 65 8. Die Verhandlungspolitik seit 1973 .......................... 67 Das vorläufige Ergebnis der Vertragspolitik mit der DDR 71 - Reiseverkehr 74 - Post- und Fernmeldeverkehr 76 - Städte partnerschaften 80 - Würdigung 82 - Argumentationsnöte beim Thema "Freizügigkeit" 82 - Regelungsbedürftig -ja, verhandlungsfiihig - nein - Zum Rechtshilfeabkommen 85 - Regelungsbedürftig -ja, verhandlungsfiihig -ja. Die deutsch deutschen Umweltprobleme 89 - Die Kulturverhandlungen 86 - Führt die Bejahung der Regelungsbedürftigkeit auch zur Ver handlungsfiihigkeit? 88 Umweltschutzabkommen 89 - Nicht verhandlungsfiihig, die Menschenrechte 93 - Menschenrechte als innere Angelegenheit? 94 9. Der Innerdeutsche Handel (IdH), .......................... 98 Kann der IdH als politische Waffe eingesetzt werden? 103 - Was bleibt als Fazit? 106 10. Das Bmunkohle-Abkommen ................................ 108 11. Erfolgreiche Arbeit der deutsch-deutschen Grenzkom- mission ..... ......................................... ........... 109 12. Erfolgreiche deutsch-deutsche Verkehrsverhandlungen . 112 13. Exkurs: Berlin in den deutsch-deutschen Beziehungen. 114 14. Grenzen und Möglichkeiten der Verhandlungspolitik - einige grundsätzliche Anmerkungen ....................... 117 15. Alternative Konzepte und Ansätze in den deutsch- deutschen Beziehungen ...................................... 120 8 Gibt es eine "linke nationale Deutschlandpolitik"? 120 - Von der "Deutschlandpolitik" zur "DDR-Politik"? - Brauchen wir ein neues deutschlandpolitisches Konzept? 123 - Beitrag der Forschung 124 16. Gemeinsamkeiten der Parteien in der Deutschlandpoli- tik? ............................................................. . 126 17. Ohnmächtige Deutschlandpolitik? Zur Ziel-Mittel-Frage 128 Die JdH als Sanktionsmittel? 131 - Druck durch multilaterale Diplomatie 131 - Die internationale Position der beiden deut schen Staaten 132 - Schlußfolgerungen 133 18. Erhöhung des Zwangsumtausches und Geraer Rede - Ausdruck einer Krise? ....................................... 136 Zwangsumtauscherhöhung für Westbesucher 136 - Geraer Rede von Erich Honecker 139 - Stimmt unser DDR-Bild? 144 - Das Gaus-Interview 144 19. Nach dem Spitzentreffen Schmidt - Honecker ......... 147 20. Wende oder Kontinuität? .................................... 160 Kontinuität statt Wende 162 - Der sog. Milliarden-Kredit an die DDR 164 21. Das Spitzentreffen von Helmut Kohl und Erich Honecker ............................................... 168 22. Zusammenhang von deutscher Frage, Frieden, Abrü- stung und Vereinigung? ...................................... 180 23. Deutsch-deutsche Beziehungen zwischen Realismus und Illusionen ...................................................... 194 Klärungsbedarf 194 - Normalisierungs-oder Wiedervereini gungsperspektive? - Präambelsatz neu interpretieren 197 - Ziel-Mittel-Rationalität 199 24. Westliche Integration und Wiedervereinigung ........... 203 25. Einige zusammenfassende Bemerkungen zur Wiederver- einigungsdiskussion ............. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 208 26. Zur Rolle der Nachbarn ..................................... 212 27. Zu den Perspektiven deutsch-deutscher Beziehungen ... 214 28. Einige Erfolgsbedingungen in der weiteren Entwicklung 221 Anmerkungen ....................................................... 224 Auswahlbibliographie .............................................. 233 Dokumentation (Anhang) ......................................... 235 9 Abkürzungsverzeichnis BGBll = Bundesgesetzblatt (1 = Innenpolitik) BRD = Bundesrepublik Deutschland BVerfG (E) = Bundesverfassungsgericht (Entscheidung) DBD = Demokratische Bauempartei Deutschlands DDR = Deutsche Demokratische Republik FDJ = Freie Deutsche Jugend GG = Grundgesetz GY = Grundlagenvertrag KSZE = Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa LDPD = Liberal-Demokratische Partei Deutschlands MBFR = Mutual Balanced Force Reductions (Beiderseitige, ausgewo- gene Truppenverminderung) NDPD = National-Demokratische Partei Deutschlands ND = Neues Deutschland SALT = Strategic Arms Limitation Thlks (Amerikanisch-sowjetische Gespräche über eine Begrenzung der nuldearstrategischen Waffen) SED = Sozialistische Einheitspartei Deutschlands SPD = Sozialdemokratische Partei Deutschlands UdSSR = Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken ZK = Zentralkomitee 10 1. Einleitung, Problemstellung und Gegenstandsbestimmung 1.1 Zum Gegenstand und zum BegrifJlichen Wir sind es gewohnt, von "Deutschlandpolitik" zu sprechen, wenn die deutsch-deutschen Beziehungen gemeint sind. Unser Sprachgebrauch ist also nicht korrekt. Das, was summarisch Deutschlandpolitik genannt wird, umfaßt im wesentlichen die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik. Der Gegenstand ist also nicht Deutschland, sondern sind die deutsch deutschen Beziehungen. Das Ziel ist nicht auf Deutschland bezo gen, sondern auf die Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten. Insofern ist der Begriff "Deutschlandpolitik" irreführend. Korrekt wäre es, von der DDR-Politik der Bundesrepublik zu spre chen, bezogen auf den Sachverhalt, daß die Führung der DDR Ver handlungspartner der Bundesrepublik ist. Ohne die Fähigkeit und ohne den Willen der DDR-Führung können die deutsch-deutschen Beziehungen nicht entwickelt und normalisiert werden. Die Verwendung des Begriffs "Deutschland politik" ist also sowohl vom Gegenstand, vom Bezugspunkt wie von den Akteuren her nicht zeitgemäß. Angemessener wäre es, von diesem Abschied zu nehmen und ihn durch einen korrekteren Be griff zu ersetzen, der besser das ausdrückt, um was es geht: Dies könnte der Begriff "DDR-Politik" eher leisten. Da dieser Begriff nicht eingeführt ist, wird im folgenden in der Regel von deutsch deutschen Beziehungen gesprochen. Unter deutsch-deutschen Beziehungen verstehen wir die politi schen, die rechtlichen, die kulturellen, die kommunikativen und nicht zuletzt die ökonomischen Beziehungen zwischen der Bundes- 11

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