ebook img

Visuelles Wissen und Bilder des Sozialen: Aktuelle Entwicklungen in der Soziologie des Visuellen PDF

359 Pages·2013·104.74 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Visuelles Wissen und Bilder des Sozialen: Aktuelle Entwicklungen in der Soziologie des Visuellen

Wissen, Kommunikation und Gesellschaft. Schriften zur Wissenssoziologie Herausgegeben von H.-G. Soeffner, Konstanz, Deutschland R. Hitzler, Dortmund, Deutschland H. Knoblauch, Berlin, Deutschland J. Reichertz, Essen, Deutschland Wissenssoziologinnen und Wissenssoziologen haben sich schon immer mit der Bezieh ung zwischen Gesellschaft(en), dem in diesen verwendeten Wissen, seiner Verteilung und der Kommunikation (über) dieses Wissen(s) befasst. Damit ist auch die kommunika tive Konstruktion von wissenschaftlichem Wissen Gegenstand wissenssoziologischer Reflexion. Das Projekt der Wissenssoziologie besteht in der Abklärung des Wissens durch exemplarische Re- und Dekonstruktionen gesell- schaftlicher Wirklichkeitskonstruktionen. Die daraus resultierende Programmatik fungiert als Rahmen-Idee der Reihe. In dieser s ollen die verschiedenen Strömungen wissenssoziologischer Reflexion zu Wort kommen: Konzeptionelle Überlegungen stehen neben exemplarischen Fallstudien und historische Rekonstruktionen stehen neben zeitdiagnostischen Analysen. Petra Lucht • Lisa-Marian Schmidt René Tuma (Hrsg.) Visuelles Wissen und Bilder des Sozialen Aktuelle Entwicklungen in der Soziologie des Visuellen Herausgeber Linz, Österreich Petra Lucht, Lisa-Marian Schmidt, Bernhard Schmidt René Tuma, Langenhagen, Deutschland Berlin, Deutschland Voestalpine ISBN 978-3-531-19203-1 ISBN 978-3-531-19204-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-531-19204-8 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Abbildungen: Der Verlag hat sich bemüht, alle uns bekannten Rechteinhaber zu ermitteln. Sollten dennoch Inhaber von Urheberrechten unberücksichtigt geblieben sein, bitten wir sie, sich mit dem Verlag in Verbindung zu setzen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer-vs.de Inhalt Vorwort ............................................................................................................... 9 PetraLucht Soziologie des visuellen Wissens - Vorläufer, Relevanz und Perspektiven .... 11 Rene TumalLisa-Marian Schmidt I Den Blick im Blick Blowing Up Society: Fotodokumentarische Bildpraktiken im Rahmen einer Visuellen Soziologie ............................................................ 33 ThomasAbel Visuelles Wissen: Die Videoanalyse im Blick ................................................. 49 Rene Tuma Ein Schwenk sagt mehr als tausend Worte - Die sich aus der Praxis des Zeigens entfaltenden Deutungsangebote der Kamera ........................................................................ 71 Carina Jasmin Englert Die unmögliche De-Visualisierung von Wissen- Über einige Sehpraktiken einer extremen Gemeinschaft ................................ 87 Niklas Woermann 11 Habitus und Inszenierung Die Macht in Bildern - Habitus, Bildakt & ikonische Macht ........................ 107 Heike Kanter 6 Inhalt Milieuspezifische Sozialisationsräume visueller Praktiken Jugendlicher: Skizze einer Methode zur Mehrebenenanalyse visualisierter Sozialisationsräume .................................................................. 123 IngaHornei "Du sollst dir (k)ein Bildnis machen" - Zur Verwendung von Video-und Bildmaterial und ihrer Bedeutung für die emotionalen Stile christlicher Gemeinden heute ................................ 141 Regine Herbrik Go Live! Der User-Livestream als Präsentationsbühne ................................. 157 Heiko Kirsehner III Bilder der Wissenschaft "Sehen und gesehen werden." Visualisierungen in der Neuroinformatik ..... 175 Lisa-Marian Schmidt Die Beobachter des Beobachtungsinstruments: Elektronenmikroskopische Laborarbeit vor und nach der digitalen Revolution .................................................................................. 193 Erie Lettkemann Das Bild als Phänomen. Visuelle Argumentationsweisen und ihre Logiken am Beispiel von Sichtbarmachungen des ,AIDS-Virus' und der funktionellen MRT ............................................................................. 213 Hannah Fitseh/Lukas Engelmann Geschlechterordnungen als Sehordnungen Mediale Repräsentationen von Physikerlnnen in Text und Bild .............................................................................................. 231 Martina Erlemann Visualität in der Mathematik .......................................................................... 249 Christian Kiesow Inhalt 7 IV Soziologische Filmanalyse Visualisierung von Wissen über den Tod ....................................................... 267 Tina Weber Bauformen audiovisueller Selbst-Diskurse. Zur Kuratierung und Zirkulation von Amateurbildern in Film, Fernsehen und Online-Video .......................................................................... 281 Boris 'lraue "Die Errettung der äußeren Wirklichkeit"? - Die Wirklichkeit der Realität in dokumentar(film)ischen Bildformaten ....... 303 Carsten Heinze "Den filmischen Rahmen vergesse" lasse" oder aufdecke,,": Die soziologische Unterscheidung zwischen Dokumentarfilm und Reportage ................................................................................................. 323 Mathias Blanc V Bilder der GeseUschaft Wirtschaftsbilder - Visualisierung wirtschaftswissenschaftlichen Wissens über Gegenwart und Zukunft ........................................................... 339 Wemer Reichmann Gef"lihrlichen Klimawandel sehen - Zirknlation und Differenz in einer kollektiven Welt. ..................................... 355 Oliver Powalla Angaben zu den AutoreInnen des Bandes ..................................................... 371 Vorwort PetraLucht Die Soziologie des Visuellen weist schon frühe Wurzeln auf - etwa in Mann heims Stilanalyse, Simmels Untersuchungen zur Mode, Ludwik Flecks Arbeiten zu wissenschaftlichen Denkkollektiven und Edgar Marins Soziologie des Films. Erst in den vergangenen zwei Jahrzehnten erlebte sie jedoch einen erneuten Auf schwung und wurde verstärkt auch in verschiedenen benachbarten Disziplinen der Soziologie wie der Wissenschaftsforschung oder den Bildwissenschaften ver handelt. Der hier vorliegende Sammelband basiert auf einer Auswahl an Beiträgen zu einer gleichnamigen Tagung, die vom 8. bis 9. April 2011 an der Technischen Universität Berlin zur visuellen Soziologie stattfand. Sie wurde vom Institut für Soziologie, Fachgebiet Allgemeine Soziologie insbesondere Thearien moderner Gesellschaften der TU Berlin, der Sektion Wissenssoziologie der Deutschen Ge sellschaft für Soziologie und dem Zentrum für Interdisziplinäre Frauen-und Ge schlechterforschung der TU Berlin veranstaltet. Die Tagung richtete sich an Nach wuchswissenschaftlerInnen, deren Beiträge zudem von Kommentatorinnen und Kommentatoren reflektiert wurden. Für den Sammelband wurden zusätzlich ei nige weitere Wissenschaffierlnnen von den HerausgeberInnen eingeladen, jeweils einen Beitrag in diesem Sammelband zu publizieren. Ziel dieses Sammelbandes ist es, die verschiedenen aktuellen Debatten, die sich mit visueller Soziologie und Forschungen aus benachbarten Disziplinen zu Visualisierungen befassen, zusam menzuführen. Fragen danach und Antworten darauf, wie eine Soziologie des Vi suellen zu kennzeichnen ist und was sie umfasst, sind jedoch nicht nur nicht voll ständig bestimmbar. Vielmehr stellen Forschungen, die einer visuellen Soziologie zuzuordnen sind, derzeit nach wie vor Beiträge zu einem Desiderat in der sozio logischen Theoriebildung und der empirischen Forschung dar. Mit den hier ausgewählten Beiträgen möchten wir auf die vieWUtigen Mög lichkeiten der Soziologie hinweisen, das Visuelle als Teil sozialer Kommunikation, Praxis und Wissensbestände zu begreifen und zu untersuchen. In den Beiträgen wird an aktuelle Strömungen der visuellen Soziologie zu Debatten um soziale Praktiken der Visualisierung von Wissen und zu Bildern des Sozialen angeschlos sen. Gegenüber aktuell florierenden Publikationen zu Verfahren und Methoden 10 PetraLucht der visuellen Soziologie (z. B. die Sonderausgaben der ÖZS 37/2; der FQS 9/3) stehen in diesem Sammelband empirische Untersuchungen im Mittelpunkt, die sich der Analyse von bewegten und unbewegten Bildern sozialer Wirklichkeit im Hinblick auf deren Produktion und Deutungen widmen. Die Unterteilung in die Schwerpunkte des Sammelbands lehnt sich an die Themenblöcke der Tagung an. Wir möchten an dieser Stelle den KommentatorInnen, die an der Tagung mitge wirkt haben, herzlich danken: Hubert Knoblauch (TU Berlin) würdigte die Vor träge zur "Visualisierung von Gesellschaft" in einer kritischen Diskussion, Dirk vom Lehn (King's College London) die Beiträge zum Themenblock "Emotionen, Imaginäres und Entwurf", Jürgen Raab (Universität Magdeburg) die Studien zu "Sehgemeinschaften", Bemt SehnettIer (Universität Bayreuth) Forschungen zu ,;Visuellen Praktiken", Martina Merz (Universität Luzern) Untersuchungen über "Bilder in den Wissenschaften", Britta Schinzel (Universität Freiburg) die Ana lysen zu "Quantifizierung, Automatisierung, Visualisierung" und Jo Reichertz (Universität Duisburg-Essen) schließlich diskutierte die Referate zum Thema "Mediale Repräsentationen~'. Für die finanzielle und organisatorische Unterstützung der Tagung möchten wie dem Institut für Soziologie, Fachgebiet Allgemeine Soziologie insbesondere Theorien moderner Gesellschaften, vertreten durch Prof. Hubert Knoblauch, der Sektion Wissens soziologie der deutschen Gesellschaft !Ur Soziologie und dem Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der Techni schen Universität Berlin danken. Die Vorbereitung und Durchführung der Ta gung haben dankenswerterweise Miira Hill, Sezgin Sönmez, Mare Schmieder sowie Rene Wilke unterstützt. Die Texte des Sammelbands haben am Fachgebiet Allgemeine Soziologie der TU Berlin in unermüdlicher und großartiger Art und Weise Theresa Vollmer und Rene Wilke sowie Anne Hennes und Amelie Klirnach am Lehr-und Forschungs gebiet "Soziologie mit dem Schwerpunkt Gender und Lebenslaufforschung" des Instituts für Soziologie der RWTH Aachen, zusätzlich korrigiert und kommen tiert: Für diese hochkompetente Arbeit möchten wir uns besonders bedanken Wir danken dem VS Verlag für die unkomplizierte und produktive Zusammenarbeit sowie den Herausgebern der Reihe "Wissen, Kommunikation und Gesellschaft" Hans-Georg Soeffner, Ronald Hitzler, Hubert Knoblauch und Jo Reichertz. Berlin/Aachen, im Juni 2012 PetraLucht für das ganze HerausgeberInnenteam Soziologie des visuellen Wissens - Vorläufer, Relevanz und Perspektiven Rene Thma/Lisa-Marian Schmidt 1. Kurze Geschichte der Soziologie des VisueUen Dieser Band trägt den Titel Visuelles Wissen und Bilder des Sozialen. Damit he ben wir hervor, dass wir Visualität als Gegenstand der soziologischen Forschung begreifen, und zwar in einem doppelten Sinne: Zunächst steht das visuelle Wissen im Fokus, das sich in sozialen Handlungen und Kommunikation äußert. Akteu re zeigen/stellen dar und sehen auf unterschiedliche Art und Weise und schaffen somit soziale Wirklichkeit. Das VisueUe ist ein spezifischer und zentraler Teil ei ner sozialen Konstruktion von Wirklichkeit. Genau diese Konstruktionsprozesse wollen wir verstehen. Aufhauend auf diesen theoretischen Annahmen ist gegen wärtig zu beobachten, dass zunehmend - zum Teil auch neue - Formen der Vi sualisierung von Sonder-bzw. Expertenwissen in der Herstellung von Wissens beständen auftreten. So haben beispielsweise verschiedene wissenschaftliche Disziplinen technische Verfahren aber auch sinnliche Praktiken der Erkenntnis hervorgebracht, um das Unsichtbare - etwa Nervenzellen oder gesellschaftliche Prozesse - sichtbar zu machen. Verschiedenste Objekte geraten in den (Exper ten-)Blick, dessen Genese einhergeht mit der Herausbildung von Sehordnungen, Sehpraktiken und somit den entsprechenden Sehgemeinschaften. Im Rahmen dieses Sammelbandes möchten wir daher anband folgender Fragen herausarbei ten, inwieweit sich diese Bereiche untersuchen und möglicherweise systematisie ren lassen können: Welche Bildtypen und Formen der visuellen Gestaltung wer den wie in welchen sozialen Milieus und Expertengruppen verwendet? Welche Rolle spielt das Visuelle in Vergemeinschaftungsprozessen? Wie werden Bilder zwischen den verschiedenen Gruppen vermittelt oder übersetzt? Welche Sehord nungen und Wissensbestände prägen die sozialen Praktiken von Visualisierungen des Wissens - insbesondere von wissenschaftlichem Wissen und Expertenwis sen? Und: In welchem Verhältnis steht Visualität zu gesellschaftlichem Sonder und Expertenwissen sowie zum Alltagswissen? P. Lucht et al. (Hrsg.), Visuelles Wissen und Bilder des Sozialen, Wissen, Kommunikation und Gesellschaft, DOI 10.1007/978-3-531-19204-8_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.