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Vom Newastrand nach Samarkand. Durch Russland, auf neuen Geleisen nach Inner-Asien PDF

544 Pages·1889·17.549 MB·German
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FalknerimKaukasus. Vom Newastrand nach Samarkand. Durch Russland, auf neuen Geleisen nach Inner-Asien. Von DR- MAX VON PROSKOWETZ. MiteinerEinleitungvon H.Vamböry, einemAnhang,53Original-IllustrationenvonR«Hausleithneru.A.,zumTheilnach SkizzendesVerfassers,einerNotenbeilageund4Original-Karten. WIEHNUÖNDLOLMZ0TEZ L ED. 1889. DigitizedbyGoogle 1 DigitizedbyGoogle SEINEM VATER EINEM FREUNDE DERWAHRHEIT UND DES FORTSCHRITTES, ININNIGERDANKBARKEIT GEWIDMET VOM VERFASSER. A-öOrOrO••<•> DigitizedbyGoogle PRESi*v*noN COPVAOOED ORIGINALTOBE RHTAINEO ® 3115 DigitizedbyGoogle VORWORT DES VERFASSERS. „WenndieKunstinnerhalbdesZauber- kreisesderEinbildungskraft,rechteigentlich ignengeernhadlibedEersweiGtemeiriutnhgesdeslieWgti,sssoenbseruvhoerttudgas-- webeaufdemContactmitderAussenwelt." (Humboldt,Kosmos.} Für einen Mann, der sich nicht mit hoher Politik be- fasst und dem daher das Verständnis mangelt für die Be- deutung derThatsache, dass heute in einem offieiösenoder halbofficiösen Organe ein ,,Krieg in Sicht”-Artikel erscheint, oder dass morgen die leitenden Staatsmänner zweierGross- mächte sichbegegnen,Thatsachen, anwelchedieVolontäre der Politik tausend Combinationen zu knüpfen pflegen, mag es gleichwohl von Interesse sein, ab und zu darüber nachzusinnen, welches das Endergebnis des beständigen Wachsens der beiden Weltreiche unseres Erdballs sein werde. Als Grundlage der Weltmachtstellung beider darf wohl ihr gewaltiger aussereuropäischer Territorial- besitz angesehen werden. DieArt dieses Besitzes beider Reiche weistaber einen so tiefgehendenUnterschied auf, dass, auchabgesehenvon der Verschiedenheit der inneren Politik und der Grund- / DigitizedbyGoogle VIII züge der Verwaltung in beiden Staaten, nothwendig die Entwicklung der Beziehungen der Colonieen und der territorialen Dependenzen zum Mutterlande sich in abweichender, vielleicht entgegengesetzter Richtung bewegen wird. — Welchen Zielen die Colonieen Englands vom Mutterlande durch Oceane politisch getrennt und durch — dieselben mit ihm mercantil verbunden entgegen- gehen, kann kaum mehr zweifelhaft sein. Eine Frucht ist bereits, ausgereift,vomBaume gefallen, und in jugendlicher Vollkraft wächst ein drittes Weltreich heran. Russlands aussereuropäische Besitzungen aber, terri- torial mitdemMutterlandezusammenhängendunddurch die Eisenbänder der Schienen militärisch und wirt- schaftlich immer fester an dasselbe gekettet, gliedern sich an und assimiliren sich als Provinzen dem grossen, sie beherrschenden Reiche. Erscheint da nicht der Schluss zwingend, dass auch ihreZukunfteine andere seinwerde oderdoch sein könne, als die der englischen Colonieen? Und wird Russland in seinem Weiterschreiten in Asien immer Halt machen an den Grenzen des Riesen- reiches alter Cultur und einer geistigen, wirthschaftlichen und staatlichen Entwicklung so ganz anderen Gepräges als jene Europas? Und wenn nicht, wird Japan, the Great Britain of theEast, dannschon stark genug sein, um den zumersten- male seitMenschengedenken so gewaltigzurück nachOsten stauenden Strom der Völkerbewegung aufzuhalten und die Selbstständigkeit Ostasiens gegenüber den Ansprüchen DigitizedbyGoogle ! IX Europas zuvertheidigen? WirddannAmerika, dergrosse Concurrent Europas, dem neu aufstrebendenInselreiche des Ostens den Rücken decken oder dasselbe zwischen zwei Feuer bringen? Doch wer würdewagen, auch nur andeutenzuwollen, welche Antwort einstdie Zukunft auf diese Fragen geben werde WährendnunEnglandundseineColonieen,währenddas kräftigundeinwenigprotzigemporstrebendeAmerikalängst mit Vorliebe von Reisenden aufgesucht werden, welche, sei es Wanderlust, sei esForschertrieb zeitweilig den engen Grenzen der Heimat entführt, scheint die emsige und so gross angelegte Thätigkeit. mit welcher Russland die in harten und langenKämpfenerstrittenenLändersichpolitisch zu assimiliren, sie wirtschaftlich europäischerCultur zu er- schliessen und zurQuelle reicherStaatseinkünfte zu machen bestrebt ist, nicht gebührend gewürdigt zu werden und manchmal eine ungerecht unterschätzende Kritik zu erfahren. Die politische Seite lag mir nun ferne. Wohl aber musste es für den Oekonomen, dessen Erzeugnisse aus bekannten Ursachen heute Waaren geworden sind, deren Werth und Reinertrag durch die Gesammtproduction der Erde bestimmt wird, von hohem Interesse sein, die wirt- schaftlichen Verhältnisse und Fortschritte des Riesen- reiches aus eigener Anschauung kennen zu lernen, im Mutterlande sowohl als auch in jenen fernen, seitJahr- hunderten brachliegenden Stätten alter Cultur, in denen Russland nunmehr, seit zwei Decennien kaum, seine civili- satorische Mission erfüllt. DigitizedbyGoogle X Zwischen den Schilderungen vonNatur undKunst, der staatlichen und gesellschaftlichen Einrichtungen, des Heer- wesensundderVolkssitte, nebenderErzählung von persön- lichen Erlebnissen erscheinen darum in den nachstehenden Blättern immer wieder zahlreiche Ausführungen über land- wirtschaftliche und industrielleBetriebe, derenProductions- mittel und Ertrag, über Absatzverhältnisse und Verkehrs- einrichtungen. Solche Ausführungen geben ja wohl ein zu- verlässigeres undtreueres Bild derwirtschaftlichenEnt- wickelung eines Staates, der Basis seiner politischen Bedeutung und Macht, als selbst die beste, wider Willen doch immersubjectivgefärbteDarstellung seinerwirtschaft- lichen Lage im Allgemeinen. DarumglaubteichdaspersönlicheUrteilüberallzurück- drängenundlieberdierealen,wirklichbeobachtetenVerhältnisse erzählenzu sollen,wie siesich mirdurchZahlen darstellen. Gelingt es diesen Zeilen, in bescheidenem und be- grenztemMassebeizutragenzurobjectiven und gerechten Würdigung der civilisatorischen Thätigkeit Russlands in seinen europäischen und asiatischen Besitzungen, dann haben sie mehr als ihren Zweck erreicht. DieIllustrationen sind, zum grösstenTheilenachden von mir an Ort und Stelle aufgenommenen Skizzen, im Uebrigen nachdenOriginalobjecten undnachPhotographien vonJermakow-Tiflis, von meinem Freunde Maler Rudolf Hausleithner, dann von zwei anderen Wiener Künstlern, Anton Wessely und Camillo Lambotte, als Feder- zeichnungen ausgeführt worden. Sehrverpflichtet fühle ich mich allenJenen gegenüber, welche so freundlich waren, mir bei Abfassung des Buches DigitizedbyGoogle

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