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Untersuchungen zur Holzabfallverwertung und zur Chemie des Lignins PDF

52 Pages·1955·2.909 MB·German
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FORSCH U NGSBE RICHTE DES WIRTSCHAFTS- UND VERKEHRSMINISTERIUMS NORDRH EIN -WESTFALEN Herausgegeben von Staatssekretär Prof. Leo Brandt Nr.219 Prof. Dr. phi I. W. Fuchs Chemisch-technisches Institut der Rhein.-Westf. Techn. Hochschule Aachen Untersuchungen zur Holzabfallverwertung und zur Chemie des Lignins Als Manuskript gedruckt WESTDEUTSCHER VERLAG / KOLN UND OPlADEN 1955 ISBN 978-3-663-03234-2 ISBN 978-3-663-04423-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-04423-9 Forsohungsberiohte des Wirtsohafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen G 1 i e der u n g . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Die Aufgabe •• S. 5 11. Das untersuchte Lignin s. 5 111. Stufenweise gelinde Oxydation des technischen Lignins mit Wasserstoffsuperoxyd s. 5 1. Vorversuche s. 6 2. Versuche zur Zerstörung des Wasserstoffsuperoxyds in der Oxydationslösung • • • • • • • • • • • • • s. 9 a) Zerstörung des Wasserstoffsuperoxyds durch Kochen der Lösung mit und ohne Platin S. 9 b) Zerstörung des Wasserstoffsuperoxyds durch chemische Umsetzung • • • • • • • • • • • • S. 9 c) Zerstörung des Wasserstoffsuperoxyds durch Katalase • . • • • • • s. 9 3. Oxydation größerer Ligninmengen S. 10 IV. Der Oxydationsrückstand • S. 12 V. Versuche zur Aufarbeitung der Oxydationslösung s. 13 VI. Theorie der Verteilung eines Stoffes zwischen zwei Flüssigkeiten • • • • • • • • • • • • • • • • S. 14 VII. Anwendung der Verteilungschromatographie zur Aufklärung der sauren Produkte der stufenweisen Oxydation von Lignin . . . . .. . . . . . . . s. 15 1. Apparatur (Standardkolonne) S. 16 2. Verwendete Chemikalien und physikalische Hilfsmittel. s. 16 . . . . . . 3. Gang der Trennung s. 19 ~ 4. Anwendung und Variation der Standardmethode S. 21 VIII. Vorbereitung der Oxydationslösungen zur chromato- . . . . . . . . . . . . . . . . graphischen Trennung S. 21 Sei te 3 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen IX. Verfahren zur Grobtrennung größerer Mengen der Oxydationslösung • • • • • • • • • • • • • S. 25 X. Chromatographische Grobtrennung und ihre Auswertung S. 27 s. XI. Reinigung und Identifizierung der einzelnen Säuren. 27 XII. Bilanz der Ligninoxydation S. 30 XIII. Ergebnisse der Arbeit S. 36 XIV. Plan der Weiterarbeit S. 38 xv. . . . . . . . . . . . . . . . . . Bedeutung der Ergebnisse S. 38 XVI. Literaturverzeichnis •• s. 39 Sei te 4 Forschungsberichte des Wirtschafts und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen I. Die Auf gab e Die vorliegende Untersuchung natte zum Ziele, ein einfaches Verfahren der gelinden stufenweisen Oxydation von technischem Lignin zu entwickeln. Das Verfahren sollte sowohl Möglichkeiten der Verwertung von Lignin auf zeigen, als auch zu Ergebnissen führen, die für die Konstitutionsermitt lung des Lignins Bedeutung haben sollten. 11. Das u n t e r s u c h teL i g n i n Es handelt sich um dasselbe technische Lignin aus Fichtenholz, welches auch das Material für die von H. GRA1UlANN1) im hiesigen Institut ausge führte Arbeit darstellte. Dieser Rückstand der Fichtenholzverzuckerung nach BERGIUS2) ist ein kaffeebraunes feines Pulver, welches 1,2 %A sche und 6,5 %W asser enthält. Das asche- und wasserfreie Produkt hat folgende Zusammensetzung: 62,16 (62,07) %c % 5,58 ( 5,43) H 13,26 (13,46) % OCH3 111. S t u f e n w eis e gel i n deO x y d a t ion des tee h n i s ehe n L i g n ins mit Was s e r s t 0 f f s u per 0 x y d In der vorliegenden Arbeit wurde Wasserstoffsuperoxyd als Oxydationsmit tel verwendet. Damit wurde die Einführung von Fremdelementen während der Oxydation ausgeschaltet, die bei der Anwendung von Salpetersäure oder Natriumchlorid als Oxydationsmittel nicht zu verhindern ist. Ferner wurde die Oxydation stufenweise durchgeführt, indem jeweils in einer Reihe auf einanderfolgender Stufen nur ein Bruchteil der zu einer vollständigen Oxydation notwendigen Menge Oxydationsmittel eingesetzt wurde. Unter die sen Umständen ergab sich die Notwendigkeit, das, nach Erreichen der ge wünschten Oxydationsstufe, noch vorhandene überschüssige Wasserstoffsu peroxyd zu zerstören. Die Wasserstoffsuperoxydmenge war nach Beendigung der Oxydation zwar zu gering um noch zu wirken, jedoch mußte bei Konzen trierung der Lösung durch Eindampfen mit erneutem Wirksamwerden gerechnet werden. Diese Schwierigkeit wurde überwunden, indem man nur wenig über- Sei te 5 Forsohungsberiohte des Wirtsohafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen schüssiges Wasserstoffsuperoxyd einsetzte und die geringe verbleibende Restmenge durch Katalase zerstörte. In mehreren Versuchsreihen wurden folgende Faktoren variiert: a) Konzentration der Wasserstoffsuperoxydlösung b) Einwirkungsdauer c) Temperatur d) Menge Wasserstoffsuperoxydlösung bestimmter Konzentration. 1. Vorversuche Im Rahmen der ersten Versuchsreihe wurden je 10 gr Lignin bei 100 oe während einer Einwirkungsdauer von 10 Stunden mit 100 ccm einer Wasser stoffsuperoxydlösung verschiedener Konzentration behandelt. Tabelle 1 zeigt, daß erst bei einer 15 %igen Wasserstoffsuperoxydlösung eine merkliche Reaktion auftritt. Tab eIl e 1 Einwirkung von 100 ccm Wasserstoffsuperoxydlösung verschiedener Konzentration (10 gr Lignin; 100 oe; 10 Stunden) % Wasserstoff- superoxydlösung 7,5 10 15 20 30 gr Rückstand 9,8 9,7 7,7 5,0 0,5 Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse von Versuchen, in denen bei sonst gleich bleibenden Oxydationsbedingungen die Einwirkungsdauer von 100 ccm einer a) 15 %igen, b) 20 %igen und c) 30 %igen Wasserstoffsuperoxydlösung variiert wurde. Die Anwendung einer 15 %igen Wasserstoffsuperoxydlösung führt bei den gegebenen Bedingungen zu einer maximal 25 %igen Rückstandsverringerung. Die Anwendung einer 20 %igen Wasserstoffsuperoxydlösung läßt eine 50 %ige Rückstandsverringerung erreichen und erst die Anwendung einer 30 %igen Wasserstoffsuperoxydlösung ermöglicht die völlige Überführung des Lignins in wasserlösliche Produkte. Seite 6 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Tab e I I e 2 Einwirkung von 100 ccm verschieden konzentrierter Wasserstoffsuper oxydlösung bei verschiedener Einwirkungsdauer a) 15 %ige, b) 20 %ige und c) 30 %ige Wasserstoffsuperolxydlösung; 10 gr Lignin; 100 oe Einwirkungs- dauer in Stunden 1 2 3 4 5 10 gr Rückstand a) 9,9 9,7 8,7 8,5 8,2 7,7 b) 9,8 8,3 7,8 7,1 6,5 5,0 c) 8,2 6,5 3,3 1 ,2 0,5 --- Wie Tabelle 3 zeigt, tritt bei Durchführung der Oxydation bei Raumtempe ratur selbst bei Anwendung von 100 ccm einer 30 %igen Wasserstoffsuper oxydlösung und einer Einwirkungsdauer von 200 Stunden und mehr keine nennenswerte Reaktion ein. In der folgenden Tabelle 3 werden die Oxyda tionsergebnisse bei 20 oe während einer einstündigen Einwirkungsdauer denen bei 200 stündiger Einwirkungsdauer gegenübergestellt. Tab e I I e 3 Oxydationsergebnisse bei 20 oe bei ein- und 200 stündiger Einwirkungs dauer (10 gr Lignin; 100 ccm 30 %ige Peroxydlösung) Einwirkungsdauer in Stunden 1 200 gr Rückstand 10 9,9 Die Ergebnisse waren insofern zufriedenstellend, als sie den Weg zu einer gelinden stufenweisen Oxydation eröffneten, bei der jeweils etwa 20 % der eingesetzten zu oxydierenden Substanz in wasserlösliche Produkte über führt werden konnte. Die Schwierigkeiten ergaben sich bei der Aufarbei tung der Oxydationslösung, die sowohl die wasserlöslichen Oxydations- Sei te 7 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen produkte, wie auch, nach Auswaschen des Rückstandes, das ganze überschüs sige Wasserstoffsuperoxyd enthielt. Die Zerstörung dieses Wasserstoff superoxydes war ohne eine Weiteroxydation der gebildeten Oxydationspro dukte zunächst nicht möglich. Verschiedenste diesbezügliche Versuche, die später beschrieben werden, führten zu keinem befriedigenden Erfolg. Allein die Anwendung von Katalase schien erfolgversprechend, jedoch war ihre Wirksamkeit an eine geringe Wasserstoffsuperoxydkonzentration ge bunden, und das Enzym erwies sich dc..her nur zur Beseitigung von Spuren als nützlich. Daher wurde nunmehr in einer weiteren Versuchsreihe die Anwendung gerin gerer Mengen 30 %iger Wasserstoffsuperoxydlösung studiert. Tabelle 4 zeigt, wie sich bei a) 1- und b) 4stündiger Einwirkungsdauer und Anwen dung von verschiedenen Mengen 30 %iger Wasserstoffsuperoxydlösung der Oxydationsrückstand verringert. Tabelle 4 Einwirkung verschiedener Mengen 30 %iger Wasserstoffsuperoxydlösung bei a) 1- und b) 4-stündiger Einwirkungsdauer (10 gr Lignin; 100 oe) ccm 30 %ige Wasser- stoffsuperoxydlösung 10 30 50 60 100 gr Rückstand a) 7,9 8,4 5,4 5,1 5,2 b) 7,8 3,7 2,1 1 ,9 1 ,1 Aus Tabelle 4 sehen wir, daß der Oxydationsrückstand bei der Oxydation von 10 gr Lignin mit 10 ccm einer 30 %igen Wasserstoffsuperoxydlösung nach 1- und 4-stündiger Oxydationsdauer fast der gleiche ist. Außerdem wurde bei diesem Mengenverhältnis das zugegebene Wasserstoffsuperoxyd bis auf geringfügige Spuren zur Oxydation verbraucht, so daß die Zer störung der geringen Restmenge durch Katalase erfolgen konnte. Unter diesen Bedingungen wurden nunmehr partielle Oxydationen derart durchge führt, daß der gewonnene Oxydationsrückstand jeweils unter den gleichen Bedingungen 4 Stunden weiteroxydiert wurde. Die 4-stündige Oxydations dauer bot eine Gewähr für einen minimalen Wasserstoffsuperoxydüberschuß nach Beendigung der Oxydation. Sei te 8 Forsohungsberiohte des Wirtsohafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Aus f ü h run g der 0 x y d a t ion gr Lignin wurden in einem ccm fassenden Rundkolben eingewogen, 10 100 mit der entsprechenden Menge Wasserstoffsuperoxyd bestimmter Konzentra tion übergossen und auf einem siedenden Wasserbad unter Rückfluß erhitzt. Nach bestimmter Einwirkungszeit wurde die Oxydation unterbrochen und die wässrige Lösung vom Rückstand abfiltriert. Der Rückstand wurde bis zur neutralen Reaktion des Waschwassers gewaschen, getrocknet, gewogen und seine Zusammensetzung durch Elementaranalyse bestimmt. Die Oxydations lösung enthielt das überschüssige Wasserstoffsuperoxyd, das vor der Wei terverarbeitung der Lösung zerstört werden mußte. 2. Versuche zur Zerstörung des Wasserstoffsuperoxyds in der Oxydationslösung Um das überschüssige Wasserstoffsuperoxyd in der Oxydationslösung zu zerstören und damit die Weiteroxydation der entstandenen Oxydationspro dukte zu verhindern, wurden eine Reihe von Verfahren studiert. a) Zerstörung des Wasserstoffsuperoxyds durch Kochen der Lösung mit und ohne Platin Das Kochen der Wasserstoffsuperoxyd enthaltenden Lösung führt nur zu einer Verringerung, jedoch nicht zu der gewünschten quantitativen Zer störung des Wasserstoffsuperoxyds, da verdünnte Wasserstoffsuperoxydlö sung in der Siedehitze beständig ist. Zugabe von Platin als Katalysator beschleunigt diese Zersetzung, ohne das Endresultat zu ändern. b) Zerstörung des Wasserstoffsuperoxyds durch chemische Umsetzung Auf die Zerstörung des Wasserstoffsuperoxyds durch chemische Umsetzung mußte wegen der häufig auftretenden Nebenreaktionen verzichtet werden. Die Umsetzung mit Hydrazin, die laut Formel besonders günstig erscheint, führt nebenbei zur Bildung von Stickstoff wasserstoffsäure und ist somit zu verwerfen. c) Zerstörung des Wasserstoffsuperoxyds durch Katalase Schließlich wurde die Wasserstoffsuperoxydzersetzung durch Zugabe von Seite 9 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Katalase versucht. Zur Anwendung kam Katalase in Form von fester Refe, ein katalasehaltiges Präparat der Firma Röhm & Raas (Nr. 2059) und ein reines Katalasepräparat (Catalase 10), der Armour Research Division Ohikago. Letzteres war ein feines Pulver von gelbbrauner Farbe. Drei Fak toren waren von Bedeutung für die Wirksamkeit des Präparates: 1) Die Wasserstoffsuperoxydkonzentration, die zweckmäßigerweise 0,2 % nicht übersteigt. 2) Der Säuregehalt der Oxydationslösung (der Bereich der maxima len Katalasewirksamkeit liegt zwischen einem pR-Wert von 4-9). 3) Die Temperatur, die nicht mehr als 30 °0 betragen soll. Um die Katalase in unserem Falle erfolgreich anzuwenden, mußte die Was serstoffsuperoxydkonzentration der Oxydationslösung verringert werden. Daher wurde zunächst die zur Oxydation zugegebene Menge Wasserstoffsuper oxyd so gewählt, daß beim Erreichen der gewünschten Oxydationsstufe (un gefähr 15 %ige Rückstandsverringerung) die Rauptmenge des zugesetzten Wasserstoffsuperoxyds verbraucht war. Auf 10 gr Lignin kamen nunmehr 3 gr Wasserstoffsuperoxyd in Form von 10 ccm einer 30 %igen Wasserstoffsuper oxydlösung. Nach einstündigem Erhitzen auf dem Wasserbad war die Raupt reaktion beendet und es blieb ein Rest von 0,1 - 0,2 gr Wasserstoffsuper oxyd zurück, entsprechend einer 1 - 2 %igen Lösung. Der Gehalt an Wasser stoffsuperoxyd wurde durch Titration mit 1 n Kaliumpermanganatlösung er mittelt. Es wurde jeweils so lange Kaliumpermanganat hinzugegeben, wie sich ein Tropfen augenblicklich unter Aufschäumen entfärbte. Bei diesen Vorversuchen konnte der um eine 10er Potenz geringere Prozentgehalt an Wasserstoffsuperoxyd durch Verdünnen erreicht werden, ohne dadurch zu einer zu großen Flüssigkeitsmenge zu gelangen. Durch die Behandlung der Oxydationslösung mit Ionenaustauschern konnte der pH-Wert der Lösung beliebig variiert werden. Dies erwies sich jedoch als unnötig, da die Inaktivierung der Katalase durch tiefere pH-Werte anscheinend nur sehr langsam erfolgte. Die Einhaltung der geforderten Temperatur stieß auf keinerlei Schwierig keiten. 3. Oxydation größerer Ligninmengen Der Übergang zur Oxydation größerer Ligninmengen wurde im Hinblick auf die geplante Aufarbeitung und Isolierung der einzelnen Oxydationsprodukte Seite 10

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