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Untersuchungen über die Kondensation verschiedener Gase PDF

47 Pages·1966·1.128 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr. 1643 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Dr. Franz Meyers von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt DK 66.095.3: 53.083 Dipl.-Phys. Dietrich Bachner Dipl.-Phys. Winfried Koelzer Dr. Dietrich Müller Institut für Angewandte Prysik der Universität Bonn Untersuchungen über die Kondensation verschiedener Gase Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1966 ISBN 978-3-663-06557-9 ISBN 978-3-663-07470-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-07470-0 Verlags-Nr.2011643 © 1966 by Springer Fachmedien Wiesbaden Gesamtherstellung : Westdeutscher Verlag· Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen 1966. Inhalt 1. Einleitung...................................................... 7 2. Grundlagen der Messungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 2.1 Atomare Vorgänge beim Schichtaufbau ....................... 8 2.2 Sauggeschwindigkeit und Kondensationswahrscheinlichkeit . . . . . . 10 3. Aufbau der Vakuumapparatur . . . ... . . . . . . . . .. . . . .... . . . ... . . . ... .. 13 4. Aufbau des Kühlsystems ......................................... 15 4.1 Konstruktion des Kondensors. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 15 4.2 Kühlmittel und Kühlmitteltransport .......................... 16 4.3 Temperaturmessung und -regelung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 5 . .i'vlessungen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 21 5.1 Meßmethode. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 21 5.1.1 Allgemeiner Meßablauf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 21 5.1.2 Messung der Einlaßrate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 22 5.2 Dampfdruckmessungen ..................................... 23 5.3 Messungen der Kondensationswahrscheinlichkeit .... . . . . . . . . . .. 25 5.4 Meßfehler.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 28 6. Diskussion ..................................................... 30 6.1 Interpretation des Kondensationsverhaltens . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 30 6.2 Vergleich mit Messungen anderer Autoren .................... 31 7. Betrieb der Apparatur als Kryopumpe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 33 8. Zusammenfassung............................................... 35 9. Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 37 5 1. Einleitung In den letzten Jahren wurden - hauptsächlich im Hinblick auf Anwendungen in der Vakuumtechnik - eine Reihe von Untersuchungen [1, 2, 3, 4, 5] über die Kon densation von Gasen - meist Stickstoff, Wasserstoff und Kohlendioxyd - bei niedrigen Drücken gemacht. Bei einer Gegenüberstellung der dort veröffentlichten Ergebnisse kann man, soweit sich diese überhaupt vergleichen lassen, z. T. erheb liche Abweichungen voneinander sowohl in den Zahlenwerten als auch im prinzi piellen Verhalten feststellen. Einige Untersuchungen wurden nur für spezielle Fälle, etwa nur für sehr große Übersättigungen, durchgeführt (Übersättigung ist hier definiert als das Verhältnis von Meßdruck P zu Sättigungsdampfdruck PD). Zweck dieser Arbeit ist es, das Kondensationsverhalten bei nicht zu großen Über sättigungen (P/PD zwischen 2 und 1000) zu untersuchen. Die Messungen werden mit Kohlendioxyd, Stickstoff, Wasserstoff und Xenon durchgeführt. Diese Gase unterscheiden sich in ihrem Aufbau - ein dreiatomiges Molekül (C02), zwei zwei atomige Moleküle (N2 und H2) und ein einatomiges Edelgas (Xe). Abgesehen von Xenon sind Angaben über sie für die Vakuumphysik interessant. Die einfachste Verwirklichung einer Apparatur zur Messung der Kondensations koeffizienten ist das Füllen einer Kühlfalle mit flüssigem Wasserstoff oder Helium [6]. Dieses Verfahren arbeitet aber wegen der Schwierigkeit des Nachfüllens der Kühlfallen diskontinuierlich und ist an die Siedetemperatur der Kältemittel ge bunden. Für diese Arbeit wird eine Anordnung benutzt, die ein kontinuierliches Kühlverfahren bei verschiedenen, einstellbaren Temperaturen unter definierten Arbeitsbedingungen ermöglicht. 7 2. Grundlagen der Messungen Bei der Kondensation von Gasen an tiefgekühlten Oberflächen handelt es sich um einen Grenzflächenprozeß, der nur teilweise durch die klassische Physik be schrieben werden kann. Eine Berechnung der atomaren Vorgänge beim Schichtaufbau muß mit Hilfe der Quantenmechanik erfolgen. Solche Rechnungen erweisen sich jedoch als außer ordentlich schwierig und haben bisher noch nicht zu aus wertb aren Resultaten geführt. Im folgenden kann deshalb nur ein qualitatives Modell für die Vorgänge an der Oberfläche gegeben werden, wie es etwa MAYER [7] beschreibt. 2.1 Atomare Vorgänge beim Schichtaufbau Trifft ein Atom (oder Molekül) auf eine Oberfläche, so kann es im Potentialfeld der Oberflächenatome (oder -moleküle) verschiedene Reaktionen durchführen (Abb.1): a) Das Atom gibt während seines kurzen (etwa eine Schwingungsperiode) Auf enthaltes im Potentialfeld der Oberflächenatome keine oder nur sehr wenig Energie ab. Es wird reflektiert. Nach LANGMUIR [8] kommt eine solche Reflexion nur selten vor, neuere Arbeiten [23] scheinen dies jedoch nicht zu bestätigen. b) Das Atom gibt seine Energie an die Oberfläche ab und wird dort gebunden. Reicht seine Energie aus, um den Potentialsattel bei A zu überschreiten, so kann es in die tiefere Potentialmulde II gelangen. Man spricht dann von Chemisorption. Bei einer Bindung des Atoms in der flacheren Potentialmulde I spricht man von Adsorption oder Kondensation, je nachdem, ob es sich um ein Bindung an der artfremden Trägeroberfläche (physikalische Adsorption) oder an der arteigenen Schicht (Kondensation) handelt. Die folgenden Über legungen und Messungen beziehen sich nur auf die Kondensation der Gase. Chemisorption findet hier nicht statt. Wird dem Atom - etwa durch die thermische Energie der Oberfläche - ein Energiebetrag zugeführt, der größer als die Verdampfungs energie ist, so kann es die Oberfläche wieder verlassen (verdampfen). Die Wahrscheinlichkeit dafür läßt sich aus den Werten der entsprechenden Dampfdruckgleichung be rechnen. Außerdem kann ein Atom, bevor es endgültig verdampft oder kondensiert, noch bei hinreichend großer Energiezufuhr - der Platzwechselenergie E PI, die kleiner als die Verdampfungsenergie Bv ist - eine sogenannte Oberflächen- 8 wanderung (Platzwechsel) durchführen. Die Wahrscheinlichkeit für emen solchen Platzwechsel ist nach MAYER [7] gegeben durch: W PI = L/-1, e -EPl/kT (1) Dabei ist A eine schwache Funktion der Temperatur. O~-4----------r---~~~--~--------- Abstand von der Oberfläche Abb. 1 Potentialverlauf senkrecht zur Oberfläche b c Abb. 2 Durch ein Adatom gestörtes Potentialfeld längs der Oberfläche Ob ein auf die Oberfläche auftrefFendes Atom dort reflektiert wird, direkt konden siert oder eine Oberflächenw anderung durchführt und danach verdampft oder kondensiert, hängt außer von seiner Energie sehr von den Gegebenheiten der Oberfläche ab. Im Idealfall hätte das Oberflächenpotential (Potential längs der Oberfläche) einen periodischen Charakter, wie es die Kurve a in Abb. 2 [7] zeigt. Durch ein auf dieser ideal gedachten Oberfläche kondensiertes Atom (im folgenden Adatom genannt) erhält man durch Überlagerung der Kurve a mit der Kurve b (van-der-Waals-Potential des Adatoms ähnlich Abb.1) einen resultierenden Potentialv erlauf, wie ihn Kurve c zeigt. Man sieht daraus, daß die Potentialmulden zum Adatom hin tiefer werden. Ein neuankommendes Atom wird dort also be sonders fest gebunden sein. Deshalb gibt es nun auf der Oberfläche Plätze ver schieden großer Bindungsfestigkeit; die Kondensationswahrscheinlichkeit ist also von der Struktur der Oberfläche abhängig. Bei höheren Drücken bildet sich ver mutlich eine weniger homogene Oberfläche des Kondensats aus als bei niedrigen Drücken. Somit sollte man für höhere Drücke eine größere Kondensationswahr scheinlichkeit erwarten. 9 Bei der Oberflächenwanderung wird es Vorzugsrichtungen zu Adatomen geben, die als Wachstums kerne dienen. Die für einen Platzwechsel nötige Energie kann außer durch die thermische Energie des Trägers durch die Kondensationswärme der kondensierenden Atome geliefert werden. Die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Platzwechsel in Richtung auf eine Stelle höherer Bindungsfestigkeit ist dann eine Funktion der Trägertemperatur und der Kondensationsgeschwindigkeit. Die angedeuteten Effekte lassen sich im einzelnen nur schwer verfolgen. Man begnügt sich deshalb damit, das Kondensationsverhalten eines Gases etwas pauschal durch die sogenannte effektive Kondensationswahrscheinlichkeit IX zu beschreiben, die im folgenden Abschnitt definiert wird. 2.2 Sauggeschwindigkeit und Kondensationswahrscheinlichkeit Da unter geeigneten Bedingungen zumindest ein Teil der auf eine Kaltfläche (Kondensor) auftreffenden Gasatome dort kondensiert, besitzt der Kondensor eine Pumpwirkung. Seine bei gegebenem Druck und Temperatur theoretisch zu erwartende Sauggeschwindigkeit im Knudsen-Bereich (d. h. mittlere freie Weg länge groß gegenüber den Rezipientendimensionen) läßt sich aus der kinetischen Gastheorie ableiten. Danach gilt für die pro sec auf einen cm2 des Kondensors auf treffende Zahl der Atome N: - - c p' c N=n- =-- (2) 4 4kT (3) P = Rezipientendruck T = Gastemperatur M = Molekulargewicht n = Teilchendichte Die Zahl der pro sec und cm2 vom Kondensat maximal abdampfenden Teilchen ist durch den Dampfdruck PD bei der Kondensortemperatur Tk gegeben und beträgt: (4) Falls alle auftreffenden Teilchen kondensieren, ist die Bilanz (N-N') ein Maß für die spezifische, das heißt auf 1 cm2 der Kaltfläche normierte Sauggeschwindig keit s. Es gilt: lV-N' s= (5) n 10 Für N' ~ N erhält man die maximal erreichbare spezifische Sauggeschwindig keit Sm = N = 3,64' 1V/ T (I. sec-I. cm-2). n M In Wirklichkeit wird wegen der in Teil 2.1 beschriebenen Prozesse die Saug geschwindigkeit um den Faktor oe kleiner sein. Man nennt oe (effektive) Konden sationswahrscheinlichkeit oder Kondensationskoeffizient des entsprechenden Gases. Für die spezifische Sauggeschwindigkeit s des Kondensors erhält man damit: V ) ~ ~; s = oe N --; N' = oc . Sm • (1 - (6) PD = Sättigungsdampfdruck (bezogen auf T K) T R = Gastemperatur (Rezipiententemperatur) T K = Kondensortemperatur Tab. 1 Maximal erreichbare spezifische Sauggeschwindigkeit Sm bei 20°C Gasart spez. Sauggeschwindigkeit .fm 1 . sec-I. cm-2 Wasserstoff 44 Helium 32,2 Methan 15,6 Stickstoff 11,8 Sauerstoff 11,0 Argon 9,85 Kohlendioxid 9,38 Xenon 5,45 Eine nach dem Kondensationsprinzip arbeitende Pumpe kann nach Gl. (6) den Druck im Rezipienten nur bis auf den der Temperatur des Kondensors ent sprechenden Sättigungsdampfdruck der am schwersten kondensierbaren Restgas komponente erniedrigen, weil dann die Sauggeschwindigkeit Null wird. Die Tab. 2 zeigt die Zusammensetzung trockener atmosphärischer Luft unter Nor malbedingungen [9]. Tab. 2 Zusammensetzung trockener Luft Gasart Partialdruck [Torr] Stickstoff 593 Sauerstoff 159,2 Argon 7,1 Neon 1,4' 10-2 Helium 3,8' 10-3 Wasserstoff 3,8' 10-4 11

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