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Vom Willen zur Macht: Anthropologie und Metaphysik der Macht am exemplarischen Fall Friedrich Nietzsches PDF

388 Pages·1996·10.072 MB·German
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Volker Gerhardt Vom Willen zur Macht w DE G Monographien und Texte zur Nietzsche-Forschung Begründet von Mazzino Montinari · Wolfgang Müller-Lauter Heinz Wenzel Herausgegeben von Ernst Behler · Eckhard Heftrich Wolfgang Müller-Lauter Jörg Salaquarda · Josef Simon Band 34 1996 Walter de Gruyter · Berlin · New York Vom Willen zur Macht Anthropologie und Metaphysik der Macht am exemplarischen Fall Friedrich Nietzsches von Volker Gerhardt 1996 Walter de Gruyter · Berlin · New York Die vorliegende Schrift ist im Januar 1984 von der Philosophischen Fakultät der West- fälischen Wilhelms-Universität Münster als Habilitationsschrift angenommen worden. Anschriften der Herausgeber: Prof. Dr. Ernst Behler Comparative Literature GN-32 University of Washington Seattle, Washington 98195, U.S.A. Prof. Dr. Eckhard Heftrich Germanistisches Institut der Universität Münster Domplatz 20-22, D-48143 Münster Prof. Dr. Wolfgang Müller-Lauter Klopstockstraße 27, D-14163 Berlin Prof. Dr. Jörg Salaquarda Institut für Systematische Theologie der Universität Wien Rooseveltplatz 10, A-1090 Wien Prof. Dr. Josef Simon Philosophisches Seminar A der Universität Bonn Am Hof 1, D-53113 Bonn Redaktion Johannes Neininger, Rigaer Straße 98, D-10247 Berlin Die Deutsche Bibliothek — CIP-Einheitsaufnahme Gerhardt, Volker: Vom Willen zur Macht : Anthropologie und Metaphysik der Macht am exemplarischen Fall Friedrich Nietzsches / von Volker Gerhardt. - Berlin ; New York : de Gruyter, 1996 (Monographien und Texte zur Nietzsche-Forschung ; Bd. 34) Zugl.: Münster, Univ., Habil.-Schr., 1983 ISBN 3-11-012801-2 NE: GT © Copyright 1996 by Walter de Gruyter & Co., D-10785 Berlin Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikro- verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Druck: Arthur Collignon GmbH, Berlin Buchbinderische Verarbeitung: Lüderitz & Bauer GmbH, Berlin Dem Andenken Friedrich Kaulbachs gewidmet Vorwort Vor mehr als fünfzehn Jahren, bei den Vorarbeiten zu einer geplanten größeren Studie über Recht und Herrschaft bei Kant, hatte ich mich mit der Geschichte des Machtbegriffs zu befassen. Dabei war die erstaunliche Entdeckung zu machen, daß eines der berüchtigtsten politischen Schlagwörter der jüngeren Vergangenheit, Nietzsches Begriff des "Willens zur Macht", philosophisch kaum Beachtung gefunden hat. Zwar gibt es zahllose Werke, die ihn verwenden; es finden sich auch einige, die ihn erläutern und in dem einen oder anderen Aspekt kommentieren. Aber die meisten setzen ihn als in sich geklärt voraus. Lediglich in einigen älteren Schriften wird er zum Gegenstand der Betrachtung; dabei werden die mit ihm verbundenen Erwartungen und Forderungen auch nach Kräften ausgelegt. Aber was mit den Begriffen des "Willens" und der "Macht" philosophiegeschichtlich und politiktheoretisch ver- bunden ist und vor allem: was die Verknüpfung beider Termini eigentlich bedeutet, dazu finden sich allenfalls beiläufige Bemerkungen. Aus der Masse der Nietzsche-Literatur ließen sich lediglich die Werke von Raoul Richter, Ludwig Klages, Kurt Engelke und Martin Hei- degger nennen, in denen sich immerhin Ansätze zu einer philosophischen Auslegung des Willens und der Macht finden.1 Ausreichend oder gar befriedigend ist keine dieser Deutun- gen. Nach dieser Entdeckung legte ich die Studie über Recht und Herrschaft beiseite2 und widmete mich dem "Willen zur Macht". Über ihn hoffte ich einen Zugang auch zu jenen Bedingungen zu finden, auf denen menschliche Herrschaft und ihre adäquate Form, nämlich das Recht, aufruhen. Allerdings forderten die Probleme einer philosophischen Nietzsche- Interpretation schon bald so viel eigene Aufmerksamkeit, daß die ursprüngliche systemati- sche Fragestellung für Jahre aufgeschoben blieb. Ich denke aber, daß sich der lange Umweg gelohnt hat und daß die Analyse der Macht und des Willens nunmehr tatsächlich neue Vor- aussetzungen für eine Theorie von Politik und Recht zu erkennen gibt.3 Nietzsche eröffnet jedem einen geradezu spielerisch leichten Zugang zur Philosophie. Man schlägt eines seiner Aphorismen-Bücher an beliebiger Stelle auf und schon ist man, sofern nicht eigene Vorbehalte entgegenstehen, in den Bann seines radikalen Denkens 1 Zur zitierten Literatur siehe das Verzeichnis am Ende des Buches. In den Fußnoten sind die Titel in der Regel nur in einer abgekürzten Form wiedergegeben. 2 In der Folge der bei den Vorarbeiten gemachten Entdeckung wurde aus der geplanten Studie nur ein etwas zu lang geratener Aufsatz: Recht und Herrschaft, 1981. 3 Siehe dazu vom Verf.: Das "Princip des Gleichgewichts", 1983; Politisches Handeln, 1990; Das wiedergewon- nene Paradigma, 1992; Immanuel Kants Entwurf >Zum ewigen Frieden«. Eine Theorie der Politik, 1995. Vili Vorwort gezogen. Ohne Terminologie und feste Methode ist man gleich bei den anschaulich erfaßten Problemen; das Motiv philosophischer Erkenntnis wird nicht durch Systembildung verstellt, sondern es wird in der Redlichkeit und Rücksichtslosigkeit der Wahrheitssuche auf anstek- kende Weise offenbar. Gerade deshalb aber gerät man nur zu leicht in Gefahr, die Schwie- rigkeiten einer philosophischen Nietzsche-Interpretation zu unterschätzen. Dieser Gefahr bin auch ich anfangs erlegen. Zwar habe ich schon bald kleinere Studien zu Einzelproblemen vorlegen können. Aber es hat Jahre gedauert, bis ich mir einen phi- losophischen Zugang erschlossen hatte, der wenigstens meinen eigenen Ansprüchen genügte. Selbst noch zu der Zeit, als ich die vorliegende Studie als Habilitationsschrift einzureichen hatte, war ich mir über eine angemessene philosophische Deutung des Gesamtwerks keines- wegs im klaren. Die Gutachter und der Fachbereich der Universität Münster haben darüber großzügig hinweggesehen. Ich aber konnte mich auch nach Abschluß des Verfahrens nicht zur Publikation entschließen, weil die mit der Untersuchung über die Macht in Nietzsches Werk geschlagene historische und systematische Schneise kaum etwas von der philosophi- schen Kontur des Gesamtwerks zu erkennen gab. Inzwischen aber glaube ich, in der philosophischen Vermessung des Gesamtwerks ein Stück weitergekommen zu sein. Die in den letzten Jahren geschriebenen Aufsätze und vor allem die einführende Gesamtdarstellung4 geben den Rahmen an, in dem auch die vorliegen- de Studie verstanden werden kann. Die Auslegung Nietzsches am Leitfaden einer dominie- renden Frage, nämlich der Frage nach dem Sinn, läßt nunmehr besser erkennen, welche Erwartungen Nietzsche mit seiner Formel vom "Willen zur Macht" verknüpft. Außerdem kann ich jetzt hoffen, daß die Einseitigkeit, die sich mit der Konzentration allein auf diese Formel einstellt, tatsächlich als eine Konsequenz der thematischen - und nicht der persönli- chen - Beschränkung wahrgenommen wird. Gegenüber der 1983 eingereichten Fassung ist der hier endlich zur Publikation vorgelegte Text nicht wesentlich verändert: Die zehn Kapitel erhielten Zwischenüberschriften; neuere Literatur zu Nietzsche, zur Theorie der Macht und zum Willen zur Macht wurde berücksich- tigt; Zitate wurden überprüft; und an einigen wenigen Stellen der ersten drei Kapitel wurden sachliche Ergänzungen vorgenommen, um die vorgetragene Ansicht zu verdeutlichen. Das Schlußkapitel wurde durch den abschließenden Hinweis auf die Wiederkehr des Sokrates unter den hoffnungsvoll verzweifelten Bedingungen der Moderne abgerundet. Mit dieser Arbeit bin ich vor allem meinem Lehrer Friedrich Kaulbach verpflichtet. Er hat mich auf den Weg des eigenen Denkens gebracht und mir, als seinem Assistenten, vor allem viel eigene Zeit gelassen. Er hat mich von meinem Mitte der siebziger Jahre gefaßten Pathos und Distanz, 1988; Friedrich Nietzsche, 1992; hier finden sich auch Hinweise auf weitere Nietzsche- Arbeiten des Verfassers. Darüber hinaus sind zu nennen: "Das Thier, das versprechen darf", 1992; Selbst- begründung, 1992; Das individuelle Gesetz der Moral, 1992; Die Tugend des freien Geistes, 1996. Vorwort IX Entschluß abgebracht, Nietzsche zwar gründlich zu lesen, aber niemals über ihn zu schrei- ben. Verpflichtet bin ich auch Gerold Prauss, der mich in der Zeit der Habilitation unbeirrt unterstützt hat. Zu danken habe ich auch meinen Kollegen Horst Baier und Wolfgang Müller-Lauter, die meine Bemühungen um die Philosophie Friedrich Nietzsches vielfaltig gefördert haben. Mazzino Montinari, Ernst Behler, Kurt Röttgers, Edmund Heller und Reinhard Mehring bin ich für hilfreiche Ratschläge und wohlwollende Hinweise verpflichtet. Schließlich danke ich Henning Ottmann für seine anteilnehmende Kritik. Ohne seinen freundschaftlichen Zuspruch wäre die vorliegende Interpretation wohl nie zum Abschluß gekommen. Die erste Fassung des Textes war 1983 nach einem elektronischen Erfassungssystem er- stellt, das sich schon fünf Jahre später als völlig veraltet erwies. Deshalb haben meine Berliner Mitarbeiter Hector Wittwer und Jürgen Gebhardt mit der Übertragung dieses Textes in ein neues System sehr viel Mühe gehabt. Auch ihnen sei herzlich gedankt. Jacqueline Karl, die die abschließenden Korrekturen ausgeführt hat, bin ich zu besonderem Dank ver- pflichtet. Berlin, im April 1996 Volker Gerhardt

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