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Vertrauen und die Suche nach Gesundheitsinformationen: Eine empirische Untersuchung des Informationshandelns von Gesunden und Erkrankten PDF

469 Pages·2019·4.26 MB·German
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Elena Link Vertrauen und die Suche nach Gesundheits- informationen Eine empirische Untersuchung des Informationshandelns von Gesunden und Erkrankten Vertrauen und die Suche nach Gesundheitsinformationen Elena Link Vertrauen und die Suche nach Gesundheits­ informationen Eine empirische Untersuchung des Informationshandelns von Gesunden und Erkrankten Mit einem Geleitwort von Frau Prof. Dr. Eva Baumann Elena Link Institut für Journalistik/Kommunikation Hochschule Hannover Hannover, Deutschland Zugl.: Hannover, Hochschule für Musik, Theater und Medien, Dissertation, 2018 Ergänzendes Material zu diesem Buch finden Sie auf http://extras.springer.com. ISBN 978-3-658-24910-6 ISBN 978-3-658-24911-3 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-24911-3 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Springer VS ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Danksagung Auf dem Weg bis zum Abschluss meiner Promotion haben mich viele Men- schen unterstützt, sowohl fachlich als auch persönlich, sodass ich diese Gele- genheit nutzen möchte, um mich herzlich bei ihnen zu bedanken. Zunächst gilt ein besonderer Dank meinen Betreuern: Vor allem möchte ich mich bei Prof. Dr. Eva Baumann bedanken, die nicht nur mein Interesse an der Gesundheitskommunikation geweckt hat, sondern mir in Form von theoreti- schen, methodischen und strukturellen Impulsen viele wertvolle Anregungen für meine Arbeit gegeben und sich immer Zeit für anregende Diskussionen genommen hat. Neben dem wertvollen fachlichen Austausch, ist es aber auch der zwischenmenschliche Umgang, der unsere Zusammenarbeit für mich be- sonders macht und daher bedanke ich mich an dieser Stelle für die schöne, be- reichernde und inspirierende gemeinsame Zeit. Mein Dank gilt zudem Prof. Dr. Christoph Klimmt für sein hilfreiches Feedback von den ersten Ideen bis zur Finalisierung der Arbeit, die Freiheit meinen eigenen Weg zu gehen und die Chance meine Ideen im Projekt Bio- fabrication for NIFE umsetzen zu können. Bei allen beteiligten Wissensschaft- lerInnen des Projektverbundes bedanke mich für die organisatorische Unter- stützung. Ein besonderer Dank gilt dem Annastift und Prof. Dr. Henning Windhagen ebenso wie den interessierten PatientInnen und den Studierenden im Projektseminar, die mich bei der Realisierung der qualitativen Leitfadenge- spräche unterstützt haben. Besonders erwähnen möchte ich auch Prof. Dr. Helmut Scherer, von dem ich viel lernen durfte und von dessen Engagement ich profitiert habe. Ein be- sonderer Dank geht auch an Prof. Dr. Daniela Schlütz, die mich bei Höhen und Tiefen unterstützt, mir neue Impulse gegeben und herzlichen Zuspruch für mich hatte. Meinen Kolleginnen und Kollegen am Institut für Journalistik und Kom- munikationsforschung danke ich für die angenehme Arbeitsatmosphäre, die gegenseitige Motivation, wertvollen fachlichen Input, gemeinsame Zeit für Dis- kussionen und emotionalen Zuspruch. Besonders danken möchte ich Katharina Emde-Lachmund, Sophie Bruns, Jule Scheper, Katharina Knop-Hülß, Stefanie Wahl und Doreen Reifegerste für offene Ohren, seelischen Beistand sowie fach- liche Unterstützung. Zudem gilt mein Dank auch Corinna Kastner und Ines Schumann, die meine Arbeit akribisch korrekturgelesen haben. Ein besonderer Dank gilt auch meinen lieben Freundinnen Alena Bauer, Daniela Charrier, Anna Fricke und (in ihrer Doppelrolle) Katharina Emde- Lachmund, die stets ihre Hilfe angeboten haben, kurzfristig Kapitel korrektur- VI Danksagung gelesen haben, mich ermutigten, mitfieberten und für Ablenkung sorgten. Ne- ben all dieser Unterstützung bedanke ich mich aber auch für ihr Verständnis, wenn die gemeinsame Zeit manchmal etwas zu kurz kam. Ohne den Rückhalt meiner Familie und Freunde wäre der Weg sicherlich viel beschwerlicher gewesen. Daher möchte ich am Schluss den wichtigsten Menschen meines Lebens danken: Benjamin Stegemann danke ich für seine Begleitung auf meinem Weg, gelungene Ablenkung und schöne Stunden abseits der Arbeit, Aufforderungen zur Prokrastination und gleichzeitiges Verständnis für späte Feierabende. Ein ganz herzliches Dankeschön ist an meine Familie gerichtet, die mich bedingungslos unterstützen. Sie haben mir in den vergange- nen Jahren stets Halt gegeben, mich auf jedem Schritt begleitet, mir viele liebe Gedanken geschickt und die Daumen gedrückt. Dieses Werk ist euch gewidmet. Geleitwort „Vertrauen ist der Anfang von allem.“ Dies ist kein Zitat eines berühmten Dichters oder Denkers, sondern der Werbeslogan einer großen Bank in den 1990ern. So wenig sich dieser Satz als tragfähig für die Branche erwies, für so treffend ist er, wenn es um ein Dissertationsvorhaben geht. Wer eine Promoti- on als den für die wissenschaftliche Laufbahn so zentralen und im Hochschul- gesetz verankerten „Nachweis der Befähigung zu vertiefter selbständiger wis- senschaftlicher Arbeit“ bereits erbracht hat oder damit befasst ist, wird diesen Balanceakt zwischen ‚Kontrolle behalten‘ und ‚Kontrolle abgeben‘ gut kennen. Dabei gilt es, nicht nur dem gewählten Thema und den eigenen Daten zu vertrauen, sondern auch den Betreuerinnen und Betreuern, den Kolleginnen und Kollegen, der Familie und den Freundinnen und Freunden, die einen auf diesem mehrjährigen Weg begleiten. In erster Linie geht es aber um Vertrauen in sich selbst, in die eigene Motivation und die eigenen Fähigkeiten. Dass Ver- trauen für soziale Interaktion zentral ist und wie komplex die Bezüge zwischen Vertrauen und dem Informationshandeln sind, wird an vermutlich kaum einer kommunikationswissenschaftlichen Arbeit so deutlich, wie an der vorliegenden Dissertationsschrift, die der Bedeutung von Vertrauen für das Informations- handeln im Kontext von Gesundheit und Krankheit auf den Grund geht. Herausgearbeitet wird zunächst, dass Vertrauen meint, Verantwortung und Kontrolle an Dritte zu delegieren, um die eigene Unsicherheit und Verletzlich- keit akzeptieren und somit die situative Unsicherheit überwinden und sich jene Unterstützung zu verschaffen, die die eigene Handlungsfähigkeit wiederherzu- stellen hilft. Gerade im Krankheitsfall, der durch bisweilen extreme Unsicher- heit und Besorgnis gekennzeichnet ist, ist die Bereitschaft, sich auf Andere zu verlassen und Verantwortung abzugeben elementar. Entsprechend geht die Ar- beit zunächst den Faktoren der Entstehung von Vertrauenseinstellungen im Gesundheitskontext auf den Grund. Im Mittelpunkt steht jedoch schließlich, was der Akt des Vertrauens für so- ziale Interaktionen im Allgemeinen und Informations- und Kommunikations- handeln im Krankheitsfall im Speziellen bedeutet. Denn hier werden in einer von Unsicherheit und emotionaler Belastung geprägten situativen individuellen Problemlage nicht nur Entscheidungen mit bisweilen nachhaltig lebensverän- dernder Tragweite getroffen, auch stellen die asymmetrischen Kommunikati- onsbeziehungen zwischen Expertinnen und Experten auf der einen Seite und Patientinnen und Patienten auf der anderen Seite eine mit Blick auf die heute sehr an Bedeutung gewonnene informierten Entscheidungsfindung besondere Herausforderung dar, für die eine entsprechende Informationsgrundlage unab- VIII Geleitwort dingbar ist. Jedoch stellt dies die Menschen – selbst bei hohem Informations- und Unterstützungsinteresse und -bedürfnis – vor die Aufgabe, den eigenen Informationsbedarf nicht nur zu erkennen und zu konkretisieren, adäquate Quellen zu finden und die Inhaltsqualität der Informationen zu bewerten, son- dern diese auch dahingehend zu prüfen, ob sie auf die eigene Situation über- tragbar sind. Für Situationen dieser Art nimmt die Inanspruchnahme der Unter- stützung durch eine Vertrauensinstanz eine Schlüsselrolle ein, und Vertrauen entscheidet darüber, ob ein Arzt bzw. eine Ärztin oder andere Vertrauens- instanzen wie zum Beispiel „Doktor Google“ in Anspruch genommen werden. Die Autorin nimmt eine konsequente Prozessperspektive ein und modelliert das gesundheitsbezogene Informations- und Kommunikationshandeln von den persönlichen und situativen Hintergründen und Auslösern ausgehend über die in der Situation aktualisierten Einstellungen, die individuelle Zielformulierung und Entwicklung einer Handlungsstrategie bis zur Entscheidung über die Zu- wendung zu einer oder mehreren medialen oder interpersonalen Informations- quellen. Die Arbeit ist ein Zeugnis eigenständiger wissenschaftlicher Leistungsfähig- keit nicht nur auf der Theorieebene, auf der sie verschiedene Wissenschaftsdis- ziplinen und Forschungsparadigmen integriert, und auf empirischer Ebene mit einem komplexen Mehrmethodendesign, das qualitative und quantitative Ele- mente auf höchstem Niveau kombiniert, sondern vor allem in der problembe- zogenen Integration von Theorie und Empirie. So liegen die Verdienste dieser lesenswerten Arbeit ebenso in der kommunikationswissenschaftlichen Grundla- genarbeit wie in der Nutzbarmachung des im Gesundheitskontext so zentralen Vertrauenskonstruktes für das Feld der Gesundheitskommunikation. Und schließlich hat die Kernfrage nach der Rolle von Vertrauen auch damit zu tun, was die empirische Sozialwissenschaft ausmacht. Es geht um den Um- gang mit Zweifel an vorhandenem Wissen, der uns auf der Suche nach neuen, noch so kleinen Erkenntnisbausteinen antreibt. Und dabei müssen wir auch immer unsere eigene Unsicherheit als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler managen. Wie wichtig es dabei – gerade innerhalb des hochkompetitiven Wis- senschaftssystems – ist, auch Vertrauensbeziehungen zueinander aufzubauen und zu pflegen, wird auch jede und jeder nachvollziehen können, die bzw. der sich hierin bewegt. Elena Link auf diesem Weg zu begleiten, war und ist mir eine große Freude und Ehre. Eva Baumann Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ............................................................................................................... 1 1.1 Forschungsinteresse.................................................................................. 1 1.2 Relevanz und angestrebter Beitrag der Arbeit ..................................... 4 1.3 Vorgehensweise ....................................................................................... 11 2 Theoretische Grundlage des gesundheitsbezogenen Informations- handelns ................................................................................................................ 15 2.1 Begriffsbestimmung ................................................................................ 15 2.2 Determinanten des gesundheitsbezogenen Informations- handelns .................................................................................................... 17 2.2.1 Situative Auslöser des gesundheitsbezogenen Informations- handelns ....................................................................................... 18 2.2.2 Situationsübergreifende Einflussfaktoren des Informations- handelns ....................................................................................... 24 2.3 Zielsetzungen des Informationshandelns ........................................... 29 2.4 Strategien des Informationshandelns .................................................. 31 2.4.1 Formen des Informationshandelns ................................................. 31 2.4.2 Auswahl relevanter Informationskanäle der Informationssuche ..... 36 2.4.3 Kombinierte Nutzung verschiedener Quellen ................................. 39 2.5 Zwischenfazit: Prozess des unsicherheitsbezogenen Informationshandelns ............................................................................ 44 3 Vertrauen: Konzeptspezifikation ..................................................................... 49 3.1 Definition von Vertrauen ...................................................................... 50 3.1.1 Definitionen und Charakteristika des Konstruktes Vertrauen...... 51 3.1.2 Abgrenzung zu anderen Konstrukten ........................................... 54 3.2 Dimensionen des Konstruktes Vertrauen .......................................... 57 3.2.1 Sozial- und Sachbezug des Vertrauens ......................................... 57 3.2.2 Einstellungs- und Handlungskomponenten des Vertrauens ........... 60 3.2.3 Kognitive und affektive Basis des Vertrauens ................................ 61 3.3 Kontexte und Funktionen von Vertrauen .......................................... 63 3.3.1 Besonderheiten von Vertrauenssituationen .................................... 63 3.3.2 Funktionen von Vertrauen auf Individual- und Beziehungs- ebene ............................................................................................ 66 X Inhaltsverzeichnis 3.4 Entstehungsprozess von Vertrauenseinstellungen ............................ 68 3.4.1 Vertrauenswürdigkeit einer Vertrauensinstanz ............................ 69 3.4.2 Einflussfaktoren der Entstehung von Vertrauenseinstellungen ...... 74 3.5 Zwischenfazit zu den Konturen des Vertrauensbegriffs .................. 77 4 Vertrauensinstanzen im Gesundheitskontext ................................................ 79 4.1 Identifikation relevanter Vertrauensinstanzen im Gesundheitskontext ................................................................................ 79 4.2 Vertrauenseinstellungen gegenüber ÄrztInnen und ihre Folgen ....................................................................................................... 83 4.2.1 Rahmenbedingungen und Merkmale der Vertrauenssituation zwischen ÄrztInnen und PatientInnen ......................................... 84 4.2.2 Funktionen der Vertrauenseinstellung gegenüber ÄrztInnen ......... 87 4.2.3 Besonderheiten des Entstehungsprozesses von Vertrauenseinstellungen gegenüber ÄrztInnen ............................... 90 4.2.4 Zusammenfassung der Spezifika des Vertrauens in ÄrztInnen ................................................................................. 104 4.3 Vertrauenseinstellungen gegenüber medialen Gesundheits- informationen und ihre Folgen ........................................................... 105 4.3.1 Rahmenbedingungen und Merkmale der Vertrauenssituation zwischen RezipientInnen und medialen Gesundheits- informationen ............................................................................. 108 4.3.2 Funktionen der Vertrauenseinstellung gegenüber medialen Gesundheitsinformationen ........................................................... 113 4.3.3 Besonderheiten des Entstehungsprozesses von Vertrauens- einstellungen gegenüber medialen Gesundheitsinformationen ......... 117 4.3.4 Zusammenfassung der Spezifika des Vertrauens in mediale Gesundheitsinformationen ........................................................... 131 4.4 Zwischenfazit und Forschungsagenda für die Betrachtung der Vertrauensgenese .................................................................................. 132 5 Integration: Die Rolle von Vertrauenseinstellungen für das gesund- heitsbezogene Informationshandeln ............................................................. 137 5.1 Integration der Modellannahmen ....................................................... 137 5.1.1 Modellschritt 1: Vertrauen als Einflussfaktor oder Auslöser der Unsicherheitswahrnehmung ................................................... 138 5.1.2 Modellschritt 2 und 3: Vertrauen als Einflussfaktor der Zielsetzung und Strategie des Unsicherheitsmanagements ............ 139

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