Kurt Herbert Halbach Vergleichende Zeit- tafel zur Deutschen Literatur-Geschichte VERGLEICHENDE ZEITTAFEL ZUR DEUTSCHEN LITERATURGESCHICHTE KURT HERBERT HALBACH VERGLEICHENDE ZEITTAFEL ZUR DEUTSCHEN LITERATUR GESCHICHTE MCMLII J. B. METZLERSCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG STUTTGART ISBN 978-3-476-99021-1 ISBN 978-3-476-99020-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-99020-4 © 1952 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen 1952 bei J. B. Metz1ersche Verlagsbuchhandlung und earl Ernst Poesche1 Verlag GmbH in Stuttgart VERGLEICHENDE ZEITTAFEL I. 2000-770: VORGESCHICHTLICHE UND FRÜHGESCHICHTLICHE ZEIT 2000-500 Urzeitliche germanische Dichtung, Entstehung der Germanen um 2000 (?). der indogerm. noch nahestehend. Raum: von den norddeutschen Küstenland Vorherrschend eine Lang-z;eile von 8 zwei schaften zwischen Weser und Oder bis zu den silbigen Takten. mittelschwedischen Seen und den Lofoten; Dichtungsarten: Zauberspruch, Kultdichtung später bis zur Ems und zum Nordrand der (Opferspruch, Gebet, Götterhymne, kulti mitteldeutschen Gebirge; Mitte: Dänemark/ scher Tanz, kultisches Hochzeitslied, Toten Schonen. klage), Merk- und Wissensdichtung; Erzäh Bauemadelskultur mit Hochblüte der Gegen lung in ungebundener Rede: Mythen, standskultur in Bronze und Gold (2000: nord. Schwänke, Ortssagen, Erklärungssagen, Schwerter bis nach Ägypten gefunden). Re Märchen. ligiöse Felsritzungen, bes. in Schweden (Fruchtbarkeitskulte, gesamtabendländisch). 800/300 Übergang zur Eisenzeit im germa nischen Norden. 800/500 Illyrische Hallstatt kultur in den Ostalpen sowie bei den Kelten; eisenzeitliches Lehngut bei den Germanen. Seit, 700 Keltische Hoch-Zeit: Ausbreitung vom späteren südwestdeutschen Raum aus über Westeuropa (Großbritannien, Irland, Gallien, Spanien), späteres Südostdeutsch land und Böhmen/Ungarn, Norditalien (587: Brennus in Rom), bis nach Kleinasien (Ga later). Ausbildung einer besonderen germa Klimaverschlechterung (bes. seit 500): Aus nischen Dichtungsform. dehnung der Germanen nach Westen und Bestimmung des Verstons durch den Sprach Süden bis zur Em$, zum Rhein; Mittel ton. Ersetzung der 8 Kurztakte in der Lang deutschland bis Rhein, Main, Erzgebirge; zeile durch 4 Langtakte; Silbenzahl im Takt Nordostdeutschland/Polen zwischen Oder wird frei. Ausbildung des Stabreims als und mittlerer Weichsel bis Schlesien. Bindemittels und Gipfelbildners. Seit 500 La Tene-Kultur: kelt. Kunstblüte. Fortleben urzeitlicher Dichtung: Zauber- Nach 300 Keltische Zeit im germ. Nord- VERGLEICHENDE ZEITTAFEL befehl des Zweiten Merseburger Spruchs, Wurm europa. Die Römer beginnen, die Gallier segen(?), Merkgedicht über die germ. Abstam in Norditalien und Südfrankreich zu unter mungssage. werfen. 200--0 Frühstufe des jrühgermanischen Stils. Nach 200 Eindringen der Germanen (Sueben) Vorherrschen der Langzeile; daneben, bes. in Süddeutschland. in der Kleindichtung, selbständige Kurz 120/101 Einbruch der Kimbern und Teuto zeilen. Stabreim fast ausnahmsloses Merkmal nen (aus Jütland) in Gallien und Italien bis der Versdichtung. Vorherrschaft des Gleich zur Niederlage durch Marius bei Aquae Sex laufs. Form noch urtümlich starr. tiae und Vercellae. - Ursprung der germ. Anfänge der epischen Dichtung. Runen: Vermittlung latinischer und nord etruskischer Schriftzeichen durch Kimbern an die Germ. des rheinischen Raumes (?). Nach 100 Quaden und Markomannen in Böhmen. 58/51 Ganz Gallien wird römisch durch Cäsar. 15 Römische Provinzen Raetien und Nori cum, südlich der obern und mittlern Donau, entstehen. 12 Angriffskriege der Römer gegen Germa nien (unter Drusus und Tiberius) beginnen; das röm. Einflußgebiet dehnt sich bis zur Elbe. 0-200 Hochstufe des jrühgermanischen Stils. Um 0 Markomannenreich des Maroboduus um Form noch streng, doch allmähliche Locke Böhmen (zwischen Donau und Ostsee). rung der Starrheit. Sinnvoller Wechsel zwi Die Goten kommen aus dem skandinavischen schen Langzeilen und selbständigen Kurz Raum an die untere Weichsel. zeilen möglich. Engeres Zusammengehen von Inhalt und Form. Benutzung der durch die 9 D. ehr. Schlacht im Teutoburger Wald. Etwa 40/140 Südl. Großbritannien wird Füllungsfreiheit gegebenen Möglichkeiten römisch. zur Verstärkung der Ausdruckskraft. Um 50 Niederrhein endgültig Grenze des Frühform epischer Dichtung; Aufänge des römischen Reiches. Heldenlieds; Chorgesänge vor der Schlacht; 98 Germania des Tacitus. Barditus: zu Versen geformtes Feldgeschrei. Um 100 Südwestdeutschland (Decumaten Zweiter Merseburger Zauberspruch (?). land, zwischen Oberrhein und Oberdonau) 0/100 Merkgedicht von der got. Wanderung. nach Nordosten abgegrenzt durch den Um 50 Lieder von Armin. Limes. 100/200 Lied oder Kleinsaga vom Kampf der Nach 100 Eindringen des Christentums in Winniler und Wandaler. Älteste Teile der Gallien. Herausbildung der germ. Groß langobardischen Stammsaga. stämme: Alemannen, Franken, Sachsen, Goten; auch Burgunden, Langobarden, Thü ringer. 200-450 Frühklassische Zeit. Seit etwa 200 Beginn der großen Wande Ausbildung der Sonderart des tragischen rungen, vornehmlich der Ostgermanen. Fort Heldenlieds. schritt der mundartlichen Sonderentwick- 1. 2000-770: VORGESCHICHTLICHE UND FRÜHGESCHICHTLICHE ZEIT 3 200/300 Geschichtliche epische Lieder bei lungen; am stärksten sondert sich das Go den Goten, von Ostrogota und' anderen tische ab. - Älteste skandinavische (urnord.) Königen. Entstehung des höfischen Preis Runeninschriften (bes. in Norwegen). lieds, vermutlich bei den Goten. 213 Die Alemannen tauchen auf am römi Hildelied im Ostseegebiet. schen Limes. 300/400 Episches Lied von OJfa (Uffo). 260/80 Der Limes überrannt; das Decuma 300/350 Gotische Lieder von Hanala, Fridi tenland alemannisch. gern und Widigoia. 310/95 Spätantiker Dichter Ausonius in 360/80 Bericht Kaiser Julians über Chor Gallien (lat. Idylle Mosella). gesang bei den Alemannen. Lieder der West Seit etwa 350 Beginn der wendischen Zeit goten zum Ruhme ihrer Vorfahren. des späteren ostdeutschen Raumes (jenseits 381 Westgotenbischof W ulfila gestorben; der EIbe, schließlich bis Elbe/Saale/Red Westgoten arianische Christen; Bibel m nitz/Böhmerwald, einschließlich des hanno westgot. Sprache. verischen Wendlands) . 420 Runeninschrift des Goldenen Horns von Frühgerm. Schmuckkunst der Völkerwande Gallehus. rungszeiten, bes. Fibelkunst (Zellenmosaik; Um 425 Ostgot. Lied von Ermanarichs Tod. Keilschnitt; Tierornamentik). Um 430 Weichselgot. Hunnenschlachtlied. Um 370 Tod Ermanarichs. 446 Byzantinischer Gesandter Priscus amHof 378 Schlacht bei Adrianopel: got. Reich in Attilas: Tanzlied got. (?) Mädchen zu Ehren Südrußland durch die Hunnen vernichtet. Attilas; Vortrag eines Preislieds auf Attila Um 400 Franken (ripuarische und salische) durch zwei Sänger an seinem Hof. am Rhein (Köln/Andernach) und in Flan dern. 401/10 Alarich: Versuch der Westgoten, Italien und Nordafrika zu gewinnen. Um / nach 410 Wandalen (und Alanen, Sueben, Burgunder) sowie Westgoten in Süd gallien und Spanien. 428/77 Geiserich: Begründung des Wandalen reichs in Nordafrika. 433/53 Attila. 436 Mittelrhein.Burgundenreich (umWorms) durch Aetius (mit hunn. Söldnern) vernichtet. 45&-600 Hochklassische Zeit. Seit etwa 450 Angeln, Sachsen und Jüten in Allmähliches Zurücktreten des Gleichlaufs Britannien. Alemannen jenseits des Rheins: in der hohen Dichtung. Auftreten der Varia in Pfalz/Elsaß/Schweiz. tion und der Kenning. Stärkere Ausgestal 451 Schlacht auf den katalaunischen Feldern. tung des Seelischen. 453 Tod Attilas. 471/526 Ostgotenkönig Theoderich (Dietrich). Stammessaga der Ostgoten. Vorzeitsaga von 476 Ende des weström. Reiches: Germane Sigmund und Sinfjötli (Sintarfizzilo). Saga Odowakar herrscht als rex in Italien. von Jung-Sigfrid (?). Stammbaumlied der 481/511 Chlodwigs fränkisches Großreich in Amaler. Königsreihen als Merkgedichte. Gallien; dann auch in Alemannien (496), Erster Merseburger Zauherspruch (?). Thüringen (531), Baiern (535, spätestens). 450/500 Urlied vom Kampf um die Finnsburg. 495 Theoderich besiegt Odowakar. 451 Trauergesang der Westgoten auf ihren 496 Franken orthodoxe röm.-kath. Christen. gefallenen König Theoderich. Um 500 Baiern besetzen Raetien (Ober- 4 VERGLEICHENDE ZEITTAFEL 453 Totenpreislied auf Attila, von einer bayern südl. der Donau). Schottenmönche Reitergruppe gesungen. missionieren in Südwestdeutschland. - Sa 460 Hochzeitleich in der Rheingegend, be genhafter Kriegsheld Arthurus In den zeugt durch gall. Dichter Apollinaris Sidonius. Kämpfen zwischen Kelten und Germanen in 500/50 Urlied vom Burgunden-Untergang. Britannien (Artussage des Hochmittelalters 533 Klagelied (Elegie) des letzten Wandaler beginnt sich zu bilden). königs Geilamir (Gelimer). 520 Theoderichs Grabmal/Ravenna. 550/600 Königsverzeichnis des Widsid. Urlied 533/4 Fall des Wandalenreichs in Nordafrika. von Wie land dem Schmied. Hadubardisches 555 Endgültiges Ende der Ostgotenherrschaft lngeld-Lied. in Italien. 578 Kultischer Leich heidnischer Lango Seit 568 Langobardenreich in Italien (Albwin). barden bei ihrem Opferfest, bezeugt von 575 Ermordung des Frankenkönigs Sigibert; Papst Gregor d. Gr. Regentschaft der Königin Brunichildis. 594 Bischof Gregor v. Tours, erster Ge schichtschreiber der Franken, gestorben. 600-770 Spätzeit der germanischen Dichtung in Um 600 Papst Gregor d. Gr. Westgoten, Deutschland. Langobarden römisch-katholisch. Beginn der Stärkeres Hervortreten der Abwandlung, Mission unter den Angelsachsen. Irische schwächeres der Kenning und des schmücken Missionare auf dem Festland: Gallus (Ur- den Beiworts. Freier Zeilenstil mit vereinzel 5>prung des Klosters St. Gallen). tem Auftreten des Hakenstils. Schwinden des Nach 600 Fortdauer der frühgerm. Fibel Gleichlaufs. Starke rhythmische Ausdrucks kunst; Gewandfibel aus Witislingen (Bayr. kraft. Hohe Kunst der Darstellung. Schwaben; Nat.-Mus. München). - Buch 600/650 lring-Lied. Albwin wird tischfähig. malerei und Initialenkunst, bes. der irischen Urlied von der Rabenschlacht. Schule (durch ir. Mission nach Deutschland Hildebrand-Lied. gelangend). - Spätantik-frühgerm.Schmuck Um 650 Rosimund-Lied. Lied von Sigfrids kunst an Chorschranken usw. bei Lango Tod. barden (z. B. in Cividale, Aquileja, Ravenna) 650/700 Ermanarich verdrängt in der Diet und Franken (z. B. in der ältern Peterskirche/ richdichtung den Odowakar als Gegner Metz). Theoderichs; Eintreten von Widigoia (Wi 610/32 Mohammed. tege) in die Dietrichdichtung. Entstehung Seit 640 Blüte des frühengl. Humanismus. der Harlungensage. Langobardische Stammes 660/80 Caedmon (Beginn altengl. Dichtung). saga. 711 Araber in Spanien. 675/700 Chlotachar-Lied. 716/9 Lex Alamannorum. Um 700 Aufhören der Schöpfung von Helden 717/41 Karl Martell Hausmeier in Franken liedern in Deutschland. (Einheit des fränk. Reiches). Seit 718 Angelsachse Winfrid/Bonifatius mis sioniert unter den Thüringern (seit 7ZZ Bi schof, dann Erzbischof für Deutschland in Mainz, 754 gest.). 724 Kloster Reichenau. Um 730 Altengl. Beowulf (einziges erh. welt liches frühgerm. Epos). 732 Arabischer Einbruch nach Franken (seit etwa 7Z0) scheitert bei Tours und Poitiers an Karl Martell. II. 770-1170: VON DER KAROLINGISCHEN ZUR CLUNIAZENSISCHEN EPOCHE 5 744 Kloster Fulda. Seit etwa 750 Allmähliche Besiedelung des spätern deutschen Südostraums durchBaiern und Franken (bis etwa 1000). - Sänger schulen in Rouen und Metz. 751 Wahl Pippins zum König der Franken. 11. 770-1170: VON DER KAROLINGISCHEN ZUR CLUNIAZENSISCHEN EPOCHE 765/70 Abrogans, Freisinger Original. 768/814 Karl der Große; seit 800 als römi Etwa 770 Hermeneumata, Fuldisches Original. scher Kaiser; seit 772 Entstehung des abend 770/90 Ält. sächs. Taufgelöbnis (?). Vorlage ländischen Karlsreichs zwischen Ebro, Unter des St. Galler Paternoster und Credo (?). italien, Raab, Böhmerwald, Saale, Eibe und Bairisches Hi/debrandlied. Fuldisches Original Eider. des Wessobrunner Schöpfungsgedichtes (?). Seit 770 Karoling. Geschichte (vermischt mit 777 Hammelburger Markbeschreibung. Überlieferungen früherer Zeiten) wird alt 779 Würzburger Markbeschreibung. franz. Heldensage (bald auch schon Dich Nach 787 Original der deutschen Benedik tung?); bes. 778 Untergang des Markgrafen tinerregel. Roland v. Bretagne in Ronceva!. Etwa 790 Samanunga. Keronisches Glossar. 780 Festigung deutscher Kirchenorganisation: Vocabularius Sti Galli. Metropole Mainz. Seit 780 Karls Hofakademie und Hofschule: Dichter Angilbert; Einhart (Vita Caroli); Paulus Diaconus (Langobardengeschichte); Dichter Biseh. Theodulf v. Orleans; Alcuin, Abt v. St. Maitin/Tours, Angelsachse, Karls Lehrer und Berater (wiss. Handbücher für Theologie, Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Metrik, Musik). Vor 786 Evangeliar des Schreibers Gode skalk für König Kar!. 786/809 Kalif Harun-al-Raschid in Bagdad; Höhepunkt arab. Kulturblüte. Vor 788 Thassilo-Kelch (Stiftung des Bffiern herzogs Thassilo) mit frühgerm. Ornamentik. 790/800 Fränk. und jüng. sächs. Taufgelöb 789 Admonitio generalis. nis. Urform der deutschen Beichten. Weißen Ende 8. Jh. Reliquiar aus Enger/West burger Katechismus. Isidor und Monseer falen (in Berlin). - Alteng!. christI. Dich Stücke. tung von frühgerm. Prägung. Nach 796 Lat. Preislied auf Pippins, des Karls Etwa seit 790 Nordleute (Normannen) in Eng sohns, Avarensieg. land, Frankreich, dann Deutschland. Etwa 800 Aufzeichnung des Hildebrandliedes; Um 800 Karoling. Bücher-Import aus Ita Aufzeichnung des Wessobrunner Schöpfungs lien, Begründung fast gesamter Tradition gedichtes . Urfassung des Muspilli ( ?). Murbacher antiker Hss., die wir besitzen. Lesbarere Hymnen. Schrift (karoling. Minuskel). Kaiser!. Palast- 6 VERGLEICHENDE ZEITTAFEL schulen für Schreibkunst (bes. Buchmalerei) und Musikpflege (Sieg röm. Kirchengesangs). Sammlung der barbara et antiquissima carmina durch Karl d. Gr. veranlaßt; Niederschrift germ. Volksrechte befohlen; einheim. Sprach pflege: Namen von Himmelsrichtungen, Mo naten, Winden. Karls Pfalzen (bes. in Aachen; Pfalzkapelle/Aachen); antikische Plastik, z. B. Theoderich-Standbild itaI. Herkunft. Reiter statuette Karl. Angilberts Klosterkirche St. Riquier/Centula (2polig: 2 Chöre). 802/17 Benediktinerregel, Handschrift. Ale Anf. 9. Ih. Königshalle/Lorsch. Geschnitzte mannische Psalmen. St Galler Paternoster Elfenbeintafeln aus Lorsch. Wiener Evan und Credo; Freisinger Paternoster. Exhortatio geliar Karls d. Gr. (unter den Reichsinsi ad plebem Christianam. Carmen ad deum, Ur gnien): spätantik-illusionistisch. - Norweg. fassung (?). Lex Salica. Glossare Pa + Ra. Skaldendichtung wird faßbar: sagenhafter Skald Bragi (erh. Reste). 814/40 Ludwig der Fromme. Um 820 Reste der Odenwaldbasiliken Ein harts (Seligenstadt, Michelstadt, Steinbach). 820 St. Michael/Fulda (Grabkapelle; teilw. erh.). Musterplan einer Klosteranlage: St. Gal len (BibI.). Seit 820 Nordleute in Wikinger-Kleinstaaten in Irland und Schottland ansässig. 822 Hrabanus Maurus Abt in Fulda. Etwa 830 Tatian. Altsächs. Psalmenkommen 830 Utrecht-Psalter (ausdruckshafte Kunst tar (?). Heliand und, etwas jünger, Genesis. der Federzeichnung). 838 Walahfrid Strabo Abt auf der Reichenau (t 849). 841 Straßburger Eide. 840 Johannes Scotus Eriugena in Paris 850/60 Muspilli, bair. Niederschrift. (Übers. des Ps.-Dionysius Areopagita; neu platonisch-mystische Theosophie). 843 Dreiteilung des karoling. Reichs (Ver trag v. Verdun ). Um 845 Lothar-Evangeliar (für Lothar 1.; aus St. Martin/Tours; letztes spätantik indivi duelles Kaiserporträt). 845 Hamburg zerstört von den Normannen. Etwa 860 Notkers erste Sequenzen. Vor 862 Lupus v. Ferrieres: Gipfel des karo ling. Proto-Humanismus (Stil, Philologie). 863/71 Otfrieds Evangelienbuch vollendet. 863 Xanten zerstört durch die Normannen. 9. Ih. Waltharius, neue Datierung. Deutsches 9. Ih. AltengI. Waldere (Walther-Sage) Kriemhild-Lied. Ältere Schicht (Schirmer). der magischen Sprüche in Reimversen. Seit 9. Ih. Zeit der nord. Götterlieder gemein germ. Stils (Heusler). Am russ. Waräger-