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Utopien, Realpolitik und Politische Bildung: Über die Aufgaben Politischer Bildung angesichts der politischen Herausforderungen am Ende des Jahrhunderts PDF

186 Pages·1997·4.85 MB·German
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Utopien, Realpolitik und Politische Bildung Schriften zur politischen Didaktik Band 27 Reinhard Engelland (Hrsg.) Utopien, Realpolitik und Politische Bildung Über die Aufgaben Politischer Bildung angesichts der politischen Herausforderungen am Ende des Jahrhunderts Leske + Budrich, Opladen 1997 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Utopien, Realpolitik und Politische Bildung: Über die Aufgaben Politischer Bildung angesichts der politischen Herausforderungen am Ende des Jahrhunderts / Hrsg. Reinhard Engelland. - Opladen : Leske und Budrich, 1997 (Schriften zur politischen Didaktik; 27) ISBN 978-3-8100-1777-2 ISBN 978-3-663-01282-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-01282-5 © 1997 Leske + Budrich, Opladen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mi kroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Satz: Leske + Budrich Inhalt vorwort..................................................................................................... 7 I. Politikwissenschaft: Utopien, Konzeptionen und Medien Richard Saage, Benötigen wir politische Utopien zur Bewältigung der Probleme des 21. Jahrhunderts? ................................................................ 13 Wolf-Dieter Narr, Grundlinien langfristiger politischer Konzeptionen zur Bewältigung der ökologischen und sozialen Herausforderungen. ........ .... 25 Barbara Pfetsch, Öffentliche Aufmerksamkeit, Medien und Realpolitik Zum Management von Themen in der politischen Kommunikation......... 45 11. Praktische Politik: Leitbilder und Konzepte der Parteien als Antworten auf die ökologischen und sozialen Herausforderungen am Ende des Jahrhunderts SPD, Wolf-Michael Catenhusen ............................................................... 63 CDU, Hans-Peter Repnik / Frauen-Union................................................. 75 F.D.P., Martin Gralher............................................................................... 92 Bündnis 90IDie Grünen, Andrea Fischer .................................................. 102 PDS: Andre Brie ........................................................................................ 110 111. Politische Bildung: Bedeutung, Leitbilder und Konzepte Wolfgang Arnold, Zur funktionalen Bedeutung Politischer Bildung in der Demokratie sowie zu ihren aktuellen Aufgaben und Problemen angesichts epochaler politischer Herausforderungen ................................ 129 Peter Weinbrenner, Welche Bedeutung kommt in der schulischen Politischen Bildung den politischen Leitbildern und Konzepten zur Bewältigung der ökologischen und sozialen Herausforderungen zu? ...... 135 Stefan Vesper, Außerschulische Politische Bildung und Erwachsenen bildung angesichts der ökologischen und sozialen Herausforderungen .... 169 Autoren/-innen und Herausgeber .............................................................. 194 Vorwort Ohne hier ein Katastrophenszenario malen zu wollen, ist festzustellen, daß die aktuell vorhandenen und kurzfristig einer politischen Lösung harrenden Probleme so drängend sind, daß der Blick in die Zukunft kaum noch gewagt wird. Folglich nimmt sowohl wegen des aktuell steigenden Problemdrucks als auch vor dem Hintergrund bislang ausgebliebener zukunftsweisender Antworten auf die politischen Herausforderungen am Ende des 20. Jahrhun derts auch bei uns das Unbehagen an der etablierten Politik stetig zu. Hier lauern Gefahren für unsere Demokratie. Deshalb heißt das Motto dieses Bu ches, und so könnte auch der Titel lauten: "Auf der Suche nach der Zukunfts fähigkeit". Diese Suche führt in diesem Sammelband unter den Gesichtspunkten der Politischen Bildung und thematisch bezogen auf die sozialen und ökologi schen Herausforderungen Aussagen aus den Sozialwissenschaften und der praktischen Politik zusammen. Damit verbunden ist die Hoffnung, Anstöße zu geben - zum Nachdenken und zum Vordenken. Aber warum dann doch, so könnten die Leser und die Leserinnen' fra gen, der gewählte Buchtitel? Hätte es nicht anstelle des diskreditiert erschei nenden Begriffes "Utopien" besser "Visionen" geheißen? Und wird nicht der Begriff "Realpolitik" seit seiner Prägung im 19. Jahrhundert auch pejorativ verwendet? Schließlich zur "Politischen Bildung": Sie ist, wie der Untertitel zeigt, der Bezugspunkt dieser Publikation. Aber auch hier besteht Klärungs bedarf: Wird nicht mit der üblicherweise nur das Schulfach als Eigenname kennzeichnenden Schreibweise, also mit dem "groß" geschriebenen Adjek tiv, dieser vielgestaltige, demokratierelevante Bildungsbereich auch bewußt seinsmäßig auseinanderdividiert? Als Antwort auf die fiktive Frage nach den Motiven für die Wahl des Buchtitels kann zunächst auf didaktische Kernelemente Politischer Bildung verwiesen werden: Interesse wecken, Widerspruch provozieren, zur Diskus sion herausfordern. Sodann aber, reflektierter und vor allem auf die ersten beiden, historisch belasteten und heutzutage zumeist gemiedenen Begriffe "Utopie" und "Realpolitik" bezogen: Weil mit der Begriffsgeschichte und der (spezifischen oder auch unterlassenen) Begriffsverwendung Erfahrungen und Wertungen verbunden sind sowie Interessen artikuliert werden, die wir kri- Aus Gründen der Vereinfachung wird im Folgenden ausschließlich die maskuline Form ge schlechtsneutral verwandt 8 Vorwort tisch zur Kenntnis nehmen müssen und denen wir nicht ausweichen, die wir nicht vergessen dürfen, wollen wir nicht nach der "Tragödie" auch noch die "Farce" erleiden.2 Zur Illustration: "Immer wenn's schiefgeht war's ,ne Utopie" hieß es im Dezember 1996 ostalgisch-ironisierend in der "Distel" (Kabarett im früheren Ostberlin) im Programm "Im Westen geht die Sonne auf'.3 Auch deshalb mehr zu Utopien (viel mehr) in diesem Buch, ebenso zu der Notwendigkeit und Problematik langfristiger politischer Konzeptionen sowie zu der Rolle der Medien in der Politik. Auch zur "Realpolitik", einem mindestens doppeldeutigen Begriff, er fährt der Leser sowohl Erhellendes hinsichtlich der Daseinsberechtigung des "Wirklichkeitssinns" und des "Möglichkeitssinns" (Robert Musil), als auch, und insbesondere, ,,reale" partei politische Vorstellungen über "unsere Zu kunft", alle selbstverständlich zum Vergleich und zur kritischen Prüfung. Und "Politische Bildung"? Dazu zwei Anmerkungen. Am 4. November 1989 rief Steffi Spira auf dem Alexanderplatz in Berlin: "Nie wieder Staats bürgerkunde ... !" Das mußte gesagt werden. Und in einer Zeitungsmeldung hieß es dieser Tage, daß im Land Brandenburg in Zukunft das neue Schul fach LER (Lebensgestaltung, Ethik, Religionskunde) demnächst landesweit durch Einschränkungen der Unterrichtsstunden im Fach Politische Bildung ermöglicht werden soll.4 Diesem Sammelband liegt, ausgehend vom Bild des mündigen Bürgers in einer freiheitlichen Gesellschaft, das Konzept einer handlungsorientierten politischen Bildungsarbeit zugrunde, die über die Informationsfunktion hin aus auf Kritikfähigkeit, Kommunikation, Motivation und Partizipation zielt sowie bei aller institutionellen Vielfalt ihre je spezifischen Möglichkeiten nutzt; sie kann und soll nicht praktische Politik ersetzen, aber kritisch beglei ten und anregen, insbesondere soll sie dazu beitragen, unsere Demokratie im Sinne von Freiheit und Gerechtigkeit zu gestalten sowie zur Wahrung des Friedens und zur Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen zu befähigen. Dazu Ausführliches, insbesondere fokussiert auf die ökologischen und sozia len Herausforderungen, zukunftsorientiert und hoffnungs vermittelnd, sowie methodisch innovativ im dritten Kapitel. Um aber auch die hier vertretene strategische Position deutlich zu be nennen: Politische Bildung muß um des demokratischen Charakters unseres politischen Gemeinwesens willen wirksamer werden; sie kann es nur, wenn die drei Bereiche Schule, außerschulische politische Jugendbildung und poli tische Erwachsenenbildung sich als Einheit in der Vielfalt verstehen, ihre 2 Vgl. Karl Marx: Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, Hamburg 1869, abgedruckt in: MEGA Bd. 8, 3. Aufl., Berlin 1972, S. 115; Marx verschärfte dort, bezogen auf die da malige politische Entwicklung in Frankreich, die Bemerkung Hegels, "daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen." 3 Originalübertragung im Fernsehen des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg am 31.12.1996 4 Der Tagesspiegel vom 21. Februar 1997 Vorwort 9 Anliegen gemeinsam vertreten und wenn die praktische Zusammenarbeit endlich ernsthaft zwischen Lehrern, Sozialarbeitern/Sozialpädagogen und Erwachsenenbildnern angestrebt, verwirklicht und wenn möglich institutio nalisiert wird. Der "Darmstädter Appell" war notwendig und ist nützlich, al lein: er greift zu kurz.5 Diese Überzeugung beruht auch auf beruflichen Erfahrungen des Her ausgebers und diese liegen ebenso dem Konzept dieses Sammelbandes zu grunde. Gewonnen wurden die Erfahrungen zum einen bei der Qualifizierung von Sozialarbeitern/Sozialpädagogen für die außerschulische politische Ju gendbildung, zum anderen, nach der Wende, bei der Qualifizierung von Leh rern für das Fach Politische Bildung in den Ländern Berlin, Brandenburg und Thüringen sowie schließlich in einer Einrichtung der politischen Erwachse nenbildung in Nordrhein-Westfalen. Von vornherein gehörte zur Realisierung dieses Publikationsprojektes die Vorschaltung einer Tagung mit Multiplikatoren der Politischen Bildung zu derselben Thematik; dafür konnten auf ihrem Fachgebiet jeweils durch Veröffentlichungen hervorragend ausgewiesene Autoren als Referenten ge wonnen werden; sie haben dort ihre Beiträge vorgetragen und zur Diskussion gestellt. Für die Benennung der Referenten seitens der politischen Parteien wur den jeweils deren Bundesvorstände und Fraktionsvorstände im Deutschen Bundestag angefragt; die Reihenfolge der Beiträge ergab sich aus der jewei ligen Anzahl der Abgeordneten; die CSU lehnte ihre Mitwirkung wegen der Beteiligung der PDS ab. Die Tagung fand vom 27. bis zum 29.10.1995 im Jagdschloß Glienicke in Berlin statt; sie traf auf sehr großes Interesse und fand die ungeteilte Aner kennung aller Beteiligten. Zu danken habe ich für die Beratung und Realisierung des Projektes den Kollegen im Vorstand des Berliner Landesverbandes der Deutschen Vereini gung für politische Bildung, die mir volle Gestaltungsfreiheit ließen und zu sammen mit dem Vorstand des Landesverbandes Brandenburg der DVpB sowohl die Finanzierung durch die Bundeszentrale für politische Bildung ermöglichten als auch die Infrastruktur für die Teilnehmerwerbung zur Ver fügung stellten. Der Bundeszentrale gebührt Dank für die Finanzierung der Tagung und der damit verbundenen Förderung dieser Publikation. Nicht zuletzt aber bedanke ich mich bei den Autoren für die erfreuliche Zusammenarbeit, wobei das gute Einvernehmen auch dadurch gefördert wurde, daß ich in den Beiträgen, soweit wissenschaftliche Einsichten zum Ausdruck kommen, zumeist Positionen vertreten fand, die ich teile und die mich an manch einen meiner verehrten akademischen Lehrer erinnerten, etwa an Ralf Dahrendorf, Karl Schiller, Siegfried Landshut oder Wilhelm Hennis. 5 "Darmstädter Appell". Aufruf zur Reform der Politischen Bildung in der Schule, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, Nr. 47/96, Bonn 15. November 1996 10 Vorwort Die Texte wurden vor ihrer Redigierung, soweit erforderlich, von den Autoren um die Jahreswende 1996/97 aktualisiert. Berlin, im Februar 1997 Reinhard Engelland I. Politikwissenschaft: Utopien, Konzeptionen und Medien

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Ohne hier ein Katastrophenszenario malen zu wollen, ist festzustellen, daß die aktuell vorhandenen und kurzfristig einer politischen Lösung harrenden Probleme so drängend sind, daß der Blick in die Zukunft kaum noch gewagt wird. Folglich nimmt sowohl wegen des aktuell steigenden Problemdrucks al
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