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Untersuchungen über das Verhalten von Schwerwerkzeugmaschinen unter statischer und dynamischer Belastung PDF

47 Pages·1967·1.801 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr. 1829 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Heinz Kühn von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt DK 621.9-183.2-75 Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Herwart Opitz Dr.-Ing. Ernst Ulrich Dregger Dr.-Ing. Gunther Geiger Dr.-Ing. Ernst Rehling Laboratorium fur Werkzeugmaschinen und Betriebslehre der Rhein.-Westf Techn. Hochschule Aachen Untersuchungen tiber das Verhalten von Schwerwerkzeugmaschinen unter statischer und dynamischer Belastung WESTDEUTSCHER VERLAG KOLN UND OPLADEN 1967 ISBN 978-3-663-06521-0 ISBN 978-3-663-07434-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-07434-2 Vcrlags-Nr. 011829 © 1967 by Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen Gcsamtherstellung: Westdeutscher Verlag Inhalt 1. Einführung .................................................... 7 2. Anforderungen an Schwerwerkzeugmaschinen ...................... 8 3. Statisches Verhalten von Schwerwerkzeugmaschinen . . . . . . . . . . . . . . . .. 12 3.1 MeGtechnische Erfassung der statischen Kennwerte .............. 12 3.2 Statisches Ver halten der Einzelelemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 13 3.3 KraftfluGanalyse ............................................. 20 4. Hydraulische Wechselkrafterreger zur dynamischen Untersuchung von Werkzeugmaschinen . . . . . ... . . . . . . . . ... ... . . . .. . . . . ...... . . .. 23 4.1 Aufbau und Wirkungsweise der Erreger ........................ 23 4.2 Arbeitsbereich der Erreger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 26 5. Dynamisches Verhalten von Schwerwerkzeugmaschinen . . . . . . . . . . . . .. 30 5.1 MeGtechnische Erfassung des dynamischen Verhaltens . . . . . . . . . . .. 30 5.2 Dynamisches Verhalten der Einzelelemente 31 6. Schwingungen während der Zerspanung ........................... 38 6.1 Theorie der selbsterregten Schwingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 39 6.2 Anwendbarkeit der Theorie bei Schwerwerkzeugmaschinen ....... 42 7. Zusammenfassung............................................... 47 Literaturverzeichnis ................................................ 49 5 1. Einführung Mit der fortschreitenden Entwicklung auf allen technischen Gebieten erhöhen sich in gleichem MaBe die Anforderungen an die Wcrkzeugmaschinen. Sowohl eine bessere MaB-, Form- und Oberflächengenauigkeit der gefertigten Werk stücke, wie auch gröBere Zerspanungsleistungen, die auf Grund neuartiger Schneidstoffe möglich geworden sind, und damit ei ne volle Ausnutzung der installierten Motorleistung werden von den Werkzeugmaschinen gefordert. Die Arbeitsgenauigkeit einer Werkzeugmaschine hängt in starkern MaBe davon ab, inwieweit die für eine fehlerfreie Herstellung geforderte Relativbewegung zwischen Werkstück und Werkzeug eingehalten wird. Die Abweichungen von dem geforderten Bewegungsablauf werden durch geometrische Abweichungen z. B. in den Führungen und auch durch Verformungen infolge statischer und dynamischer Kräfte beeinfluBt. Die geometrischen Abweichungen sind einfach zu übersehen, relativ leicht zu messen und in den Abnahmevorschriften, die SCHLESINGER [1] für die verschie denen Maschinengattungcn aufstellte, klar eingegrenzt. Demgegenüber stellt die Ermittlung des Verhaltens einer Maschine gegenüber statischen und dynamischen Kräften ein sehr komplexes Problem dar. Experimentelle Untersuchungen an Werkzeugmaschinen kleiner und mittlerer Bauart haben vielfach zu konstruktiven Änderungen geführt, die eine Ver besserung der Maschinen hinsichtlich ihrer statischen und dynamischen Eigen schaften zur Folge hatten. Dagegen beschränkte man sich bei Schwerwerkzeug maschinen bisher wegen des mit den Messungen verbundenen Aufwandes meist auf Untersuchungen an maBstäblich verkleinerten Modellen. Ein wesentliches Problem solcher Modellversuche liegt darin, daB die Übertragbarkeit der am Modell gewonnenen Ergebnisse auf die Hauptausführung vom Grad der Ähn lichkeit zwischen den beiden Systemen abhängt. Die geforderte Ähnlichkeit läBt sich zwar bei den einzelnen Bauelementen, wie Betten, Ständer und Querbalken, weitgehend verwirklichen, nicht aber hinsichtlich der Kopplung dieser Bauteile untereinander. Es liegen hier häufig nicht eindeutig erfaBbare Einspannbedin gungen und Reibungsverhältnisse vor, so daB die Aussagefähigkeit der Modell versuche wesentlich beeinträchtigt werden kann. Daher sind experimentelle Untersuchungen an der ausgeführten Maschine unerläBlich, urn den EinfluB der statischen und dynamischen Eigenschaften auf die Arbeitsgenauigkeit, ins be sondere von Schwerwerkzeugmaschinen, festzustellen. lm folgenden solI das Verh alten von Schwerwerkzeugmaschinen und deren Bau elementen gegenüber statischen und dynamischen Kräften untersucht sowie typische Schwachstellen aufgezeigt werden. AuBerdem solI mit Hilfe vorhan dener Kriterien, die an kleinen Maschinen aufgestellt wurden, das Ratterver halten von Schwerwerkzeugmaschinen bestimmt und diese Ergebnisse durch entsprechende Zerspanungsversuche geprüft werden. 7 2. Anforderungen an Schwerwerkzeugmaschinen Schwerwerkzeugmaschinen, die fur die Bearbeitung groBer Werkstucke bestimmt sind, zeichnen sich nicht nur durch ihre groBeren Abmessungen, sondern teil weise auch durch ganz andere Konstruktionsprinzipien aus, als sie bei kleinen Werkzeugmaschinen ublich sind. Diese Unterschiede ergeben sich aus der speziellen Massenverteilung innerhalb des Maschinenaufbaus und aus den be sonderen Anforderungen, die an derartige Maschinen gestellt werden. Fur eine grundsatzliche Unterscheidung der Schwerwerkzeugmaschinen von den kleineren Werkzeugmaschinen konnen die fUr einzelne Maschienenarten ublichen Kennwerte, z. B. Spitzenhahe, Spindelbohrung, Aufspannflache etc. nicht heran gezogen werden, da diese Daten nur innerhalb bestimmter Maschinengattungen gelten. Verglichen wurden deshalb die Leistung der Spindelantriebsmotoren, der Arbeitsbereich und das Gewicht der Maschinen. Unter Arbeitsbereich sei das Volumen verstanden, in dem das Werkzeug ohne Umspannen Zerspanungsarbeit am Werkstuck leisten kann. Da nur wenige Hersteller Angaben uber das maxi male Werkstuckgewicht machen, war es nicht maglich, dieses in den Vergleich mit einzubeziehen. In Abb. 1 ist das Verhiiltnis von installierter Leistung an der Arbeitsspindel zum Gesamtgewicht der Maschinen dargestellt. Man sieht, daB Drehbanke, Fras maschinen und Einstanderkarusselldrehmaschinen wesentlich hahere Schnitt leistungen bezogen auf das Maschinengewicht aufweisen als andere Maschinen typen. Wenn auch in einer Darstellung der absoluten Werte groBe Streuungen auftreten, z. B. werden Walzendrehbanke mit gleicher Spitzenhahe aber unter schiedlichen Antriebsleistungen und Bettlangen gebaut, so ergeben sich doch fur die einzelnen Maschinenarten klar abgesetzte Bereiche, die nur von einigen extrem groBen Maschinen uberschritten werden. In Abb. 2 ist das Gewicht der Maschinen auf den Arbeitsbereich bezogen. Wahrend bei Dreh- und Frasmaschinen das Verhiiltnis von Maschinengewicht zu Arbeitsbereich zwischen 10 und 100 betragt, liegen alle anderen betrachteten Maschinen einschlieBlich der Einstanderkarusselldrehmaschinen zwischen 1 und ld. Entsprechend der in Abb. 2 eingezeichneten Trennungslinie lassen sich dem nach Schwerwerkzeugmaschinen von den kleinen Maschinen abgrenzen. Die in den Abb. 1 und 2 wiedergegebenen Zusammenhange zeigen, daB bei kleineren Werkzeugmaschinen die Zerspanungskrafte als Hauptbelastung anzu sehen sind. Dagegen uberwiegen bei Schwerwerkzeugmaschinen die Werkstuck gewichte, die in dieser Betrachtung verhaltnisgleich zu den Werkstuckvolumina gesetzt werden kannen. Da die Werkstuckgewichte an kleineren Maschinen relativ klein im Verhiiltnis zum Maschinengewicht sind und die Maschinen vorwiegend einen geschlossenen 8 Drehbanke Frasmaschinen Einstander Karusseldrehbanke I222l Walzendrehbanke PVZZZZZZZl Zweistander Karusseldrehbanke Tischbohr-und Fraswerke Plattenbohr-und Fraswerke Portalfrasmaschinen 2 3 4 KW Leistung Mp Maschinengewicht Abb. 1 Leistung an der Arbeitsspindel von Werkzeugmaschinen bezogen auf das Maschinengewicht -1 Schwer- I werkzeugmaschinen Drehbanke Frasmaschinen I vnrazvnt Einstander Karusseldrehbanke . _ bis100 Walzendrehbanke ~ Zweismnder Karusseldrehbanke V2?ZZZ222?2I I i Tischbohr-und Fraswerke VVZV7222222J Plattenbohr-und Fraswerke WZZZZZJ Portalfrasmaschinen 5 10 15 20 Mp Maschinengewicht Arbeitsbereich Abb.2 Gewicht von Werkzeugmaschinen bezogen auf den Arbeitsbereich KraftfluB aufweisen, mussen die Bauteile und insbesondere das Gestell ent sprechend steif ausgebildet sein. Diese Maschinen besitzen also eine hohe Eigen steifigkeit, und der EinfluB des Fundaments ist relativ gering. Schwerwerkzeug maschinen dagegen konnen wegen der durch die groBen Werkstuckabmessungen bedingten MaschinengroBe nicht eigensteif gebaut werden. Das Fundament muB deshalb in den KraftfluB mit einbezogen werden. Es muB so steif sein, daB die groBen wandernden Lasten von Tisch, Werkstuck, Support u. a. keine unzu lassigen Verformungen der Maschine hervorrufen. Aus dies em Grunde hat bei Schwerwerkzeugmaschinen das Fundament einen erheblichen EinfluB auf die Gesamtsteifigkeit der Maschine. Die Zerspanungskrafte an Schwerwerkzeugmaschinen sind im Vergleich zu den aufzunehmenden Werkstuckgewichten und zu den Maschinengewichten wesent lich geringer als an kleinen Werkzeugmaschinen. Sie konnen jedoch erhebliche 9 Verformungen verursachen, da infolge der Dimensionen der Maschinen erheb liche Biegemomente durch die graBen Hebelarme zwischen Kraftangriffspunkt und Einspannstelle entstehen. Den Auswirkungen dies er Biegemomente ist weni ger durch schwere Konstruktionen als vielmehr durch eine günstige Material verteilung zu begegnen. Den star ken Beanspruchungen der Maschine durch statische und dynamische Kräfte stehen hohe Genauigkeitsforderungen gegenüber. Wegen der hohen An schaffungskosten und aus Gründen einer wirtschaftlichen Ausnutzung ist es vielfach erforderlich, daB graGe Werkstücke auf einer Maschine vor- und fertig bearbeitet werden. AuBerdem wird angestrebt, eine Feinbearbeitung der Ober fläche durch Schaben und Schleifen soweit wie möglich einzusparen. Von Schwer werkzeugmaschinen wird heute fast die gleiche absolute Arbeitsgenauigkeit wie von kleineren Maschinen verlangt. Toleranzen von wenigen hundertstel Milli metern werden bei der Abnahme sowohl der Schwerwerkzeugmaschinen als auch der auf ihnen gefertigten Werkstücke wie z. B. Turbinenläufer und Walzen ständer häufig gefordert. Ein Vergleich der geforderten Genauigkeiten mit den Toleranzfeldern der ISA-Qualitäten für graBe Abmessungen - vgl. Abb.3 - zeigt, daB im Schwermaschinenbau oft im Bereich der Qualitäten 4 und bes ser gearbeitet werden muG. NennmaB 500mm 1 1000mm 1 2000mm 1 3000mm 1 5000mm 110000 mm h4 h5h6 h71 h4h5h6 h71 h4 h5h6h71 h4 h5 h6 h71 h4h5h6h71h4 h5 h 6h7 0 tHH3 t.::I f:l1a J:3E::! (:::I Idta la ta 1<:If1 td Lol 40 t:l ~ :s! 80 ~ ... 120 ~ E-< 160 200 f1Ill 240 Abb.3 lm Maschinenbau übliche Toleranzfe1der für grafie Durchmesser Derartige Toleranzen können nur dann eingehalten werden, wenn die einzelnen Bauteile der verwendeten Maschinen eine ausreichende Starrheit aufweisen. Mit Ausnahme der Walzendrehbänke haben alle hier betrachteten Schwerwerkzeug maschinen als charakteristische Bauteile einen oder zwei Ständer, welche die Schnittkräfte, die von Supporten und Querbalken übertragen werden, aufnehmen und in das Fundament einleiten. Daher lassen sich die Ergebnisse von Messungen an Portalfräsmaschinen, auf die sich die hier beschriebenen Untersuchungen vor wiegend beziehen, auch auf andere Maschinentypen übertragen. 10 Die Abb. 4 zeigt schematisch eine der im folgenden untersuchten Portalfras maschinen mit den bei der Darstellung der Ergebnisse verwendeten Bezeich nungen und Koordinatenrichtungen. Die wesentlichen Maschinendaten der unter suchten Maschinen sind: Lichte Weite zwischen den Standern 4 500- 5 000 mm Lichte H6he zwischen Tisch und Querbalken 3 800- 4 300 mm Tischaufspannlange 11000-15000 mm Betdange 23 000-33 000 mm Installierte Leistung je Frassupport 100- 125 kW Abb. 4 Schematische Darstellung einer Portalfrasmaschine 11 3. Verhalten von Schwerwerkzeugmaschinen bei statischer Belastung Wahrend der Zerspanung bewirken die Schnittkrafte und die Gewichte der sich bewegenden Maschinenteile Verlagerungen an der Schnittstelle. Die GroBe dieser Verlagerungen hangt nicht nur von der GroBe der angreifenden Kriifte und Momente sondern auch von der Steifigkeit oder Starrheit C der Maschine abo Diese ist als der Quotient aus der aufgebrachten Kraft P und der durch diese Kraft hervorgerufenen elastischen Verformung f am Kraftangriffspunkt in Rich tung der Kraft definiert: P C = f [kpj[.Lm] Der Kehrwert der Steifigkeit wird mit Nachgiebigkeit bezeichnet. Die Gesamt verformung an der Kraftangriffsstelle teilt sich auf alle im KraftfluB liegenden Elemente entsprechend ihrer Starrheit auf. Diese Elemente verhalten sich dabei wie in Reihe geschaltete Federn, so daB sich die Gesamtnachgiebigkeit ergibt zu: 1 1 1 + ... + -1 - = - = - [[.Lmjkp] Cges C1 C2 Cn 1m Rahmen der statischen Untersuchungen solI daher in Form einer KraftfluB analyse der Anteil der einzelnen an der Gesamtverformung beteiligten Elemente ermittelt und somit die Schwachstellen fUr verschiedene Stellungen von Quer balken und Pinole aufgezeigt werden. Neben der Starrheit der Elemente beeinflussen dariiber hinaus noch die Ver bindungsstellen, Z. B. Schraub- und Klemmverbindungen, die Gesamtverfor mung in starkem MaBe. Deshalb muB den Verbindungsstellen besondere Auf merksamkeit gewidmet werden. 3.1 MeBtechnische Erfassung des Verhaltens bei statischer Belastung Zur Bestimmung der statischen Steifigkeiten und zur Untersuchung der wahrend der Bearbeitung auftretenden Verformungen muB die Maschine durch definierte statische Krafte belastet werden. Urn den praktischen Belastungsfallen zu ent sprechen, ist es hierbei erforderlich, diese Krafte etwa in der gleichen GroBe zu wahlen, wie sie wahrend der Zerspanung auftreten. Bei einschneidigen Werkzeugen und ununterbrochenem Schnitt, Z. B. beim Drehen, besteht die Schnittkraft im wesentlichen nur aus einem statischen Anteil, der nach GroBe und Richtung relativ einfach bestimmt werden kann [9, 10]. Dagegen ist beim Frasen der statischen Schnittkraft auf Grund des periodischen 12

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