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Untersuchungen zu den Phönissen des Euripides PDF

384 Pages·1985·15.621 MB·German
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PALINGENESIA MONOGRAPHIEN UND TEXTE ZUR KLASSISCHEN ALTERTUMSWISSENSCHAFT PALINGENESIA MONOGRAPHIEN UND TEXTE ZUR KLASSISCHEN ALTERTUMSWISSENSCHAFT HERAUSGEGEBEN VON OTTO LENDLE UND PETER STEINMETZ BAND XXII UNA EST QUA REPARET SEQUE IPSA RESEMINET ALES: ASSYRII PHOENICA VOCANT FRANZ STEINER VERLAG WIESBADEN GMBH STUTTGART 1985 CHRISTIAN MUELLER-GOLDINGEN UNTERSUCHUNGEN ZU DEN PHÓNISSEN DES EURIPIDES SD FRANZ STEINER VERLAG WIESBADEN GMBH STUTTGART 1985 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Mueller-Goldingen, Christian: Untersuchungen zu den Phönissen des Euripides / Christian Mueller-Goldingen. - Stutt- gart : Steiner- Verlag-Wiesbader-GmbH, 1985. (Palingenesia ; Bd. 22) ISBN 3-515-04 505-8 NE: GT Alle Rechte vorbenalten Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, das Werk oder einzelne Teile daraus nachzudrucken oder auf photomechanischem Wege (Photo- kopie, Mikrokopie usw.) zu vervielfältigen. © 1985 by Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH, Sitz Stuttgart. Printed in Germany VORWORT Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um die im wesentlichen unveränderte Fassung einer im Wintersemester 1984/85 von der Philosophischen Fakultät der Universität des Saarlandes angenommenen Dissertation. Aus technischen Gründen mußten die Anmerkungen im Text in Klammern gesetzt werden. Angeregt wurde die Arbeit von Herrn Professor Carl Werner Müller. Für seine stetige Anteilnahme und hilfreiche Kritik bin ich ihm zu Dank verpflichtet. Mein Dank gilt auch den Herren Professoren Otto Lendle und Peter Steinmetz für die Aufnahme der Arbeit in die Reihe Palingenesia. Danken möchte ich ferner Herrn Professor Donald J. Mastronarde (Berkeley) dafür, daß er mir freundlicherweise ein Exemplar seiner Arbeit über die Phónissen zur Verfügung stellte, der Fondation Hardt pour |! étude de I’ antiquité classique in Vandoeuvres-Gendve für den mir im September 1983 gewährten Aufenthalt und große Gastlichkeit, der Biblioteca Medicea-Laurenziana in Florenz, deren Gast ich im Herbst 1983 seln konnte, Herrn Peter Cordes für das Mitiesen der Korrekturen und Herrn Kurt Sier für seine Bereitschaft zur Diskussion. Dankbar bin ich auch meiner Mutter und meiner Schwester für ihre Unterstützung und besonders Genevieve für ihr Verständnis und ihre Geduld. Mein Dank gilt schließlich der Universität des Saarlandes für den großzügigen Zuschuß zu den Druckkosten. Saarbrücken, im Oktober 1985 Christian Mueller-Goldingen INHALTSVERZEICHNIS Stand der Forschung . . .... eee een 1-5 Zur Datierung der Phönissen . . ..'........ les 6-13 Der Mythos... ses ΝΕ ΕΞ s n] n n 14-36 Der Prolog .......... reels 37-64 Die Parodos. .... 2...» ΝΕΕΞ om ns n on 65-69 Das erste Epeisodion. . . ..............e.s 70-113 Die Funktion des Redeagons . . . . .. ..... u... 114-115 Das erste Stasimon - . . . 2 20er er eere . 116-119 Das zweite Epeisodion . ....... ΝΞ ΞΕ 120-131 Das zweite Stasimon . . . . ............. on. 132-140 Das dritte Epeisodion ................... . 141-159 Die Funktion der Menoikeusszene . ... ........ 160-161 Das dritte Stasimon . . ....... leeren 162-169 Das vierte Epeisodion . ................s. . 170-203 Das vierte Stasimon . ................ PES 204-206 Das fünfte Epeisodion. .......... ων 2... 207-220 Die Monodie der Antigone und der Kommos . . . . . . . .. 221-225 Die Exodos . 2. 2 2 2 0 nee rennenne nn en. 226-266 Zur Einheit der Phönissen ................. 267-271 Der Odipus auf Kolonos und die Phönissen . . . . . . . .. 272-279 Exkurs zu den Verswiederholungen bei Euripides . . . . - 280-330 Appendix (Zu den Versen 233-35, 301ff., 312ff., 473ff. , 538, 586, 6497-50, 666-69, 792ff., 846-88, 1028-30, 1313, 1508ff., 1533-35) 2 200 nern 331-348 VI Inhaltsverzeichnis Übersicht über die interpolierten Phónissenverse . . . . . 339-350 Literaturverzeichnis . . . . . ΝΕ o» o» o o» on 351-359 Register . ..... crc ren EP 360-376 STAND DER FORSCHUNG Bereits in der Antike erfuhren die Phönissen elne höchst unterschiedliche Bewertung: Das Stück wurde zum einen früh in die Reihe der schönen Dramen des Euripides aufgenommen und damit ähnlich wie der Orest beurteilt (1), auf der anderen Seite widerfuhr inm herbe Kritik. Von der Popularität der Phönissen zeugen eine große Anzahl von Papyri (2), die in einigen Fällen eine wertvolle Parallelüberlieferung zu den Handschriften bieten, die Scholien, die mit denen zur Hekabe und zum Orest, also zu den beiden ebenfalls zur byzantinischen Trias gehörigen Stücken, die reichhaltigsten des Corpus Euripideum darstellen, und nicht zuletzt die Bearbeitungen durch Accius und Seneca. Die früheste Kritik findet sich in einer Hypothesis (3). In ihr wirkt das Verdikt des Aristoteles (Poet. 1453 a 29) nach, die Stücke des Euripides seien durch einen Mangel an Okonomie gekennzeichnet. Getadelt wird zunächst ein Übermaß an Pathos. Diesen Tadel rechtfertigt der Kritiker, indem er auf den Opfertod des Menoikeus, den Tod der Brüder, der lokaste und der Feinde in der Schlacht hinweist. Er nimmt Anstoß daran, daß Polyneikes tot auf der Bühne liegt und Antigone und Odipus in einem pathetischen Finale in die Verbannung gehen. An der Struktur des Stückes bemängelt er, daß einzelne Szenen als Füllsel dienten und der Schluß nur lose mit dem übrigen Stück verknüpft sei. Zu den füllselhaften Szenen rechnet der Kritiker die Teichoskopie, den Auftritt des Polynelkes und das Erscheinen des klagenden Odipus. Des Lobes voll ist er hingegen über die Fülle von schónen Gnomen und die szenische Gestaltung. Geradezu beispielhafte Bedeutung eignet der Kritik, die man an der Verwendung des Chors in den Phónissen übte. In den Scholien zu Phoen.1019 wird vorgeschrieben, wie der Dichter den Chor im dritten Stasimon hätte einsetzen müssen (4). Der Scholiast bemängelt den vermeintlich fehlenden Zusammenhang zwischen dem vorangehenden Epeisodion und dem Chorlied und macht dem Dichter zum Vorwurf, den Chor längst Bekanntes zu unpassender Zeit verkünden zu lassen. In eine ähnliche Richtung zielt die Spitze in den Scholien zu Ar. Ach.453 (5). Die Kritik am Chor des Eurlpides 1) Vgl. Schol. Ar. Ran.53 und zu diesem Zeugnis im Zusammenhang mit der Datierung der Phönissen unten 5,6. Zur Bewertung des Orest vgl. die Hypothesis zum Orest: τὸ ὄδρᾶμα τῶν ἐπὶ σμηνῆς εὐδοκιμούντων HTÄ, 2) Der bedeutendste unter ihnen ist der sogenannte Straßburger Tragödienliederpapyrus; vgl. die Appendix zu 1508ff. 3) In der Ausgabe von Murray als erste Hypothesis abgedruckt. 4) πρὸς οὐδὲν ταῦτα. ἔδει γὰρ τὸν χορὸν οἰκτίσασθαι διὰ τὸν ϑάνατον Μενοικέως ἢ ἀποδέχεσθαι τὴν εὐψυχίαν τοῦ νεα- νίσκου. ἀλλὰ τὰ περὶ Οἰδίπουν καὶ τὴν Σφίγγα διηγεῖται τὰ πολλάμις εἰρημένα. Vgl. auch Schol. Phoen.1053: ἀπὸ τούτων ἐχρῆν εὐθδέως ἄρξασθαι τὸν χορόν. ἐκεῖνα γὰρ περιττά ἐστιν. 5) οὗτος γάρ (sc. ὁ Εὐριπίδης) εἰσάγει τοὺς χοροὺς οὔτε 2 Stand der Forschung erfolgt hier in allgemeiner Form, die Phönissen dienen als Paradeigma; der Chor platze in die Handlung hinein und verkünde belanglose Geschichten. Ein ähnliches Verdikt findet sich in den Scholien zu Phoen.388, in denen Euripides zur Last gelegt wird, lokaste zu unpassender Zeit über eine Gnome einen Dialog in Gang setzen zu lassen. Auch hier wird die Kritik in eine aligemeine Form gekleidet ( τοιοῦτος δὲ πολλαχοῦ ὁ Εὐριπίδης ). Einen schwer- wiegenden Fehler bei der Behandlung des Mythos glaubt der Schollast zu Phoen.1692 entdeckt zu haben (6). Dem Dichter wird vorgeworfen, zwei im Grunde miteinander unvereinbare Motive, die Bestattung des Polyneikes und den Weggang von Antigone und Odipus in die Verbannung, zu behandeln. Der Scholiast rechnet sozusagen die Wahrscheinlichkeit durch, indem er die Handlung auf der Bühne weiterspinnt und in die Aporie geraten läßt. Auch hier wird behauptet, Euripides begehe des öfteren derartige Fehler ( nAeo- νάζει δὲ τῷ τοιούτῳ εἴδει ὁ Εὐριπίδης ). Wenn in der Antike die Phónissen gelobt wurden, dann vor allem wegen ihres Reichtums an schönen Gnomen, so in der genannten Hypothesis, oder sie wurden, so in den Scholien zu Ar. Ran.53, ganz allgemein neben der Hypsipyle und Antiope als schönes Stück . eingestuft, Die Kritik in der Hypothesis war es vor allem, die in der Forschung nachwirkte. in der Nachfolge von Valckenaer (7), der als erster in seiner epochemachenden Ausgabe der Phónissen der Frage nachging, in welchem Umfang in diesem Stück mit Interpolationen und insbesondere mit Schauspielerinterpolationen zu rechnen ist, entwickelten sich prinzipiell zwei Positionen: Auf der einen Seite erfolgten Angriffe gegen die Fülle von Motiven, man tadelte das Fehlen eines wirklichen Protagonisten und die vermeintlich lose Verknüpfung einzelner Szenen, so Hermann (8), Wecklein (9), Wilamowitz (10), Méridier (11), Verrall (12), auf der anderen Seite rà ἀκόλουθα φϑεγγομένους τῷ ὑποθέσει, ἀλλ΄ ἱστορίας τινάς ἀπαγγέλλοντας, ὡς ἐν ταῖς Φοινίσσαις, οὔτε ἐμπαϑῶς ἄντι - λαμβανομένους τῶν ἀδικηϑέντων, ἀλλὰ μεταξὺ ἀντιπίπτοντας. 6) οὐ τηρεῖ τὸ σύμφωνον, ἀλλὰ κατὰ τὸ δρᾶμα ὑποτίϑεται. πῶς γάρ ϑάψει πολυνείμην ᾿Αντιγόνη συμφεύγουσα τῷ πατρί: πλεονάζει δὲ τῷ τοιούτῳ εἴδει ὁ Εὐριπίδης. 7) Valckenaer, Euripidis Tragoedia Phoenissae, Franequer 1755 (im folgenden wird nach der Ausgabe Leipzig 1824 zitiert). 8) Hermann in der praefatio seiner Ausgabe, X ff. Seine Kritik deckt sich weitgehend mit dem Urteil des Verfassers der Hypothesis. Die Vielzahl der Themen führt er auf die Absicht des Euripides, sich die Gunst des Publikums zu sichern, zurück. 9) Wecklein, 1894, 14f. Er vertritt die Athetese des Schlusses mit Ausnahme der Verse 1728-31 und 1747-57. 10) Wilamowitz, Der Schluß der Phoenissen des Euripides, SB 1903, 588ff. ( = Kl. Schr. VI, 344ff.). Wilamowitz urteilt über eine Reihe von Szenen, sie seien "untereinander keineswegs durch

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