GABLER EDITION WISSENSCHAFT Judith Rühl Vertragliche Gestaltung von Innovationskooperationen Optimierung bei Informationsasymmetrie Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Heike Schenk-Mathes Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek -ClP-Einheitsaufnahme Rühl, Judith: Vertragliche Gestaltung von Innovationskooperationen : Optimierung bei Informationsasymmetrie / Judith Rüh/. Mit einem Geleitw. von Heike Schenk-Mathes. -1. AuA .. (Gabler Edition Wissenschaft) Zug/.: Clausthal, Techn. Univ., Diss., 2001 ISBN 978-3-8244-7460-8 ISBN 978-3-322-97825-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-97825-7 D 104 1 . AuRage September 2001 Alle Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 2001 Ursprünglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden, und Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden, 2001 Lektorat: Ute Wrasmann / Monika Mülhausen [email protected] www.gabler.de www.duv.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des V~rlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Veraroeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. ISBN 978-3-8244-7460-8 Geleitwort Zweifellos ist die Innovationstätigkeit von Unternehmen als ein wesentlicher Erfolgs~ faktor anzusehen, wobei von einer wachsenden Bedeutung ausgegangen werden kann. Innovationen stellen nicht nur Gewinnpotenziale bei Unternehmensgründungen dar, sondern dienen bestehenden Unternehmen zur Sicherung und zum Ausbau von Markt positionen. Jedes Unternehmen muss sich in der heutigen Zeit mit den schnell wech selnden und neuen Anforderungen des Marktes auseinandersetzen und bereit sein, mit der Einführung neuer Produkte oder Verfahren flexibel und ohne Zeitverzug zu reagie ren. Vorteile aus Arbeitsteilung sind häufig möglich, so dass zur effizienten Gestaltung von Innovationsprozessen Kooperationen mit anderen Unternehmen in Erwägung zu ziehen sind. Für Kooperationen spricht auch, dass die Innovationstätigkeit von einzel nen Unternehmen in der Regel zu externen Effekten führt, deren teilweise oder voll ständige Internalisierung den Beteiligten zum Vorteil gereicht. Im vorliegenden Buch werden Gestaltungsmöglichkeiten von Innovationskooperatio nen vor dem Hintergrund unterschiedlicher Konstellationen asymmetrischer Informa tionsverteilung untersucht. Unterschiedliche Informationsstände können bei den Ko operationsparteien vorliegen, so dass opportunistisches Verhalten nicht auszuschließen ist. Auch die dritte Partei, die Kontrollinstanz, die die Durchsetzung der vertraglichen Vereinbarungen zur Aufgabe hat, mag nicht umfassend informiert sein, was zur Ein schränkung der Menge der möglichen Vereinbarungen führt. Bei der Gestaltung von Kooperationen ist also darauf zu achten, dass nur solche Vereinbarungen getroffen werden, die auch von einer dritten Partei überprüft werden können, und dass die Ko operationsparteien einen Anreiz haben, Entscheidungsfreiräume nicht zum Schaden der anderen Kooperationsparteien auszunutzen. Eine wichtige Rolle bei der Gestaltung von Kooperationen spielen darüber hinaus finanzielle Restriktionen der Kooperations parteien, die in die Analyse aufgenommen werden. Dem Leser wird eine Fülle von Gestaltungsmöglichkeiten, die von einer einfachen Beteiligung über Lizenzierung bis hin zu unvollständigen Verträgen reicht, bei sich verändernden Rahmenbedingungen vorgestellt. Durch die sukzessive Aufhebung von Annahmen wird der Leser in eine Welt geführt, in der die Gewährung von Anreizen durch Verträge immer schwieriger wird. Neue Möglichkeiten der Gestaltung von Kooperationen werden aufgezeigt und deren Durchsetzbarkeit kritisch untersucht. Her vorzuheben ist hier insbesondere die Verschlüsselung von Innovationen, die im Rah- V men von horizontalen Kooperationen bei Vorliegen von positiven externen Effekten eine theoretische Fundierung erfährt. Sicherlich wird der Leser, der schnelle und einfach gestrickte Lösungen für das Inno vationsmanagement sucht, das Buch rasch beiseite legen. Derjenige, der bereit ist, die Mühen des Durchdringens einer theoretisch äußerst komplexen Materie auf sich zu nehmen, wird durch viele neue und interessante Ideen zur Gestaltung von Innovations kooperationen belohnt und weiß die Vermittlungsleistung der Autotin zu schätzen. Prof. Dr. Heike Schenk-Mathes VI Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im Mai 2001 von der Fakultät für Bergbau, Hüttenwe sen und Maschinenwesen der Technischen Universität Clausthal mit dem Titel "Mög lichkeiten und Grenzen der vertraglichen Gestaltung von Innovationskooperationen bei Informationsasymmetrie" als Dissertation angenommen. Mein Dank gilt an erster Stelle meiner Doktormutter, Frau Univ.-Professor Dr. Heike Schenk-Mathes, die mich in meinem Dissertationsvorhaben jederzeit bestärkt hat. Be sonders dankbar bin ich ihr für all die Hilfe und fachliche Anregung, die sie mir wäh rend der Zeit der Promotion hat zuteil werden lassen. Ihr Sinn für Präzision und ihr kritischer Verstand beim wissenschaftlichen Arbeiten waren mir stets Vorbild und An sporn. Außerdem gilt mein Dank Herrn Univ.-Professor Dr. Mathias Erlei für die Bereitschaft zur Übernahme des Zweitgutachtens. Weiteren Dank richte ich an Herrn Univ.-Prof. Dr. Albrecht Wolter für den Vorsitz in der Promotionskommission. Danken möchte ich auch meinen Kolleginnen und Kollegen für ihre unermüdliche Hilfs-und Diskussionsbereitschaft Herzlich danken möchte ich Herrn Dr. Hans-Dieter Fladung für seine stete Diskus sionsfreude und seine kritischen Anmerkungen. Ihm und ganz besonders auch meinen Eltern gilt Dank für ihre moralische Unterstützung und ihre Geduld. Judith Rühl VII Inhaltsverzeichnis Anhangsverzeichnis ............................................................................... XIX Abbildungsverzeichnis .......................................................................... XXI Tabellenverzeichnis ............................................................................ XXIII Abkürzungsverzeichnis ....................................................................... XXV Symbolverzeichnis ............................................................................ XXVII I Einführung ........................................................................................... 1 1 Problemstellung und Motivation ................................................................ 1 2 Gang der Untersuchung ............................................................................... 5 II Theoretische Grundlagen ................................................................... 9 1 Der Betrachtungsgegenstand: Vertragliche Gestaltung von Innovationskooperationen ........................................................................... 9 1.1 Zum Begriff der Innovation .................................................................. 9 1.1.1 Begriffsklärung und Abgrenzung von dem Begriff der Invention ................................................................................... 9 1.1.2 Zur Bestimmung des Innovationswertes ................................ 12 1.2 Zum Begriff der Kooperation ............................................................. 16 1.2.1 Begriffsdefinition .................................................................... 16 1.2.2 Kooperationspartner ............................................................... 17 1.2.3 Kooperationsmotive ................................................................ 18 1.2.3.1 Komplementantäten ................................................ 18 1.2.3.2 Externe Effekte ........................................................ 19 1.2.3.2.1 Zur Präzisierung des Begriffs der externen Effekte ...................................... 19 IX 1.2.3.2.2 Positive externe Effekte: Innovationen als öffentliche Güter .......... 20 1.2.3.2.3 Negative externe Effekte: Informationen als gemeinsam genutzte Ressource .................................. 22 1.3 Zum Begriff des Vertrages ................................................................. 23 1.3 .1 Begriffsdefinition .................................................................... 23 1.3.2 Koordinations-und Anreizfunktion von Verträgen ............... 24 1.4 Hemmnisse der vertraglichen Gestaltung von Kooperationen ........... 26 1.4.1 Fehlende Verifizierbarkeit ...................................................... 26 1.4.2 Zahlungsbeschränkungen ....................................................... 28 2 Die Betrachtungsweisen: Prinzipal-Agent-Theorie und Theorie unvollständiger Verträge ........................................................................... 28 2.1 Prinzipal-Agent-Theorie ..................................................................... 28 2.1.1 Gegenstand und Grundannahmen ........................................... 28 2.1.2 Die Prinzipal-Agent-Beziehung ............................................. 32 2.1.2.1 Grundmodell der Prinzipal-Agent-Theorie .............. 32 2.1.2.2 Berücksichtigung von Einkommensbeschränkungen .................................. 34 2.1.2.3 Zweiseitige Prinzipal-Agent-Beziehung .................. 36 2.2 Theorie unvollständiger Verträge ....................................................... 37 2.2.1 Gegenstand und Grundannahmen ........................................... 37 2.2.1.1 Verfügungsrechte als Gegenstand von Verträgen .... 37 2.2.1.2 Begrenzte Fähigkeiten ............................................ .40 2.2.2 Kooperationsbeziehungen mit unvollständigen Verträgen .... 42 2.2.2.1 Das Problem des Hold-up ........................................ 42 2.2.2.2 Unvollständige Verträge und externe Effekte ......... 45 2.2.2.3 Zur Nash-Verhandlungslösung ................................ 46 111 Vertikale Innovationskooperationen als Prinzipal-Agent- Beziehungen ,. ..................................................................................... 51 1 Die zu untersuchende Situation ................................................................. 51 1.1 Problemstellung .................................................................................. 51 1.2 Grundannahmen .................................................................................. 52 X 2 Das First-best-Optimum ............................................................................ 53 3 Modifizierte Entscheidungssituation 111.3: Das Aktivitätsniveau des Agenten ist nicht beobachtbar ................................................................... 55 3.1 Änderung der Entscheidungssituation ................................................ 55 3.2 Spezielle Annahmen III.3 ................................................................... 56 3.3 Das Optimierungskalkül III.3 ............................................................. 57 4 Modifizierte Entscheidungssituationen 111.4a und 111.4b: Das Aktivitätsniveau des Agenten ist nicht beobachtbar, und der Agent unterliegt einer finanziellen Restriktion ....................................... 60 4.1 Änderung der Entscheidungssituation ................................................ 60 4.2 Der Prinzipal investiert vor Eingehen der Kooperationsbeziehung den optimalen Betrag E* .................................................................... 61 4.2.1 Spezielle Annahmen 111.4a ..................................................... 61 4.2.2 Das Optimierungskalkül III.4a ............................................... 62 4.2.3 Zur Wahl des Aktivitätsniveaus in Abhängigkeit vom Prämiensatz ............................................................................. 65 4.2.4 Zur Bestimmung des optimalen Prämiensatzes ...................... 68 4.3 Der Prinzipal bestimmt den zu investierenden Betrag erst bei Eingehen der Kooperationsbeziehung ................................................ 69 4.3.1 Spezielle Annahmen 111.4b ..................................................... 69 4.3.2 Das Optimierungskalkül 111.4b ............................................... 70 4.3.3 Zur Bestimmung des optimalen Prämiensatzes und der optimalen Investitionshöhe ..................................................... 72 5 Modifizierte Entscheidungssituation 111.5: Der realisierte Innovationswert ist nicht verifizierbar ..................................................... 73 5.1 Änderung der Entscheidungssituation ................................................ 73 5.2 Spezielle Annahmen Ill.5 ................................................................... 75 5.3 Das Optimierungskalkül 111.5 ............................................................. 79 5.3 .1 Der Prinzipal entscheidet über die Wahl der Organisationsform .................................................................. 79 5.3.1.1 Das Optimierungskalkül bei Ausgliederung des Agenten .................................................................... 79 5.3.1.1.1 Das Optimierungskalkül des Prinzipals ................................................. 79 5.3 .1.1.2 Das Optimierungskalkül des Agenten ..... 80 XI