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Vergleichende Verhaltensforschung und Phylogenetik PDF

134 Pages·2015·3.643 MB·German
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Wolfgang Wickler Vergleichende Verhaltensforschung und Phylogenetik 2. Auflage Vergleichende Verhaltensforschung und Phylogenetik Wolfgang Wickler Vergleichende Verhaltensforschung und Phylogenetik 2. Auflage Mit einem Geleitwort von Ernst Mayr und einer neuen Einführung von Wolfgang Wickler WolfgangWickler MaxPlanckInstitutSeewiesen Starnberg,Deutschland ISBN978-3-662-45265-3 ISBN978-3-662-45266-0(eBook) DOI10.1007/978-3-662-45266-0 DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. SpringerSpektrum ©Springer-VerlagBerlinHeidelberg2015 Das Werk einschließlichallerseinerTeileist urheberrechtlichgeschützt.Jede Verwertung, die nicht ausdrücklichvomUrheberrechtsgesetzzugelassenist,bedarfdervorherigenZustimmungdesVerlags. DasgiltinsbesonderefürVervielfältigungen,Bearbeitungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungenund dieEinspeicherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesemWerkbe- rechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinneder Warenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermann benutztwerdendürften. DerVerlag,dieAutorenunddieHerausgebergehendavonaus,dassdieAngabenundInformationenin diesemWerkzumZeitpunktderVeröffentlichungvollständigundkorrektsind.WederderVerlagnoch dieAutorenoderdieHerausgeberübernehmen,ausdrücklichoderimplizit,GewährfürdenInhaltdes Werkes,etwaigeFehleroderÄußerungen. Zeichnungen:H.Kacher GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier. Springer-VerlagGmbH BerlinHeidelbergistTeilder Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) Geleitwort DearWolfgang, Perhaps your most influential publication, although rather neglected was your contribution to the third edition (1967) of Heberer’s Evolution der Organismen. Here, under the title “VergleichendeVerhaltensforschung und Phylogenetik”, you attemptedtoclarifytheevolutionaryhistoryofbehaviorelements.Thisreviewisre- markableforanumberofreasons.First,itcontainsadetailedanalysisof171publi- cationsonbehavior,atthattimebyfarthebestsurveyofcurrentbehaviorliterature. Theinformationisorganizedbythemes–afirstattemptatsuchaclassification in behaviorliterature.Specialattentionisgiventoadiscriminationbetweenhomolo- gousandconvergentsimilarities,putativerecapitulation,differencesinhomologous behaviorsofrelatedspecies,theinformationcontentofsignals,andduettingofma- tes, to mention only a few topics. You at once recognized the importance of the recently(1964)publishedpapersbyHamiltonandundertookadetailedanalysisof theevolutionofaltruismwithastrongemphasisoninclusivefitness.Idonotknow whowasthefirsttomaketheobservationthatbehaviorisveryoften“thepacema- ker of evolution”, but I adopted this metaphor from your 1967 paper. All in all, I learnedagreatdealfromthisexcellentsummary. Inoldfriendship, YoursErnstMayr 2August,1996 V Inhaltsverzeichnis 1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.1 Verhaltensbiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 1.2 PhylogenetischorientierteVerhaltensforschung . . . . . . . . . . . 3 1.3 InstinktforschungundTierpsychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 1.4 EthologieundÖkologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1.5 DieBio-LogikdesStammbaums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.6 VerhaltenimphylogenetischenVergleich . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.7 Kultur-Stammesgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2 Merkmalsvergleiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.1 DasVerhaltensmerkmal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.2 DasErkennengleicher(homologer)Verhaltensweisen . . . . . . . 15 2.2.1 Voraussetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 2.2.2 DasHomologisieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 2.2.3 DieLeistungderHomologiekriterien . . . . . . . . . . . . . 19 2.2.4 Homonomien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 2.2.5 Analogien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 2.2.6 HomologesundanalogesFehlenvonMerkmalen . . . . . . 29 3 GruppenphylogenetischeVerhaltensforschung . . . . . . . . . . . . . . 31 3.1 MerkmalundMerkmalsträger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 3.2 Verhaltenstraditionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 3.2.1 InnerartlicheTraditionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 3.2.2 Folgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 3.2.3 ZwischenartlicheTraditionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 3.3 ZwischenartlichtradierteStoffeundOrgane . . . . . . . . . . . . . 40 3.4 FolgerungenausdenvorhergehendenAbschnitten . . . . . . . . . . 42 3.4.1 GrenzfragenderHomologieforschung . . . . . . . . . . . . . 42 3.4.2 UnscharfeGrenzenzwischenHomologieundAnalogie . . 43 3.4.3 EinschränkungderHauptmethodederPhylogenetik . . . . 44 3.5 DertaxonomischeWertvonVerhaltensweisen . . . . . . . . . . . . 46 VII VIII Inhaltsverzeichnis 4 MerkmalsphylogenetischeVerhaltensforschung . . . . . . . . . . . . . 51 4.1 Unterschiede, Änderungen sowie Richtung und Ursache der ÄnderungvonMerkmalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 4.2 TypischeEntwicklungserscheinungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 4.2.1 ÖkologischeAnpassungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 4.2.2 Mosaikentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 4.2.3 Verhaltenseigentümlichkeiten als Schrittmacher in der Evolution . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 4.2.4 HistorischeReste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 4.2.5 Spezialisationskreuzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 4.3 Domestikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 4.4 AllgemeinesüberdiePhylogenesedesVerhaltens . . . . . . . . . . 68 4.5 DieEvolutioneinfacherVerhaltensweisen . . . . . . . . . . . . . . . 72 4.6 FunktionswechselvonVerhaltensweisen . . . . . . . . . . . . . . . . 75 5 LeistungsphylogenetischeVerhaltensforschung . . . . . . . . . . . . . 79 5.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 5.2 DieRitualisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 5.2.1 PhylogenetischeRitualisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 5.2.2 OntogenetischeRitualisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 5.2.3 KulturelleRitualisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 5.3 DieSemantisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 5.4 DieEvolutionvonSignalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 5.5 IndividuellesKennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 5.6 Rangordnung,TötungshemmungundRevierverhalten . . . . . . . 93 5.7 DiePaarbindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 5.8 DiePhylogenese„altruistischen“Verhaltens . . . . . . . . . . . . . 97 5.9 DieEvolutiondesSoziallebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 5.9.1 NeumotiviertesBrutpflegeverhalten . . . . . . . . . . . . . . 103 5.9.2 NeumotiviertesSexualverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 1 Einführung „In der Biologie ergibt nichts Sinn, außer im Licht der Evolution“, lautet ein be- rühmtesDiktum vonTheodosiusGrygorovychDobzhansky(1973).Entsprechend gilt: „Kein Detail an einem Organismus ergibt Sinn, außer im Lichte seines Ver- haltens“.DenndieKörperstrukturenundphysiologischenProzessewerdenerstim Hinblick auf ihre funktionale Rolle im Verhalten des lebenden Organismus ver- ständlich.ZugrundeliegtderBiologieinsgesamtdeshalbdieBerücksichtigungdes Verhaltensundseiner Evolution.Undimmer wiedererweisen sich Verhaltenswei- senalsSchrittmacherinderEvolutionvonkörperlichenMerkmalen. Von alters her war die Stammesgeschichte der Eigenschaften und Fähigkei- ten des Menschen ein unter Geistes- wie Naturwissenschaftlern viel diskutiertes Thema.Ein Bestreben, AufbauundHerkunftdesmenschlichen Verhaltensimmer besser zu verstehen, steht auch im Hintergrund der vergleichendenVerhaltensfor- schung, wie ihre maßgeblichen Gründer Konrad Lorenz und Nikolaas Tinbergen bei der Annahme des Nobelpreises 1973 bestätigten. Menschen sind die bislang höchstorganisierten Lebewesen und bilden am seit etwa vier Milliarden Jahren wachsendenStammbaumderOrganismeneinenrelativjungenZweignebenvielen anderenZweigen.UmdenevolutionärenStammbaumzurekonstruieren,mussman Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Merkmalen von heute lebenden oder in fossilen Resten erhalten gebliebenenOrganismenmit Methoden der Phylogenetik auswerten. Doch nicht überall, wo nach den historischen Ursprüngen besonderer FähigkeitenundLeistungenvonTierenundMenschengesuchtwird,werdendiese Methoden beachtet. Sie sind im Folgenden dargestellt, zusammen mit charakte- ristischen Vorgängen und Ergebnissen bei der Verhaltensevolution (entnommen Heberer1967). Evolution beruht auf einem Fluss von Information, nicht von Substanz oder Energie,undspielt sich ab an verschlüsselter Information,dieim Lebewesen ver- vielfältigt und an andere Lebewesen weitergegeben wird. Ihre Ausprägung findet sieinMerkmalenderOrganismen.CodiertistübertragbareInformationindenLe- bewesenentwederinorganischenMolekülenderGeneoderinVerschaltungenvon Neuronen.DarausergebensichorganischeundkulturelleEvolution. ©Springer-VerlagBerlinHeidelberg2015 1 W.Wickler,VergleichendeVerhaltensforschungundPhylogenetik, DOI10.1007/978-3-662-45266-0_1 2 1 Einführung 1.1 Verhaltensbiologie Die klassische Verhaltensforschung als Biologie des Verhaltens (Tinbergen 1963, S.418,430)„alwaysstartsfromanobservablebehaviour“undsuchtfürjedesbe- obachtbare Verhalten Antworten auf die vier biologischen Kernfragen, a) welche Mechanismen es antreiben, b) wie es sich ontogenetisch im Individuum entwi- ckelt, c) welche überlebenswichtige Funktion es erfüllt und d) auf welchem Weg esimLaufederStammesgeschichteentstand.DieerstenbeidenFragenlassensich durchBeobachtungundExperimenteimLaborbeantworten.DiedritteFrageerfor- dertExperimenteimnatürlichenLebensraum,umSelektionsfaktorenzufinden,die heute das betreffende Verhalten aufrechterhalten – was nicht besagt, dass diesel- ben Faktoren ursprünglich zu diesem Verhalten führten; „morphostatische“ Fak- toren können von „morphogenetischen“ verschieden sein. Die vierte Frage zielt auf Rekonstruktion der Historie. Das liegt im Schwerpunkt der „vergleichenden Verhaltensforschung“undverlangtSchlussfolgerungenaussystematischenArtver- gleichen. Wie ich aus Gesprächen mit Niko Tinbergen weiß, hoffte er, alle vier Fragen (nachMechanismus,Ontogenese,FunktionundEvolution)fürjeweilseinunddie- selbeVerhaltensweisebeantwortenunddiesedamitvollständigerklärenzukönnen. Bis heute ist das noch für keine einzige Verhaltensweise an irgendeinem Tier er- reicht.EineÜbersichtüberdieaktuellenTrendsderVerhaltensforschungseit1968 ergab zwar (Ord et al. 2005), dass regelmäßig alle vier Fragebereiche bearbeitet werden,aberweilunterschiedlicheForschungsmethodenentsprechendunterschie- dene Spezialisten erzeugen, die sich je auf andere zur Untersuchung besonders geeignete Arten konzentrieren, zerfiel die anvisierte generelle und kohärente Ver- haltensbiologie in verschiedene Sparten mit den für sie eigentümlichen Tierarten. Wo im Einzelfall alle vier Fragestellungen auf eine Tierart konvergieren, nimmt jedeein anderesVerhalten in denFokus(Taborsky 2006);an der Honigbienebei- spielsweise wurden der Mechanismus an Brut- und Körperpflegehandlungen, die Ontogenese am Sammelverhalten, die Funktion an bestimmten Signalen und die EvolutionanderPolyandrieuntersucht. DieErforschungderVerhaltensevolution,ursprünglicheinzentralesArbeitsge- biet der Verhaltensforschung, erfordert genaue Beobachtungen und Verhaltensbe- schreibungen.DasistheuteindenHintergrundgeraten;immerseltenerwerdenele- mentare Verhaltensweisen bearbeitet, wie zum Beispiel die Fellpflegehandlungen undihretypischenAbfolgenbeiNagetieren(Berridge1990).DieThematikenha- bensichvielmehrverschobenzufunktionelldefiniertenVerhaltenskategorien(wie Aggression, Paarungssysteme, Brutpflege). Schon auf den internationalen Konfe- renzen1957und1965mahntenNikoTinbergenundGerardBaerends,esfehlean beastwatchers,diedenfunktionsorientiertenwhywonderersdaszuanalysierende Materialliefern.Firstwatch,thenwonder! 1.2 PhylogenetischorientierteVerhaltensforschung 3 1.2 PhylogenetischorientierteVerhaltensforschung An den Lebewesen kommen die Merkmale von Körperbau und Verhalten nicht in allen denkbaren Kombinationen bunt zusammengewürfelt vor, sondern sind in hohemMaßeuntereinandergekoppelt.ZumBeispieltretenechteHaare,roteBlut- körperchen ohne Kern, ein vierkammeriges Herz mit linksseitigem Aortenbogen sowie Hammer und Amboss im Ohrskelett immer zusammen auf. Aber es gibt kein Insekt mit Füßen nach Art eines Wirbeltieres, und nirgends findet man ein StrickleiternervensystemzusammenmitDentinzähnen.Esgibtvielmehrcharakte- ristische,großeGruppenkennzeichnendeBaupläne.SchondieAlltagserfahrungen ausdermenschlichenFamiliengenealogieoderausderPflanzen-undTierzuchtbe- legen,wiehäufigElternbiologischeMerkmaleaufKinderundKindeskinderüber- tragen. Umgekehrt verweisen Übereinstimmungen in solchen Merkmalen an den Nachkommen auf gemeinsame Herkunft. Entsprechend erlauben die an Organis- menbeobachtetenabgestuftenMengengebündelterBauplanmerkmaledenSchluss auf eine abgestufte genealogischeVerwandtschaft dieser Organismen. Zeitlich in- terpretiertunterderAnnahme,dasseinMerkmalumsoälterist,jegrößerdieZahl derArten,dieesaufweisen,liefertdaseinenStammbaumderMerkmalsträger,der Organismen.StammbäumesindaneinemnatürlichenBaumorientierteDarstellun- gen der Abstammungsgeschichte von Personen, Familien oder Organismenarten. UntenvoneinerAhnenformausgehend,verzweigensichdieaufeinanderfolgenden Generationen entsprechend ihrer Verwandtschaftsbeziehungen immer weiter nach oben. Ein phylogenetischer Stammbaum zeigt, zu welchen relativen Zeitpunkten sichdieverschiedenenGruppentrennten. BeimVergleichenvonVertreternverschiedenerArtenfindetmananihnenaller- dings auch Merkmalsähnlichkeiten, die nicht auf gemeinsamer Abstammung be- ruhen, sondern als Anpassungen an Erfordernisse der Umwelt in verschiedenen Arten unabhängig voneinander entstanden. Knochenfische, Haie und Wale etwa sinddurchdiegebündeltenMerkmaleihresGrundbauplansalsWirbeltieregemein- samerAbstammungausgewiesen;nichtzumBauplanderWirbeltiere,sondernzur SonderanpassungandieFortbewegungimWassergehörtjeweilseinestabilisieren- deRückenflosseamtorpedoförmigenKörper.BeinaiverBetrachtungkönnenauch solcheKörperteile,dieanverschiedenenArtenunabhängigalsökologischeAnpas- sungentstandensind,zuKriterienfüreineTaxonomie(einKlassifikationsschema) werden,wiedervolksüblicheName„Walfisch“bezeugt. Aus gemeinsamer Abstammung ähnliche Merkmale heißen Homologien; ähn- liche Merkmale, die unabhängig entstanden, heißen Analogien. Sofern sie, öko- logischen Erfordernissen zufolge, durch anpassende Selektion aus verschiedenen WurzelnaufkonvergierendenWegenzuübereinstimmenderFormgezogenwurden, nenntmansieauchKonvergenzen. Wesentlich fürdieRekonstruktioneinesStammbaumsderLebewesen, derihre Evolution wiedergeben soll (Hennig 1950), ist deshalb die Unterscheidung zwi- schenhomologenundanlogenÄhnlichkeiten,zwischen HomologienundKonver- genzen. Homologie oder Konvergenz bezeichnen nicht Eigenschaften von Merk-

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