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Untersuchungen über die technische Ausnutzung von Werkzeugmaschinen und Ermittlung von Werkstückcharakteristiken zur Auslegung und Auswahl von Werkzeugmaschinen PDF

66 Pages·1966·2.305 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr.1770 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Dr. Franz Meyers vom Landesamt für Forschung, Düsseldod: Prof Dr.-Ing. Dr. h. c. Herwarf GpitZ Priv.-DoZ. Dr.-Ing.Jobsf Herrmann Dr.-Ing. Walter Eversheim Laboratorium für Werkzeugmaschinen und Betriebslehre der Rhein.-Westf. Techn. Hochschule Aachen Untersuchungen über die technische Ausnutzung von Werkzeugmaschinen und Ermittlung von Werkstückcharakteristiken zur Auslegung und Auswahl von Werkzeugmaschinen Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH ISBN 978-3-663-06564-7 ISBN 978-3-663-07477-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-07477-9 Verlags-Nr. 011770 © 1966 by Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen 1966. Inhalt 1. Einleitung und Problemstellung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2. Abgrenzung, Art und Umfang der Untersuchungen. . .. . . . . . . . . . . . . .. 10 2.1 Ergebnisse zur technischen Ausnutzung von Drehmaschinen. . . . . .. 12 2.2 Ergebnisse zur technischen Ausnutzung von Rundschleifmaschinen . 25 2.3 Ergebnisse zur technischen Ausnutzung von Verzahnmaschinen . . .. 30 2.4 Zusammenfassung zur Werkstücksystematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 35 3. Teilefamilienfertigung und Klassifizierungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 38 4. Möglichkeiten des Überganges von der Werkstätten-zur Reihenfertigung 52 5. Zusammenfassung............................................... 56 6. Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 57 5 1. Einleitung Die Zuordnung von Werkstück und Werkzeugmaschine bestimmt weitgehend die Höhe der Fertigungskosten, weil sowohl die erforderliche Bearbeitungszeit als auch der in der Kalkulation zu berücksichtigende Kostensatz für das Produktions mittel fast ausschließlich von der Wahl der verwendeten Maschine abhängig sind. Da die Werkstücke durch das Fertigungsprogramm eines Betriebes festliegen, kann die Zuordnung im wesentlichen nur durch die Anpassung der Werkzeug maschinen an die Fertigungsaufgabe erfolgen. Diese Anpassung wird am weitesten in der Massenfertigung durchgeführt, bei der nicht nur die Einzelmaschine auf bestimmte Fertigungsaufgaben angepaßt ist, sondern bei der auch die Aufstellung mehrerer Maschinen gemäß der Kombination mehrerer Fertigungsaufgaben an einem Werkstück erfolgt. Hierdurch lassen sich einmal Kosten bei der Einzeloperation einsparen, zum anderen gewinnt man die Vorteile der Fertigung nach dem Fließprinzip, wie geringere Transportkosten und bessere Übersicht bei der Fertigungssteuerung. Bisher fand man in den Betrieben der Einzelfertigung weitgehend Universalmaschinen, von denen erwartet wird, daß sie möglichst vielseitig einzusetzen sind. Wie weit das Spektrum der Anforderungen seitens der Werkstücke an den gesamten Maschinenpark sich ausdehnt, haben die Untersuchungen ergeben, die unter der Bezeichnung Werk stücksystematik durchgeführt worden sind und die die Werkstücke in der Einzel und Kleinserienfertigung erfaßten. Die Werkstücke bzw. die durch die Bearbeitung bestimmte Fertigungsaufgabe werden durch eine Reihe von Einzelmerkmalen beschrieben. Unter Fertigungs aufgaben werden die Anforderungen seitens der Werkstücke an die Werkzeug maschine verstanden. Ein Werkstück, das auf mehreren Maschinen bearbeitet wird, stellt demnach mehrere Fertigungsaufgaben. Die Merkmale der Fertigungsaufgaben, die sich aus Daten des Werkstückes, wie Abmessungen und Werkstoff und der Operation, wie Art, Größe, Lage und Genauigkeit der Bearbeitungsflächen, zusammensetzen, werden den korrespon dierenden Nenngrößen der Werkzeugmaschine gegenübergestellt. So wird z. B. der Durchmesser eines Drehteiles zum zulässigen Drehdurchmesser oder die Werkstücklänge zur Spitzenweite einer Drehmaschine ins Verhältnis gesetzt. Der Quotient aus Fertigungsaufgaben und Maschinenmöglichkeiten ergibt die Ausnutzung der Maschine. Die Ausnutzung ist das Maß der Eignung einer Maschine für die betrachteten Aufgaben. Bei Werkzeugmaschinen läßt sich die Ausnutzung nicht durch eine einzige Kennzahl beschreiben. Daher wird zwischen der zeitlichen und technischen Ausnutzung unterschieden. Die zeitliche Aus nutzung beschreibt den Anteil der Belegungsstunden an der Bereitschaftszeit (Abb. 1). Die technische Ausnutzung kennzeichnet den Grad der Nutzung der 7 Die zeitliche AIISlllltZltllg : -{ Rüstzeiten J Stückzeiten Verteilzeiten Nutzungszeit T \' n-, Zeitnutzungsgrad 'YjZ = " Bereitschaftszeit T -{ = 8766 Std)Jahr 730 Std./Monat 24 Std./Tag Die technische /lllSlllltZIIllJ!, wird bestimmt durch 1. die zeitliche Auslastung 2. die leistungs mäßige Auslastung 3. die räumliche Auslastung 4. die einrichtungsmäßige Auslastung 5. die genauigkeitsmäßige Auslastung Abb. 1 Die Begriffe zur Ausnutzung von Werkzeugmaschinen technischen Möglichkeiten einer Maschine während der zeitlichen Ausnutzung. Die Anforderungen seitens der Fertigungsaufgaben und die entsprechenden technischen Daten der Maschinen werden hier gegenübergestellt. Bei der Vielzahl der Daten gibt es keine umfassende Kennzahl, die die technische Ausnutzung beschreibt. Sie wird daher weiter in Teilauslastungen untergliedert, wie Abb. 1 zeigt. Die zeitliche Auslastung ist ein Maß für den Hauptzeitanteil an der Belegungszeit. Eine Verbesserung der zeitlichen Auslastung ist durch Verringerung der Rüst-, Neben- und Verteilzeiten zu erreichen. Als praktische Maßnahmen sind der Ein satz von Vorrichtungen, Vorwählschaltungen und doppelte Spannt ische, die ein Arbeiten im Pendelverfahren ermöglichen, zu nennen. Die Auslastung der Leistung ergibt sich als Verhältnis von tatsächlich genutzter zu installierter Leistung. Im allgemeinen liegt sie unter 30% [1]. Zur Ermittlung der geeigneten Größen einzusetzender Maschinen dient die räum liche Auslastung, die die Abmessungen der \V'erkstücke und Bearbeitungsflächen dem Spann- und Arbeitsraum der Maschinen gegenüberstellt. Die einrichtungsmäßige Auslastung beschreibt die Nutzung der technologischen Funktionen der Maschinen durch die Fertigungsaufgaben. Es wird geprüft, ob der Drehzahl- oder Vorschubbereich und die Einrichtungen der Maschinen, z. B. zum Gewindeschneiden, Kopieren oder Teilen, genutzt werden. Die Erhöhung der Auslastung in diesem Punkt soll zu einfacheren, billigeren Standardmaschinen führen, die allerdings weniger universell einsetzbar sind. Als Maß für die genauigkeitsmäßige Auslastung wird das Verhältnis der seitens der Werkstücke geforderten zur maschineneigenen Genauigkeit gewählt. Die hohe Genauigkeit vieler Werkzeugmaschinen, die sich meistens in einem teuren Ma schinenpreis niederschlägt, verursacht vermeidbare Kosten. Diese Teilauslastungen der Maschine werden durch die Gegenüberstellung der Maschinendaten und der korrespondierenden Kennwerte der Fertigungsaufgaben 8 gebildet. Die Maschinendaten sind im allgemeinen bekannt. Die Merkmale der Fertigungsaufgaben müssen auf Grund einer Merkmalsgliederung bestimmt werden. Da bereits in den Forschungsberichten Nr. 296 [2] und Nr. 831 [3] über die Untersuchungen der zeitlichen Ausnutzung sowie der zeitlichen und leistungs mäßigen Auslastung berichtet wurde, sollen im folgenden die Untersuchungen und Ergebnisse zur räumlichen, einrichtungs- und genauigkeits mäßigen Aus lastung besprochen werden. Dabei wird besonders auf die Ergebnisse eingegangen, die sich aus dem Vergleich mehrerer Betriebe untereinander ergeben. Darüber hinaus werden die Untersuchungen über typische Arbeitsgangfolgen verschiedener Werkstücke beschrieben, um nachzuweisen, daß auch bei Einzel und Kleinserienfertigung in begrenztem Umfang eine Fertigung nach dem Fließ prinzip möglich ist. Schließlich werden Möglichkeiten der Teilefamilienfertigung aufgezeigt und hierzu notwendige Untersuchungen und Klassifizierungssysteme diskutiert. 9 2. Abgrenzung, Art und Umfang der Untersuchungen Es ist zweifellos am besten, wenn das gesamte Fertigungsprogramm eines Be triebes aufgenommen werden kann. Dies ist jedoch nur mit vertretbarem Aufwand zu verwirklichen, wenn das Fertigungsprogramm aus einer beschränkten Anzahl von Typen besteht, deren Einzelteile nach Typen geordnet erfaßt und mit den entsprechenden Produktionszahlen je Zeitabschnitt multipliziert werden. Da diese Zahlen auch von früheren Zeiträumen vorliegen, kann man über den augenblick lichen Zustand hinaus auch die Schwankungen der Produktion untersuchen. Es ist jedoch einfacher und in den meisten Fällen ausreichend, aus der Gesamtheit der zu erfassenden Werkstücke eine Stichprobe, die einen repräsentativen Quer schnitt des Fertigungsspektrums darstellt, herauszunehmen und zu untersuchen. Als einfachste Möglichkeit, einen derartigen Querschnitt durch die Fertigung zu erhalten, bietet sich an, über einen bestimmten Zeitraum alle von der Arbeitsvor bereitung in die Werkstatt laufenden Fertigungsaufträge aufzunehmen. Unter der Voraussetzung eines stetigen Betriebsgeschehens können die auf diese Weise er haltenen Ergebnisse als repräsentativ für eine wesentlich größere Zeitspanne und für das gesamte Fertigungsprogramm während dieser Zeitspanne angesehen werden. In diesem Falle ist die Stückzahl je Fertigungsauftrag einzusetzen. Die notwendige Erfassungszeit hängt von der Streuung der Fertigungsaufgaben ab. Im allgemeinen genügen 2 Wochen. Bei stark differenziertem Fertigungspro gramm ist es besser, zwei Erfassungen mit einigen Wochen Zwischenzeit als 4 Wochen hintereinander aufzunehmen, da so langfristige Anderungen einbezogen werden. Bei der Erfassung der laufenden Produktion ist es aber auf jeden Fall not wendig, die laufende Fertigung darauf zu untersuchen, ob keine außergewöhn lichen Erzeugnisse gefertigt werden, die das Bild verfälschen. Dies bezieht sich besonders auf die Zusammensetzung der Fertigungsaufgaben. Der Umfang der Erfassung wird verfälscht, wenn Arbeitsvorbereitung und Betrieb nicht parallel arbeiten. Kurzfristige Schwankungen, wie sie oft während einer Arbeitswoche vorkommen, lassen sich leicht erkennen und gleichen sich während der Er fassungszeit aus. Wichtiger für die Genauigkeit sind Anderungen, die länger als der Erfassungszeitraum andauern. Hier sind Häufungen der Aufträge am Quartals oder Jahresende zu nennen. Ferner werden in manchen Betrieben Ersatzteilauf träge nur zu bestimmten Terminen ausgeschrieben. Bei sorgfältiger Planung und eingehender Information der zuständigen betrieb lichen Stellen wird man diese Fehler weitgehend vermeiden. Wie stark sich Anderungen des Produktionsprogrammes auf die Ergebnisse der Erfassung auswirken, wird am Beispiel des Merkmales Durchmesser von Dreh teilen in einer Großwerkzeugmaschinenfabrik (Abb. 2) deutlich gezeigt. 10 50 I I I I I I I % o I. Erfassung Tges = 6900 h • 2. Erfassung T = 3100 h • 3. Erfassung~: = 6000 h 40 I , h ! i i ht 'l l\ , 11 ~ Cl j \ !'l N'ä j 20 I / ~ lO ~ ~ ... LJ k. o 5 10 20 50 200 1000 5000 [rnrn) 100 500 Größter Durchmesser D Abb. 2 Vergleich von drei Erfassungen des größten Werkstückdurchmessers in einem Betrieb (06) zu verschiedenen Zeitpunkten Insgesamt wurden in der untersuchten Firma drei Erfassungen durchgeführt. Die erste und zweite Erfassung wurden in einem Abstand von 2 Monaten durch geführt. Bei der ersten Erfassung wurden Werkstücke von einzelnen Werkzeug Großmaschinen untersucht, wohingegen bei der zweiten und dritten Erfassung mittelgroße Werkzeugmaschinen in Kleinserien gefertigt wurden. Aus der Abb. 2 geht hervor, daß Mittelwert und Maximum der Verteilungskurve für die Werk stückdurchmesser bei der ersten Erfassung um eine halbe Klasse zu größeren Durchmessern verschoben ist. Die Kurven der zweiten und dritten Erfassung stimmen, abgesehen von der Höhe des Maximums weitgehend überein. Die Pro duktionsschwankungen sind also gut erkennbar, während die Repräsentanz der Erfassung durch die im wesentlichen übereinstimmenden Ergebnisse der zweiten und dritten Erfassung nachgewiesen wird. Die zur Bestimmung der räumlichen, einrichtungs-und genauigkeits mäßigen Aus lastung erforderlichen Angaben über die zu fertigenden Werkstücke werden getrennt nach Merkmalsgruppen, wie Abmessungen, Formelernente, Genauigkeit und Oberflächengüte, an Hand der zugehörigen Zeichnungen und Operations pläne erfaßt. Die aufgenommenen Werkstückkenndaten werden in Lochkarten übertragen, wobei für jedes Werkstück die gleiche Zahl von Karten anfällt, wie Arbeits operationen vorhanden sind. Gleichzeitig werden noch unter anderem Stückzahlen und Vorgabezeiten sowie eine verschlüsselte Kennzahl für die verwendete Werkzeugmaschine als Infor- 11

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