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Verordnungsbuch und Diätetischer Leitfaden für Zuckerkranke mit 172 Kochvorschriften: Zum Gebrauche für Ärzte und Patienten PDF

140 Pages·1925·11.435 MB·German
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Preview Verordnungsbuch und Diätetischer Leitfaden für Zuckerkranke mit 172 Kochvorschriften: Zum Gebrauche für Ärzte und Patienten

VERORDNUNGSBUCH UND DilTETISCHER LEITFADEN FÜR ZUCKERKRANKE )IlT 172 KOCHVORSCHRIFTEN ZUM GEBRAUCHE FÜR ÄRZTE Um PATIENTEN PROFESSOR DR. CARL VON NOORDEN U:SD PROFESSOR DR. S. ISAAC IN l'ItANKFURT AM MAIN ZWBITE VERBESSERTE AUFLAGE • SPRINGER-VERLAG BERLIN HEIDELBERG GMBH 1925 ISBN 978-3-662-28008-9 ISBN 978-3-662-29516-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-29516-8 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER ÜBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN. COPYRIGHT 1925 BY SPRINGER-VERLAG BERLIN HEIDELBERG URSPRÜNGLICH ERSCHIENEN BEI JULIUS SPRINGER IN BERLIN 1925 Vorwort zur ersten Auflage. Das vorliegende kleine Buch ist hervorgegangen aus einem Verordnungshefte, das C. v. Noorden und E. Lampe vor nahezu 30 Jahren als Manuskript drucken ließen und an die Patienten der im Jahre 1895 gegründeten und gemeinsam geführten Privatklinik zu verteilen pflegten. Die wesentlichen Stücke desselben waren schon in der früher erschienenen I. Auflage der v. Noordensehen Monographie "Zucker krankheit und ihre Behandlung" enthalten. Entsprechend den Veränderungen, welche die allgemeinen diätetischen Vor schriften in späteren 6 Auflagen dieser Monographie erfuhren, wurden auch in den späteren Auflagen des Verordnungs heftes Abänderungen vorgenommen. Die 8. Auflage erscheint im Sommer 1925. Nachdem E. Lampe vor einem Jahre aus der ärztlichen Leitung der "Privatklinik für Zuckerkranke und für diäte tische Kuren, Frankfurt a. M., Schifferstraße 78 von Dr. E. Lampe und Professor C. v. Noorden, G. m. b. H." aus getreten war, folgten die beiden jetzigen Leiter der Anstalt der sich stets erneuernden Bitte von Ärzten und Patienten das Verordnungsbuch im Buchhandel erscheinen zu lassen. Dafür mußte das früher nur zu persönlichem Gebrauche der Verlasser bestimmte Buch gründlich umgearbeitet und er weitert werden. Wir erfüllen eine angenehme Pflicht, wenn wir dabei der fördernden Mitarbeit E. La m pes an den frühe ren Auflagen und, in bezugauf die Kochvorschriften der grund legenden Mitarbeit Frau E. Lampes dankbar gedenken. Weiterhin gebührt unser Dank Frau Geheimrat Carl (Herta) v. N oorden, die in 13jähriger Tätigkeit als Oberschwester am Wiener Cottage-Sanatorium und in unserer Frankfurter Privatklinik, im regsten Verkehr mit den Patienten, die prak tische Durchführbarkeit der ärztlichen Kostvorschriften kritisch erprobte, zu praktischen Änderungen aJlgemeinPr IV Vorwort. und besonderer Vorschriften Anregung gab und so durch Rat und Tat außerordentlich viel zur Entwicklung und zum Ausbau der Kostformen für Zuckerkranke und andere Kranke beitrug. Da.s vorliegende Buch beschäftigt sich ausschließlich mit der Kost der Zuckerkranken. Den grundlegenden Tabellen folgen Erläuterungen zu denselben und Ratschläge über i~re Verwendung. Wir nahmen ferner eine größere Zahl verschiedener "Kostformen" auf, welche wir selbst ver wenden und welche großenteils auf C. v. Noorden zurück zuführen sind, teils aber auch von anderen stammen. Es sei ausdrücklich betont, daß es keine Kostform gibt, die für alle Zuckerkranken paßt, und daß je nach Lage der Dinge auch im Einzelfalle bald zu dieser, bald zu jener Kostform gegriffen werden muß1 ). Eine Darstellung der einzelnen Kostformen stets zur Hand zu haben, ist für Arzt und Patient gleich wich tig. Es folgen dann zahlreiche Kochvorschriften. Das Buch wendet sich an Ärzte und Patienten, eine immerhin ungewöhnliche Form. Sie ist aber hier berechtigt. Denn das Buch ist in keiner Weise so gedacht und abgefaßt, daß es ohne begleitende und ergänzende ärztliche Verordnung brauchbar wäre. Im Gegenteil müssen wir das für höchst bedenklich erklären. Nur der Arzt kann für den einzelnen Kranken und für den jeweiligen Zeitpunkt im Verlaufe des Einzelfalles die zutreffende Kostform auswählen und bestim men. Wenn er dies aber getan hat, wird das vorliegende Buch ihm bei den Kostvorschriften, die er zu erteilen hat, eine große Hilfe sein; es wird Wesentliches zur Verständigung mit dem Patienten beitragen. In dem ursprünglichen Verordnungshefte befanden sich am Schlusse einige leere Seiten, auf welche die Sonderverord nungen für den Einzelfall eingetragen wurden und welche fa.st bei jedem Patienten - der Natur der Sache entsprechend -andere waren. Sie schrieben vor, wie der Einzelkranke die Nahrungsmittel auswählen und in welcher Menge er sie verwenden solle. Dies hat sich außerordentlich gut bewährt. Deshalb ist dies auch hier beibehalten worden. 1) Vergl. hierzu: C. v. Noorden, Die hausärztliche Behandlung der Zuckerkra.nkheit. Berlin 1923 (Verlag von Julius Springer) und "Jetziger Stand der Diabetestherapie". Wiesbaden-München 1923 (Verlag von J. F. Bergmann). Vorwort. V Für die Angaben über die Zusa.mmensetzung der Nah rungsmittel, insbesondere ihren Gehalt an Kohlenhydraten, benützten wir - wo nichts anderes vermerkt - die aus gezeichneten Tabellen von Schall-Heisler. Sie geben nicht die Zusa.mmensetzung der Rohstoffe, sondern deren Gehalt an ausnützbarer Substanz an. Obwohl wir diese Form der Berechnung grundsätzlich nicht für richtig halten, weil die AusnUtzungsgröße keine konstante Größe ist, sondern sta.rk von der Zubereitung der Speisen abhängt, ist sie doch für den vorliegenden Zweck sehr brauchbar. Denn gerade in bezug auf den wichtigsten Bestandteil, die Kohlenhydrate, fallen wirklicher Gehalt und Ausnützungsgröße nahezu zu sammen. (Vgl. S. 30.) Wir hoffen, mit diesem kleinen Buche einem praktischen Bedürfnis entgegengekommen zu sein. Es stützt sich auf die Erfahrungen bei mehr als 20000 im Laufe von 28 Jahren klinisch behandelten Zuckerkranken. C. v. Noorden, S. Isaac, Frankfurt a. M., Privatklinik, Schüferstr. 78. 11. Mai 1923. Vorwort zur zweiten Auflage. Das kleine Buch war, trotz stattlicher Auflage, schon nach etwa 11/ z Jahren nahezu vergrüfen. Dies darf wohl als Zeichen gelten, daß wir das Richtige trafen. Bei gleicher Anordnung bringt die zweite Auflage zahlreiche Veränderungen und Erweiterungen. Sie ergaben sich teils &us Erfahrungen, welche bei Gebrauch des Buches gemacht wurden, teils daraus, daß inzwischen manche Nahrungsmittel, die früher nicht erhältlich waren, wieder greüba.r geworden sind. Die Zahl der Kostformen wurde vermehrt, die Koch vorschriften übersichtlicher angeordnet; manche von ihnen wurden vereinfacht. C. von Noorden, S. Isaac, Frankfurt a.. M., Privatklinik für Zuckerkranke und für diätetische Kuren, Schüferstr. 78/82. 1. Mai 1925. Inhaltsverzeichnis. Selte I. Gruppierung der Nahrungsmittel 1 A. Tabelle I = Hauptkost A • • . • • • 2 Kohlenhydratfreie bzw. kohlenhydratarme Nah- rungsmittel • . . . . . . . . . • . . . . 2 B. Tabelle II = Hauptkost B . . . . . . . . . . 8 Zusammenstellung einiger fettreicher Speisen aus der Hauptkost . . • . . . . . . . . 8 C. Tabelle m = Nebenkost A • • • • • • • 10 Aqnivalententabelle der Kohlenhydratträger 10 D. Tabelle IV = Nebenkost B . . . • • • • 17 Volumäquivalente einiger Nahrungsmittel und Gerichte . • . . . . . . . . . . • • . . . 17 II. Ergänzungen und Erläuterungen zu den vorstehenden Tabellen 20 A. Fleisch . • . • . . 20 B. Innere Teile der Tiere 20 C. Wurstwaren • . 21 D. Pasteten 21 E. Fische, Schaltiere • 22 F. Suppen • • • . . 23 a) Fleischbrühe 23 b) Knochenbrühe 23 c) Gemüsebouillon • 24 d) Mehlhaltige Suppen 25 G. Tunken • • • . 26 H. Gemüse . • • • 26 I. Salate 32 K. Obstfrüchte 33 a) Rohes Ob11t 33 b) Kochobst . 33 c) Dörrobst • . . . 35 d) Eingemachtes Obst 35 Inhaltsverzeichnis. VII Seite L. Käse • 37 M. Mehl und Mehlersatz 38 N. Brot und Brotersatz • 41 a) Gebäcke ohne Mehl • • , • . • • • • • 41 b) Gebä.cke mit verhiiJtniamii.ßig wenig •hl • 42 c) Luftbrote • • • M 0. Kartoffeln, Topinambur, Stachys 47 P. Milch und Rahm • • • 49 1. Milch • • 49 2. Kefir . . • • . . . • • • • 49 3. von Noordens Rahmgemenge 50 4. B o um a. s zuckerfreie Fettmilch 50 5. Soya.ma.·Milch • • 51 6. Entzuckerte Milch 51 7. Milchkuren 51 8. Rahm • • 51 Q. Verschiedene Getränke 52 1. Wa.sser • • • • 52 2. Kaffee und Tee 52 3. Reiner Kakao 52 4. Limonaden • 58 5. Weine • • 54 6. Branntweine 54 7. Biere 55 R. Tabak • • • 55 8. Büßspeisen 55 m. U'ber die Anordnung der Mahlzeiten 56 A. Anordnung der strengen Diit (Hauptkost) 56 B. U'ber Verteilung der Nebenkost • • • • . 58 IV. "'ber verschiedene Kostformen 60 A. Gerihnliehe strenge Diät • • • • • 60 B. Halbe Fleischkost • . . • • • • • . . . . • • 61 C. Entfettungskost bei Zuckerkranken (Diabetiker· Banting-Kost) . . . . • • • • • • • . • • • 64 D. Speisezettel bei Probekost, zugleich Beispiel für strenge Diät mit Zulagen . . • • • • • • . • 66 E. Gemüsetag mit Eiern (fettreich) • • . • • • • 67 F. Eier-Balat-Tag (fettarm) • • • • • • • • • • • 68 G. Gemüsetag mit Eidottern (verschirfter Gemüset&g, fettreich) • • . • • • • • 69 H. Petrens Gemüse-Fettkost • • • • • • • • • 69 VIII Inhaltsverzeichnis. Seite I. Fettarme, knappe Gemüsekost 70 K. Hungertage . . . . . 70 L. Kohlenhydrattage . . . 71 l. Normale Hafertage 71 2. Gemüsezulagen . . . • • • 72 3. Andere Mehle als Haferersatz • . • 73 4. Mischung anderer Kohlenhydratträger 73 5. Obsttage und Reisobsttage . • • • • . 73 6. Milchtage . • • . • • . . . . • . • • . 74 7. Anordnung der Haferkuren und ihrer Abarten 74 8. Die Fa I t a sehe Mehlfrüchtekost • • • • • 75 M. Lakto-vegetabile Entfet.tungskost bei Zuckerkranken 77 N. Insulin-Diät • . . . • • • • • • • • • . • 78 V. Vorschriften für Sam m I u ng des Uri-ns 79 VI. Vergleichende Maße und Gewichte 80 VII. Koch vors c h rift e n 81 A. Suppen 82 B. Tunken . . . . . . . • . . . 86 C. Vorspeisen und andere kleine Gerichte • . • . • 92 D. Kleine Eier-, Käse-, Fleisch· und Fischgerichte als Vorspeisen . . . . . . . . . . . • . • . 99 E. Süßspeisen ohne Mehl . . . . . . . . . . 105 F. Fruchtgerichte, Gefrorenes, Kakao, Getränke 115 G. Gilrichte mit Kohlenhydraten 119 VIII. Bezugsquellen . • . . • • • • • • • • 128 I. Gruppierung der Nahrungsmittel. Wir teilen die Nahrungsstoffe fiir die Zwecke des Dia betikers in folgende leicht übersichtliche Gruppen ein: I.llaupikost = kehleDIIJdratlrele ltn. kobleahfdratarme NallranpmiUd. Zu ihr rechnen wir alle Nahrungsmittel und die aus ihnen bereiteten Speisen und Getränke, die entweder gar keine Zucker- und Mehlstoffe entha.Iten oder nur sehr unbedeutende Mengen davon; ferner solche, die zwar prozentual reich a.n Kohlenhydraten Bind, aber nur in geringen Mengen verzehrt zu werden pfiegen. Pra.ktisch genommen, sind sie daher nicht &la Kohlenhydratträger zu betrachten. Von den Haupt· nähratoffen entllalten sie vorwiegend Eiweißkörper und Fette. Diese Kost entspricht dem, was man als "strenge kohlen· hydratfreie Dis.betikerkost" bezeichnet. Vielen Dia· betikern kann man beliebige Mengen der als Hauptkost be· zeichneten Nahrungsmittel gestatten. In vie]en anderen Fiillen ist aber auch die Beschränkung von Eiweißkörpern oder Fett oder gewisser Eiweißträger, z. B. des Fleisches, geboten. Dann ist auch die er1aubte Menge und Art der a.1s Hauptkost bezeichneten Nahrungsmittel vom Arzte gena.u anzugeben. = n. Nebeokos& a.~er. Wir rechnen dazu a.11e Nahrungsmittel, die Zucker oder Mehl in beachtenswerten Mengen entha1ten. Menge und Art der Nebenkost wechse]n von Fa.ll zu Fall außerordentlich stark, und auch im einzelnen Fa.lle ist bald mehr, bald weniger Nebenkost zu gestatten. Unter Kohlenhydraten verstehen wir in diesem Buche ll1lr Zucker nnd solche Stoffe, die im Körper in Zucker über geftibrt werden wie Stärke, Glykogen, Inulin. Die im Körper keinen echten Zucker bildenden Stoffe wie Cellulose, Hemi· lfoorden·IBaac, Verordnungabuch. 2. .Aufl. 1

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