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Unterwegs zur Kirche. Alttestamentliche Konzeptionen PDF

202 Pages·1987·5.769 MB·German
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Unterwegs zurKircfie Alttestatnentliche Konzeptionen · · Wilhelm Breuning HansE Fuhs Walter Groß Frank-Lothar Hossfeld Norbert Lohfink Theodor Seidl Herausgegeben von Josef Schreiner Kann das Alte Testament zur Diskussion um Wesen und Gestalt der Kirche beitragen? Bietet es gar konkrete Modelle von Kirche? In der Dogmatischen Konstitution über die Kirche hat das Zweite Vatikanische Konzil mit der Bezeichnung von Kirche als „Volk Gottes" deutlich herausgestellt, daß die se ihre Wurzeln im Alten Testament hat und von dort her begründet wer- den muß. . Die Autoren dieses Bandes geben dieser Aussage ein exegetisch-theologi sches Fundament. Ihre Analyse zeigt, daß in einer Zeit, in der die gesell schaftliche Dynamik der Kirche immer mehr zum entscheidenden Krite rium ihrer Glaubwürdigkeit wird, das Alte Testament eine richtungwei sende Bedeutung gewinnt. Denn im Mittelpunkt der alttestamentlichen Schriften steht die Auseinandersetzung Israels mit der Diskrepanz, die zwi schen der von Gott geforderten Gesellschaftsordnung und der tatsächlichen politischen Wirklichkeit besteht. Als „Volk Gottes" ist Israel aufgerufen, immer neu nach alternativen Gesellschaftsmodellen zu suchen, die Gottes Vorstellung von einer geglückten Lebensgemeinschaft erfüllen. Hierin liegt die zentrale Bedeutung des Alten Testaments für ein authentisches Kirchen verständnis. Nur als kritische Kraft in jeder Art von Gesellschaftsordnung hat die Kirche eine Zukunft und vermittelt einen Ausblick auf das Reich Gottes. Ein fundierter und herausfordernder Beitrag zur Erneuerung der Kirche von ihren Wurzeln her. !ISBN 3-451-02110-21 UNTERWEGS ZUR KIRCHE ALTTESTAMENTLICHE KONZEPTIONEN QUAESTIONES DISPUTATAE Begründet von KARL RAHNER UND HEINRICH SCHLIER Herausgegeben von HEINRICH FRIES UND RUDOLF SCHNACKENBURG 110 UNTERWEGS ZUR KIRCHE ALTTESTAMENTLICHE KONZEPTIONEN ~ES \. 0 <\. - c., ~ ~ ~ a efl () /)'> / ON ES Internationaler Marken-und Titelschutz: Editione s Herder, Basel .UNTERWEGS ZUR KIRCHE ALTTESTAMENTLICHE KONZEPTIONEN WILHELM BREUNING . HANS F. FUHS WALTER GROSS FRANK-LOTHAR HOSSFELD NORBERT LOHFINK THEODOR SEIDL HERAUSGEGEBEN VON JOSEF SCHREINER HERDER FREIBURG· BASEL· WIEN CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Unterwegs zur Kirche: alttestamentl. Konzeptionen/ Wilhelm. Breuning „. Hrsg. von Josef Schreiner. - Freiburg im Breisgau; Basel; Wien: Herder, 1987 .. (Quaestiones disputatae; 110) ISBN 3-451-02110-2 NE: Breuning, Wilhelm [Mitverf.]; Schreiner, Josef [Hrsg.]; GT Alle Rechte vorbehalten - Printed in Germany ©Verlag Herder Freiburg im Breisgau 1987 Herstellung: Freiburger Graphische Betriebe 1987 ISBN 3-451-02110-2 Inhalt Josef Schreiner Einführung . 7 I Wilhelm Breuning Wie „definiert" sich Kirche heute? 11 II Norbert Lohfink Der Begriff des Gottesreichs vom Alten Testament her ge- sehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 III Walter Groß Israels Hoffnung auf die Erneuerung des Staates . 87 IV Frank-Lothar Hossfeld Gottes Volk als „Versammlung" . 123 V Hans F. Fuhs Heiliges Volk Gottes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 VI Theodor S eidl Volk Gottes und seine Zukunft nach Aussagen des Buches Daniel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 5 Einführung Die Frage nach der Kirche, nach ihrem Wesen und ihrer Sinnhaf tigkeit, nach der ihr aufgetragenen Zielsetzung und ihrem Selbst verständnis, hat seit jeher die an Christus Glaubenden bewegt. Sie sind Kirche, und es geht dabei um Deutung und Vollzug ihrer Exi stenz. Das Neue Testament schon mußte an dieser Fragestellung interessiert sein. Es ist voll von Stellungnahmen und Antworten. Es enthält Entwürfe von verschiedener Seite, aus unterschiedlichen politischen und ethnischen Räumen, von der grundlegenden und besonderen Sicht einzelner Gemeinden her. Auch heute und gerade seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, wo die Katholische Kirche sich mit Blick auf die gegenwärtige Welt Antwort auf die eingangs formulierte Frage zu geben ver suchte, steht das Thema Kirche in vorzüglicher Weise und ganz oben auf der Tagesordnung der· theologischen Diskussionen. Das Konzil fragte mit Nachdruck in die Heilige Schrift zurück. Bei die ser Rückfrage blieb es nicht beim Neuen Testament stehen, son dern bezog auch das Alte mit ein. So sagt die Dogmatische Konstitution über die Kirche (1,2): „Sie war schon seit dem Anfang der Welt vorausbedeutet;' in der Geschichte des Volkes Israel und im Alten Bund wurde sie auf wunderbare Weise vorbereitet, in den letzten Zeiten gestiftet, durch die Ausgießung des Heiligen Geistes offenbart, und am Ende der Weltzeiten wird sie in Herrlichkeit vollendet werden. Dann werden, wie bei den heiligen Vätern zu lesen ist, alle Gerechten von Adam an, ,von dem gerechten Abel bis zum letzten Erwählten' in der allumfassenden Kirche beim Vater versammelt werden." Kann demnach der Begriff „Kirche" auch auf das alttestamentliche Gottesvolk bezogen werden? Ist es darin ein geschlossen? Das Konzil verweist nicht nur auf die Offenbarung des Gottesreiches im Alten Testament durch Vorbilder. Es äußert 7 sich so: „ Wie aber schon das Israel dem Fleische nach auf seiner Wüstenwanderung Kirche Gottes genannt wird (2 Esra 13, 1; vgl. Num 20,4; Dtn 23, 1 ff), so wird auch das neue Israel, das auf der Suche nach der kommenden und bleibenden Stadt {vgl. Hebr 13, 14) in der gegenwärtigen Weltzeit einherzieht, Kirche Christi genannt (vgl. Mt 16, 18)" (Dogmatische Konstitution über die Kir che Il,9). Nach dieser Aussage wird es verständlich, wenn Theolo gen heute von „alttestamentlicher Kirche" sprechen. Neu ist diese Redeweise nicht. Vielleicht hat sie ihren Impuls, der sie für unsere Zeit ins theologische Gespräch brachte, durch die Auseinandersetzung zwischen Kirche und Staat, staatlicher Gewalt und religiöser Gemeinschaft in den Jahren des Nationalsozialismus erhalten. Gerade im alten· Israel stellte sich diese Thematik, freilich mehr einschlußweise als in direkter Erörterung, doch in breitem Umfang zur Diskussion. So verwundert es nicht, daß sie angesichts der damals jüngsten Vergangenheit von Otto Eißfeldt (1947) in einem Aufsatz mit dem bezeichnenden Titel „Volk und ,Kirche' im Alten Testament" (erschienen in „Geschichtliches und Überge schichtliches im Alten Testament") aufgegriffen wurde. Unter „Kir che" versteht er dabei „eine Gemeinschaft von Menschen, der biologis·che Existenz, Sprache, Geschichte, politische Struktur, so sehr diese Güter auch für sie Bedeutung haben" - sie kennzeichnen nach ihm das Volk - „nicht das Entscheidende sind, die vielmehr einen in der Volksgemeinschaft stehenden oder auch über sie hin ausgreifenden religiösen Organismus darstellt und als solcher ihr eigenständiges Leben hat" (S. 9). Von den Propheten angeregt und wesentlich mitbestimmt, laufe die Entwicklungslinie, besonders auch in den Bemühungen der nachexilischen Zeit auf eine über Israel hinausweisende „Kirche" zu (S. 19). Aber die Rückfrage in das Alte Testament hinein beim Thema Kirche ist nicht erst eine moderne Problemstellung. Schon das Neue Testament hat sie nicht nur in Bildern und übernommenen Begriffen geübt, sondern auch ausdrücklich vorgenommen, wenn es z. B. 1 Petr 2, 9 eine Wesensbeschreibung der Gemeinde Christi geben wollte; hier zitiert es Ex 19,Sf. Was also kann das Alte Testament zur Diskussion über Wesen und Gestalt der Kirche Christi beitragen? Mit dieser Frage wollte sich die Tagung der deutschsprachigen katholischen Alttestament- 8

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