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Untersuchungen über die Abhängigkeit der Bewegungsgenauigkeit im Raum von der Körperstellung PDF

77 Pages·1961·3.052 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Herausgegeben durch dos Kultusministerium Nr. 941 Or. rere nat. Heinz Schmidtke Max-Planck-Institut fur Arbeitsphysiologie Dortmund Untersuchungen Ober die Abhăngigkeit der Bewegungsgenauigkeit im Raum von der Korperstellung Ais Manuskript gedru<:kt Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1961 ISBN 978-3-663-03833-7 ISBN 978-3-663-05022-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-05022-3 G 1 i e d e r u n g . . . . 1 • Einleitung · · · · · · · · · · · · s. 5 2. Literaturübersicht · · · · s. 6 3. Experimentelle Untersuchungen zur menschlichen Motorik · · · · · · · · · · · · · · · · · s. 8 3.1 Die Abhängigkeit der Bewegungsgenauigkeit von der Bewegungsgeschwindigkeit · · · · · · · · · s. 9 3.11 Methodik · · · · · · · · · · · · · · · s. 10 3.12 Versuchsergebnisse · · · · s. 12 3.13 Zusammenfassung · · · · · · · · · s. 27 3.2 Der Einfluß der Zielgröße und der Bewegungs- weite auf die Bewegungsgeschwindigkeit · s. 27 3.21 Methodik · · · · · · · · · · · · · · · s. 28 3.22 Versuchsergebnisse · · · · · · · · s. 29 3.23 Zusammenfassung · · · · · · s. 33 3.3 Der Einfluß der relativen Raumbeziehung zwischen Körper und Ziel auf die Bewegungsgenauigkeit · s. 34 3·31 Methodik · · · · · • · • · · • · · · · · · · · • s. 35 3.32 Versuchsergebnisse · · · · · · · · · · s. 41 Versuchsreihe 1 · · · · · · · · · s. 41 Versuchsreihe 2 · · · · · · · · · · · s. 44 Versuchsreihe 3 · · · · · · · · s. 46 • Versuchsreihe 4 · s. 50 Versuchsreihe 5 · · · · · · · · · · · s. 56 3.33 Zusammenfassung und Diskussion · · · · · · · s. 58 4· Zusammenfassung der Ergebnisse des Untersuchungs- . . . . projektes · · · · · · · · s . 66 5. Literaturverzeichnis · · · · · · · · s. 71 • Seite 3 1. Einleitung und Problemstellung Die Bemühungen um eine den menschlichen Bedürfnissen optimal entspre chende Gestaltung von Arbeitsplätzen werden, soweit es die räumlichen Verhältnisse zwischen Mensch und Arbeitsplatz betrifft, vielfach da durch beeinträchtigt, daß einerseits in Deutschland keine repräsenta tiven Unterlagen über die Verteilung der Körpermaße in bezug auf die verschiedenen Bevölkerungs- oder Berufsgruppen vorliegen, wie wir sie z.B. aus den USA kennen, z.B. [49, 54, 47, 30, 31, 10], und andererseits bisher nur sehr wenige systematische Untersuchungen über den Einfluß räumlicher Bedingungsfaktoren auf die motorische Koordination durchge führt wurden. Ziel der hier darzustellenden Versuche war es, die aus der räumlichen Konstellation resultierenden Einflußgrößen auf die mensch liche Motorik näher zu analysieren und damit einen Beitrag zu den wis senschaftlichen Grundlagen der Arbeitsgestaltung zu liefern. Die vorliegende Untersuchung stellt einen Versuch dar, durch systema tisches isolierendes Variieren einer Anzahl "äußerer" und "innerer" Bedingungsfaktoren den Vorgang der Bewegungskoordination im Raum als Funktion der Bewegungsvariablen aufzuklären. Ein derartiges Vorgehen beinhaltet die Notwendigkeit, eine ganze Reihe von Kombinationen von Variablen auf ihren spezifischen Einfluß auf das motorische Geschehen zu überprüfen. Nur aus dem Vergleich der auf solchem Wege gewonnenen Resultate können Schlüsse auf die Abhängigkeit der Bewegungskoordination von den Variablen gezogen weTden. Als äußere Bedingungsvariablen müssen berücksichtigt werden die relative Raumbeziehung zwischen definierten Körperpunkten und einem oder mehreren fixen Punkten der Umgebung,und zwar im Hinblick auf die vertikale (z.B. Arbeitsplatzhöhe) und horizon tale (z.B. Arbeitsabstand) Ebene des Greifraumes der oberen Extremitä ten. Weiterhin spielt der Faktor der Bewegungsrichtung relativ zu einer definierten Körperebene eine wichtige Rolle. Schließlich gehört - wenig stens indirekt - in diese Faktorenkategorie auch die Stellungs- bzw. Haltungsvariable, bei der zwischen stehender und sitzender Arbeitsweise zu unterscheiden ist. Neben den bisher genannten treten als innere Bedingungsvariablen die Versuchspersonen, die untereinander zu verglei chen sind, und schließlich zur Absicherung gegen Zufallseinwirkungen die Versuchswiederholung innerhalb jeder Kombinationsstufe. Aufbauend auf eine derartige Versuchsplanung kann man erwarten, daß die Versuchsergebnisse in einem Allgemeinheitsgrad interpretierbar werden, der eine Übertragung auf die unübersehbar vielfältigen praktischen Sei te 5 Arbeitssituationen mit motorischen Koordinationsaufgaben gestattet. Hin sichtlich der Art der in einem solchen Experiment durchzuführenden Bewe gungsversuche bieten sich mehrere Methoden an. Es könnte z.B. ein dem Kurventremometer ähnliches Gerät in den verschiedensten Raumkoordinaten montiert werden. Damit ließe sich prüfen, in welchem Umfange die Sicher heit der Bewegungsführung von den Bedingungsvariablen abhängt. Ein an derer Zugang zu der hier angeschnittenen Fragestellung besteht in der Durchführung von Zielbewegungen von einem Ausgangs- zu einem Zielpunkt, wobei eine Zielmarke zu treffen ist. Während bei der Anwendung der er steren Methode Informationen über Fehlerzahl und Fehlerzeit je Aufgabe anfallen, können bei der zweiten Methode Aussagen über die durchschnitt liche Fehlergröße je Bewegung gemacht werden. Der Umstand, daß bei der zweiten Methode der Zeitfaktor besser unter Kontrolle gehalten werden kann, gab den Ausschlag für deren Anwendung in diesen Experimenten. Neben den mehr praktisch orientierten Fragen nach den günstigsten rela tiven räumlichen Verhältnissen zwischen Körper und Arbeitsplatz kann aus einem solchen Versuch gegebenenfalls auch darüber etwas ausgesagt werden, ob und in welchem Maße die Funktionen des koordinatorischen Apparates an bestimmte Raumlagen des Körpers gebunden sind. Bei einer stärkeren Modifikation in der räumlichen Einbettung des Menschen treten Verschie bungen oder gar Umkehrungen in den Funktionsaufgaben der antagonistischen Muskelgruppen ein, die mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ohne Auswir kung auf die Bewegungspräzision bleiben. Der Grad solcher Auswirkungen kann u.U. aus den Zielversuchen abgeleitet werden. Eine stärkere Beein flussung der gewohnten räumlichen Lage des Menschen tritt besonders dann auf, wenn der Arbeitsvorgang eine stärkere und unphysiologische Zwangshaltung notwendig macht. Es wird daher einer der Aspekte dieser Versuche sein müssen, gerade dem Einfluß der Zwangshaltung auf das mo torische Geschehen Aufmerksamkeit zuzuwenden. 2. Literaturübersicht Die zu unserer Fragestellung vorliegenden Untersuchungen sind sehr zahl reich, aber in der Regel dadurch eingeengt, daß nur wenige Bedingungen variiert wurden. So hat z.B. LOSSAGK [26J in einer ausführlichen Griff feld-Studie den Einfluß des Richtungswinkels und der Arbeitshöhe auf die Griffzeit untersucht und zum Ausdruck gebracht, daß die Arbeitshöhe für die Frage der Griffzeit relativ bedeutungslos ist, wenn er darauf hinweist, daß sich mit wachsender Tischhöhe der Ermüdungseinfluß umso 6 S~ite stärker auswirkt. Sehr viel deutlichere Unterschiede in der Griffzeit ergaben sich dagegen bei-der Variation der radialen Greifentfernungen, wo LOSSAGK ähnlich wie später STIER [46J besonders die Abhängigkeit vom Richtungswinkel prüfte und auf diesem Wege fand, daß im allgemeinen die vorwiegend durch die Brust- und Schulter-Muskulatur bewirkten Bewegun gen (oberarmbetont) bei sonst gleichen Höhen- und Abstandsverhältnissen langsamer ausgeführt werden als solche Bewegungen, bei denen im wesent lichen die Oberarmmuskulatur (unterarmbetont) beansprucht ist. Dieses letztere Problem wurde kürzlich nochmals von STIER [46J aufge griffen, und zwar nicht nur im Hinblick auf den Zeitbedarf, sondern gleichzeitig unter Messung des Energieverbrauches je Bewegung. So konnte STIER optimale Bewegungsrichtungen bestimmen, wobei das Optimum sowohl zeitlich als auch energetisch abgesichert war. Im großen und ganzen hat STIER aber die Resultate von LOSSAGK für die horizontale Ebene bestätigt, in der er seine Messungen durchgeführt hat. Allerdings ist in beiden Untersuchungen der Genauigkeitsaspekt von Armbewegungen nicht zum Tra gen gekommen. Demgegenüber wurde die Untersuchung von KOELLA und BARANDUN [22J unter dem Aspekt der Präzisionsleistung von Armbewegungen durchgeführt, wobei diese Autoren in ihren Bewegungsversuchen mit optischer Kontrolle ein Tremometer als Zielobjekt verwendeten. Sie prüften die Bewegungsgenauig keit im Stehen bei Armbewegungen von oben nach unten (Spalt vertikal), bei Armbewegungen über dem Kopf von hinten nach vorn (Spalt horizontal) und im Liegen (RüCkenlage) bei Armbewegungen von hinten nach vorn (Spalt horizontal). Sie konnten dabei den Nachweis führen, daß die relative Raumbeziehung zwischen dem Körper der Vp. und dem Zielobjekt einen we sentlichen Einfluß auf die Präzision der Bewegungsführung hat. Die größ te Unsicherheit der motorischen Koordination erwies sich für solche Ko ordinatenrichtungen, die parallel zur Kopflängsachse verlaufen (über Kopf-Arbeiten). Da sich die Untersuchung von KOELLA und BARANDUN ins gesamt aber nur auf drei räumliche Koordinatenpunkte erstreckten, geben sie keine Auskünfte über optimale Höhen- und Abstandsverhältnisse. Die gleiche Begrenzung auf nur wenige Raumkoordinaten kennzeichnet die Untersuchung von HERBERT [18], der im Prinzip lediglich den LOSSAGKschen Befund bestätigt, daß Bewegungen in der vertikalen Ebene gegenüber ver gleichbaren in der Horizontalen schneller ausführbar sind. Im übrigen ergeben sich aus dieser Arbeit für unsere Fragestellungen keine Hin weise. Seite 1 Eine mit der von uns durchgeführten Untersuchung am ehesten vergleichba re stammt von FITTS [13], der die Genauigkeit freier Zielbewegungen in den verschiedensten Raumkoordinaten prüfte. Allerdings können seine Be funde nicht in unserem Sinne interpretiert werden, da es ihm darauf an kam, die Zielgenauigkeit ohne visuelle Kontrolle, d.h. bei geschlossenen Augen zu testen. In den umfangreichen Studien von SLATER.-~L [42, 44, 43], BROWN [6, 5, 1] und CHAPANIS [9, 8J, in denen sowohl geführte als auch freie Zielbewegungen untersucht wurden, blieben in der Regel die räumlichen Versuchsvariablen ungeprüft und - wie später zu erwähnen sein wird - der Geschwindigkeitsfaktor unkontrolliert oder doch als Außen kriterium ohne Einfluß auf den Versuchsablauf. Daher sind auch diese um fangreichen Forschungsarbeiten für das hier angeschnittene Problem nicht relevant. Das gleiche gilt für die Untersuchungen von BARNES und Mitar beitern [3, 4, 2], die sich im wesentlichen auf Fragen der mittleren Geschwindigkeit von Arm- und Handbewegungen über kurze Bewegungsstrecken und des Symmetrie- und Rhythmuseinflusses beschränken. Faßt man die erwähnten Untersuchungsberichte zusammen, so ergeben sich daraus eine Anzahl qualifizierter Hinweise über das Verhältnis von Be wegungsgeschwindigkeit zu Bewegungsrichtung und über die Zeitverhältnis se der Bewegung relativ zu einigen Raumkoordinaten. Der Aspekt der Be wegungsgenauigkeit bei visuell kontrollierten Zielbewegungen ist dem gegenüber bei fast allen Versuchen so weit in den Hintergrund getreten, daß unsere Versuchsreihen sachlich notwendig und gerechtfertigt er scheinen. 3. Experimentelle Untersuchungen zur menschlichen Motorik Aus der Diskussion der im Abschnitt 2 aufgeführten Arbeiten geht hervor, daß eine Reihe verschiedener Einflußgrößen auf die Bewegungsgenauigkeit bereits Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen war. Das gilt im besonderen Maße für die Frage der Richtungsgenauigkeit von Ziel- oder Greifbewegungen im Raum ohne visuelle Kontrolle. Für unsere spezielle Fragestellung nach der Abhängigkeit der Bewegungsgenauigkeit im Raum von der KörpersteIlung können jedoch aus jenen Untersuchungen keine be merkenswerten Resultate abgeleitet werden. In der Phase der Vorversuche zu unseren Hauptversuchsreihen mußten wir feststellen, daß die Bewegungsgenauigkeit ballistischer Zielbewegungen neben den aus der relativen Raumbeziehung zwischen Körper und Zielobjekt resultierenden Einflußgrößen noch von mindestens zwei wichtigen Basis- Seite 8 faktoren abhängig ist, nämlich von der Bewegungsgeschwindigkeit und der Zielgröße. Bevor daher die Hauptversuche durchgeführt werden konnten, war es unumgänglich, diese beiden Faktoren zu analysieren und die Art und das Ausmaß ihrer Einflüsse auf die Bewegungsgenauigkeit zu bestim men. Analog zu unserem Untersuchungsprogramm werden wir daher in den folgenden Ausführungen zunächst unsere Untersuchungsergebnisse bezüg- lich des Einflusses der Bewegungsgeschwindigkeit auf die Bewegungsgenauig keit und des Abhängigkeitsverhältnisses zwischen Bewegungsgeschwindig keit und Zielgröße berichten. Aufbauend auf die in diesen beiden Ver suchsreihen gefundenen Sachverhalte sollen sodann die Ergebnisse der Hauptversuche dargestellt werden. 3.1 Die Abhängigkeit der Bewegungsgenauigkeit von der Bewegungsgeschwindigkeit Es steht außer Zweifel, daß die Genauigkeit gezielter und unter visuel ler Kontrolle ausgeführter Hand- und Armbewegungen in vielen mensch lichen Arbeitssituationen eine bedeutende Rolle spielt. Daher sind der artige motorische Leistungen in den letzten Jahren wiederholt untersucht worden. Erwähnt werden müssen hier insbesondere die Versuche von SLATER HAMMEL [42, 44, 43J, BROWN [6, 5, 7J und CHAPANIS [9, 8J. Bei diesen im wesentlichen unter militärischen Aspekten durchgeführten Untersuchungen war den Versuchspersonen im allgemeinen keine definierte Geschwindigkeit vorgegeben, sondern ihnen freigestellt, mit dem subjektiv als am wenig sten belastend empfundenen Tempo zu arbeiten. Bei einer derartigen Ver suchsplanung wurde damit der wesentliche Faktor "Bewegungsgeschwindig keit" ausgeklammert. Auch die bereits erwähnten Untersuchungen von KOELLA und BARANDUN [22J führen bezüglich der Fragestellung nach der Bewegungsgeschwindigkeit nicht weiter, da sie in ihren Versuchen über die Abhängigkeit der Bewegungspräzision von Körperlage und -haltung zwar mit einer vorgegebenen Bewegungsgeschwindigkeit gearbeitet, diese jedoch nicht variiert und auf eine Angabe in ihrem Untersuchungsproto koll verzichtet haben. Auch die großangelegten Analysen motorischer Ab läufe von SMITH und Mitarbeitern [11, 15, 16, 17, 20, 37, 41, 45, 48, 53J enthalten keine detaillierten Angaben über die Bewegungsgeschwindig keiten in den Untersuchungen der Präzisionsleistungen freier Hand- und Armbewegungen. Man muß daher davon ausgehen, daß in den bisherigen Untersuchungen die Beeinflussung der Bewegungsgenauigkeit vom Geschwindigkeitsfaktor weit gehend unberücksichtigt geblieben ist. Für die Schaffung übersehbarer 9 Seite Versuchs bedingungen in den Hauptversuchsreihen war jedoch eine detaillier te Kenntnis der Beziehungen zwischen der Geschwindigkeit und der Genauig keit motorischer Abläufe unerläßlich. Daher wollen wir nachfolgend zu nächst die Ergebnisse einer auf diese Einzelfrage zugeschnittenen Unter suchung darstellen. 3.11 Methodik Die Untersuchungen wurden an sechs normalsichtigen Versuchspersonen (Vpn.) im Alter von 16 bis 32 Jahren durchgeführt. Zur Registrierung der Bewegungsgenauigkeit wurde in einen vertikal beliebig verstellbaren Tisch ein Plexiglaseinsatz eingebaut, der 45 konzentrische Kreise von 2 mm Tiefe und jeweils 0,8 mm Breite enthielt, die mit Silberamalgam als elektrisch leitfähige Substanz ausgefüllt waren. Zwischen jeweils zwei Kreise wurde als Isolierschicht Plexiglas mit einer Wandstärke von 0,2 mm stehengelassen. Der Mittelpunkt der konzentrischen Kreise wurde ausgebohrt und mit einem Metallstift von 1 mm Durchmesser als zentralen Zielpunkt ausgefüllt. Der Mittelpunkt sowie jeder der 45 jeweils genau um 1 mm weiter vom Mittelpunkt entfernten konzentrischen Kreise war über eine separate Leitung mit einem Registrierpult verbunden, in dem für den Mittelpunkt und jeden Kreis eine Kontrollampe eingebaut war. Ferner war in den Stromkreis (6 V) ein Kontaktstift eingeschaltet und mit sämtlichen Kontrollampen verbunden, der in Form eines Bleistiftes eine 3 cm lange Messingspitze mit einem Spitzendurchmesser von 0,2 mm enthielt. Wurde mit diesem Kontaktstift einer der Kreise berührt, so leuchtete am Registrierpult die dem Kreise entsprechende Kontrollampe auf. Zur Vereinfachung der Registrier- und Auswertungsarbeit wurden die Kontrollampen in das Pult eingebaut, wabenförmig umkleidet und mit einer durchsichtigen Kunststoff-Folie abgedeckt, auf die ein Auswertungsblatt befestigt werden konnte. Leuchtete nunmehr eine Kontrollampe auf, so wurde das Formular in einem entsprechenden Viereck von unten angestrahlt. Der Versuchsleiter konnte sodann eine Strichmarke in das jeweilige Feld des Auswertungsbogens machen. Zur besseren Sichtbarkeit des Zielfeldes für die Vp. wurde die Plexi glasscheibe von unten beleuchtet, so daß die 45 Isolierschichten als Leuchtringe deutlich hervortraten. Zur Fixierung des Ausgangspunktes der Bewegungen wurde an der rechten Vorderkante des Tisches eine Messing platte von 4 cm Durchmesser, in Richtung auf die Vp. verstellbar, ange bracht und ebenfalls mit einer Kontrollampe am Registrierpult verbunden. Die Variation der Bewegungsgeschwindigkeiten wurde über einen mechanischen Seite 10 Zeitgeber gesteuert, der für die eingestellte Bewegungsgeschwindigkeit jeweils ein akustisches Signal für den Beginn der Bewegung an der Aus gangsplatte (Abb. 1 B) und der Berührung der Zielplatte (Abb. 1 A) ab gab und so die Vpn. in einem bestimmten Bewegungstakt leitete. Um die durch unterschiedliche Größen- und Proportionsverhältnisse des Körperbaues unserer Vpn. gegebenen Differenzen in den relativen Raumbe ziehungen zwischen definierten Körperpunkten und dem Zielpunkt zu kom pensieren, war es notwendig, die interindividuellen Maßvariationen zu erfassen und bei der Gestaltung der Abstände Stuhl-Zielpunkt und Aus gangsplatte-Zielpunkt sowie der Tischhöhe zu berücksichtigen. Zur Erfas sung der für diesen Zweck interessierenden Körpermaße bedienten wir uns der von MARTIN [28J entwickelten anthropometrischen Methode. Mit einer Gliederung in drei Gruppen konnten wir die interindividuellen Differen zen eliminieren und die Voraussetzung für die Vergleichbarkeit der Er gebnisse schaffen. Maße A D B t. A b b i 1 dun g Schematische Darstellung der Versuchsanordnung A: Zielfeld C: Kontaktstift B: Ausgangsplatte D: Registrierpult Seite 11

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