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Untersuchungen über die Verbrennung von Gas und Luft im turbulenten Gegenstrom PDF

64 Pages·1971·2.583 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr.2153 Herausgegeben im Auftrage des Ministerprasidenten Heinz Kuhn vom Minister fUr Wissenschaft und Forschung Johannes Rau Dr.-Ing. Arnulf Schiiffler Institut fur Industrieofenbau und Warmetechnik im Huttenwesen an der Rhein.-WestJ. Techn. Hochschule Aachen Untersuchungen fiber die Verbrennung von Gas und Luft im turbulenten Gegenstrom WESTDEUTSCHER VERLAG· OPLADEN 1971 ISBN-13:978-3-53J-02J53-9 e-ISBN-13: 978-3-322-88240-0 DOl: 10.1007/978-3-322-88240-0 ® 1971 by Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Gesamtherstellung: Westdeutscher Verlag· Inhalt 1. Einleitung .......................................................... 5 2. Aufgabenstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 3. Literaturiibersicht ................................................... .5 3.1 Forschung an Gegenstrom-Diffusionsflammen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 3.2 Gegenstromprinzip bei technischen Verbrennungsvorgangen ......... 7 4. Versuchsbedingungen und Ahnlichkeitsbetrachtungen .................... 7 5. Kaltversuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 5.1 Versuchsanlage ............................................... . 8 5.2 Durchgefiihrte Messungen ...................................... . 9 5.3 V orversuche .................................................. . 9 5.4 Auswertungsverfahren ......................................... . 9 5.4.1 Geschwindigkeitsfeld .......................................... . 9 5.4.2 Turbulenzfeld ................................................. . 11 5.4.3 Mischungsfeld ................................................ . 11 5.4.4 Staupunkte ................................................... . 11 5.5 Kaltversuchsergebnisse ......................................... . 12 5.5.1 Geschwindigkeitsfeld .......................................... . 12 5.5.2 Turbulenzfeld ................................................. . 12 5.5.3 Mischungsfeld ................................................. 13 5.5.4 Staupunkte .................................................... 13 5.5.5 Symmetrie .................................................... 13 6. Sichtbarmachung .................................................... 13 6.1 Beschreibung des Wassermodelb ................................. 13 6.2 Vorversuche am Wassermodell ................................... 14 6.3 Versuche zur Sichtbarmachung der Mischungsvorgange ............. 14 6.4 Versuche zur Sichtbarmachung der Stromungsvorgange ............. 15 7. HeiBversuche ....................................................... 17 7.1 Versuchsanlage ................................................ 17 7.2 Durchgefiihrte Messungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 17 7.2.1 Temperaturfeld ................................................ 18 7.2.2 Druckfeld ..................................................... 18 7.2.3 Analysenfeld ... . . . ............. . . ............. . . .... . .......... 18 7.2.4 Strahlungsfeld ................................................. 18 7.3 V orversuche ................................................... 19 3 7.4 Auswertungsverfahren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 20 7.4.1 Strahlungsfeld ................................................. 20 7.4.2 Analysenfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 20 7.4.3 Warmequellenergiebigkeit ....................................... 21 7.5 Versuchsergebnisse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 23 7.5.1 Isothermenfelder ............................................... 23 7.5.2 Ofenwandtemperaturen ......................................... 23 7.5.3 Strahlungsfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 23 7.5.4 Luftfaktor und Brennstofl'ausbrand ............................... 24 7.5.5 Staupunkte .................................................... 25 7.5.6 Vergleichende Betrachtungen .................................... 25 7.5.7 Warmequellenergiebigkeit ....................................... 26 8. Anwendbarkeit des Verfahrens ........................................ 27 8.1 Regelbarkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 27 8.2 Vordruck und Ausbrand ........................................ 27 8.3 Ortliche Temperaturschwankungen ............................... 27 8.4 Schwankungen des statischen Drucks im Of en ..................... 27 8.5 Raumbedarf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 27 8.6 Ziinden und Aufheizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 27 8.7 Lage der Reaktionszone ......................................... 28 9. Fehlerdiskussion .................................................... 28 9.1 Kaltversuche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 28 9.2 \Vasserversuche.... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 28 9.3 Heif3versuche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 28 10. Zusammenfassung ................................................... 29 11. Verwendete Symbole 31 12. Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 32 Anhang ................................................................ 34 a) Tabellen ........................................................... 34 b) Abbildungen........................................................ 38 4 1. Einleitung Wahrend in der friihen Menschheitsgeschichte das Feuer mehr weltanschauliche Wiirdigung fand, begann man in der Neuzeit mit der fortschreitenden Nutzung von Verbrennungsvorgangen fiir den IndustrialisierungsprozeB des Menschen, diese mehr und mehr zu durchforschen. Eine besondere Intensivierung erfuhr die Verbrennungs forschung nach dem ersten Weltkrieg. Man studierte eingehend die Phanomene, die bei der Verbrennung der einzelnen Brennstoffe auftreten. Insbesondere auf dem gasformigen Sektor wurden zunachst vornehmlich die laminaren, spater auch die turbulenten Verbrennungsvorgange unter sucht. Man arbeitete systematisch an Flammen mit V ormischung von Gas und Luft oder an solchen mit getrennter Zufiihrung beider Medien, genannt Diffusionsflammen, unter Variation der chemischen und speziell der stromungstechnischen Bedingungen. So wurden in den dreiBiger Jahren beim VDE von RUMMEL und SCHWIEDESSEN [1, 2] Verbrennungsuntersuchungen mit verschiedenen Brennertypen durchgefiihrt. Hierbei wurden unter anderem auch die Gas- und Luftstrahlen raumlich voneinander getrennt und auBerdem die Anstellwinkel von Gas und Luft gegeneinander variiert. Das An blasen der Flamme durch Zweitluft in Winkeln von 60 bis 90 und 1200 zur Flammen achse erbrachte je nach Betriebsbedingungen eine Verkiirzung oder Verlangerung des Verbrennungsvorganges. Es wurden auch Arbeiten bekannt, bei denen Forscher den Winkel zwischen den Strahlachsen von Gas und Luft bis auf 1800 steigerten. In diesem Bereich ist die Auf gabenstellung der vorliegenden Arbeit zu suchen. 2. Aufgabenstellung Sinn dieser Arbeit ist es, die Verbrennungsverhaltnisse in einem groBeren geschlossenen Raum bei koaxialem Gegenstrom von Gas und Luft zu untersuchen. Hierbei sollen unter Variation der Heizleistungen und der Gas- und Luftgeschwindigkeiten die Temperaturfelder und die Felder der Reaktionsintensitat bestimmt werden. 3. Literaturubersicht 3.1 Forschung an Gegenstrom-Diffusionsflammen Betrachtet man das Phanomen, daB bei Diffusionsflammen bei zu starkem Luftstrom ein Verloschen eintreten kann, beispielsweise beim Ausblasen einer Kerze, so eignet sich besonders das Prinzip der Gegenstromverbrennung zur Untersuchung dieser Zu- 5 sammenhange. So wurden Arbeiten bekannt, bei den en Gas und Luft axial gegeneinan der stromen und zur Verbrennung gelangen. Diese Untersuchungen wurden im lami naren und turbulenten Stromungsbereich bei sehr geringem Dusenabstand durchge fuhrt. Es handelt sich urn die Arbeiten von POTTER und BUTLER [3J, POTTER, HEIMEL und BUTLER [4J und ANAGNOSTOU und POTTER [5]. Es ging hier urn die Bestimmung der »Bame strength«, urn die Bestimmung derjenigen Massenstromdichte, bei der im Staupunkt der Gegenstromstrahlen die Verbrennung gerade zu verloschen beginnt. Betrachtet man die reine DiffusionsBamme im laminaren oder turbulenten Stromungs bereich, so erkennt man, daB Gas und Luft, urn zur Reaktion zu gelangen, einander gewissermaBen entgegenstromen mussen. Somit bietet sich das Arbeitsprinzip der gegeneinander gerichteten Gas- und Luftstrahlen besonders gut zur Untersuchung des Konzentrations- und Temperaturfeldes in der Reaktionszone an. Entsprechende Ar beiten wurden von PANDYA und WEINBERG [6, 7J an laminaren GegenstromBammen durchgefuhrt. Die ursprungliche Ausfuhrung der von den genannten Forschern verwendeten Ver suchsanordnung stammt von POTTER und BUTLER. In den stehenden, nur auf der unteren Seite verschlossenen Glaszylinder stromt von unten reiner Brennstoff und von oben der Sauerstofftrager. Die Abgase konnen nach oben durch den noch freien Quer schnitt des Zylinders entweichen. Auf Grund der Versuchsbedingungen werden Rohr dusen an den Enden der Zuleitungsrohre von jeweils 0,46 cm Durchmesser verwendet. Es hatte sich gezeigt, daB die zu messende GroBe (Bame strength) bei Anwendung von Dusen sehr viel starker von deren Abstand abhangig war als bei Einbau von geraden Rohren. AuBerdem wurde dadurch eine Verbesserung der Reproduzierbarkeit erreicht. Die Festlegung der Durchmesser erfolgte auf Grund der direkten Proportionalitat zwischen Bame strength und Dusendurchmesser. In etwas abgewandelter Form findet die Brennkammer bei POTTER, HEIMEL und BUTLER [4] Verwendung. Das noch offene Ende des Zylinders wird mit einem Asbest stopfen verschlossen, der jedoch ein Rohr fUr die Abgase enthalt. AuBerdem werden die Zuleitungsrohre der Reaktanten mit einem Wassermantel gekuhlt. Wah rend bisher reiner Brennstoff eingesetzt wurde, fuhrte man jetzt ein Gemisch aus Brenngas und Inerten zu, da die Form der sich ausbildenden Flamme von der Zusammensetzung des Brennstofftragerstromes abhangig ist. Bei Zufuhr von reinem Brenngas ergibt die Flamme die Form eines Zylinders. Mischt man jedoch Inerte zu dem Brenngas, zum Beispiel Stick stoff, so ahnelt das Flammenbild einer Bachen Platte, wenn man auf der anderen Seite reinen Sauerstoff zustromen laBt. Diese Eigenschaft nutzten PANDYA und WEINBERG [6, 7J, die fur ihre Versuche eine ideal Bache Flamme anstrebten (Abb. 1). Die Versuche von POTTER und anderen stutzt SPALDING [8] durch eine theoretische Fundierung. Allerdings wird das aerodynamische Modell in idealisierter Form be trachtet, so daB storende EinBusse, wie Ruckstromung oder Randstorungen, ausge schlossen werden. Es wird die Einwirkung zweier entgegengesetzt gerichteter Strahlen auf eine senkrecht zu den Stromungsrichtungen angebrachte Platte betrachtet. Die Platte befindet sich im Bereich des Aufeinandertreffens der beiden Strahlen, und es wird gefordert, daB sie sehr dunn und unendlich groB ist. SPALDING setzt somit zwei getrennte Raume voraus, berucksichtigt nicht die Vermischung des Umgebungs mediums (anderer Zusammensetzung) mit dem Medium des ansaugenden Strahles. Weiterhin wird angenommen, daB die Stromungsgeschwindigkeiten und Dichten bei der "Medien gleich sind und die Dusen denselben Durchmesser haben. Dadurch sind die "MassenBusse und dynamischen GraBen identisch und ergeben somit ein symmetri sches Stromungsbild. 6 Ebenfalls der Erforschung der Verbrennungskinetik und der »fiame strength« dienen Untersuchungen von TSUJI und YAMAOKA [9], die Gas von auGen her in eine porase zylindrische Muffel drucken, in der axial Luft stramt. Hierbei bildet sich in geringem Abstand von der Muffelinnenwand eine dunne Flammenfront aus. 3.2 Gegenstromprinzip bei technischen Verbrennungsvorgangen Bezuglich einer technischen Anwendung des Gegenstromprinzips bei turbulenten Diffusionsfiammen ist der sogenannte »Octopus-Brenner« [10] zu nennen. Er besteht aus acht Gasdusen, die paarweise einander entgegengerichtet auf den Diagonalen eines Wurfels vorzustellen sind. Die Gasstrahlen saugen sich als Freistrahlen ihre Verbren nungsluft jeweils selber aus der Umgebung an. Hierbei bildet sich die Zone der Ver brennung im Bereich des Staupunkts alIer Strahlen aus. Ferner ist in dies em Zusammenhang auf den Einstrambereich des Brennstoffs bei der »Schoppe-Brennkammer« zu verweisen [11]. Hierbei wird der Gasstrom am Austritts ende der Brennkammer einem in der Achse rezirkulierten HeiGgasstrom uberlagert und der am anderen Ende der Kammer unter starkem Drall zugefuhrten Luft beigemischt. Wahrend sich der Gesamtstrom unter der Drallwirkung an der Brennkammerwand zu deren Austritt hinbewegt, werden die Konzentrationen von Gas und Sauerstoff ab gebaut. Gas- und Luftzufuhrung haben also bei dieser Brennkammer unterschiedliche Stramungs bedingungen. Dagegen werden bei der vorliegenden Arbeit sowohl Gas als auch Luft als koaxiale Strahlen einander entgegengefuhrt und gelangen so in einem Staupunkt zur Ver brennung. 4. Versuchsbedingungen und Ahnlichkeitsbetrachtungen Die Versuche solIten in einer zylindrischen Kammer von 800 mm Innenlange und 400 mm lichtem Durchmesser ausgefiihrt werden. Da jedoch nicht sicher vorauszusehen war, welche Effekte bei dieser Art der Ver brennung zu erwarten seien, wurden umfangreiche V orversuche an einem Kaltmodell unter Ahnlichkeitsbedingungen durchgefuhrt. Die Bestimmung der Dusendurchmesser und der sonstigen Versuchsbedingungen ging von zwei V oraussetzungen aus: 1. Kalt- und HeiGmodell sollten einander geometrisch gleich sein. 2. Die Variationen der Durchsatzleistungen und Strahlgeschwindigkeiten sollten von einem Bezugsfall ausgehen, wonach sowohl beim HeiG- als auch beim Kaltmodell die Gas- und Luftstrahlen gleiche Reynolds-Zahlen und gleiche Impulsstrame auf zuweisen hatten. Daraus ergab sich fur die Luft, die im Kaltmodell das Ferngas von 20° C des Heifi modells zu ersetzen hatte, eine erforderliche Erwiirmung auf 51,5°C. Auch die Ver brennungsluft muGte in beiden Fallen auf 51,5 ° C erwarmt werden. Ferner wurde ein Wassermodell mit geometrischer Ahnlichkeit im Verhaltnis 1 : 5 und unter Einhaltung gleicher Reynolds-Zahlen gebaut. 7 Die Einhaltung anderer Ahnlichkeitsgesetze erwies sich als schwierig. Beispielsweise ergab eine Betrachtung der Archimedes-Zahl Ar, abhangig von Spaltbreite h oder Diisendurchmesser d, Ar = g' h(d). LIe = _1 . LIe (1) u5 e e Fr daB diese sowohl beim Kalt- als auch beim Wassermodell wegen LIe = 0 fUr beide Strahlen Null ist, wahrend diese Bedingung beim HeiBmodell nicht erfiillt wird. Entsprechendes gilt auch fUr weitere Ahnlichkeitskriterien [12]. Somit war eine Be schrankung auf die geometrische und dynamische Gleichheit oder Ahnlichkeit erfor derlich. Ais Diisen dienten Rohre von 40 d Lange. Auf Grund der geringen Gasdruckreserve bei den HeiBversuchen betrug die Diisenlange hierbei nur 10 d. Die Durchsatzleistungen und die Diisendurchmesser wurden stufenweise im Verhaltnis 1 : 2 variiert. Aus der graBen Anzahl der moglichen Variationen beziiglich der Massenstrome, Diisendurchmesser und Impulsstramrelationen wurden fUr die Kalt-, Wasser- und Ferngas-Versuchsreihen technisch sinnvolle Arbeitsbedingungen bestimmt. Diese Daten werden bei der Besprechung der jeweiligen Versuchsergebnisse angegeben. 5. Kaltversuche 5.1 Versuchsanlage Abb. 2 zeigt das Leitungsschema der Gegenstromversuchsanlage fiir die Kaltversuche: Links einen PreBluftvorratsbehalter, aus dem iiber einen Druckminderer Luft abge nommen wird, die durch einen von drei nachgeschalteten Schwimmermessern stromt. Mit den Schwimmermessergruppen kann jeweils Luft im Verhaltnis 1 : 1000 eingestellt werden. Dahinter stromt die Luft durch einen V orwarmer und auf der Gasseite in das Modell ein. Eine andere Luftmenge, mit Schwimmermessern reguliert, wird in einem Luftvorwarmer auf 51,5°C erhitzt und dann dem Modellraum auf der Luftseite zuge fUhrt. Ais Spurengas sind dieser Luftmenge 3% CO2 beigemischt. Die CO2-Menge wird durch Schwimmermesser dosiert, der Luftmenge zugefiihrt und dann mit ihr in einer Mischstrecke vermischt. Parallel dariiber befindet sich noch eine Mischstrecke (sie ist fUr kleine Leistungen ausgelegt), damit in jedem Fall in diesem Rohr turbulente Stro mung herrscht. AuBerdem sind noch Mischkorper eingebaut. Auf der Gas- und Luft seite des Modells unterhalb der Zufiihrungen ist je eine Abgasabsaugung zu erkennen. Die Abgasabsaugung wird mit Hilfe der Schwimmermesser so eingestellt, daB auf jeder Seite genausoviel Abgas abgesaugt, wie jeweils an Gas oder Luft eingeblasen wird. Diese MaBnahme wurde ergriffen, urn den Stoffaustausch zwischen Gas und Luft im Raum besser kontrollieren zu konnen, als dies mit einem gemeinsamen Abzug - etwa in der Mitte - moglich ware. Abb. 3 zeigt den Aufbau der Versuchsanlage. Hinten an der Wand sind die Gruppen von Schwimmermessern zu erkennen und dazwischen eine Tafel mit Manometern zum Messen der verschiedenen Driicke. Rechts in der Ecke steht die CO2-Flasche und daneben eine Eichgasflasche fiir den CO2-Uras. 8 Der Modellraum befindet sich halblinks in der Abbildung. In die Luftleitung ist von unten her der Temperaturfiihler eingefiigt, der jeweils das Signal zur Regelung der Heizleistung des Luftvorwarmers gibt. Die auf den beiden Seiten abzuziehenden Abgas mengen werden jeweils durch Schwimmermesser geregelt und dann gemeinsam durch den Absaugventilator abgefiihrt. Abb. 4 zeigt die Versuchskammer, wobei eine Isolationsplatte abgedeckt ist. Man erkennt den Kreuzgeber des Hitzdrahtanemometers im MeGraum. Ferner sieht man vor die Stirnplatte der Luftseite, erkennt hierin die Luftdiise und auGen den ring formigen Schlitz fiir die Abgasabsaugung. Entsprechend ist die Stirnplatte auf der Gasseite ausgefiihrt. 5.2 Durchgefiihrte Messungen Mit dem Kreuzgeber des Hitzdrahtanemometers (Abb. 4) wurden das Geschwindig keitsfeld der Anlage und das Turbulenzfeld in axialer und tangentialer Richtung ge messen. Mit einer zweiten Sonde, die dicht vor der luftseitigen Stirnw and zu erkennen ist, wurden die Gasproben zur Bestimmung des ortlichen Mischungsgrades abgezogen. In diese Sonde war auch ein Fe-Konst.-Thermoelement zur Messung der ortlichen Temperatur im Feld eingebaut. Die MeGpunkte lagen bei den meisten Versuchen auf der horizontalen, durch die Modellachse gehenden Schnittebene, in jeweils 40 mm Entfernung in axialer Richtung, sowie bei den Radien von 0, 10, 20, 50, 100, 150 und 180 mm. Ferner wurden die CO -Konzentrationen in den zugefiihrten turbulenten Rohrstrahlen 2 und in den abgesaugten Abgasstromen bestimmt. Eine Kontrolle der Temperatur der austretenden Diisenstrome erbrachte eine Ge nauigkeit der Temperaturregelung von ±0,2°C. 5.3 Vorversuche Vor der Durchfiihrung der Kaltversuche wurde die Apparatur auf ihre Eigenschaften hin untersucht. Es stellte sich heraus, daG die Absaugung der Abgase durch die Ring schlitze auf beiden Seiten mit guter GleichmaBigkeit erfolgte. Kontrollen der Schwim mermesser gegeneinander und mit Hilfe von Gaszahluhren bestatigten die angegebene Genauigkeit der Lieferfirma von ± 2%. Die Hitzdrahtgeber fUr die Geschwindigkeits und Turbulenzmessungen wurden geeicht und ein Auswertungsprogramm fiir Ein und Mehrfachsonden unter Beriicksichtigung des Stromungswinkels aufgestellt. Auf die Zentrierung der Diisen im Modell ist besondere Sorgfalt verwendet worden. 5.4 Auswertungsverfahren 5.4.1 GeschwindigkeitsJeld Die Auswertung der mit dem Kreuzgeber des Konstant-Temperatur-Anemometers gemessenen Werte erfolgte gemaG RASMUSSEN und MADSEN [13] nach der Formel V2 =A +B· Un (2) Da n bei den Hitzdrahten meist den Wert 0,5 hat, A und B Konstanten sind, ist die Wurzel der zu bestimmenden Stromungsgeschwindigkeit U linear abhiingig vom Quadrat der am Anemometer abgelesenen Briickenspannung V. Gl. (2) leitet sich aus dem Kingschen Gesetz ab: 9 d· U) ( + 1V/2 . n . (} •} .c . Q = ;. . I· 1 p • (tRD - taas) (3) Hierbei bedeuten: Q Warmeabgabe, / Lange, d Durchmesser und tRD Temperatur des Hitzdrahtes; }. Warmeleitfahigkeit, (} Dichte, Cp spez. Warme und taas Temperatur des Gases. Diese theoretische Losung kann fiir die Warmeabfuhr eines gleichmaBig erwarmten Zylinders unter der Voraussetzung einer zweidimensionalen, inkompressiblen und reibungsfreien Potentialstromung im Bereich von Pech!t-Zahlen groBer als 0,08 an gewendet werden. Bei der Auswertung von MeBergebnissen nach Gl. (2) ist zu beachten, daB die Kon stanten A und B, welche zusammen mit n durch Eichung bestimmt werden, temperatur abhangig sind. 1st nun die Temperatur des gemessenen Mediums verschieden von der der Eichung, so ist eine Temperaturkorrektur zu beriicksichtigen. Da in der Literatur empfohlene Methoden sich als zu ungenau erwiesen, wurde eine eigene yom Kingschen Gesetz abgeleitet. Fiir den thermischen Gleichgewichtszustand gilt, daB der Warmeverlust Q des Hitz drahtes gleich der zugefiihrten elektrischen Leistung /2 . R = V 2/R sein muB. V2 Q =J./2 ·R =J. R (4) U = elektr. Warmeaquivalent) Setzt man auf Grund der Tatsache, daB bei dem Konstant-Temperatur-Anemometer die Temperatur tRD und der Widerstand R des Hitzdrahtes nicht veriindert werden, die Gl. (2), (3) mittels Gl. (4) zusammen, so ergibt sich: V (1 u). Q = J. ~2 =;.. I. + 2' n • (} .}.cp • d· (tHD - taas) oder V2 = -R ·I·}. . (tHD - taas) + R--·/ y2 . d· n . e .}. . cp • U· (tRD-taas) J J (5) Auf die vereinfachte Form V2 = A + B . YU gebracht, gilt fiir die Konstanten A undB: R A = - . /. }. . (tRD - taas) J 1 B = - . R . /. y2 . n . d· e . }. . cp • (tRD - taas) J J Da R, I, und d wahrend der Messungen konstant bleiben, konnen die Konstanten A und Bauch geschrieben werden: A = C1 .}.. (tRD - taas) (6) 0 . B = C2 • Cp • (tRD - taas) (7) A und B sind in dem hier auftretenden Bereich linear von der Temperatur abhiingig. Dividiert man die fiir jede ortliche Temperatur errechenbaren Werte A und B durch die entsprechenden Werte A' und B' bei Eichtemperatur, so erhiilt man die jeweiligen Korrekturfaktoren fiir die durch Eichung gefundenen GroBen. 10

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