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Velimir Petrović Einführung in die Linguistik für Germanisten Ein Arbeitsbuch PDF

206 Pages·2016·4.47 MB·German
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Velimir Petrović / EINFÜHRUNG IN DIE LINGUSTIK FÜR GERMANISTEN EIN ARBEITSBUCH Nakladnik Sveučilište Josipa Jurja Strossmayera u Osijeku Pedagoški fakultet Za nakladnika Ana PINTARIĆ Recenzenti Mario BRDAR Stanko ŽEPIĆ Lektor Anke LUKOSCHAT Suglasnost Senata Sveučilišta Josipa Jurja Strossmayera u Osijeku br. 17/01 Tisak Tiskara i knjigovežnica Pedagoškog fakulteta u Osijeku CIP zapis dostupan u računalnom katalogu Nacionalne i sveučilišne knjižnice u Zagrebu pod brojem 285637 ISBN 953-6456-20-6 ć Velimir Petrovi Einführung in die Linguistik für Germanisten Ein Arbeitsbuch Sveučilište Josipa Jurja Strossmayera u Osijeku Pedagoški fakultet Osijek, 2001. Inhaltsverzeichnis Vorwort …………………………………………………………….... V 0. Zum Gegenstand der Linguistik…………………………………. 1 1. Sprache – was ist das? …………………………………………... 5 2. Körpersprache: Gesichtsausdruck und Körperzeichen …………. 10 3. Das sprachliche Zeichen ……………………………….………... 12 3.1 Die Merkmale des sprachlichen Zeichens ………………….. 14 3.2 Der Sprachwandel …………………………………………... 19 3.3 Denotative und konnotative Bedeutung ……………………. 25 3.3.1 Bedeutungswandel…………………………………. 26 3.3.1.1 Bedeutungserweiterung ……………………….. 28 3.3.1.2 Bedeutungsverengung …………………………. 29 3.3.1.3 Bedeutungsverbesserung ………………………. 29 3.3.1.4 Bedeutungsverschlechterung ………………….. 29 3.3.2 Kollokation ………………………………………… 29 4. Sprache als Kommunikationsmittel …………………………….. 30 5. Natürliche Sprachen, Fachsprachen und künstliche Sprachen …. 36 5.1 Stilschichten ………………………………………………… 42 5.2 Zur Geschichte der deutschen Nationalsprache …….………. 46 5.3 Die Lautverschiebung ………………………………………. 49 5.4 Nationale Varianten des Deutschen …………………….….. 50 5.4.1 Die Schweizer Sprachvariante …………………..… 50 5.4.2 Die österreichische Sprachvariante ………………… 51 5.5 Deutsche Mundarten ………………………………………... 52 6. Die Einteilung der Sprachen der Welt ………………………….. 61 7. Der Wortschatz …………………………………………………. 66 7.1 Arten der Wörterbücher ……………………………………. 68 7.2 Zur Bereicherung des Wortschatzes ……………………….. 71 7.2.1 Übernahme aus fremden Sprachen ………………… 71 7.2.1.1 Einfache Übernahme ………………………….. 71 7.2.1.2 Lehnbildungen ………………………………… 72 7.2.2 Der Sprachpurismus ……………………….………. 75 8. Zum Begriff Grammatik ………………………………………… 77 8.1 Die normative Grammatik…………………………………… 81 8.2 Die deskriptive Grammatik …………………………………. 81 8.3 Die funktionale Grammatik …...……………………………. 84 8.4 Konstituentenstrukturgrammatik …………………………… 87 8.5 Die generative Transformationsgrammatik ………………… 89 8.6 Die Dependenzgrammatik ………………………………….. 97 V 9. Phonetik und Phonologie ……………………………………….. 105 9.1 Artikulatorische Phonetik …………………………….…….. 105 9.1.1 Bildung der Sprachlaute …………………………… 105 9.1.2 Ermittlung der Sprachlaute durch Segmentierung … 106 9.1.3 Deutsche Laute und ihre Schreibung ………………. 106 9.1.3.1 Klassifizierung der Vokale …………………….. 107 9.1.3.2 Klassifizierung der Konsonanten ……………… 109 I. Nach der Artikulationsstelle ………………. 109 II. Nach der Art des Hindernisses ……………. 109 III. Nach der Stimmhaftigkeit …………….…… 110 9.2 Phonologie ………………………………………………….. 114 9.2.1 Ermittlung der Phoneme …………………………… 115 9.2.1.1 Relation zwischen Phonemen und Graphemen ... 118 9.2.2 Die deutsche Schrift ……………………………….. 120 9.3 Suprasegmentale Merkmale ………………………………… 121 10. Morphologie …………………………………………………….. 123 10.1 Semantische Klassifizierung der Morpheme ……………. 126 11. Semantik ………………………………………………….……. 130 11.1 Lexikalische Hierarchie …………………………………. 132 11.2 Asymmetrie des Sprachzeichens ………………………… 134 11.2.1 Homonymie ………………………………………… 134 11.2.2 Synonymie ………………………………………….. 135 11.2.3 Polysemie …………………………………………... 136 Glossar ………………………………………………………………. 140 Literaturverzeichnis – eine Auswahl ………………………………… 156 Quellenverzeichnis …………………………………………………... 158 VI Vorwort Dieses Arbeitsbuch ist aus einem zweisemestrigen Grundkurs hervorgegangen, der als Pflichtkolleg im 3. und 4. Semester des Germanistikstudiums an der Pädagogischen Fakultät der Universität Osijek mit 1 Wochenstunde durchgeführt wird. Sein Ziel ist es, dem Benutzer eine unentbehrliche Grundlage zu vermitteln, die ihm das Lesen entsprechender Literatur erleichtern sollte. Die allgemeingültigen sprachlichen Erscheinun- gen, die kommunikative Funktion der Sprache und von unterschiedlichen Theorien ausgehende Versuche, Einzelsprachen zu beschreiben, werden am Beispiel des Deutschen erläutert. Das im Rahmen dieses ersten Einstiegs in die allgemeine linguistische Problematik erworbene Wissen wird durch daran anschließende Wahlkurse in Textlinguistik und Sprechakttheorie erweitert. Das Theoretische wird von einem reichhaltigen Übungsangebot begleitet. Damit wird dem Studierenden die Möglichkeit gegeben, die erworbenen Kenntnisse bei der Lösung unterschiedlicher Aufgaben zu festigen. Zur Festigung des Erworbenen soll auch das hinzugefügte Glossar dienen. Das Literaturverzeichnis enthält nur eine Auswahl von vielen nützlichen Werken. Bei seiner Zusammenstellung wurde darauf geachtet, dass die darin angeführten Einführungswerke die sprachliche Kompetenz des Studierenden, der kein Muttersprachler des Deutschen ist, nicht zu sehr belasten. Der sich für die Sprache, ihr Funktionieren und die Beschreibung der Sprachsysteme interessierende Benutzer wird bei der Lektüre der ausgewählten Bücher weitere Anregungen finden. Osijek, im Januar 2001 Velimir Petrović VII 0. Zum Gegenstand der Linguistik 0.1 Das Wort Linguistik führt auf das lateinische Wort lingua ’Spra- che’ zurück. Es wird heute in deutschsprachiger Fachliteratur meist so umfassend gebraucht wie der Begriff linguistics in englischen und linguis- tique in französischen Texten. Linguistik und Sprachwissenschaft gelten also als Synonyme, was Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre nicht der Fall war. Damals wurde unter diesem Begriff – im Unterschied zu der traditionellen, d. h. diachronischen Sprachwissenschaft – die sogenannte moderne, synchronisch orientierte Sprachwissenschaft verstanden. 0.2 Gegenstand der Linguistik ist die menschliche Sprache, vor allem die Beschreibung ihrer inneren Struktur und kommunikativen Funktion. Das tut sie, indem sie als empirische und zugleich theoretische Wissen- schaft den Gebrauch der Sprache beobachtet, Belege sammelt, sie unter- sucht und auf Grund einer bestimmten Theorie zu erklären versucht. 0.3 Je nachdem, unter welchem Aspekt sprachliche Erscheinungen beobachtet und beschrieben werden und ob dabei die Sprache als Ganzes oder in ihren Teilsystemen als Untersuchungs- und Beschreibungsobjekt fungiert, unterscheidet man mehrere Arten bzw. Teildisziplinen der Linguistik. Hier nur einige mit Angabe des Hauptziels: • Allgemeine Linguistik untersucht und beschreibt vor allem das Allgemeingültige in allen natürlichen Sprachen, um zu erklären, was eine natürliche Sprache ist, wie sie funktioniert und welchen Einfluss die Gesellschaft auf sie ausübt. • Angewandte Linguistik erforscht die Anwendungsmöglichkeiten linguistischer Erkenntnisse und Methoden im Bereich der Sprachdidaktik, Übersetzungstechnik, Werbung, Computerlinguistik, Sprechwissenschaft, der linguistischen Stilistik. • Computerlinguistik hat zum Ziel: maschinelle Verarbeitung und Beschreibung, Dokumentierung sprachlichen Materials mit elektronischen Mitteln, z. B. mit Hilfe der maschinellen Übersetzung. • Deskriptive Linguistik wird durch die positivistisch-mechanistische Auffassung der Sprachbeschreibung gekennzeichnet. Als Hauptziel der Sprachwissenschaft betrachtet sie das Auffinden der Grammatik einer Sprache aus einem gegebenen Korpus von Sätzen, schließt aber die Untersuchung der Bedeutung aus. So reduziert sie den Gegenstands- und Aufgabenbereich der Sprachwissenschaft auf die Segmentierung und 1 Klassifizierung der akustisch oder graphisch gegebenen sprachlichen Einheiten auf Grund ihrer Distribution und Austauschbarkeit in festgelegter Serie von Prozeduren. Positive Ergebnisse der deskriptiven Linguistik sind vor allem die Distributions- und Konstituentenanalyse sowie das Substitu- tionsverfahren. • Diachronische, dynamische od. historische Linguistik untersucht eine Sprache durch den Vergleich der historischen Entwicklung ihrer Einzelelemente oder durch den Vergleich ihrer Systeme oder Teilsysteme in verschiedenen Epochen ihrer Existenz. • Ethnolinguistik (auch anthropologische Linguistik genannt) er- forscht die Beziehungen zwischen Sprache und Kultur. Sie interessiert sich besonders für die Sprachen „primitiver“ Kulturen. • Feldlinguistik beschäftigt sich mit dialektologischen, ethno- und soziolinguistischen Aspekten von noch nicht verschrifteten Sprachen. Dabei geht sie von einem durch Informantenbefragung gewonnenen Korpus aus. • Interlinguistik erforscht künstliche Sprachen (Welthilfssprachen) auf ihre Verwendbarkeit hin. Die Welthilfssprachen wie z. B. Esperanto sind auf Grund von universellen Eigenschaften konstruiert, die durch umfassenden Vergleich bekannter Sprachen aufgefunden sind. • Kontrastive Linguistik hat zum Ziel Gemeinsamkeiten und Unter- schiede zwischen zwei oder mehr Sprachen auf allen Sprachebenen festzustellen, indem sie ihre phonetischen, phonologischen, morphologi- schen, syntaktischen, semantischen und lexikalischen Eigenschaften miteinander systematisch vergleicht. Ergenbisse der kontrastiven Unter- suchungen sind u. a. kontrastive Grammatiken, in denen gewöhnlich je zwei Sprachen kontrastiv beschrieben werden. • Patholinguistik (Sprachpathologie) untersucht sprachlich abnormes Verhalten, das sich vor allem in Form von Aphasie ( = verschiedene Stö- rungen der Sprechfähigkeit und des Sprachverständnisses) und Agraphie (= Verlust des Schreibvermögens) äußert. • Pragmalinguistik ist soziologisch und psychologisch orientiert. Sie begreift die Sprache als Sonderfall gesellschaftlichen Handelns und versucht sprachliche Zeichen und daraus entstandene Konstruktionen in Verbindung mit kommunikativ relevanten Faktoren wie Intention, Bezie- hung zum Gesprächspartner, situativer Kontext, psychische Verfassung des Sprechers/Hörers usw. im Sprachkommunikationsprozess zu beschreiben. • Psycholinguistik beschäftigt sich mit den psychologischen Grund- lagen der Sprache und des Sprechens, erforscht die Rolle psychologischer Faktoren bei dem Spracherwerb, bei der Verwendung und Perzeption der 2 Sprache im Kommunikationsprozess sowie bei unterschiedlichen Sprach- störungen und dem Sprachverlust, beschreibt die Beziehungen zwischen Sprechen und Denken. • Soziolinguistik untersucht u. a. die soziale Bedingtheit des aktuel- len Sprachverhaltens, den Sprachgebrauch einzelner Sozialschichten, durch Gruppensprachen verursachte Kommunikationsbarrieren, Möglichkeiten einer Nivellierung der sozial bedingten Unterschiede in der Beherrschung der Standardsprache. • Synchronische Linguistik hat zum Ziel, sprachliche Erscheinungen in einem bestimmten Zeitraum zu untersuchen und zu beschreiben, ohne irgendwelche Vergleiche mit früheren oder späteren Entwicklungsstadien zu ziehen. • Textlinguistik befasst sich mit dem Aufbau und den inneren Zusammenhängen von Texten. 0.4 Zu den Hauptgebieten der Linguistik gehören: Phonetik, Phono- logie, Morphologie, Syntax, Semantik und Lexikologie. Ihr Untersu- chungsgegenstand sind Teilsysteme des jeweiligen Sprachsystems, die sowohl synchronisch als auch diachronisch untersucht und beschrieben werden können, wie es im folgenden von Ullmann (1972: 36) übernom- menen, teilweise veränderten dreidimensionalen Diagramm gezeigt wird: c Phonetik/Phonologie Stadium c b Lexikologie Stadium b a Syntax Stadium a Morpho- Seman- logie tik Synchronische Untersuchung: Stadium a oder b oder c ohne Vergleich Diachronische Untersuchung: Stadium a und b und c im Vergleich Für die Phonetik bzw. Phonologie ist nur ein Block im Diagramm vor- gesehen, weil ihr Untersuchungsgegenstand sprachliche Zeichen sind, die nur eine bestimmte Form, aber keine Bedeutung haben. Phonetik unter- 3

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VII. Vorwort. Dieses Arbeitsbuch ist aus einem zweisemestrigen Grundkurs .. Unter dem Begriff das sprachliche Zeichen wird meist eine intentional.
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