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Verbund zur Erforschung der antiken Kaiserresidenz Trier PDF

37 Pages·2017·7.14 MB·German
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VERBUND ZUR ERFORSCHUNG DER ANTIKEN KAISER RESIDENZ TRIER 02 03 VORWORT Historisches Erbe, Identifikationsorte der Bevölkerung umfänglich und mit allen dazugehörenden Fragen und und touristische Ziele gehen in Trier eine Symbiose ein. Konsequenzen – zu erforschen und auch zu vermitteln. Trier ist durch seine bedeutenden Bauwerke aus der Trier entwickelt sich damit noch mehr zum Zentrum der Römerzeit nicht nur UNESCO-Weltkulturerbe, sondern Römerforschung. auch international bekanntes Ziel zahlreicher Touristin- Ich unterstütze diese für weitere Partner offene Form nen und Touristen. des Verbundes, in dem sich die GDKE Direktionen Lan- Doch die Vermittlung von historischem Erbe bedarf zu- desarchäologie, Landesdenkmalpflege, Landesmuseen, IMPRESSUM nächst immer der wissenschaftlichen Erschließung. Burgen Schlösser Altertümer sowie Universitäten, For- Ich begrüße es daher sehr, dass sich mit der Gründung schungsinstitute und Wissenschaftler zusammenfinden VaKT Verbund zur Erforschung der antiken Kaiserresidenz Trier des ‚Verbundes zur Erforschung der antiken Kaiser- und wünsche VaKT viel Erfolg für die Zukunft! www.vakt.uni-trier.de residenz Trier‘ (VaKT), eine gemeinsame Initiative von Generaldirektion Universität Trier verschiedenen Institutionen gebildet hat, welche unter- Prof. Dr. Konrad Wolf Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – FB III - Klassische Archäologie schiedliche Forschungen und Fragestellungen bündeln Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Direktion Rheinisches Landesmuseum Trier Universitätsring 15 · 54286 Trier will, um so Trier als Regierungssitz römischer Kaiser – Kultur des Landes Rheinland-Pfalz Weimarer Allee 1 · 54290 Trier Telefon +49 (0)6 51/2 01-24 29 Telefon +49 (0)6 51/97 74-0 [email protected] Fax +49 (0)6 51/97 74-2 22 [email protected] 04 05 INHALTSVERZEICHNIS Verbund zur Erforschung der Die spätantike kaiserliche Residenz in Trier antiken Kaiserresidenz Trier (VaKT) Klaus-Peter Goethert .........................................................20 Marcus Reuter und Torsten Mattern ...................................8 Naturstein-Inkrustationen In der Des Kaisers neue Residenzen – spätrömischen Kaiseraula zu Trier – Trier im Konzert der römischen Metropolen Provenienzbestimmung und Rekonstruktion Christian Witschel ...............................................................10 Vilma Ruppienė ....................................................................22 Kaiser in ihrer Residenz Trier Die sogenannte „Vorbasilika“ Lothar Schwinden ................................................................12 Stephan Berke ......................................................................24 Der Palast des Victorinus Die Altgrabungen der 1980er Jahre und des Lothar Schwinden ................................................................14 19. Jahrhunderts im Palastgarten und im Bereich des heutigen Willy-Brandt Platzes Ideologie und Zeremoniell – Marko Kiessel .......................................................................26 Die Rituale des spätantiken Kaiserhofes Christian Rollinger ...............................................................16 Forschungsstand an den Trierer Kaiserthermen Michael Dodt .......................................................................28 Restricted Area oder Interaktionsraum zwischen Kaiser und Stadtbewohnern? Maria Carmen D’Onza ........................................................18 Abb.: Piesport-Niederemmel. Zwiebelknopffibel, Gold mit beidseitiger Inschrift, VOTIS X D N CONSTANTINI AUG (zum 10. Regierungsjubiläum unseres Herrn Constantinus Augustus), auf der Gegenseite: VOTIS S X D N LICINI AUG (zum 10. Regierungsjubiläum unseres Herrn Licinius Augustus), 315/16 n. Chr. zum zehnjährigen Thronjubiläum der Kaiser Konstantin I. und Licinius I. verschenkt. © GDKE/Rheinisches Landesmuseum Trier, Foto: Th. Zühmer 06 07 Das römische Forum von Trier Hier ruht in Frieden … Die Trierer Münzprägestätte in der Spätantike Eine kaiserliche Residenz in Konz? Georg Breitner ....................................................................30 Frühchristliche Grabinschriften Lars Blöck .............................................................................50 Torsten Mattern ..................................................................60 Hiltrud Merten ....................................................................40 Die frühchristliche Kirchenanlage – Römische Bleisiegel – Bestandskatalog des Die Versorgung der Kaiserresidenz – Ein monumentaler Bau der Elitengräber der Spätantike und des Rheinischen Landesmuseums Trier Spätantike Agrarwirtschaft im Trierer Land spätantiken Kaiserresidenz Trier Frühen Mittelalters aus St. Maximin vor Trier Robert Loscheider ................................................................52 Stephan Seiler ......................................................................62 Winfried Weber ....................................................................32 Lukas Clemens .....................................................................42 Spätrömisches Trachtzubehör und Militaria – Die spätantike Langmauer nördlich von Trier Die Entwicklung der römischen Wohnhäuser Triers – Die spätantike Malerei von Trier Fibeln, Gürtelbestandteile und militärische Ausrüstungs- Sascha David Schmitz ........................................................64 Das Beispiel der Altgrabung „Villa Schaab“ Korana Deppmeyer ............................................................44 gegenstände der späten römischen Kaiserzeit aus der Epilog Maja Bettina Breitner ........................................................34 kaiserlichen Residenzstadt Trier Mosaikforschung in Trier Torsten Mattern und Marcus Reuter ...............................66 Bettina Kolbe .......................................................................54 Die Wasserver- und Entsorgung des römischen Trier Joachim Hupe......................................................................46 Literaturverzeichnis ...........................................................68 Florian Tanz .........................................................................36 Glasproduktion im spätantiken Trier Ziegelstempel – ein Schlüssel für Karin Goethert .....................................................................56 Der spätantike Baukomplex auf dem die Baugeschichte der Kaiserresidenz Friedhof zu St. Matthias, Trier Marcus Reuter ....................................................................48 Das Palatiolum von Pfalzel Markus Siedow ....................................................................38 Andreas Morgenthal ...........................................................58 08 VERBUND ZUR ERFORSCHUNG DER ANTIKEN KAISERRESIDENZ TRIER (VaKT) Bei dem Versuch, die Frage zu beantworten, was der Auflassung der Residenz für die Stadt? Fast beliebig Kaiser’palast‘ in Trier war und was er für die antike Stadt können weitere Fragen angeschlossen werden – in dem und ihre Bevölkerung bedeutete, kommt man derzeit Heft sollen einige beispielhaft thematisiert werden. schnell an den Punkt, an dem man bekennen muss, Schnell wird deutlich, dass dem Phänomen nur mit dass noch zu viele Fragen offen sind, ja sogar noch nie einem wissenschaftlichen Methodenmix und unter- gestellt wurden. schiedlichen Quellengruppen zu begegnen ist. Dies war Dies beginnt damit, was unter einer Residenz baulich der Anlass, VaKT als Initiative des Rheinischen Landes- zu verstehen ist: Einen geschlossenen Komplex oder museums und der Universität Trier ins Leben zu rufen. verteilte Gebäude? Wohnten alle Würdenträger und Der Verbund soll Forschungen bündeln und befruchten, Bediensteten des kaiserlichen Hofes (wie groß war er steht allen wissenschaftlichen Partnern offen. Ziel dieser überhaupt?) in der Residenz? Wo waren Kasernen, ist aber nicht nur die Stärkung der Forschung, sondern Speicherbauten und Wirtschaftstrakte? Was bedeutete auch die Vermittlung der Ergebnisse. die Residenz für das wirtschaftliche, soziale und religiöse Wir sind gespannt auf das vor uns Liegende! Gefüge der Stadt? Welche Auswirkungen hatte sie auf Marcus Reuter und Torsten Mattern das Umland, die Gutshöfe, Infrastruktur, aber auch die militärische Sicherung? Welche Grundlagen gab es in Trier für die Wahl als Residenzort? Was bedeutete die Abb.: Porträt des Kaisers Gratian (375-383 n. Chr.), gefunden im Trierer Palastareal. © GDKE/Rheinisches Landesmuseum Trier, Foto: Th. Zühmer 10 DES KAISERS NEUE RESIDENZEN TRIER IM KONZERT DER RÖMISCHEN METROPOLEN In den letzten Jahren hat sich die altertumswissen- Hier lässt sich besonders gut untersuchen, welche schaftliche Forschung verstärkt den Aufenthaltsorten Auswirkungen die Anwesenheit des Kaiserhofes auf der spätrömischen Kaiser zugewandt. Diese residierten eine solche Stadt hatte und wie darauf mit einem nicht mehr wie ihre Vorgänger in Rom, sondern reisten umfangreichen Bauprogramm reagiert wurde. im Reich umher, um dieses besser zu schützen. Hierzu ist noch viel Forschungsarbeit zu leisten, für Dabei entwickelten sich einige Orte ab dem späten die Trier aufgrund der reichlich vorhandenen archäolo- 3. Jh. n. Chr. zu bevorzugten Quartieren der Herrscher, gischen, epigraphischen und literarischen Quellen also zu den neuen Kaiserresidenzen. Unter diesen ein ausgezeichnetes Betätigungsfeld darstellt. nimmt die Stadt Trier einen hervorragenden Platz ein. Christian Witschel Abb.: Rekonstruierte 3D-Visualisierung Triers im 4. Jh. n. Chr. mit dem Palastareal im Vordergrund. © GDKE/Rheinisches Landesmuseum Trier und Dießenbacher Informationsmedien, Wesel 12 KAISER IN IHRER RESIDENZ TRIER „Rom ist dort, wo der Kaiser ist“, ein Zitat der Antike. Im Sommer waren Kaiser auf Reisen oder Feldzügen, Den Rang einer Kaiserresidenz beanspruchen zahlreiche im Winter in ihrem Hauptquartier. antike Städte. Antwort nach einer vorrangigen Residenz können die Kaiseraufenthalte geben. Ohne dass dies bereits erforscht ist, dürfte Trier nach Konstantinopel die größte Dichte an belegbaren Kaiser- Eine vorläufige Erfassung für Trier zeigt, dass sich über anwesenheiten haben. Eine detaillierte Forschung ein Jahrhundert hinweg römische Kaiser in Trier auf- kann über die bloße Anwesenheit hinaus Aussagen über gehalten haben von Maximian (286-305 n. Chr.) bis die Regierungstätigkeit treffen. Ein Kaiseritinerar für zu Gratian (375-383 n. Chr.) und einigen Nachfolgern. die Spätantike würde den Rang Triers gegenüber den Schwächer sind im Fall Trier die Anwesenheiten in den anderen Orten klarstellen. Sommermonaten Juli bis September belegt. Lothar Schwinden Abb.: Die Familie Konstantins auf dem großen Ada-Kameo in Trier. Die Kaiserresidenz bot nicht nur der politischen Verwaltung einen Ort, sondern auch der kaiserlichen Familie den Lebensmittelpunkt: Hier fand die Erziehung der Kinder statt und wohnten die kaiserlichen Frauen. © GDKE/Rheinisches Landesmuseum Trier, Foto: H. Thörnig 14 DER PALAST DES VICTORINUS Als eine Traditionsgrundlage für die spätere Kaiser- nen M. Piavonius Victorinus nennend. Victorinus wurde residenz in Trier mag ein Palast unmittelbar westlich danach 269-271 n. Chr. Kaiser der abtrünnigen galli- des Forums betrachtet werden. Der prunkvolle Komplex schen Provinzen. Spätestens sein Nachfolger Tetricus mit repräsentativen Versammlungsräumen, Innenhöfen, bestimmte Trier zur Residenz des Sonderreiches. Säulengängen und Springbrunnen, ausgestattet mit Forschungsdesiderate bleiben archäologische Unter- Marmorverkleidungen, Wandmalereien und Mosaiken, suchungen an den innerstädtischen, unbebauten Plätzen erstreckte sich über drei Insulae. zwischen Theater und Rathaus sowie die Kontinuitäts- frage des Zentralortes Trier von der Provinzverwaltung Zu einem 1859 entdeckten, über 160 m² großen Mosaik zur Kaiserresidenz. gehört eine Inschrift, als Bauherrn den Prätorianertribu- Lothar Schwinden Abb.: Trier, Augustinerhof. Mosaikinschrift des M. Pia(v)onius Victorinus. M. Pia(v)onius Victorinus Tribunus Pret[oria]norum D[---r]estituit © GDKE/Rheinisches Landesmuseum Trier, Foto: Th. Zühmer 16 IDEOLOGIE UND ZEREMONIELL DIE RITUALE DES SPÄTANTIKEN KAISERHOFES Ziel des Forschungsvorhabens ist es, Bedeutung, Prakti- Besonders wichtig ist dabei das Verhältnis von Raum ken, Räume und Akteure des spätantiken Kaiserzeremo- und Zeremoniell, da sich Zeremonien an den räum- niells zu untersuchen. Zeremoniell wird dabei als politi- lichen Gegebenheiten orientieren mussten (und vice sches und gesellschaftliches Zeichensystem verstanden, versa). Gerade die Trierer Palastanlage kann, durch ihren als Kommunikation zwischen Kaiser, Hof und Bevölke- teilweise sehr guten Erhaltungszustand, hier wichtige rung. Da sich Zeremonien durch ihren performativen Informationen liefern beziehungsweise, durch neue Charakter einer einseitigen Betrachtung verschließen, ist archäologische Arbeiten, auch unser Bild der spätan- eine disziplinübergreifende, auch kultur- und bildwissen- tiken Paläste (über die wir grundsätzlich überraschend schaftlich orientierte Betrachtungsweise nötig. schlecht informiert sind) weiterhin prägen. Christian Rollinger Abb.: In Trier geprägter Solidus (Goldmünze) von Valentinian I. Die Rückseite zeigt zwei thronende Herrscher in vollem Ornat, jeweils Zepter und mappa (Signaltuch für den Start bei Zirkusrennen) in den Händen haltend. © GDKE/Rheinisches Landesmuseum Trier, Foto: Th. Zühmer 18 RESTRICTED AREA ODER INTERAKTIONSRAUM ZWISCHEN KAISER UND STADTBEWOHNERN? WEGEFÜHRUNG UND ERSCHLIESSUNG DER TRIERER KAISERRESIDENZ Die kaiserlichen Residenzen boten nicht nur den bau- städtischen Umgebung untersuchen. Die alten und neu lichen Rahmen für vielfältige Interaktionsformen zu erhebenden Daten in Hinblick auf die Umnutzung von zwischen unterschiedlichen Gruppen, sondern waren Gebäuden, Straßen und Plätzen ermöglichen die Analyse auch Ausdruck und Manifestation der Herrschaft s- der Zugänglichkeit und Funktion dieses Viertels vom auffassung im Stadtraum. 1. bis zum Ende des 4. Jhs. n. Chr. Auf dieser Grundlage Bis heute wird über die Ausdehnung, Gliederung und Zu- wird der Frage nachgegangen, inwieweit das performativ gänglichkeit des Trierer Palastareals diskutiert. Anhand vom Kaiser zur Schau gestellte Wechselspiel zwischen der architektonischen Hinterlassenschaften in Trier will Nähe und Distanz zur Öffentlichkeit im Palastareal seine das geplante Forschungsprojekt die Wegeführung und städtebauliche und architektonische Entsprechung fand. Zugänglichkeit zwischen dem Palastbereich und seiner Maria Carmen D’Onza Abb.: Trier, Jesuitenstraße / Ecke Weberbach. Im Jahre 1938 wurden bei archäologischen Untersuchungen im Hof des ehemaligen Friedrich Wilhelm Gymnasiums neben Gebäuderesten auch ein mit großen Kalksteinen gepflasterter Bereich entdeckt, der entweder ein Teil der Nord-Süd verlaufenden antiken Straße oder einer größeren Platzfläche war. © GDKE/Rheinisches Landesmuseum Trier

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Der Palast des Victorinus .. M. Pia(v)onius Victorinus Tribunus Pret[oria]norum D[---r]estituit .. Während des gallischen Sonderreiches war in Trier.
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