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Untersuchungen über die Warmfestigkeit von Hartlötverbindungen PDF

85 Pages·1963·2.654 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr.l083 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Dr. Franz Meyers von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt Prof Dr.-Ing. Franz Bollenrath Ahmed AN Salem EI-Sabbagh Institut für Werkstoffkunde der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen Untersuchungen über die Warmfestigkeit von Hartlätverbindungen Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH ISBN 978-3-663-06566-1 ISBN 978-3-663-07479-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-07479-3 Diese Arbeit wurde als Dissertationsschrift des zweit genannten Verfassers von der Fakultät für Maschinenwesen der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen genehmigt Verlags-Nr. 011083 © 1963 Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen 1963 Gesamtherstellung : Westdeutscher Verlag' Inhalt Kurzzeichen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Übersicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . ... . ... . ... . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . 8 1. Einleitung .......................................................... 9 1.1 Begriffsbestimmungen ............................................ 9 1.11 Löten .......................................................... 9 1.12 Löttemperatur ................................................... 10 1.13 Lötzeit ......................................................... 10 1.14 Spaltbreite ...................................................... 10 1.15 Die metallurgischen Vorgänge beim Löten .......................... 10 2. Versuchswerkstoffe .................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.1 Grundwerkstoffe ................................................. 13 2.11 Ermittlung der mechanischen Eigenschaften ......................... 13 2.2 Lotwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 2.21 Thermische Analyse .............................................. 15 3. Versuchsanordnung ................................................. 18 3.1 Probenformen ................................................... 18 3.11 Probenform zur Ermittlung der Zugfestigkeit der Hartlötverbindungen 18 3.12 Probenform zur Ermittlung der Scherfestigkeit der Hartlötverbindungen. 20 3.13 Einfluß der Radialkräfte auf die Scherfestigkeit der Lötverbindungen ... 22 3.2 Erwärmen der Proben für das Löten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 3.21 Aufheizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 26 3.22 Steuerung der Löttemperatur ...................................... 29 3.3 Lötvorrichtungen................................................ 30 3.31 Lötvorrichtungen für Zugproben .................................. 30 3.32 Lötvorrichtungen für Scherproben ................................. 32 3.4 Temperaturmessung beim Löten ................................... 32 3.5 Bearbeiten und Vorbereiten der Proben zum Löten...... . . ... .... . . . . 33 3.6 Erwärmung und Beanspruchung der Proben für Zerreiß- und Scherver- suche ........................................................... 34 3.61 Zugproben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 34 3.62 Scherproben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 4. Versuche bei Raumtemperatur und bei höheren Temperaturen. . . . . . . . .. 37 4.1 Lötverfahren.................................................... 37 4.2 Einfluß einiger Faktoren auf den Lötvorgang ........................ 40 4.21 Einfluß der Löttemperatur und Lötzeit auf den Querschnittsanteil des Lotes (FL/Fo) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 40 4.22 Verhältnis FL/Fo und Zugfestigkeit der Lötverbindungen 40 4.23 Oberflächenbeschaffenheit und Güte der Lötverbindungen 41 4.24 Spaltbreite und Zugfestigkeit der Stumpflötverbindungen 44 4.25 Spaltbreite und Scherfestigkeit der Lötverbindungen ................. 51 4.26 Einfluß der überlappungstiefe bzw. der Lotflächengröße auf die Scher- festigkeit der Lötverbindungen .................................... 53 4.3 Warmfestigkeit der Lötverbindungen ............................... 54 4.31 Lötverbindungen von Grundwerkstoff St 00.11 ...................... 54 4.32 Lötverbindungen von Grundwerkstoff St 60.11 ...................... 58 4.33 Lötverbindungen von Grundwerkstoff Cu und SnBz 8 ................ 62 4.34 Lötverbindungen von Grundwerkstoff M Al Bz ..................... 62 4.35 Lötverbindungen von Grundwerkstoff X 12 CrNi 18 8 ................ 67 Zusammenfassung...................................................... 76 Literaturverzeichnis .................................................... 79 6 Kurzzeichen oe Arbeitstemperatur ,')-A Zugfestigkeit des Grundwerkstoffes O"BG kpjmm2 Zugfestigkeit der Lötverbindung O"BV kpjmm2 Scherfestigkeit der Lötverbindung 't"BV kpjmm2 Scherspannung 't" kpjmm2 Scherfestigkeit 't"B kpjmm2 Radialspannung beim Scherversuch O"r kpjmm2 Tangentialspannung beim Scherversuch O"t kpjmm2 Druckfestigkeit O"dB kpjmm2 Streckgrenze O"s kpjmm2 Vickershärte HV kpjmm2 Stabquerschnitt der zu lötenden Zugprobe Fo mm2 Lotquerschnitt FL mm2 Anfangsdurchmesser der Zugprobe an der Lötstelle do mm Scherfläche bei Scherprobe Ft" mm2 Querschnitt der Zugprobe Fo mm2 Außendurchmesser der Scherprobe DA mm Innendurchmesser der Scherprobe D mm 1 Einstecktiefe bei Scherprohe h mm Ermittelte Scherfestigkeit mittels Druckbeanspruchung 't"dB kpjmm2 Ermittelte Scherfestigkeit mittels Zugbeanspruchung 't"zB kpjmm2 Durchmesser der zu lötenden Zugprobe D mm p Innendurchmesser der Induktionsspule Ds mm Benetzungswinkel e ()berflächenspannung y Ergjcm2 7 Durchführung von Versuchen zur Ermittlung von Zug- und Scherfestigkeit ver schiedener Hartlätverbindungen an Kohlenstoffstählen, einem austenitischen rostfreien Stahl und Elektrolytkupfer sowie einigen Kupferlegierungen bei sta tischer Beanspruchung zwischen 20 und 6000 C 8 1. Einleitung Beim Herstellen verschiedener Maschinenteile aus Verbindungen mehrerer ein facher Elemente können Schmelzschweißen und mechanische Verbindungsver fahren oft nur sehr schwer bzw. nicht angewandt werden. In manchen Fällen be ruhen diese Schwierigkeiten auf Formen und Stückgrößen der zu verbindenden Teile, etwa bei Verbindungen von dünnen Blechen, während in anderen Fällen technologische Schwierigkeiten verursacht werden. Dann wendet man in erhöh tem Maße Hartlötverbindungen an, so daß es für den Konstrukteur notwendig wird, die Eigenschaften dieser Verbindungsarten zu kennen. Bisher sind ver gleichbare Versuchsergebnisse über die Festigkeit von einigen Lötverbindungen nur bei Raumtemperatur bekannt geworden. Wie sich bei der Aufstellung der Werkstoffnormen für den Flugzeugbau gezeigt hat, liegen über den Einfluß der Temperatur auf die Festigkeitseigenschaften der Verbindungen nur ungenügende oder zum Teil keine Resultate vor. Durch die immer häufigere Anwendung von Hartlötverbindungen, insbesondere im Turbinenbau und im Flugzeugbau (z. B. Zelle bei Überschallgeschwindigkeit, Triebwerk und Wärmeaustauscher), müssen Festigkeitswerte auch bei erhöhten Temperaturen ermittelt werden. In der vorliegenden Untersuchung wurde die Warmfestigkeit bei Zug- und bei Scherbeanspruchung von Hartlötverbindungen einiger Werkstoffe des Flugzeug baues ermittelt. Dazu wurden zunächst Lötverbindungen von Stählen und Kupferlegierungen unter induktiver Erwärmung bzw. Erhitzung im Ofen herge stellt und bei s.tatischer Zug- und Scherbeanspruchung in Abhängigkeit von der Temperatur untersucht. 1.1 Begriffsbestimmungen In der Literatur findet man zahlreiche Definitionsvorschläge für die Vorgänge beim Löten. COLBUS hat diese Vorschläge, die aus verschiedenen Ländern stam men, in einigen Arbeiten zusammengefaßt [1, 2, 3]. Ein Entwurf aus der Nor mungsarbeit 1959 [4] über diese Begriffe ist veröffentlicht worden. Es ist jedoch zweckmäßig, die auf internationaler Übereinkunft beruhenden Begriffsbestim mungen der Kommission I des IIW (International Institut for Welding) [5] anzu wenden. Danach ist 1.11 Löten ein Verfahren zum Vereinigen metallischer Werkstücke mit Hilfe eines geschmol zenen Zulegemetalles (Lotes), dessen Schmelztemperatur unterhalb derjenigen 9 der zu verbindenden Werkstücke liegt, und das die Grundwerkstoffe benetzt, ohne daß diese geschmolzen werden. Im allgemeinen wird das Löten mit einer Schmelztemperatur des Lotes oberhalb 450°C als »Hartlöten« 'bezeichnet. Liegt dagegen die Löttemperatur unterhalb 450°C, so spricht man von »Weichlöten«. 1.12 Die LÖ'ttemperatur (.& A) COLBUS [3] nannte, bezugnehmend auf den Vorschlag der Arbeitsgruppe 26 »Löten im DVS«, als Löttemperatur die »Arbeitstemperatur«, d. i. die Tempe ratur, »die das Werkstück an der Berührungsstelle zwischen Lot- und Grund werkstoff mindestens erreicht haben muß, damit das Lot binden und gleichzeitig fließen kann«. Die Arbeitstemperatur liegt immer oberhalb des Soliduspunktes, also bei Legierungen innerhalb des Schmelzintervalles. Sie kann aber auch ober halb des Liquiduspunktes liegen. 1.13 Lötzeit Als Lötzeit wurde in dieser Arbeit die Dauer bezeichnet, während der die Löt verbindung auf Arbeitstemperatur gehalten wird. 1.14 Spaltbreite ist der Abstand zwischen den durch das Lot zu verbindenden Werkstoffober flächen, gemessen in Richtung der Flächennormale. 1.15 Die metallurgischen Vorgäl~e beim Löten Die folgende Darstellung ist eine Zusammenfassung der bisherigen Veröffent lichungen über die Grenzflächenvorgänge zwischen Lot und Grundwerkstoff [2, 6, 7, 15, 16, 25]. Die das Löten kennzeichnende Benetzung ist ein Grenzflächenvorgang zwischen einem flüssigen Lot und einem festen Grundwerkstoff. Ein Maß für den Be netzungsgrad eines Tropfens flüssigen Metalles auf der Oberfläche eines festen Metalles ist der Tropfenrandwinkel 0 (Abb. 1). Danach ist im Gleichgewicht Yl,3 - Yl,2 = Y2,3 cos 0 (1) 10 Flußmittel oder Gas flüssiges Lot (3) (2) Y1.2 festes Metall (1) Abb. 1 Yl.3 = Grenzflächenspannung zwischen festem Metall und Umgebung, Fluß mittel oder Gas Yl.2 = Grenzflächenspannung zwischen festem Metall und flüssigem Lot Y2.3 = Grenzflächenspannung zwischen flüssigem Lot und Fluß;nittel oder Gas Die Benetzbarkeit kann nach der Größe des Tropfenrandwinkels (8) eingeteilt werden: a) 8 sehr klein oder 8 R:J 0 (nahezu vollkommene Benetzung). b) 8 :;;;; 90° (unvollkommene Benetzung), der Tropfen erfährt eine linsenför mige Ausbildung. c) 8 R:J 90°. Der Tropfen bildet erst bei starker Überhitzung einen abgeplatteten Körper mit spitzem Randwinkel, der sich bei Abkühlung zusammenzieht und einen Randwinkel von R:J 90° bildet (Entnetzung). Im allgemeinen werden Hartlotlegierungen, die bei Benetzung des Grundwerk stoffes einen Randwinkel :;;;; 30° bilden oder die beim Abkühlen entnetzen, als unbrauchbar bezeichnet. Beim Löten ist das flüssige Lot einige Sekunden bis einige Minuten in Berührung mit dem Grundwerkstoff. Während dieser Zeit kann Diffusion eintreten, wenn zwischen Grundwerkstoff und Lot Löslichkeit im festen Zustand vorliegt bzw. die Bedingungen für die Bildung einer intermetallischen Verbindung gegeben sind. Neben dieser nachweisbaren Diffusion besteht auch die Möglichkeit einer Diffusion, die infolge der erhöhten Oberflächenenergie bei der Löttemperatur nur eine Eindringtiefe von der Größenordnung einiger Atomabstände ergibt. Nach UMSTÄTTER [26, 1] ist die Benetzbarkeit zweier Stoffe und ihre gegenseitige Löslichkeit um so größer, je genauer ihre thermischen Schwingungsfrequenzen der Oberflächenatome bzw. Moleküle übereinstimmen. Metalle, die in der Fre quenzreihe nahe beieinander stehen, legieren und benetzen sich gut, wie z. B. Cu-Sn, Cu-Zn, Cu-Ag oder Pb-Sn, nicht aber solche, die in der Frequenzreihe weiter voneinander entfernt sind, wie z. B. Hg-Fe. BAILEY und WATKINS [16] haben bei Benetzbarkeitsversuchen an vielen Rein metallpaaren beobachtet, daß sich eine Benetzung ergibt, wenn die Möglichkeit einer intermetallischen Verbindung oder eine Mischkristallbildung gegeben ist, andernfalls trgibl sich keim: Belll:tzung oder eine Entnerzung, wie z. B. für Fe-Ag nachgewiesen wurde. Trotz des Entnetzungsvorgangs zwischen Fe-Ag finden jedoch FISCHER [25] und BREDZS [9], die einen Stahl mit niedrigem Kohlenstoff gehalt mit Reinsilber gelötet haben, hohe Zugfestigkeiten der Lötverbindungen zwischen 34 und 46 kpjmm2• Die Bruchfläche lag innerhalb der Lötschicht. 11

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