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Von den Anfängen in der Antike bis zum 20. Jahrhundert - Geschichte des Westens PDF

1198 Pages·2011·5.49 MB·German
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Heinrich August Winkler GESCHICHTE DES WESTENS Von den Anfängen in der Antike bis zum 20. Jahrhundert C.H.Beck www.boox.to Zum Buch Der Westen – seit dem Zeitalter der Entdeckungen ist er gleichsam das welthistorische Maß aller Dinge. Er hat fremde Reiche erobert und ganze Kontinente unterworfen, die Erde bis in ihre entlegensten Winkel erschlossen, die Naturwissenschaften und die moderne Technik hervorgebracht, die Menschen-und Bürgerrechte, die Herrschaft des Rechts und die Demokratie erfunden. Aber er hat auch oft genug seine Werte verraten, Freiheit gepredigt und Habgier gemeint und mit dem Kapitalismus eine Ökonomisierung aller Lebensverhältnisse entfesselt, die bis heute die Menschheit in Atem hält. In einem grandiosen Panorama erzählt Heinrich August Winkler zum erstenmal überhaupt die Geschichte des Westens – und damit auch die Geschichte unserer eigenen Identität. „Eine Geschichte der westlichen Welt, wie sie hier präsentiert wird, gab es bislang nicht.“ Volker Ullrich, Deutschlandfunk „Dem Berliner Historiker ist mit der ‚Geschichte des Westens’ ein unzeitgemäßes Meisterwerk gelungen.“ Jürgen Osterhammel, Rheinischer Merkur Über den Autor Heinrich August Winkler, geb. 1938 in Königsberg, studierte Geschichte, Philosophie und öffentliches Recht in Tübingen, Münster und Heidelberg. Er habilitierte sich 1970 in Berlin an der Freien Universität und war zunächst dort, danach von 1972 bis 1991 Professor in Freiburg. Seit 1991 war er bis zu seiner Emeritierung Professor für Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sein berühmtes Werk „Der lange Weg nach Westen“ (20056), eine deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, hat sich mehr als 80.000 mal verkauft und wurde in sechs Sprachen übersetzt. Bei C.H.Beck sind außerdem lieferbar: Weimar 1918–1933 (20054), Auf ewig in Hitlers Schatten? (2007) Für Dörte Inhalt Vorbemerkung Einleitung 1. Die Entstehung des Westens: Prägungen eines Weltteils Monotheismus als Kulturrevolution: Der östliche Ursprung des Westens Das frühe Christentum: Ein religiöser Schmelztiegel Ein Gott, ein Kaiser Zwei Kaiser, ein Papst Translatio imperii: Der Reichsmythos Christianisierung und Kreuzzüge Geistliche versus weltliche Gewalt: Die Papstrevolution und ihre Folgen «Stadtluft macht frei»: Die Entstehung des Bürgertums Feudalismus und beginnende Nationalstaatsbildung: Der Geist des Dualismus Verhinderte Weltherrschaft: Krise und Niedergang des Reiches Individualität versus Institution: Beginnende Selbstsäkularisierung des Christentums Im Zeichen des Schismas: Der Verfall der kirchlichen Einheit Europa im Umbruch (I): Binnen-und Außengrenzen des Okzidents Europa im Umbruch (II): Renaissance und Humanismus Judenverfolgung und Hexenverbrennungen: Die Widersprüche der spätmittelalterlichen Gesellschaft 2. Der alte und der neue Westen: Von Wittenberg nach Washington Luthertum und Calvinismus: Das neue Staatskirchentum Dreißigjähriger Krieg und europäischer Friede Nachdenken über den Staat: Vom Humanismus zu Hobbes Von der puritanischen Revolution zur Glorious Revolution Der Absolutismus und seine Grenzen Hegemonie und Gleichgewicht nach 1648 Gewaltenteilung und allgemeiner Wille: Von Locke zu Rousseau Kritik des Bestehenden: Die Aufklärung und ihre Grenzen Aufgeklärter Absolutismus: Anspruch und Wirkung Absolutismus in der Krise: Frankreichs Weg in die Revolution Wirtschaftliche Umwälzung: Die Industrielle Revolution in England Politische Umwälzung: Die Amerikanische Revolution Europa am Vorabend der Französischen Revolution 3. Revolution und Expansion: 1789–1850 1789: Das Ende des Ancien régime und der Beginn der Französischen Revolution Radikalisierung (I): Von der konstitutionellen Monarchie zur Republik Gespaltenes Echo: Die Rezeption der Revolution in Deutschland und England Radikalisierung (II): Die Revolution zwischen Krieg und Schreckensherrschaft Prekäre Stabilisierung: Thermidor und Direktorium Vom Ersten Konsul zum Kaiser: Napoleon Bonaparte Das Grand Empire und das Ende des Alten Reiches Lernen aus der Niederlage: Die preußischen Reformen Fichte, Jahn, Arndt: Die Entstehung des deutschen Nationalismus Großbritannien, die USA und die Kontinentalsperre Napoleon im Niedergang: Von der spanischen «guerilla» zum Rußlandkrieg Vom Tauroggen bis Elba: Napoleons erster Sturz Die «Charte» und die «Hundert Tage»: Napoleons endgültiger Sturz Konservative, Liberale, Sozialisten: Die nachrevolutionäre Ideenwelt Rückkehr zum Gleichgewicht: Der Wiener Kongreß Unterdrückung und Wandel: Die großen Mächte nach 1815 Revolutionen im Mittelmeerraum: Spanien, Portugal, Italien, Griechenland Die Befreiung Lateinamerikas Großmacht USA: Von Monroe bis Jackson Tocqueville in Amerika: Das Zeitalter der Gleichheit Die französische Julirevolution von 1830 Folgerevolutionen: Europa in den frühen 1830er Jahren Reform statt Revolution: Großbritannien 1830–1847 Wandel in Preußen: Zollverein und Thronwechsel Orient und Rhein: Die Doppelkrise von 1840 Hungry fourties: Die Entstehung des Marxismus Europa am Vorabend der Revolution von 1848 Das Ende der Julimonarchie Die Märzrevolutionen in Deutschland Revolution und Konterrevolution im östlichen Mitteleuropa Die Revolution in Italien Ordnung vor Freiheit: Frankreichs Zweite Republik bis zum Frühjahr 1849 Weder Einheit noch Freiheit: Die deutsche Revolution von 1848/49 Die Niederwerfung der Revolutionen in Italien und Ungarn Wandel ohne Revolution: Nord-und Nordwesteuropa Verselbständigung der Exekutivgewalt: Frankreich auf dem Weg ins Zweite Kaiserreich Von Erfurt nach Olmütz: Preußens gescheiterte Unionspolitik Rückblick auf die Revolution (I): Deutschland Rückblick auf die Revolution (II): Europa Wandernde Grenzen: Die Westexpansion Amerikas im internationalen Vergleich 4. Nationalstaaten und Imperien: 1850–1914 Materialismus versus Idealismus: Die geistige Wende in der Mitte des 19. Jahrhunderts West versus Ost: Der Krimkrieg und die Folgen Der Westen in Asien: Indien, China, Japan Von der Reaktionszeit zur «Neuen Ära»: Der Regimewechsel in Preußen Ein Nationalstaat entsteht: Die Einigung Italiens Kursänderungen: Die deutschen Großmächte 1859–1862 Reform und Expansion: Rußland unter Alexander II Sezession: Der amerikanische Bürgerkrieg Revolution von oben: Das Ende des deutschen Dualismus Bonapartismus in der Krise: Frankreichs Zweites Kaiserreich 1866–1870 Anpassung durch Reform: England in den 1860er Jahren Vom Norddeutschen Bund zur Reichsgründung: Deutschland 1867–1871 Nach der Niederlage: Die Anfänge der Dritten Republik in Frankreich Kulturkampf: Staat und Kirche im Widerstreit Ein gespaltener Nationalstaat: Italien nach der Einigung Kampf den Reichsfeinden: Deutschland nach der Reichsgründung Der Alpdruck der Koalitionen: Bismarcks Europa Imperialismus (I): Von Disraeli zu Gladstone Imperialismus (II): Die Aufteilung Afrikas Befestigungsversuche: Deutschland in den 1880er Jahren Die opportunistische Republik: Frankreich zwischen Reform und Krise Rechtsruck und Anarchismus: Das Italien der Ära Crispi Reaktion, Radikalismus, Revolution: Rußland 1881–1906 Pionierland der Moderne: Amerika vor und nach der Jahrhundertwende Transnationale Moderne: Die Ungleichzeitigkeit des Fortschritts (I) Zerreißproben: Die innere Entwicklung der Donaumonarchie Der Fluch des Epigonentums: Das wilhelminische Deutschland 1890–1909 Abschied von der «splendid isolation»: Großbritannien 1886–1914 Die radikale Republik: Frankreich zwischen Antisemitismus und Laizismus Demokratisierung und Expansion: Italien in der Ära Giolitti Von Barcelona bis Basel: Die Ungleichzeitigkeit des Fortschritts (II) Repression und Avantgarde: Rußland 1906–1914 Krieg als Krisenlösung? Das wilhelminische Deutschland 1909–1914 Sarajewo und die Folgen: Von der Julikrise zum Ersten Weltkrieg Der Westen zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Rückblick und Ausblick Anhang Abkürzungsverzeichnis Anmerkungen Personenregister Ortsregister Vorbemerkung Eine zusammenfassende Geschichte des Westens gibt es noch nicht. Handbücher und handbuchartige Darstellungen informieren uns über die europäische Geschichte und die Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika, aber nicht über beide zusammen. Dabei sind die Verbindungen zwischen dem alten und dem neuen Westen so eng und die Gemeinsamkeiten so groß, daß das Fehlen einer solchen transatlantischen Geschichte überrascht. Im Jahre 2000 habe ich eine zweibändige deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts unter dem Titel «Der lange Weg nach Westen» vorgelegt. Sie handelt von den Schwierigkeiten eines Landes, das kulturell zum Westen gehört und ihn mitgeprägt hat, sich die politische Kultur des Westens anzueignen und aus der Aufklärung ähnliche politische Konsequenzen zu ziehen wie die westlichen Demokratien, an ihrer Spitze die Vereinigten Staaten von Amerika, England und Frankreich. Nach Abschluß der beiden Bände drängten sich mir einige Folgefragen auf: Hatte nicht auch der angelsächsisch-französische Westen lange Wege zurücklegen müssen, um sein normatives Projekt, die Ideen von 1776 und 1789, hervorzubringen und, wie unvollkommen auch immer, zu verwirklichen? Gab es neben dem deutschen nicht auch bei anderen europäischen Ländern lange Wege nach Westen? Bedurfte es, wenn dem so war, nicht einer weiteren Untersuchung, um zu klären, was den vielfach gespaltenen Westen im Innersten zusammenhält? Nach der Epochenwende von 1989 fragten sich viele, für was der Begriff «Westen» künftig noch stehen sollte, nachdem der atlantischen Allianz der Gegner in der Zeit des Kalten Krieges, der kommunistische Osten, abhanden gekommen war. Zwölf Jahre später, nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York und Washington, war das Bewußtsein nahezu allgemein, daß diese Angriffe nicht nur Amerika, sondern dem Westen schlechthin gegolten hatten. Die Art und Weise, wie die USA auf «Nine-Eleven» reagierten, rief dann aber in Europa Zweifel hervor, ob man von der vielbeschworenen westlichen Wertegemeinschaft überhaupt noch sprechen konnte. Doch der Westen mag sich noch so sehr fragen, ob es ihn wirklich gibt: Von großen Teilen der nichtwestlichen Welt wird er als Einheit wahrgenommen,

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