Berichte des Deutschen Ausschusses für Stahlbau Herausgegeben vom Deutschen Stahlbau-Verband, Köln a. Rh. Heft 16 Versuche filit Schraubenverbindungen Von Otto Graf Dr.-Ing. e. h. o. Professor an der Technischen Hochschule Stuttgart Mit 21 Abbildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1951 Inhaltsverzeichnis. Seite Einleitung. 3 1. Versuche mit Schraubenverbindungen nach Abb. 1. ........... 3 2. Versuche mit Schraubenverbindungen nach Abb. 18. ......... 16 ISBN 978-3-540-01532-1 ISBN 978-3-662-13374-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-13374-3 Alle Rechte, insbesondere das der Vbersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Copyright 1951 by Springer-Verlag Berlin Heidelberg Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag OHG., BerlinlGottingenlHeidelberg 1951 Einleitung. Die im folgenden unter l. beschriebenen Versuche wurden in den Jahren 1940 bis 1945 auf Antrag von Prof. Dr.-Ing. e. h. Schaechterle ausgeführt. Es handelte sich dabei um die Feststellung der zulässigen Abweichungen der Lochabstände und der Bolzendurchmesser in Schraubenverbindungen für Behelfsbrücken bei oftmals wiederholter Belastung. Die Durchführung der Versuche wurde von Herrn Dr.-Ing. Stammbach und Herrn Dipl.-Ing. Bräunig tatkräftig unterstützt. Die Versuche unter 2., die den Einfluß der Größe der Klemmkraft zeigen, gehen auf eine Anregung von Prof. Dr.-Ing. Klöppel, Darmstadt, zurück. Die Versuche wurden im Institut für Bauforschung an der Technischen Hochschule Stuttgart durch Herrn Oberingenieur M unzinger ausgeführt unter Mitwirkung von Herrn Ingenieur Strey und Mechanikermeister Reiner. 1. Versuche mit Schraubenverbindungen nach Abb.l. I. I. Die Bauart der Versuchskörper ist aus Abb. 1 ersichtlich. Es handelt sich hiernach um Laschen verbindungen mit 2 X 3 Schrauben. Zwei Bleche aus St 52, in der Regel 224 mm breit, in allen Fällen 20 mm dick, sind mit zwei 11 mm dicken Laschen aus St 52 gestoßen. Die Lochabstände in den Laschen und in den Mittelstücken sollten 128,0 mm betragen, die Lochdurchmesser 32,0 mm, die Schaftdurch messer der Schrauben 31,5 mm. Von diesen Sollmaßen ist bei den einzelnen Versuchsreihen syste matisch abgewichen worden, wie die folgende Zahlen tafel 1 angibt!. Zahlentafel 1. I Abstände der I, Breite der Schraubenlöcher bzw. Schaft- Grundspiel Verbindungs- Versuchs- Mittelstücke Nietlöcher durchmesser der Verhältnis der der Schrauben- Spannungen mittel reihe und Laschen in den I inden 11 Mittelstückenl Laschen Schrauben2 schäfte cr : cr, : '"t" mm mm mm mm mm I , ---B - ----\--H~-:~-I- :~::--I ~:~~ Schrauben --C - 1----____ 1,0: 2,0: 0,8 aus D 11~8,2 __ 1--31,~~'--0~1 StC 35.61 E I 127,8 31,5 0,.50 F I 127,8 11 31,5 I 0,50 1,0: 1,6 : 0,64 Halbrund- niete aus G I 128,0 I 1,0: 2,0: 0,8 St 44 11 Hiernach sind die 6 Versuchsreihen B bis G ausgeführt worden. Bei den Versuchskörpern der ReihenB und C waren die Lochabstände in den Mittelstücken und in den Laschen gleich dem Sollmaß 128,0 mm, die Schaftdurchmesser der Schrauben hatten 0,50 bzw. 1,20 mm Grundspiel. Die Versuchskörper der Reihen D und E erhielten in den Mittelstücken für die Lochabstände 0,2 mm Unter- bzw. Übermaß und umgekehrt in den Laschen um 0,2 mm größere bzw. kleinere Maße; die Schaftdurchmesser der Schrauben waren ebenso groß wie bei den Versuchskörpern der Reihe B (31,5 mm). Mit den Reihen B bis E ist demnach der Einfluß des Grundspiels der Schrauben und der Einfluß des Unterschieds der Lochabstände in den Mittelstücken gegen den in den Laschen verfolgt worden. Das Verhältnis der Spannungen 0': 0',: T betrug 1,0: 2,0: 0,83• 1 Der Versuchsplan war umfassender; er ist jedoch durch die Kriegsereignisse beschränkt worden. 2 Toleranz H 11 (ISA); oberes Nennabmaß O[L, unteres Nennabmaß 160[L. 3 Bezogen auf die Nennrnaße, also Loch- und Schraubendurchrnesser 32,0 rnrn. I' 4 Versuche mit Schraubenverbindungen nach Abb. 1. Die Versuchskörper der Reihe F hatten die gleichen Lochabstände und Schrauben wie die der ReiheE. Doch waren die Bleche und Laschen schmäler, wodurch 0": 0",: '! = 1,0: 1,6: 0,64 wurde. Abb. 1. Schraubenverbindung Abb.2. Nietverbindung mit den Sollmaßen. der Versuchsreihe G. Die Versuchskörper der Versuchsreihe G sind Nietverbindungen nach Abb.2; 0": 0",: '! betrug 1,0: 2,0: 0,8 wie bei den Schraubenverbindungen der Reihen B bis E. 1.2. Die Prüfung der verwendeten Baustoffe ergab folgendes: Zugfestigkeit Bruchdehnung Streckgrenze Zugfestigkeit aus der Kugel- Art der Probe am kurzen Stab druckhärte kg/mm2 kg/mm2 % kg/mm2 Breitflachstahl 230 . 20 mm ............ . 31,7 u. 35,2 53,0 u. 54,5 31 u. 32 Breitflachstahll94. 20 mm ............ . 33,6 54,3 u. 54,4 31 Breitflachstahl 230 • II mm ............ . 39,7 u. 37,0 58,2 u. 56,0 >24 Breitflachstahll90· II mm ............ . 39,2 57,5 30 Schraubenrohling ..................... . 29,5 ... 31,1 51,3 ... 55 30 ... 34 Stahl für Muttern .................... . 57 ... 61 Unterlegscheiben ..................... . 57 ... 54 Niete, geglüht ........................ . 48 Hiernach war die Fließgrenze des Stahls, aus dem die Mittelstücke hergestellt wurden, erheblich kleiner als die des Stahls, aus dem die Laschen stammten, jedoch noch hinreichend. Klemmkräfte in den Schrauben. 5 1.3. In bezug auf die Herstellung der Probekörper ist folgendes hervorzuheben. Die Löcher wurden vorgebohrt und dann mit einer Reibahle auf den vorgesehenen Durchmesser gebracht. Die Lochränder blieben in dem damit erreichten Zustand. Die Berührungsflächen der Mittelstücke und Laschen sind mit einem trockenen Lappen gesäubert worden; Anstriche wurden nicht aufgebracht. Das Gewinde der Schrauben war leicht geölt. Das Anziehen der Schrauben geschah mit einem 105 cm langen Schlüssel, der eine Meßeinrichtung für die am Schlüssel wirkende Kraft trug. Das Nieten der Versuchsstücke der Reihe G erfolgte nach den Vorschriften der Bundesbahn. 1.4. Vor der Ausführung der Versuche ist zunächst untersucht worden, welche Klemmkräfte in den Schrauben entstehen, wenn diese mit einem 105 cm langen Schlüssel mit mehr oder minder großer Kraft angezogen werden, auch wenn das Anziehen der Schrauben oftmals wiederholt wird. Ein Mann von mittlerer körperlicher Beschaffenheit konnte in ungeöl ten Schrauben (Schaftdurchmes Niltelsllich ser 31,5 mm, Schaftlänge 58 mm, )le!Julll' Gewinde Fis Zoll) so große An zugsmomente erzeugen, daß die Gewinde unbrauchbar wurden. Die Klemmkräfte betrugen dab ei bis 13500 kg, die in der waage rechten Ebene erzeugten Anzugs momente bis 86 kgm. Deshalb ist das Anzugsmoment für alle Ver suche auf 49 kgm beschränkt wor den (49 kg am 1 m langen Hebel arm). Weiterhin fand sich, daß mit leicht geöltem Gewinde größe re und weniger veränderliche Klemmkräfte entstanden als mit ungeöltem. Ferner wurde festge NeBsleJle5 stellt, daß die Klemmkräfte, die mit einer geölten Schraube bei ei nem Anzugsmoment von 54 kgm NeßsIe//eG entstanden, beim 1. bis 20. Anzie hen unregelmäßig zwischen 9050 und 9900 kg lagen, dann allmäh lich anstiegen, bis sie beim 45. und 50. Anziehen die Klemmkraft 11100 bzw. 11 000 kg erreichten. Es besteht demnach die Möglich keit, daß die Anstrengung der Schrauben auch bei Innehaltung des Anzugsmomentes von 49 kgm durch oftmaligen Gebrauch der Schrauben erheblich ansteigt und unzulässig hoch wird. Unter den Verhältnissen unserer Versuche lagen die Zugspannun gen im schwächsten Querschnitt f----o-t-----i der Schrauben (Ausdrehung zwi schen Schaft und Gewinde) beim Abb. 3. Anordnung der MeßstelIen an uen Schraubenverbindungen. Anspannen bei rd. 21 kg/mm2• 1. 5. Bei der Prüfung der Schraubenverbindungen waren die Verschiebungen der Mittelstücke gegen die Laschen, die Formänderungen der Bolzen und Bohrungen, das Verhalten beim Herausnehmen und 6 Versuche mit Schraubenverbindungen nach Abb. 1. Wiedereinsetzen der Schrauben nach bestimmten Laststufen, schließlich die Widerstandsfähigkeit der Versuchskörper bei oftmals wiederholter Belastung festzustellen. Die Verschiebungen der Mittelstücke gegen die Laschen wurden zunächst bei den Laschen enden mit Meßuhren gemessen, ebenso am Stoß, wie Abb. 3 erkennen läßt, später nur noch am Stoß. Die Durchmesser der Schra u benschäfte sind zunächst in Abständen von 5,5, 11, 21, 31, 36,5 und 42 mm vom Schraubenkopf längs und quer zur "Kraftrichtung" , die Durchbiegungen der Schraubenschäfte nur längs zur Kraftriehtung gemessen worden, und zwar in· Abständen von 5,5, 21 und 36,5 mm vom Schraubenkopf. Die Durchmesser der Lochränder wurden längs und quer zur "Kraftrichtung" gemessen, in der Mitte der Mittelstücke und der Laschen sowie 1,0 mm von den Lochrändern entfernt. Weitere Einzelheiten der Versuchsdurchführung werden von Fall zu Fall angegeben. 1.6. Zur Veranschaulichung des ~ ,~,' / Versuchsgangs und der Versuchs ergebnisse sei zunächst die Prüfung 20 - .- ,veRstel/en f···1{ ~ ~p des Versuchskörpers B 1 verfolgt. 1,8. r-_---_ -0>00 _f-_- "" 5S v'n. d87 1: ~ Die Lochabstände in den Mittel ---*--- " $···12 ~/' stücken und in den Laschen lagen sehr nahe bei den Sollmaßen, die in I Zahlentafel 1 und Abb. 1 genannt 1/f sind. Die Abweichungen betrugen bis . -0,04 und +0,03 mm. Das Grund spiel der Schraubenschäfte sollte I 0,5mm betragen. InW irklichkeit sind .1J L 0,52 bis 0,62 mm gemessen worden, allerdings nur einmal über 0,57 mm. 8 Die Schraubenschäfte hatten Durch ~ ~ messer von 31,48 bis 31,51 mm. Das -- 1""". ~ Moment zum Anziehen der Schrau ~ ~ ben betrug 4820 bis 4910 kgcm. Die Reihenfolge beim Anziehen der T Schrauben war: Loch 1, 6, 4,3,5,2 2 (vgl. Abb. 1). o 41 42 4.1 b4/l1e ioende4 5Il ersc/Ja/5~g Vnlen4 7 tJ,8 41 49 m.m. tO VoDni e Adinefsaenr gsGlarsut nwdalar s(jte =a 1u ksggjemhemn 2d• folgten die Laststufen = 2, 2,8, Abb. 4. Bleibende Verschiebungen am Versuchskörper BI. (je 4, 6, 7, 8, 10, 12, 14, 16, 18 und 21 kgjmm2• Von jeder Laststufe wurde zweimal oder dreimal auf (je = 1 kgjmm2 entlastet. Die obere und untere Last wirkten dabei mindestens 2 Minuten. Durch die Wiederholung traten keine oder nur unerhebliche Zunahmen der Formänderungen auf .. U. a. fand sich bei der Stoßstelle der Mittelstücke an der Meßstelle 6 (Abb. 3) für die Laststufe 1 bis 21 kgjmm2 die bleibende gesamte federnde Verschiebung bei der ersten Belastung zu ..... 1,28 1,00 0,28 mm, bei der dritten Belastung zu .... 1,31 1,02 0,29 mm. Für die Anwendung der Schraubenverbindungen sind die bleibenden Verschiebungen zu beachten. Deshalb sind in Abb. 4: die bleibenden Verschiebungen bei mehrmaliger Belastung an den 12 in Abb. 3 ersichtlichen Meßstellen zu den Zugspannungen der Mittelstücke zeichnerisch dargestellt. Hiernach sind die bleibenden Verschiebungen bei Belastungen bis (je = 4 kg(mm2 sehr klein geblieben; offenbar war der Reibungsschluß der Verbindung voll wirksam. Bei Steigerung der Belastung auf (je =~ 6 kgjmm2 zeigten sich erhebliche Verschiebungen. Nach Wegnahme von (je = 6 kgjmm2 fand sich die bleibende Verschiebung im Mittel zu 0,35 mm. Die Laststufe (je = 8 kgjmm2 brachte bleibende Verschiebungen von 0,51 bis 0,54 mm; diese entsprachen dem Grundspiel der Schraubenschäfte. Bei weiterer Steigerung der Belastung bis (je = 16 kgjmm2 sind die bleibenden Verschiebungen zunächst nur wenig gewachsen; Prüfung des Versuchskörpers B 1. 7 das Mehr gegenüber dem Zustand nach (je == 8 kgjmm2 dürfte von kleinen Verdrückungen des Werk stoffs an den Tragflächen der Schrauben herrühren. Mit weiterer Steigerung der Last, also über (je = 16 kg/mm2, nahmen die bleibenden Verschiebungen erheblich zu. Der Verlauf der Linienzüge in Abb. 4 weicht für die verschiedenen Meßebenen nur unerheblich ab, wie zu erwarten war. Außerdem ist dabei erkennbar, daß die zulässige Anstrengung unter den ge wählten Umständen nicht oder nur wenig über (je = 14 kg/mm2, entsprechend (j, = 28 kg/mm2 und 'T = 11,2 kg/mm2, gewählt werden sollte. Nach der beschriebenen stufenweisen Belastung folgte oftmals wiederholte Zugbelastung mit (jzu = 7 kg/mm2 und (jzo = 24 kgjmm2, und zwar minutlich 160maJ1. Nach 106800 Lastspielen brach ein Mittelstück im Bereich der Bohrung 1 (Abb. 1). Die Bruch stelle ist in Abb. 5 wiedergegeben. Der Bruch begann an der Loch wand etwa an der Grenze der vom Schraubenschaft gedrückten Fläche, zunächst geneigt zur Kraftrichtung, dann quer dazu verlaufend. Unter der zweiten Bohrung ist eine Reibfläche zu erkennen, die durch die Verdickung des Bleches infolge der dort wirksam gewese nen Druckbelastung entstand. Nach dem Bruch sind die Muttern gelöst worden. Dabei waren Momente von rd. 300 bis 1400 kgcm erforderlich, also viel kleinere Momente als die beim An ziehen angewandten. Alle Schrau ben konnten ohne Hemmung aus ihren Bohrungen entnommen werden. Die Durchmesser der Schraubenschäfte waren nach dem Versuch, parallel zur Achse Abb.5. Bruchstelle des Versuchskörpers B 1. des Versuchskörpers gemessen, um 0,11 bis 0,29 mm kleiner als vor dem Versuch; quer dazu sind Vergrößerungen um 0,04 bis 0,09 mm gemessen worden. Die bleibende Durchbiegung der Schäfte, bezogen auf Meßpunkte in 5,5 und 36,5 mm Abstand vom Schraubenkopf, betrug unter Einschluß der Änderung der Durchmesser der Bolzen 0,19 bis 0,40 mm. Die Verformungen der Schraubenschäfte waren nach dem Versuch deutlich sichtbar. Überdies ist bei den Grenzen der Kraftübertragungsflächen Passungsrost vorgefunden worden. 1. 7. Die Beurteilung der Ergebnisse erfolgt in einem späteren Abschnitt des Berichtes. Hier sei nur noch bemerkt, daß die Prüfung der Proben Cl, D 1, EI, F 1, GI wie soeben für BI beschrieben geschah. Abweichend hiervon sind die mit dem Index 2 bezeichneten Verbindungen untersucht worden. Dazu werden im folgenden Abschnitt als Beispiel die Einzelheiten vom Versuch mit der Probe E 2 wiedergegeben. 1.8. Die Lochabstände des VersuchskörpersE 2 betrugen im Mittelstück 128,13 bis 128,19 mm (Sollmaß 128,20 mm), in den Laschen 127,79 bis 127,82 mm (Sollmaß 127,80 mm). Das Grundspiel der Schraubenschäfte war 0,50 bis 0,54 mm. Die Durchmesser der Schraubenschäfte betrugen 31,49 bis 31,52 mm. Das Moment zum Anziehen der Schrauben ist zu 4920 bis 5000 kgcm gemessen worden, Die Reihenfolge beim Anziehen der Schrauben war: 1,6,4,3,5,2 (vgl. Abb. 1). 1 Die Grundlast erz" = 7 kg/mm2 war im Versuchsplan als ständige Last angenommen. 8 Versuche mit Schraubenverbindungen nach Abb. 1. 1.8.1. Die Anfangslast war (je = 1 kg/mm2• Von dieser Grundlast ausgehend folgten die Laststufen (je = 2,4,6,7,8,10,12 und 14 kgjmmZ, je mit anschließender einmaliger Entlastung auf (je = 1 kgjmm2• Dabei sind die in Abb. 6 angegebenen bleibenden Verschiebungen gemessen worden; sie betrugen nach der Entlastung von (je = 14 kgjmm2 rd. 0,6 mm. .l Nach den Feststellungen in Abb. 6, also nach erst j/ 111I{.t --,.-- NelJs"l R//en S, .U. ,I/'1d 7 / 'l j}'- mbaarl i5g0e0r BLealsatsstpuinelge mzwiti s(cjeh =e n1 (4je k=g j7m mun2,d f o(jleg =te n1 4u nkmgjimttmel 2 12- ------j'0f _-_-_- " ~" (Zahl der Lastspiele in der Minute: 3,3). Durch diese oft " 9.·"" 18Z malige Belastung und Entlastung haben sich die gesamten, I-,,~ -- 10 A bleibenden und federnden Verschiebungen nur unerheblich geändert, unter anderem bei den Meßstellen 5 und 7 8 /;1 (Abb. 3) wie folgt: • die gesamten Verschiebungen von 0,80 auf 0,83 mm, / ~ die bleibenden Verschiebungen von 0,61 auf 0,65 mm, die federnden Verschiebungen von 0,19 auf 0,18 mm . ./ "W· Nach diesen Beobachtungen wurden die Schrauben A gelöst. Zum Lösen der Muttern auf den Schrauben im I Loch 1 2 3 4 5 6 i sind 1900 3550 4200 3300 3550 1450 kgcm o fit 4Z 4J (lI1 fJ,S QJj mm.4J erforderlich gewesen. Die Schrauben ließen sich leicht IJ/e/~el/tfe I/ersc/JieiJIJngen herausnehmen. Die Durchmesser der Schraubenschäfte im Abb. 6. BI ib nde Verschiebungen am Versur-hs- Loch 1 und 6 hatten sich um -0,08 und -0,15, bzw. ],ör'pCf E 2 im VCl'slIchsabschnitt 140,5' +0,02 und +0,04mm geändert, diejenigen in den anderen Löchern um Obis - 0,02 bzw. Obis +0,01 mm. Die bleibende Durchbiegung der Schäfte, bezogen auf Meßpunkte in 5,5 und 36,5 mm Abstand vom Schraubenkopf, fand sich unter Einschluß der Änderung der Durchmesser der Bolzen im Loch 1 zu 0,10 mm, im Loch 6 zu 0,17 mm, in den übrigen Löchern zu 0 bis 0,02 mm. Der bisher beschriebene Teil der Prüfung des Körpers E 2 wird Im folgenden als Versuchs abschnitt 14",5 bezeichnet. 1.8.2. Hiernach wurde der Probekörper E 2 wie anfänglich zusammengebaut; die Schrauben hatten die gleiche Lage wie im Versuchsabschnitt 140,5. Die Belastung erfolgte wieder mit den Stufen des Ver suchsabschnittes 140,5; dazu kamen die Last 8, I I I I V'.- stufen (je = 16 kg/mm2 und (je = 18 kg/mm2• -~-HeRstellen 1-'-1{. I / Nach der Messung der Verschiebungen auf H-- ---_ -- " SUI/d7 /V' der Stufe 18 kg/mm2 folgten 500 Lastspiele --jt--- " fi" 8 zwischen 7 und 18 kg/mm2 (Zahl der Last 111 I-----..- -- " 9'''12 spiele in der Minute 1,2) und die Bestim /r It - mung der zugehörigen gesamten und bleiben 12 den Verschiebungen (Versuchsabschnitt 180,5). Anschließend wurde die Verbindung gelöst und die Verformung der Bolzen und Bohrun gen ermittelt. 1/, 1.8.3. Für die weitere Prüfung ist die Ver - //:'e/·~ I bindung erneut zusammengebaut worden; ~ . -~ dabei erhielten die Schrauben ihre alte Lage; ~~ I 'I das Anzugsmoment an den Muttern war wie 11 I I immer rd. 49 kgm. Dann wurden die gleichen 2 t Belastungen wie im Versuchsabschnitt 180,5 aufgebracht, die Last auf 21 kgjmm2 gesteigert o 0,1 0,2 fJ,J o,~ as M 47 Mmm49 und schließlich 500 Lastspiele von 7 bis 21 b/eibMde flersc!Jiebvn;en kgjmm2 durchgeführt (Zahl der Lastspiele Abb.7, Bleibcndc \' '!'Sl'hibungen nm Vel'SlIdll,!;örpcr E 2 im VCl'll\lch abschnitt 1' ",c,o in der Minute 1,2). Anschließend sind die Ergebnisse der Prüfung des Versuchskörpers E 2. 9 gesamten und bleibenden Formänderungen gemessen worden. Endlich wurde die Verbindung erneut gelöst, das Lösemoment der Schrauben bestimmt und die Verformung der Bolzen und Bohrungen ge messen (Versuchsabschnitt 210,5). Es folgte der letzte Versuchsabschnitt. Nach dem Zusammenbau mit der bisherigen Lage der Schrauben ist die Beanspruchung durch oftmals wiederholte Belastung zwischen (je = 7 und 21 kg/mm2 fort- zz gesetzt worden mit der Absicht, die- l<g/mm;z " jenige I,astspielzahl zu finden, die zum zo .~ 1~ Bruch führt. Dabei wurde die Ver 7/ bindung nach 10000 und 100000 Last 18 spielen auseinandergenommen (Versuchs ff -r1 abschnitte 21 und 21 der Zustand der 10 100), 15 Bolzen und Bohrungen festgestellt, dann -.-Neßslellen "'·11 1 die Verbindung jedesmal erneut ver 111 - -x- " 5u/Jd7 schraubt, je nach Versetzen der Schrau -----~:----- " 5.9·" .. 182 fi1l/ ben um 180°. Nach insgesamt 216600 li Lastspielen brach ein Mittelstück, aus l7./li gehend von der Bohrung 6 (Abb. 1). 1. 8. 4. Im einzelnen sei aus den Ergebnissen des Versuchs mit dem Ver 8 bP suchskörper E 2 folgendes hervor -- 7 - ~ gehoben. 5 -- !--="" ~- Abb. 7 zeigt die bleibenden Ver f.-- 11 schie bungen im Abschnitt 180,5. Gegen I über dem Abschnitt 140,5, zu dem Abb. 6 gehört, sind bleibende Verschiebungen l von rd. 0,5 mm schon bei (je = 6 kg/mm2 1 ermittelt worden. Sie änderten sich bis o 0,1 o,J 0,11 0,5 fl,5 0,7 aa bleibende llerscliiebvngen zu der im Abschnitt 140,5 erreichten Last Abb.8. Bleibende Verschiebungen am Versuchskörper E 2 (je = 14 kg/mm2 wenig und wuchsen erst im Versuchsabschnitt 210,5' wieder erheblich bei der Steigerung der Last auf 18 kg/mm2• Noch ausgeprägter 22 erwies sich der Einfluß vorausgegangener Kg,km;z r Beanspruchungen in Abschnitt 210,5, über 20 _0_ 21u,,/ --0-- den Abb. 8 Auskunft gibt. Ilersvcl!sobsc/JniIl1114, / Ein anschauliches Bild über die Wir 18 f----- " IBM VI kung der oftmaligen Belastungen sowie _._-<}-_.- " 21M / ; des wiederholten Auseinandernehmens 15 /teaoI' -<I}- und Zusammenbaues in den drei Ver i t suchsabschnitten, die durch Abb. 6 bis 8 1~ / I im einzelnen erläutert sind, gibt Abb. 9, ./ ! wobei der Einfachheit wegen nur die Mittel der Meßstellen 1 bis 4 und 9 bis 12 111/4 5,/'" I; t herangezogen sind. Die zugehörigen / /' federnden Verschiebungen finden ./' i 8 sich in Abb. 10. Der Vergleich mit Abb. 9 / .' /1 V .. .1 zeigt erneut, daß die federnden Verschie ,./ 5 -=--' bungen mit steigender Last und mit fort ------ -.:;::::::: ~ ~. schreitendem "Einspielen" der Verbin ,&.. ~ I dung zunächst verhältnismäßig größer wurden, d. h. die Wirkung der Reibung 2 ist zurückgetreten. Durch die Wieder holung der Laststufe wurden die federn o 0,1 o,Z aJ aII as aa 0,7 as 0,.9 mm. 1,0 den Verschiebungen unter hohen Lasten bleibende llersc/Jiebunffen on den />Ießs/ellen· ""11 uno' ,9"'1z(/>Iillelwerle) verringert. Abb.9. Bleibende Verschiebungen am Versuchskörper E 2. 10 Versuche mit Schraubenverbindungen nach Abb. 1. Das Moment zum Lösen der Muttern in Loch 1 2 3 4 5 6 war nach dem Versuchsabschnitt 140,5 1900 3550 4200 3300 3.550 1450 kgcm 180,5 3180 2270 45.50 3730 2230 2550 kgcm 210,5 4090 3870 4140 3780 3140 2960 kgcm 21 1870 1500 2590 2960 1730 1180 kgcm, 100 In allen Fällen ist das Moment zum Lösen der Muttern kleiner gefunden worden als das Moment, das beim Anziehen gewirkt hat (rd. 4900 kgcm)1. Die Differenz des zum Lösen erforderlichen Moments gegenüber dem Moment beim Anziehen war - wie zu erwarten - in 'Z der Regel an den Schrauben in den Löchern 3 und 4 (vgl. Abb. 1) am ! r kleinsten; groß war der Unterschied sowohl an den Schrauben zu den 30 Löchern 1 und 6, als auch an denen zu den Löchern 2 und 5. Die 31Mt oftmals wiederholten Belastungen, begleitet von bleibenden und federnden i 18 Verschiebungen, haben die Bewegungshindernisse verkleinert. Dabei 11j'8 handelt es sich wahrscheinlich vor allem um Änderungen der Oberflächen 45 16 beschaffenheit der Bleche und Unterlagen. Die Formänderungen der ~!! Schrauben und Bohrungen sind ebenfalls beteiligt; jedoch ist zu be - r' achten, daß mit fortschreitender Verschiebung wieder eine Erhöhung der I , • 1-1~45 Reibungskraft zu erwarten ist, womit auch erläutert wird, daß nicht VI immer die Muttern zu den Schrauben 1 und 6, sondern wiederholt auch I die Muttern an den Löchern 2 und 5 mit dem kleinsten Moment zu /; lösen waren. Bei allen Versuchen ließen sich die Muttern und Schrauben ohne Nach ~f hilfe herausnehmen; allerdings war es schon im Versuchsabschnitt 140,5 nötig, alle Muttern zu lösen, ehe die Schrauben in den Löchern 1 und 6 11 6 herausgenommen werden konnten. I Die Durchmesser der Schraubenschäfte - - ~ - -~rsUc/;sobsc/;niIl111r; -0- in den löchern 1 2 .5 6 3 , ---+--- " ~5 hatten sich in der Mitte " 2~5 ihrer Länge nach dem o 0.I1 0.I3 aIJ m.m. 0.11 Versuchsabschnitt2 140,5 bzuwm, -+0 ,00,082 -0,00 1 -0,00 1 -+0 ,01,054 mmmm,, federnde /lersC/;iebun;en on den NeßsIe//en t",vundg·" f2(N!1IIilYfrle) im Versuchsabschnitt 180,5 um -+0 ,15 -+0 ,15 -+0 ,11 -+0 ,22 mm, bzw. 0,03 0,03 0,02 0,07 mm, Abb. 10. Federnde Verschiebun im Versuchsabschnitt 210,5 um -+0 ,17 -+0 ,20 -+0 ,16 -0,25 mm, gen am Versuchskörper E 2. bzw. 0,03 0,03 0,03 mm, im Versuchsabschnitt 21 um - 0,26 - 0,32 - 0,26 - 0,41 mm, 100 + + + + bzw. 0,06 0,05 0,05 O,ll mm geändert. An den Bolzen in den Löchern 3 und 4 blieben die Änderungen sehr klein (bis -0,02 bzw. +0,01 mm). Selbstverständlich waren die Durchmesseränderungen über die Länge der Bolzen ver änderlich. Beispielsweise fand sich im Versuchsabschnitt 21100 in einem Abstand von . . . 5,5 21 36,5 mm vom Schraubenkopf am Bolzen zum Loch 1 .. - 0,18 -0,26 -0,29 mm, am Bolzen zum Loch 6 .. - 0,25 -0,41 -0,40 mm. Bei der Beurteilung der Durchmesseränderungen der Bolzen muß man beachten, daß der Versuchs körper E 2 für die Abstände der Schraubenlöcher in den Mittelstücken ein Übermaß von 0,2 mm und in den Laschen ein Untermaß von 0,2 mm aufweisen sollte. Die wirklichen Abstände betrugen für die Löcher 1 u. 2 2 u. 3 4u.5 5 u. 6 in den Mittelstücken ... . 128,13 128,19 128,18 128,13 mm, in den Laschen ....... . 127,81 127,81 127,81 127,82 mm, und 127,79 127,80 127,80 127,80 mm. Die Durchmesser der Löcher sind vor den Versuchen zu 32,02 bis 32,04 mm ermittelt worden. Das Soll maß war 32,00 mm. Die Durchmesser der Schraubenschäfte waren 31,49 bis 31,52 mm statt 31,50 mm. 1 Das Moment zum Lösen war stets kleiner als beim Anziehen, auch wenn der Versuchskörper nicht belastet wurde. 2 Die erste Zahl, Durchmesserverkleinerungen angebend, ist jeweils parallel der Achse der Versuchskörper gemessen, die zweite Zahl, Durchmesservergrößerungen angebend, quer zu dieser Achse.