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Versuche an Wanderrostkesseln mit befeuchteter Verbrennungsluft PDF

49 Pages·1958·2.326 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES WIRTSCHAFTS- UND VERKEHRSMINISTERIUMS NORDRHEIN-WESTFALEN Herausgegeben von Staatssekretär Prof. Dr. h. c. Dr. E. h. leo Brandt Nr. 377 Technischer Überwachungs-Verein Essen e. V., Versuche an Wanderrostkesseln mit befeuchteter Verbrennungsluft SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH 1958 ISBN 978-3-663-12793-2 ISBN 978-3-663-14271-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-14271-3 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen G 1 i e d e r u n g 1. Allgemeines ........ s. 5 2. Langzeitversuch im Kraftwerk Elverlingsen des EW Mark, berichtet in Zusammenarbeit mit Herrn . . Oberingenieur Dipl.-Ing. RÜTGERS s • 6 . . 3. Die Befeuchtungsanlage • s . 10 4. Versuchsablauf und Ergebnisse s. 12 . 5. Schlackenanalysen s • 14 . 6. Rauchgastaupunkt • s . 16 . . 7. Wirtschaftlichkeit der Luftbefeuchtung s . 21 8. Weitere Versuche an Rostkesseln mit un . günstigen Brennstoffverhältnissen s. 23 9. Magerkohlenkessel s. 27 . s. 10. Fettkohlenkessel 29 . s. 11. Gaskohlenkessel 32 s. 12. Weitere Versuche 33 . s • 13. Literaturverzeichnis 35 Seite 3 Im Rahmen der Forschungsförderung durch das Land Nordrhein-Westfalen übernahm der TÜV Essen in den Jahren 1951/52 einige Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Dampfkesselfeuerungen. Den Anstoß zu diesen Arbeiten gab das aus der Praxis an uns herangetragene Problem der Heizflächenver schmutzung an Dampfkesseln, mit welcher eine Verringerung der Betriebs bereitschaft und der Wärmeausnutzung verbunden ist. Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Allgemeines Es ist seit langem bekannt, daß der Feuchtigkeitsgehalt der Verbrennungs luft nicht ohne Einfluß auf den Ablauf der Verbrennungsreaktion ist. So können bereits Spuren von Wasserdampf die Umsetzung von Kohlenstoff bzw, Kohlenmonoxyd in Kohlendioxyd wesentlich beschleunigen. Bei vielen tech nischen Prozessen hat man sich diese Erscheinung zu Nutzen gemacht, Es ist daher verständlich, daß sich auch die Dampfkesseltechnik bemüht hat, den Einfluß des Wasserdampfgehaltes auf die Vorgänge der Verbrennung und der vorangehenden Vergasung bei Kohlefeuerungen näher zu untersuchen und nutzbringend auf den Betrieb von Kesselfeuerungen anzuwenden. Nicht be kannt war bis vor einigen Jahren, daß die Höhe der Luftfeuchtigkeit auch von wesentlichem Einfluß auf die Bildung rauchgasseitiger Kesselver schmutzungen ist. Versuche, die zu diesem Zweck mit befeuchteter Verbrennungsluft an Rost kesseln in den USA durchgeführt wurden, brachten günstige Ergebnisse(1), Um zu untersuchen, ob sich auch bei den in Deutschland vorliegenden Brenn stoffverhältnissendieses Verfahren vorteilhaft anwenden läßt, wurden vom TÜV Essen Versuche durchgeführt, über deren Ergebnisse im folgenden be richtet wird, Im Vergleich zu den amerikanischen Verhältnissen sind die bei uns ver feuerten Brennstoffe sehr unterschiedlich hinsichtlich Heizwert, Asche gehalt und auch Aschenzusammensetzung, In diesem Zusammenhang sei nur auf die Steinkohlen-Mittelprodukte hingewiesen, die bei höchsten Aschegehalten besonders hohe Gehalte an ausgesprochenen Verschmutzungserregern enthal ten können. Ferner ist auf die sehr unterschiedliche Zusammensetzung der brennbaren Substanz selbst, von der Magerkohle bis zur Gasflammkohle, hinzuweisen. Aus diesem Grunde schien es notwendig, die Wirkung des Ver fahrens entsprechend den ~erschiedenen in unserem Gebiet vorliegenden Vor aussetzungen in einer möglichst großen Anzahl von Anlagen zu erproben. Da sich solche Versuche naturgemäß jeweils über einen längeren Zeitraum erstrecken, war es notwendig, auf eine exakte Durchführung der Messungen und Auswertung der Ergebnisse besonderen Wert zu legen. Vor allem war es wichtig, alle Nebeneinflüsse, die beim Betrieb eines Kessels auftreten können, möglichst auszuschalten bzw. auf ein Mindestmaß zu reduzieren und maßtechnisch zu erfassen. Um Ergebnisse zu erhalten, die auch bei Seite 5 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen wechselnden Betriebsverhältnissen einen Aufschluß über die Wirksamkeit der Luftbefeuchtung geben, war es zweckmäßig, die ersten Versuche an zwei in ihrem Aufbau und ihrem Betriebsverhalten gleichen Kesseln durchzuführen, die mit dem gleichen Brennstoff und bei gleicher Belastung betrieblich parallel gefahren werden konnten, wobei ein Kessel mit und der zweite ohne Anfeuchtung der Verbrennungsluft betrieben werden sollte. Das erste Versuchsprogramm sah deshalb zunächst einen Standardversuch an einer geeigneten Kesselanlage vor. Auf Grund der gewonnenen Ergebnisse sollten dann an einer Reihe weiterer Anlagen mit möglichst unterschied lichen Brennstoff- und Betriebsbedingungen weitere Versuche vorgenommen werden. Die an der ersten Anlage gesammelten Erfahrungen sollten dazu die nen, die Durchführung dieser weiteren Versuche zu vereinfachen, um in möglichst kurzer Zeit viele Ergebnisse zu erhalten. Im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel konnten die Untersuchungen jedoch nur in beschränktem Umfang soweit geführt werden, bis eine grund sätzliche Klärung über die Wirksamkeit des Befeuchtungsverfahrens erzielt war. Darüber hinausgehende Arbeiten müssen einem größeren Arbeitskreis vorbehalten bleiben. Langzeitversuch im Kraftwerk Elverlingsen des EW Mark, berichtet in Zusammenarbeit mit Herrn Oberingenieur Dipl.-Ing. RÜTGERS 1) Für die Durchführung des ersten Langzeitversuches stellte das EW Mark Hagen im Kraftwerk Elverlingsen zwei nebeneinander liegende Wanderrost kessel gleicher Bauart und Leistung zur Verfügung. Die Versuche selbst wurden vom Kraftwerk tatkräftig unterstützt. Dadurch war die Gewähr gege ben, daß die Durchführung den an derartige Vergleichsversuche zu stellen den Anforderungen entsprach. Die beiden Kessel hatten 48/60 t/h Dampf leistung bei 67 atü und 500° C Heißdampftemperatur. Abbildung 1 zeigt den Aufbau der Kesselanlage. Es ließ sich betrieblich einrichten, daß der Einsatz der beiden Kessel aggregate genügend genau in gleicher Weise erfolgte. Sie wurden beide mit der gleichen Dauerlast von etwa 50 t/h betrieben und nur bei schwacher 1. An dieser Stelle sei den Herren Dipl.-Ing. JOH und BRAND sowie Herrn Dipl.-Ing. SCHMID des EW Mark für ihre wertvolle Mitarbeit gedankt Seite 6 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Belastung des Kraftwerkesam Wochenende gegebenenfalls gemeinsam abgestellt. Bei der vorhandenen sehr sorgfältigen Kesselüberwachung war die für die Durchführung der Versuche zu fordernde zuverlässige Bedienung und Beauf sichtigung der Meß- und Dosiereinrichtung gewährleistet. Es war auch ein verhältnismäßig homogener Brennstoff zu erwarten, nämlich eine Mager-Nußkohle, der nur gelegentlich Eßfeinkohle beigegeben wurde. Bei Beschickung der zugehörigen Kesselbunker wurde darauf geachtet, daß sie für beide Kessel jeweils gleichzeitig mit der gleichen, in ihrer Mischung überwachten Kohle erfolgte. Besonders günstig war es, daß die Kessel im Betrieb nicht durch Rußblasen oder dgl. gereinigt werden, so daß auch in dieser Hinsicht keine Gefahr einer ungewollten verschiedenen Behandlung beider Kessel bestand und der Fortschritt der Versehrnutzung eindeutig feststellbar war. Die Reisezeit der Kessel lag im Mittel um 3000 h zwischen zwei General reinigungen - bei mehreren Grobreinigungen innerhalb dieser Periode nach Bedarf. Die Generalreinigung, wie sie auch vor Beginn der Versuche an bei~ den Kesseln durchgeführt wurde, erfolgt durch Abwaschen der Heizflächen mit alkalischem Wasser, Ablassen der abgewaschenen Schalen und Schlacken reste mit Druckluft und anschließendes Graphitieren der sauberen Heiz flächen. Unter Grobreinigung wird ein Ab- bzw. Durchstoßen der Feuerraum und Siederohransinterungen und des Luftvorwärmers während eines Wochen endstillstandes verstanden. Der Überhitzer II (Endüberhitzer) wird wegen Überbemessung seiner Heizflächen nicht gereinigt. Wie sehr bei derartigen Vergleichsversuchen auf eine völlig gleichartige Behandlung beider Kessel geachtet werden muß, zeigt der in Abbildung 2 dargestellte Einfluß geringfügiger Änderungen in der Kohlensorte. Über die Reisezeit des Kessels Werks-Nr. 60, der ohne Luftbefeuchtung gefahren wurde, sind hier die Rauchgas-Temperaturen vor dem Überhitzer I und am Kesselende hinter dem Luftvorwärmer bei der Versuchsvollast eingetragen. Ihr Ansteigen bei etwa gleichbleibenden co2-Gehalten ist ein Maß für die zunehmende Versehrnutzung im Verlauf der Reisezeit, die mehrere Grobreini gungen, kenntlich am Temperaturabfall etwa auf die Ausgangstemperatur, notwendig machte. Dabei fallen der steile Anstieg der Temperatur und die Häufung der Reinigungen in den ersten 1200 h auf, gerade in der ersten Seite 1 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen A b b i 1 d u n g Versuchskessel des Kraft~erkes Elverlingsen 67 atü, 500° c, 48/60 t/h Zeit nach der Generalreinigung, wo doch erfahrungsgemäß zunächst mit nur langsamem Anwachsen der Verschmutzung zu rechnen ist. Ein Blick auf die im unteren Teil des Bildes wiedergegebene Kohlenzusam mensetzung zeigt den Zusammenhang dieser Verschmutzung mit einer Betriebs periode, in welcher eine größere Zumischung von ungewaschener Feinkohle notwendig war. Ein Vergleich der Aschengehalte und besonders der Pyrit schwefelgehalte der einzelnen Kohlensorten nach Tabelle 1 zeigt die großen Unterschiede zwischen der gewaschenen und ungewaschenen Kohle. In der un % gewaschenen Feinkohle wurden zudem in Einzelproben bis 0, 44 Phosphor gefunden, ein Wert, der ebenfalls über dem als ungefährlich angesehenen Seite 8 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen '·firobrtinigung .J. • Houplrtinigung oc ~ ~ • .J. • I ~ Rauchgus· 875000 / .11 A ---- h I Ttmperalur / / I I ~ / 1/ 1111r 700 / V ... V /I/ Übtrhi 650 ...... V fi}(} ~~kzzzjz4ft;=f1z=f~jJz~1z % 100 • r..:., .c• !:r--- l(oh/earftfl 80 60 t,Q I 20 : -+- + + ~ ~ ~ ~+ ~ ~ ~ ~ ~ BelritbJJfundtn IVGB ZJöOI I/SJ 11/53 ----..!.-- m/53 N/53 I/5tt A b b i l d u n g 2 Einfluß des Brennstoffes auf die Ke~selreisezeit liegt(2). Wie aus den später diskutierten Ansatzanalysen (Tab. 2) zu er sehen ist, sind aber gerade der Pyritschwefel in Verbindung mit dem Alkali gehalt der Kohle und der Phosphor - wie in vielen Fällen in unserem Ge biet - die Hauptverschmutzungserreger. In diesem Zusammenhang sei auf die besondere Rolle hingewiesen, die der Pyritschwefel bei aschereichen Brennstoffen spielt, wie sie bereits früher erörtert wurde(5). T a b e l 1 e Zusammensetzung der verfeuerten Brennstoffe im Mittel Einzelanalyse Wasser Asche Flüch- Ru Schwefel % tiges Gesamt Pyrit % % % kcal Magernuß 4/5 2,7 6,4 10,8 7580 1/4 1 '4 Feinkohle, gew. 7,9 9,0 14,3 7010 Feinkohle, ungew. 4.5 17,9 22,4 6200 2' 1 1 ,61 Seite 9

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