OFDM Vieltra¨ger–Modulation Vieltra¨ger–Modulation Inhaltsverzeichnis 1 AuswirkungvonEchosaufDigitaleSymbole 1 2 DMTbeizeitlichkonstantenKana¨len 1 2.1 AsymmetricDigitalSubscriberLine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 3 OFDMbeiFunk–Kana¨len 2 3.1 Symbol–DauerundBandbreite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 3.2 DieAuswirkungderEchosimZeitbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 3.2.1 Modellfall:Nur1Subchannelistaktiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 3.3 OFDMZeitverla¨ufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3.3.1 HochstufigeDatensymboleinvielenSub–Channel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3.3.2 Tra¨ger–PhasenundCrestfaktor. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 4 DieOFDMimFrequenzbereich 8 4.1 DieAuswirkungderEchosaufdieKanal–U¨bertragungsfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 4.2 Ho¨herstufigeSymbol–KonstellationenindenSubchannels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 4.3 Pilot–Symbole . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 4.4 Zeit–undFrequenz–Abha¨ngigkeitderKanal–U¨bertragungsfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . 11 4.4.1 Bei OFDM muß der Sender das Signal an die Empfangsbedingungendes Empfa¨ngers anpassen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 5 OFDMModulatorenundDemodulatoren 12 5.1 AnalogeRealisierungdesOFDMModulators . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 5.2 AnalogeRealisierungdesOFDMDemodulators . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 5.3 DigitaleRealisierungdesOFDMModulatorsundDemodulators. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 5.3.1 WarumIFFTimSenderundFFTimEmpfa¨nger? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 6 Leistungs–Dichte–SpektrumderOFDM 14 6.1 Leistungs–Dichte–SpektrumamSender–Ausgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 6.2 Leistungs–Dichte–SpektrumimEmpfa¨ngerundOrthogonalita¨t . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 6.3 GemesseneOFDMSpektren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 6.3.1 ErniedrigungdesCrest–FaktorsderOFDMohneErho¨hungderRandaussendungen . . . 17 7 AnalysedesOFDMEmpfa¨ngers 18 7.1 AuswertungvonMis–MatchedSymbolen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 7.2 DieFFTimEmpfa¨nger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 7.3 AugendiagrammederOFDM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 7.4 Synchronisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 8 VonderOFDMzurCOFDM 21 8.1 DieNotwendigkeiteinerFehlerschutz–Codierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 8.2 EinVergleichmiteinerEintra¨ger–U¨bertragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 8.3 AnwendungaufMehrtra¨ger–Modulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 8.4 ZweiwegePfadundpunktierteFaltungs–Codes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 8.5 Interleaving . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Abbildungsverzeichnis 2.1 Frequenz–SchemavonADSL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 3.1 Strukturen von Ein– und Mehrtra¨ger–Modulationen fu¨r gleiche Symbol–U¨bertragungsraten. Dargestellt ist die Frequenzma¨ßigeKanal–Belegungin Abha¨ngigkeit von der U¨bertragungs– Zeit(Fla¨cheausBandbreite×U¨bertragungszeit) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 3.2 Echo–StruktureinestypischenterrestrischenDVB–TKanals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 (cid:1)c Prof. Dr.–Ing. DietmarRudolph I TFHBerlin—TelekomTT–IBH OFDM Vieltra¨ger–Modulation 3.3 ZusammensetzungdesEmpfangs–SignalsausHaupt–Signal,Echo–SignalenundGleichwellen– Signal(Nur1Subchannelistaktiv)T =T GuardTime,T =T Symbol–Dauer,T emp- g G s SV Nutz fangsseitigausgenutzterTeildesSymbols . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 3.4 StrukturderVieltra¨ger–ModulationmitBeru¨cksichtigungdesGuard–Intervalls . . . . . . . . . 5 3.5 DarstellungdesEin–undAuschwingvorgangsbeieinerMobil–bzw.Funk–U¨bertragungunter Beru¨cksichtigungdesGuard–Intervalls(hieristT =T bezeichnet). . . . . . . . . . . . . . . 5 Nutz S 3.6 OFDM–Symbol bestehend aus 3 Subtra¨gern mit vorne angefu¨gtem Guard–Intervall (ohne Echos).ImIntervallT(cid:1) =T sinddieSub–Tra¨gerzueinanderorthogonal.. . . . . . . . . . . . 6 Nutz 3.7 Prinzipielle Zeitverla¨ufe von komplexen OFDM–Symbolen (ohne Guard–Intervall und ohne Echos) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 3.8 Wahrscheinlichkeits–Dichte–Verteilung der Amplituden von OFDM–Symbolen (DVB–T mit 2Kbzw.8KSub–Channel) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 3.9 OFDMZeitfunktionbeieinerOFDMmit16Subchannel(Subtra¨gersinfo¨rmig,alleBits=1) . 8 4.1 BetragderKanal–U¨bertragungs–Funktion|C(ω)|fu¨rmehrerefesteEcho–Pfade . . . . . . . . . 8 4.2 Phasensterneeiner4PSKnachderU¨bertragungu¨bereinenKanalgema¨ßBild4.1;a):U¨bertragung als Eintra¨ger–Signal (nicht auswertbar), b): Subchannel 11 (auswertbar), c): Subchannel 2 (nichtauswertbar). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 4.3 Phasensterneeiner16QAMnachderU¨bertragungu¨bereinen(Funk–)Kanal.Dargestelltsind das (jeweils als identsche angenommene) Empfangs–Symbol und der hierfu¨r aktuell gu¨ltige Phasenstern, der in seiner Amplitude und Phasendrehung (pro Subchannel) jeweils unter- schiedlichist.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 4.4 StrukturdesDVB–TRahmensmitPilot–SymbolenzurKanal–Vermessung . . . . . . . . . . . . 10 4.5 Beispieleinerzeit–undfrequenz–abha¨ngigenKanal–U¨bertragungs–Funktion20log {|C(ω,t)|} 10 (dreiWegeAusbreitung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 5.1 Prinzipielles Blockschaltbild eines OFDM Modulators, wie er in analoger Technik realisiert werdenko¨nnte.Beno¨tigtwerden2N +1Multipliziererunddiezugeho¨rigenOszillatoren. . . . . 12 5.2 PrinzipiellesBlockschaltbildeinesOFDMDemodulators,wieerinanalogerTechnikrealisiert werdenko¨nnte. Beno¨tigt werden2N +1 Multiplizierer und die zugeho¨rigenOszillatoren, die synchronisiertwerdenmu¨ssen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 5.3 PrinzipiellesBlockschaltbildeinesdigitalenOFDMModulatorsundDemodulators,beidemdie ModulationdurcheineIFFTunddieDemodulationdurcheineFFTerfolgen. . . . . . . . . . . . 14 6.1 Prinzipielle Zusammenha¨nge zwischen den Daten und den Symbolen einer OFDM und das OFDMSummen–SignalunddessenSpektral–Verteilung.(ohneGuard–Intervall,alleSymbole T lang) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Nutz 6.2 SpektrenamAusgangdesOFDMModulators.Hierbeiist dargestellt,wiegu¨nstigsichbereits einegeringeRoll–OffVerrundung((cid:2)=[0,0.02,0.1])auswirkt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 6.3 OFDMSpektrenamAusgangeinesSenderversta¨rkers.BereitseinIntermodulations–Abstand von30dBbzw.20dBfu¨hrtzustarkenRandaussendungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 6.4 Vektor–DiagrammeinesOFDM–SymbolsvorundnachderBegrenzungdesCrest–Faktorsauf 3dBdurch Dummy“–Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 ” 6.5 OFDM Spektren ohne und mit Dummy“–Daten zur Reduzierung der Nebenaussendungen, ” Back–Off3dB(mehrereIterationen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 7.1 Intergrate&DumpVerfahrenbei(cid:2)fo¨rmigenSymbolen,dasfu¨rjedenSubchannelauszufu¨hren ist. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 7.2 VeranschaulichungdesFFTAnalyse–VorgangsimOFDMEmpfa¨nger(T =T ) . . . . . . . . 19 S Nutz 7.3 AugederOFDMohneundmitGuardintervall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 7.4 AutokorrelationsfunktiondesOFDMSignals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 8.1 EmpfangsleistungindenSubchannelsbeieiner0dBZweiwegeausbreitung(Ausschnitt) . . . . 22 8.2 VeranschaulichungdesInterleavinginderZeit–undFrequenz–Ebene . . . . . . . . . . . . . . . 24 (cid:1)c Prof. Dr.–Ing. DietmarRudolph II TFHBerlin—TelekomTT–IBH OFDM Vieltra¨ger–Modulation Vieltra¨ger–Modulation 1 Auswirkung von Echos auf Digitale Symbole Die Echo–Pfade bei einer digitalen Funku¨bertragung haben zur Folge, daß beim Empfa¨nger die Symbole mehrfachundmitunterschiedlicherAmplitudeundPhasenlageeintreffen,wosiesichvektoriell u¨berlagern. DieSymbolewerdendadurchinihrerFormverzerrt,waszuSchwierigkeitenbeiderDemodulationundda- mit zu Symbol– und Bitfehlern fu¨hrt. Sind die Echo–Zeiten la¨nger als es der Symbol–Dauer entspricht, werdennichtnurdieeinzelnenSymboleinihrerFormbeeintra¨chtigt,sondernesentsteht(ausbreitungsbe- dingte)Intersymbol–Interferenz. BeischnellenDatenu¨bertragungenwerden(gema¨ßZeit–Bandbreiten–Gesetz)dieSymbolesehrkurz.Je ku¨rzeraberdieSymbolewerden,umsomehrSymbolewerdendurchdieEchosbeeintra¨chtigt. • Die Intersymbol–Interferenzen sind damit eine Funktion der Echo–Dauer bezogen auf die Symbol–Dauer. Im Empfa¨nger mu¨ssen die Inter–Symbol–Interferenzenbeseitigt werden bevor eine Demodulation und Entscheidungerfolgenkann.Hierfu¨rgibteszweiStrategien: 1. SymboldauerT gro¨ßerwa¨hlen,alsesdermaximalenEcho–Zeitentspricht.(cid:1)Vieltra¨ger–Modulation S Damiterha¨ltmanempfangsseitigwenigstenseinenTeiljedesSymbolsungesto¨rt. 2. AdaptiveEntzerrungderSymboleimEmpfa¨nger.(beiEintra¨ger–Modulation) In diesem Kapitel wird die erst genannte Strategie untersucht. Diese fu¨hrt zur Mehr– oder Vieltra¨ger– Modulation. Diese wird allgemein mit DMT (Digital Multi Tone) und in einer speziellen Form als OFDM (OrthogonalFrequencyDivisionMultiplex)bezeichnet. 2 DMT bei zeitlich konstanten Kana¨len Die Mehr– oder Vieltra¨ger–Modulation (DMT Digital Multi Tone) wird eingesetzt auf Kana¨len, die Inter– Symbol–Interferenzen (ISI) bei der U¨bertragung von Datensymbolen erzeugen. Dies sind aber nicht nur die zeitlich variablen Funk–Kana¨le sondern auch solche U¨bertragungs–Strecken, die einen ausgepra¨gten Amplituden–undPhasen–bzw.Laufzeitganghaben,wiez.B.(la¨ngere)Kupfer–Kabel.Derartigelineare Verzerrungensindfrequenzabha¨ngig,aberzeitlichkonstant. DieDMTTechnikwirddaherbeizeitlichkonstantenKana¨lenmitlinearenVerzerrungeneingesetzt. • Sprachband–Modemtechnik( Telefon–Modem“ 300—3400Hz) ” HierbeigibtesandenBandgrenzengro¨ßerelineareVerzerrungenalsinBandmitte. • SchnellenDatenu¨bertragungenzumTeilnehmer(Subscriber),wiebeiHDSL(HighspeedDigitalSub- scriberLine)undADSL(AsymmetricDigitalSubscriberLine)bzw.T–DSL. HiersinddielinearenVerzerrungenfu¨rho¨hereFrequenzengro¨ßeralsfu¨rtiefereFrequenzen. Aufgrund der eindeutigen Verha¨ltnisse die linearen Verzerrungenbetreffend, kann die U¨bertragung in deneinzelnenTeilkana¨lenmitDMToptimalandieseangepaßtwerden. • Fu¨r Teilkana¨le mit geringen linearen Verzerrungen werden viele Bits zu Symbolen und entspreched hochstufigendigitalenModulationenzusammengefaßt.(z.B.16QAM,32QAM,ggf.ho¨herstufig) • In Teilkana¨len mit gro¨ßeren linearen Verzerrungen werden niederstufige digitale Modulationen ver- wendet.(4PSK) Damitla¨ßtsichderAufwandimSenderundEmpfa¨ngerminimierenbeigleichzeitigerMaximierungder U¨bertragungsrate. (cid:1)c Prof. Dr.–Ing. DietmarRudolph 1 TFHBerlin—TelekomTT–IBH OFDM Vieltra¨ger–Modulation 2.1 Asymmetric Digital Subscriber Line Mit ADSL ist es mo¨glich, auf einer 0,6 mm Cu Doppelader oberhalb von ISDN bis maximal 8 Mbit/s zu u¨bertragen. Frequenzma¨ßig reicht das verwendete U¨bertragungsband dabei bis 1,1 MHz und u¨berdeckt damitsowohldasLWRundfunkband(ca.153KHz—280KHz)alsauchTeiledesMWRundfunkbandes(ca. 520KHz—1,61MHz).InderNa¨hestarkerRundfunksenderkannesdadurchzuEinstrahlungenkommen. DieTeilkana¨levonADSLwerdenu.a.deshalbautomatisch(beimVerbindungs–Aufbau)aufihrenSignal– zu–Gera¨usch–AbstandkontrolliertundadaptivandieU¨bertragungssituationangepaßt. • BeikurzenLeitungenzwischenVermittlungsstelleundTeilnehmerwirktsichdie(frequenzabha¨ngige) Da¨mpfungdesKabelskaumaus.IndiesemFallwirdinjedemTeilkanalmiteiner32QAM u¨bertragen. • Bei la¨ngeren Leitungen wird in Abha¨ngigkeit von der Da¨mpfung und den Laufzeitverzerrungen in den betroffenen Teilkana¨len auf bis zu 4PSK heruntergeschaltet. Damit erniedrigt sich die maximal u¨bertragbareDatenrateentsprechend. • Teilkana¨le,diedurchEinstrahlungeinesRundfunksendersgesto¨rtsind,werdennichtverwendet. Das Frequenz–Schema von ADSL sieht 256 Teilkana¨le (umgangssprachlich: Tra¨gerfrequenzen) im Ab- stand von 4 KHz fu¨r denDownlink (Netz→ Teilnehmer)vor und 32 entsprechendeKana¨le fu¨r denUplink (Teilnehmer→Netz),Bild2.1.DieTeilkana¨lesindzueinandernichtorthogonal. Bild2.1:Frequenz–SchemavonADSL Die Einstrahlung von L & M Sendern in das ADSL System ist die eine Seite der Medallie. Die andere SeiteistdieSto¨rung,dievonADSLausgehtunddenL&MEmpfangbeeintra¨chtigenkann. 3 OFDM bei Funk–Kana¨len Funk–Kana¨leunterscheidensichvonanderenKana¨lenu.a.dadurch,daß 1. nichtvorausgesehenwerdenkann,beiwelchenFrequenzeninnerhalbdesKanalsgroßelineareVerzer- rungenauftretenund 2. dieEigenschaftendesKanalssichzeitlich a¨ndern. Der Sender ist daher nicht in der Lage, die U¨bertragung individuell an einzelne Kana¨le anzupassen. Demzufolgewird in allen Teil–Kanalendie gleiche digitale Modulation (z.B. 4PSK, 16QAM, 64QAM) verwendet.DiesewirdalsOFDM(OrthogonalFrequencyDivisionMultiplex)bezeichnetundstellteineViel– oderMehr–Tra¨gerModulationdar,beiderOrthogonalita¨tzwischendenTeilkana¨lenherrscht.1 1DaOFDMohneFehlerschutz–CodierungbeiFunk–U¨bertragungaufeineunzula¨ssighoheFehlerratefu¨hrt,wirdinderPraxisstets einecodierteForm,dieCOFDM(CodedFrequencyDivisionMultiplex),eingesetzt,sieheKapitel8 VonderOFDMzurCOFDM“Seite ” 21. (cid:1)c Prof. Dr.–Ing. DietmarRudolph 2 TFHBerlin—TelekomTT–IBH OFDM Vieltra¨ger–Modulation 3.1 Symbol–Dauer und Bandbreite Jegro¨ßerdie(Echo–)Sto¨rungenimKanalwerden,umsowenigerBitslassensichproSymbol u¨bertragen.Es istdahernichtmo¨glich,(alstrivialeLo¨sung)sovieleBitszueinemSymbolzusammenzufassen,daßdieses dann la¨nger wird, als es der Echo–Dauer entspricht. Um aber eine vorgegebene Datenrate zu u¨bertragen, bleibt in diesem Falle nur als Lo¨sung, mehrerefrequenzma¨ßig parallele U¨bertragungs–Kana¨le(Subcar- rier,SubChannel;Unter–Tra¨ger,Teil–Kana¨le)zunutzen.MankommtdamitzurVieltra¨ger–Modulation. In einerDarstellung von Bandbreite u¨ber der Zeit kann man die Ein– und Mehrtra¨ger–Modulationmit einander(zuna¨chstpauschal)vergleichen,Bild3.1. Einträger-Verfahren B CH T SE Vielträger-Verfahren: 2N+1 Subcarrier B S B CH T SV Bild 3.1: StrukturenvonEin– undMehrtra¨ger–Modulationenfu¨rgleicheSymbol–U¨bertragungsraten.Dar- gestellt ist die Frequenzma¨ßige Kanal–Belegung in Abha¨ngigkeit von der U¨bertragungs–Zeit (Fla¨che aus Bandbreite×U¨bertragungszeit) InBild3.1 werdenbeimMehrtra¨gerverfahren2N +1 Teilkana¨le verwendet.DieSymboldauerT wird SV damit (mindestens) einen Faktor 2N +1 mal so lang wie die Symboldauer T des Eintra¨ger–Verfahrens. SE DieGrenzefu¨rdieLa¨ngevonT istdadurchgegeben,daßwa¨hrenddieserZeitdieEigenschaftendes SV Kanalspraktischkonstantbleibenmu¨ssen. T ≥(2N +1)·T (3.1) SV SE BeimEintra¨ger–Verfahrenhabendie Symbole dievolle BandbreiteB des Kanals. Sie fu¨llenalso den CH U¨bertragungskanal komplett aus. Die Bandbreite B der Subchannel des Mehrtra¨ger–Verfahrens haben S dagegeneinegeringere(Einzel–)Bandbreite.Dasiesichteilweise u¨berlappenko¨nnen,wird: B B ≥ CH (3.2) S 2N +1 Wenn fu¨r beide Verfahrenjeweils eine gleiche Anzahl von Bits pro Symbol u¨bertragen wird, ergibt sich daraus in derDarstellunginBild 3.1 inbeidenFa¨llen diegleicheFla¨che, gebildetaus demProdukt(Band- breite×Symboldauer,d.h.) B ·T ≥B ·T (3.3) S SV CH SE Demnach kann fu¨r beide Verfahren dem Anschein nach2 die gleiche Menge an Information bei gegebener BandbreiteB u¨bertragenwerden. CH 2Hierbei mu¨ssen jedoch noch bei OFDM das Guard–Intervall und die Pilot–Symbole und bei COFDMdie notwendige Faltungs– Codierungberu¨cksichtigtwerden. (cid:1)c Prof. Dr.–Ing. DietmarRudolph 3 TFHBerlin—TelekomTT–IBH OFDM Vieltra¨ger–Modulation 3.2 Die Auswirkung der Echos im Zeitbereich Die Impuls–Antwort c(t) terrestrische Funk–Kana¨le besteht i.a. aus sehr vielen Echos, wie Bild 3.2 dies amBeispieleinestypischenDVB-T(DigitalVideoBroadcastTerrestrial;DigitalesterrestrischesFernsehen) Kanalszeigt.AufgetragenistdieEcho–Struktur|c(t)|(Echo–Profil). Bild3.2:Echo–StruktureinestypischenterrestrischenDVB–TKanals InBild 3.2 sind dieseEchos als Profil betragsma¨ßigaufgetragen,also ohneBeru¨cksichtigung derjewei- ligenPhase.Manerkennt,daßkeinesfallsderzuerstbeimEmpfa¨ngereintreffendeImpulsimmerderjenige mitdergro¨ßtenAmplitudeseinmuß. 3.2.1 Modellfall:Nur1Subchannelistaktiv Beispielhaftsollineinem(sehr)vereinfachtenFall,beidemnurineinemSubchanneleinSignal u¨bertragen wird, gezeigt werden, wie sich die Echos auf das Empfangssignal auswirken, Bild 3.3. De facto sind dies Verha¨ltnisse wie bei einer Eintra¨ger–U¨bertragung, bei der die Echosto¨rungen kurz gegenu¨ber der Sym- boldauer sind. Das Empfangs–Signal bestehe hierbei aus Hauptsignal, 2 Echos und einem Gleichwellen– Kanal. Bild 3.3: Zusammensetzung des Empfangs–Signals aus Haupt–Signal, Echo–Signalen und Gleichwellen– Signal (Nur 1 Subchannel ist aktiv) T = T Guard Time, T = T Symbol–Dauer, T empfangsseitig g G s SV Nutz ausgenutzterTeildesSymbols AusBild3.3erkenntmanfolgendefu¨rOFDMtypischenEigenschaftenundZusammenha¨nge: (cid:1)c Prof. Dr.–Ing. DietmarRudolph 4 TFHBerlin—TelekomTT–IBH OFDM Vieltra¨ger–Modulation 1. AusdemHauptsignalistzuerkennen,daßkeineSymbol–Verrundungangewendetwird. Dies ist bei OFDM in der Praxis der Fall. Das Spektrum der OFDM muß dahernachtra¨glich gefiltert werden. 2. Es ist ein Bereich T (Guard Time; Schutz–Zeit) definiert mit einer zeitlichen Dauer T , die gro¨ßer G G ist als die la¨ngste (zu beru¨cksichtigende) Echo–Laufzeit. Echos mit la¨ngerer Laufzeit bewirken Sto¨rungen. 3. DiegesamteSymboldauerT wirdinderPraxis4bis8malsolangegewa¨hltwiedasGuard–Intervall SV T . G 4. Wa¨hrend der (restlichen ) Zeit T hat das Symbol einen stationa¨ren Wert und kann dann ausge- Nutz wertetwerden. 5. DamitdurchdasGuardIntervallT nichtsvomSymbol verloren“ geht,wirdeinentsprechendlanger G ” Teil vom Ende des Symbols zusa¨tzlich am Anfang des Symbols als Verla¨ngerung“ angefu¨gt, so daß ” trotz Sto¨rung durch Echos (mindestens) die volle Symboldauer als T zur Auswertung Verfu¨gung Nutz steht,Bilder3.4und3.6. B S B CH T T T T SV G Nutz Nutz Bild3.4:StrukturderVieltra¨ger–ModulationmitBeru¨cksichtigungdesGuard–Intervalls Bild 3.5: Darstellung des Ein– und Auschwingvorgangs bei einer Mobil– bzw. Funk–U¨bertragung unter Beru¨cksichtigungdesGuard–Intervalls(hieristT =T bezeichnet). Nutz S 6. Diewa¨hrenddesGuard–IntervallsgesendeteSignal–Energieistfu¨rdenEmpfa¨ngerverloren. Der tatsa¨chlich beno¨tigte Wert von Eb/N0 fu¨r eine bestimmte Bit–Fehlerrate ist somit im Verha¨ltnis T +T G Nutz ho¨heranzusetzen.InBild3.1istdahereineentsprechendeKorrekturbeiderUmrechnung T Nutz vorzunehmen. (cid:1)c Prof. Dr.–Ing. DietmarRudolph 5 TFHBerlin—TelekomTT–IBH OFDM Vieltra¨ger–Modulation 7. Die resultierende Phase der Tra¨gerschwingung im Zeitabschnitt T weicht ab von der Phase des Nutz Hauptsignals. 8. DieresultierendeAmplitudederTra¨gerschwingungimZeitabschnittT weichtebenfallsabvonder Nutz AmplitudedesHauptsignals. 9. EinGleichwellen–Kanal(mitdemgleichenProgramm–Inhalt)wirktsichgenauwieeinEchoaus.Da- heristmiteinemsolchenSystemeinSingleFrequencyNetzwerk(SFN)mo¨glich. 10. Eine synchrone Demodulation mit (frequenz– und phasenrichtiger) Ru¨ckgewinnung des RF–Tra¨gers (RF:RadioFrequency)isterforderlich. AufgrundderNotwendigkeiteinesGuard–IntervallsistdiemitOFDM u¨bertragbare(Brutto–)Datenrate umdenFaktor TNutz geringeralsesderUmrechnunginGleichung(3.1)entspricht.Manerha¨ltdahermit TG+TNutz Beru¨cksichtigungdesGuard–IntervallseineVerla¨ngerungder(ausgesendeten)OFDM–Symbole. T +T T =T +T =T +(2N +1)·T = G Nutz ·(2N +1)·T (3.4) SV G Nutz G SE T SE Nutz Da die Fla¨che B ·T ein Maß fu¨r die u¨bertragene Menge an Informationen ist, reduziert sich CH Zeiteinheit T fu¨r OFDM die pro Zeiteinheit u¨bertragbare Informationsmenge um den genannten Faktor von Nutz T +T G Nutz gegenu¨berdemAnsatzgema¨ßBild3.1.DerEmpfa¨ngerwertetnurdieZeitabschnitteT aus,Bild3.5. Nutz 3.3 OFDM Zeitverla¨ufe Bei drei aktiven Subchannels, jeweils mit reell positiven Bina¨rsymbolen, ist die Form des OFDM–Symbols noch unmittelbar einsichtig, Bild 3.6. Ein Teil vom Ende des OFDM–Symbols ist am Anfang als Guard– Intervallangefu¨gt,entsprechendzurDarstellunginBild3.5. Bild 3.6: OFDM–Symbol bestehendaus 3 Subtra¨gernmit vorneangefu¨gtemGuard–Intervall(ohneEchos). ImIntervallT(cid:1) =T sinddieSub–Tra¨gerzueinanderorthogonal. Nutz Die Orthogonalita¨t besteht (in diesem Beispiel) darin, daß die Frequenzen der Schwingungen in den Sub–Channelsichwie1:2:4verhalten.3 DamitsinddieseimIntervallT(cid:1) =T zueinanderorthogonal. Nutz 3.3.1 HochstufigeDatensymboleinvielenSub–Channel Werden ho¨herstufige komplexe Datensymbole (64QAM, pseudo random Daten) und viele (ca. 280) aktive Sub–Channelverwendet,ergebensichZeitverla¨ufe,wiesiebeispielweiseinBild3.7dargestelltsind. DiedargestelltenOFDM–SymboleI(t)(reell)undQ(t)(imagina¨r)besitzenebenfallseinGuard–Intervall. Man erkennt dies daran, daß sich ab ca. 280 der gewa¨hltenZeit–Skala der Zeitverlaufvon 0 bis ca. 30 der Zeitskalawiederholt. Bei64QAMgibt es indeneinzelnenSub–Channelsowohlfu¨rI als auchfu¨rQ 8 mo¨glicheZusta¨ndeund damit 4 mo¨gliche Amplituden mit je 2 mo¨glichen Phasenlagen.4 Die U¨berlagerung aller dieser mo¨glichen Schwingungenfu¨hrtaufeinenscheinbarregellosenVerlaufderZeitfunktionenI(t)undQ(t)inBild3.7. 3Sub–Channel3istnichtaktiv. 4SiehehierzudenTeilDMV,Kapitel 64QAM“. ” (cid:1)c Prof. Dr.–Ing. DietmarRudolph 6 TFHBerlin—TelekomTT–IBH OFDM Vieltra¨ger–Modulation Real 6000 4000 OFDM Symbol: I(t) 2000 e ud 0 mplit−2000 a −4000 −6000 −8000 0 50 100 150 200 250 300 350 time Imag 6000 OFDM Symbol: Q(t) 4000 2000 e d u plit 0 m a −2000 −4000 −6000 0 50 100 150 200 250 300 350 time Bild3.7:PrinzipielleZeitverla¨ufevonkomplexenOFDM–Symbolen(ohneGuard–IntervallundohneEchos) DerZeitverlaufderOFDM–SymbolehatsomitstarkeA¨hnlichkeitmitdemZeitverlaufvon(bandbegrenz- tem) Weißen Rauschen. Die Analyse der Amplituden–Verteilungs–Dichte von OFDM–Signalen ergibt in guter Na¨herung eine Gauß–Glocke, unabha¨ngig davon, ob z.B. 4PSK oder 16QAM als Modulation fu¨r die Subtra¨gerzurAnwendungkommt,Bild3.8. Bild3.8:Wahrscheinlichkeits–Dichte–VerteilungderAmplitudenvonOFDM–Symbolen(DVB–Tmit2Kbzw. 8KSub–Channel) Das bedeutet, daß OFDM einen so hohen Crest–Faktor wie Rauschen mit Gauß–fo¨rmigerAmplituden– Dichte–Verteilunghat.5 3.3.2 Tra¨ger–PhasenundCrestfaktor In Bild 3.6 ist bereits erkennbar, daß bei einem OFDM Signal leicht ein hoher Crest–Faktor C entstehen F kann.DieseristdefiniertalsVerha¨ltnisvonSpitzen–Wert(derSpannung)bezogenaufderenEffektiv–Wert. (cid:1) (cid:2) s peak C =20log (3.5) F 10 s eff NachteiliganeinemhohenCrest–FaktorC ist,daßderSendersehrhoheSpitzenleistungenverkraften F ko¨nnenmuß,wa¨hrenderandererseitsnureineverha¨ltnisma¨ßiggeringemittlereLeistungabgebenkann. 5SiehehierzudenTeilBBS,Kapitel Empfangs–SymboledurchweißesRauschengesto¨rt“. ” (cid:1)c Prof. Dr.–Ing. DietmarRudolph 7 TFHBerlin—TelekomTT–IBH OFDM Vieltra¨ger–Modulation Offensichtlich entsteht ein (besonders) hoher Crestfaktor dann, wenn die Phasen aller Unter–Tra¨ger gleichsind,weilsa¨mtlicheI/QSymbolediegleichePhasehaben,wiediesaneinementsprechendenBeispiel mit16Subchannelgezeigtwird,wobeialleSymboleden(reellen)Wert1haben,Bild3.9. s (t) für 16 Unterträger (alle Bits = 1) OFDM 15 10 5 0 −5 −10 −15 −1.5 −1 −0.5 0 0.5 1 1.5 t/T Symbol Bild3.9:OFDMZeitfunktionbeieinerOFDMmit16Subchannel(Subtra¨gersinfo¨rmig,alleBits=1) Damit la¨ßt sich abscha¨tzen, welche Spitzen bei einem OFDM System auftreten ko¨nnten, wenn viele Subtra¨ger(infolgederDatensymbole)gleichphasigsind.DamiteinsolcherFallinfolgedervielenbeno¨tigten Pilot–Symbole, siehe Bild 4.4 (Seite 10), nicht eintritt, werdendie Phasenlagender einzelnenPilotsymbole nacheinembestimmtenAlgorithmusgegeneinandergedreht. 4 Die OFDM im Frequenzbereich 4.1 Die Auswirkung der Echos auf die Kanal–U¨bertragungsfunktion Die durch die Echos entstehenden Interferenzensind sehr frequenz–selektiv. Sie wirken sich daher inner- halb der Bandbreite B des Kanals sehr unterschiedlich aus und sind zusa¨tzlich zeitlich vera¨nderlich1. CH Beispielhaft ergibt sich daraus eine Kanal–U¨bertragungs–Funktion C(ω), wie sie in Bild 4.1 als Betrag |C(ω)|fu¨reinSystemmit16Subchannelsdargestelltist. Bild4.1:BetragderKanal–U¨bertragungs–Funktion|C(ω)|fu¨rmehrerefesteEcho–Pfade 1SiehehierzudenTeil Funk–Kanal“. ” (cid:1)c Prof. Dr.–Ing. DietmarRudolph 8 TFHBerlin—TelekomTT–IBH
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