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Verheißung und Rechtfertigung: Gesammelte Studien zum Alten Testament II PDF

375 Pages·2013·1.9 MB·German
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Christoph Levin VERHEISSUNG UND RECHTFERTIGUNG GESAMMELTE STUDIEN ZUM ALTEN TESTAMENT II Christoph Levin Verheißung und Rechtfertigung Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft Herausgegeben von John Barton · F. W. Dobbs-Allsopp Reinhard G. Kratz · Markus Witte Band 431 De Gruyter Christoph Levin Verheißung und Rechtfertigung Gesammelte Studien zum Alten Testament II De Gruyter ISBN 978-3-11-027694-7 e-ISBN 978-3-11-027707-4 ISSN 0934-2575 LibraryofCongressCataloging-in-PublicationData ACIPcatalogrecordforthisbookhasbeenappliedforattheLibraryofCongress. BibliographicinformationpublishedbytheDeutscheNationalbibliothek TheDeutscheNationalbibliothekliststhispublicationintheDeutsche Nationalbibliografie;detailedbibliographicdataareavailableintheInternet athttp://dnb.dnb.de. ”2013WalterdeGruyterGmbH,Berlin/Boston Printing:Hubert&Co.GmbH&Co.KG,Göttingen (cid:2)Printedonacid-freepaper PrintedinGermany www.degruyter.com Eberhard Jüngel gewidmet Vorwort Dieser zweite Band gesammelter Studien hätte auch „Fortschreibungen II“ oder „Fort-Fortschreibungen“ heißen können; denn die hier gesammelten Exegesen sind von derselben Grundeinsicht in das literarische Werden des im Alten Testament überlieferten Schrifttums geleitet.1 Das Alte Testament ist seiner literarischen Gattung nach die religiöse Überlieferungsliteratur eines bestimmten Zweiges des Judentums der persischen und der hellenisti- schen Epoche. Kennzeichnend ist ein sehr hoher Grad literarischer Rückbe- züglichkeit. Überlieferung und Auslegung gehen fast immer Hand in Hand. Der parallel zu der vorliegenden Sammlung erscheinende englische Auf- satzband trägt deshalb den Titel „Re-Reading the Scriptures“.2 Indessen noch wichtiger als die Literaturgeschichte ist mir der herme- neutische Zugang, der unter dem Stichwort „Verheißung und Rechtferti- gung“ die Sammlung eröffnet. Der kundige Leser wird den Einfluss bemer- ken, den Eberhard Jüngel auf mein Denken gehabt hat. Die Einsicht, die das Stichwort zum Ausdruck bringen will, hat 1985 im letzten Kapitel mei- ner Dissertation eine erste Form gefunden.3 Ich habe sie seither mehrfach traktiert und ihre Leistungsfähigkeit erprobt. Dafür sind die letzten beiden Aufsätze des vorliegenden Bandes weitere Beispiele. Dass zwischen (religiöser) Wahrheit und Freiheit eine Wechselbezie- hung besteht, ist eine Einsicht, die unmittelbar aus der wahrhaft grundlegen- den Erkenntnis folgt, dass Gott voraussetzungslose Liebe ist. Damit werden manche der geläufigen Problemfelder der Theologie zwar nicht gegen- standslos, aber sie verlieren ihre Aporetik. Das betrifft – um einige Beispiele aus dem eigenen Fach zu nennen – das Verhältnis von alttestamentlicher Theologie und altorientalischer sowie hellenistischer Religionsgeschichte; das Verhältnis von Altem und Neuem Testament (und damit die sogenannte 1 Vgl. Ch. Levin, Fortschreibungen. Gesammelte Studien zum Alten Testament (BZAW 316) 2003. 2 Ch. Levin, Re-Reading the Scriptures: Essays on the Literary History of the Old Testament (FAT 87) 2013. 3 Ch. Levin, Die Verheißung des neuen Bundes in ihrem theologiegeschichtlichen Zusammenhang ausgelegt (FRLANT 137) 1985, 265–279: „Der neue Bund und das Neue Testament“. VIII Vorwort „biblische“ Theologie); die teils erheblichen Unterschiede der überliefer- ten Textformen; die Grenzen des biblischen Kanons und damit verbunden die Forderung nach einem „canonical approach“; und schließlich das span- nungsvolle Verhältnis von Wahrheit und Geschichte überhaupt, das in der Folge der Aufklärung dazu geführt hat, dass historische und dogmatische Theologie auseinander traten. Es gibt in allen diesen Fällen gute theolo- gische Gründe, im Lichte des Evangeliums die Suche nach zwingenden, ausschließenden Lösungen bleiben zu lassen. Die Gelassenheit, die das zur Folge hat, kommt nicht nur dem Verständnis der Texte und der historischen Entwicklungen zugute, sondern bewährt sich auch beim Studium der Aus- legungsgeschichte und nicht zuletzt im Gespräch mit den jüdischen und den katholischen Freunden, das in den letzten Jahren an Intensität gewonnen hat und für das ich besonders dankbar bin. Die Reihe der exegetischen Studien beginnt mit einer zusammenfassen- den Darstellung des redaktionsgeschichtlichen Sachverhalts, auf den ich im Frühjahr 1978 zufällig gestoßen bin und den ich im Jahre 1993 unter dem lapidaren Titel „Der Jahwist“ veröffentlicht habe, nachdem es gelungen war, die anfängliche Beobachtung durch eine weitgehend vollständige Unter- suchung der erzählenden Texte des Tetrateuchs abzusichern.4 Die Urkunden- hypothese in der Form einer Zweiquellenhypothese hat sich redaktionsge- schichtlich bestätigt, und die Frage, wann und wie die vormals selbständigen Überlieferungsblöcke des Pentateuchs zueinander fanden, hat ihre Antwort gefunden. Das bedeutet nicht, dass ich nicht seither in Einzelheiten zu einem an- deren Urteil gekommen bin. Das betrifft vor allem den Abschluss. Schon Wellhausen hatte die richtige Einsicht: „Erwähnenswert ist, dass seit dem Segen Bileams J plötzlich abbricht. Nur in Num. 25,1–5, und Deut. 34 könnte man vielleicht einige Spuren dieses herrlichen Erzählungsbuches finden wollen”.5 Tatsächlich lassen sich Num 25,1a und Dtn 34,5*–6* nach dem Beispiel von Num 20,1 zu einem Faden verbinden, so dass der Jahwist mit Moses Tod in Schittim schließt.6 Mit dieser Ortslage könnte zugleich ein Anknüpfungspunkt für das Deuteronomistische Geschichtswerk gefunden sein, vgl. Jos 2,1 und Mi 6,5. 4 Ch. Levin, Der Jahwist (FRLANT 157) 1993. 5 J. Wellhausen, Die Composition des Hexateuchs, 41963, 116. 6 Unten S. 23 und 29 ist entsprechend zu korrigieren. Vgl. jetzt Ch. Levin, The Yahwist: The Earliest Editor in the Pentateuch, in: Ders., Re-Reading the Scriptures, 1–23, bes. 9. Vorwort IX Über die Urkundenhypothese entscheidet neben dem redaktionellen Profil der beiden Quellen, ob sich die Quellensynthese nachvollziehen lässt. Am Beispiel der Urgeschichte habe ich dies unternommen, jenem Text, mit dem die Quellenscheidung im 18. Jahrhundert begann. Ebenso wichtig ist, dass der zustande gekommene gemeinsame Text zur Grundlage umfangrei- cher literarischer Weiterarbeit wurde. Beispiele sind der Abrahambund nach Gen 15, die Erzählung von Abrahams Grabkauf Gen 23 und die Tamar-Er- zählung Gen 38. Für ein vollständigeres Bild mag man die Erzählung von Dina Gen 34 hinzunehmen7 sowie die Analyse der Szene von Josefs Versu- chung Gen 39.8 Alle diese Exegesen dienen der Vorbereitung eines Genesis- Kommentars in der Reihe „Handbuch zum Alten Testament“. Mein Interesse an den Büchern der Könige ist in den vergangenen Jah- ren durch die Arbeit an einer „Geschichte Israels und Judas“ weiter genährt worden. Die Untersuchung der Rahmenstücke ergab, dass ihnen ein Exzerpt zugrunde liegt, das die in den Annalen der Könige von Israel und den An- nalen der Könige von Juda gegebenen Daten zu einer gerafften Gesamt- darstellung der beiden Königtümer verbunden hat. Dieses synchronistische Exzerpt muss noch in der judäischen Königszeit entstanden sein.9 Damit erhalten jene Exegeten recht, die eine vorexilische Grundfassung der Kö- nigebücher annehmen, aber zugleich auch jene, die die deuteronomistische Redaktion in die Zeit nach der Eroberung Judas datieren. Die Vorstellung eines vorexilischen Deuteronomismus sollte aus dem Spiel sein. Wie vorsichtig man bei der historischen Auswertung auch der Königebü- cher sein muss, hat sich am Beispiel der Notizen gezeigt, die die Oberhoheit der Könige von Juda über Edom betreffen. Spät und unhistorisch ist auch die merkwürdige Erzählung in 2 Kön 16 über den neuen Altar, den König Ahas im Tempel von Jerusalem aufstellen ließ. Sie ist mit den Erzählungen über die Kultreformen in 2 Kön 11–12 und in 2 Kön 22–23 verwandt, die ich vor dreißig Jahren untersucht habe.10 Diese Lücke ist jetzt geschlossen. Auch die Wort-Theologie hat mich weiter beschäftigt. Im Jeremiabuch kam eine Redaktion ans Licht, die mit der Berufung des Propheten und mit  7 Ch. Levin, Dina: Wenn die Schrift wider sich selbst lautet, in: Ders., Fort- schreibungen, 49–59.  8 Ch. Levin, Righteousness in the Joseph Story: Joseph Resists Seduction (Genesis 39), in: DERS., Re-Reading the Scriptures, 65–82.  9 Vgl. auch Ch. Levin, Das synchronistische Exzerpt aus den Annalen der Könige von Israel und Juda (VT 61, 2011, 616–628). 10 Vgl. Ch. Levin, Der Sturz der Königin Atalja (SBS 105) 1982; DERS., Die Instandsetzung des Tempels unter Joas ben Ahasja, in: Ders., Fortschreibungen, 169–197; Ders., Josia im Deuteronomistischen Geschichtswerk, ebd. 198–216.

Description:
This second volume of collected studies by the Munich Old Testament scholar, Christoph Levin, is comprised of 17 essays. A major focus of this volume is on Old Testament hermeneutics and theology. Other papers examine the editorial history of the Pentateuch, the Book of Kings, the Prophetic Books, a
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