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Untersuchungen der thermischen Entgasung von Metallen im Ultrahochvakuum mit Hilfe eines Omegatron-Partialdruckvakuummeters PDF

57 Pages·1965·1.341 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr. 1452 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Dr. Franz Meyers von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt DK 533.5 669.017 t Prof. Dr.-Ing. Rudolf Jaeckel Günter Müschenborn Institut für ang ewandte Physik der Universität Bonn Untersuchungen der thermischen Entgasung von Metallen im Ultrahochvakuum mit Hilfe eines Omegatron-Partialdruckvakuummeters WESTDEUTSCHER VERLAG KÖLN UND OPLADEN 1965 ISBN 978-3-322-98284-1 ISBN 978-3-322-98987-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-98987-1 Verlags-Nr. 011452 © 1965 by Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen Reprint of the original edition 1965 Gesamtherstellung : Westdeutscher Verlag· Inhalt 1. Problemstellung................................................. 7 2. Die Partialdruckeichung des Omegatrons . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 2.1 Das System ............................................... 8 2.2 Messungen am Omegatron .................................. 13 2.2.1 Die Apparatur .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.2.2 Die Reststromcharakteristiken ............................... 13 2.2.3 Die Hochfrequenzcharakteristiken .......................... . . 16 2.2.4 Die Eichmessungen ........................................ 21 3. Die Entgasung von Metallen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 25 3.1 Zur Theorie der Entgasungsprozesse ......................... 25 3.1.1 Die Desorption von der Oberfläche .......................... 26 3.1.2 Diffusionsgesteuerte Gasabgabe .............................. 28 3.2 Zur Messung der Entgasungsprozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 30 3.2.1 Die Probenkammer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 3.2.2 Vorbereitung der Messung............ ...................... 31 3.2.3 Die Durchführung der Messungen ........................... 31 3.3 Meßergebnisse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 34 4. Zusammenfassung............................................... 47 5. Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 49 5 1. Problemstellung Die Entwicklung der Ultra-Hoch-Vakuumtechnik hat gezeigt, daß für die Er zielung von Drucken< 10-8 Torr die Gasabgabe der Wände eines Vakuum systems von besonderer Bedeutung ist. Bei den heute üblichen Laboreinheiten werden die Apparaturen so ausgelegt, daß das eigentliche UHV-System bis 4500 C ausgeheizt werden kann, um bei den normalerweise zur Verfügung stehenden kleinen Sauggeschwindigkeiten die Gasabgabe der Wände zu redu zieren. Da für den Aufbau experimenteller Anordnungen im UHV eine Reihe von Metallen gebraucht werden, deren Temperatur in der Vakuumkammer in weiten Grenzen variieren kann, soll in der vorliegenden Arbeit die Gasabgabe von Metallproben, die einem normalen Ausheizprozeß unterzogen wurden, in Abhängigkeit von der Temperatur untersucht werden. Der Totaldruck ist für die dabei auftretenden Prozesse nur eine qualitative Meßgröße. Um quantitative Resultate zu erzielen, wurden die Untersuchungen mit einem Omegatron-Massen spektrometer durchgeführt. Damit ergeben sich als wesentliche Teile der Arbeit Die Partialdruckeichung des Omegatrans Die Messung der Gasabgabe von Metallen 7 2. Die Partialdruckeichung des Omegatrons 2.1 Das System Das Omegatron ist eine Anordnung, die es gestattet, die Zyklotron-Resonanz frequenz eB Wc=- m von Ionen in einem Magnetfeld zu messen. Ursprünglich wurde es von SOMMER, THOMAS und HIPPLE [1] zur Messung des magnetischen Moments des Protons eingesetzt. ALPERT [2] benützte eine vereinfachte Ausführung zur Restgas analyse in UHV-Systemen. Seither sind eine Reihe von Veröffentlichungen er schienen, die zeigen, das ein besonderes Interesse in der Vakuummeßtechnik an einem kleinen ausheizbaren Partialdruckmeßgerät besteht [3 bis 36]. Nachdem einige Versuche mit einem vereinfachten Omegatron keine reproduzierbaren Meßergebnisse geliefert hatten, wurde im weiteren Verlauf der Arbeit eine von KLOPFER und Mitarbeitern [4 bis 11] beschriebene Bauart verwandt. Die Abb. 1 zeigt den schematischen Aufbau und die elektrischen Anschlüsse. B Elektronen werden von der Kathode K aus parallel zum Magnetfeld durch die Beschleunigungselektroden Bi und B und die geerdete Begrenzung G des 2 Analysatorraumes auf 90 V beschleunigt. In der Achse des Omegatrons ioni sieren sie das Gas und werden über die Zugspannungsplatte Z, deren Potential H H Jjl~1 RI - RU B RIII ~/ RIV Abb.l 8 gegenüber G etwa + 25 V beträgt, um entstehende Sekundärelektronen abzu saugen, dem Regelverstärker 'über ein Meßinstrument zugeführt. Dieser steuert die Amplitude eines transistorisierten 1-kHz-Generators. Der gleichgerichtete und geglättete Strom dieses Generators heizt die Oxydkathode des Omegatrons. Senkrecht zum Magnetfeld wird an die Elektrode H die Hochfrequenzspannung von etwa 1 V angelegt, die einem Rhode-und Schwarz-Meßsender entnommen eff wurde. Die verschiedenen Hilfsspannungen für die Seitenplatten C und C' (V~c) und für den Spannungsteiler (V Spt) werden einem mit einer Stabilisatorröhre stabilisierten Netzgerät entnommen. Die Messung des Ionenstromes erfolgte mit einem Schwingkondensator (Frieseke und Höpfner) und anschließendem Schrei ber (Rhode- und Schwarz-Enograph). Als Magnet wurde ein Elektromagnet der Firma E. Leybold's Nachfolger gebraucht, dessen Gradient mit Hilfe rotjerender Spulen ausgemessen wurde. Bei einer Feldstärke von 5200 Gauß ist unter dem gegebenen Polschuhabstand von 45 mm und einem Polschuhdurchmesser von 130 mm der Feldgradient in einem Bereich von 20x20x20 mm in Feldmitte < 10/00• Die Justierung des Magneten erfolgte grob durch Ausmessung der Lage der Omegatronachse in bezug auf die Polschuhachse. Die Feinjustierung wurde so vorgenommen, daß bei einem Emissionsstrom von 1 flA der Strom auf die Elektrode G < 5 . 10-9 A war. Als Verbesserung gegenüber den einfachen Syste men erwies sich die Einführung der Seitenplatten C und C', deren Wirkungsweise in einer theoreti schen Arbeit von SCHUCHARDT [4] näher unter sucht wurde. Betrachtet man einen Schnitt senk C recht zum Magnetfeld durch das Omegatron, so erreicht man durch Anlegen einer negativen Spann ung ('" - 30 V) an die Seitenplatten und einer kleinen positiven Vorspannung am Spannungs teiler (V Spt '" 10-2 • V cc') in dieser Ebene eine Potentialsverteilung wie in einem Vierpolfeld Abb.2 (Abb.2). Die Bewegungsgleichung der Ionen {[-+ -+] -+) ~ e r=- r·B +E (1) m kann man dann entsprechend den Anteilen des elektrischen Feldes E = EHF sin CJ) HFt - grad (jlStat = EHF sin CJ) HFt + EStat (2) aufspalten. Der erste Teil beschreibt die Bewegung im Hochfrequenzfeld mit der Lösung: r= (3) 9 Für den Resonanzfall WHF = wc folgt daraus: (4) d. h., die Bahn der Resonanzionen ist eine Archimedische Spirale. Der zweite Teil liefert eine Bewegung der Ionen auf Zykloidenbahnen. Der zeitliche Mittelwert der Geschwindigkeit wird gegeben durch: ~rD = -1 [-B+ . grad (j)Stst ] = "E-s-tst- •- 1.3...]. (5) B2 B2 d. h., die Bewegung erfolgt längs einer Äquipotentiallinie und ist in der be trachteten Näherung unabhängig von der Masse der Ionen. Dies bedeutet, daß die Einstellung der statischen Spannungen praktisch für den ganzen Massen bereich gültig ist. Die wirkliche Bewegung ist eine Überlagerung beider Anteile, wobei im Resonanzfall das Zentrum der Archimedischen Spirale längs einer t Äquipotentiallinie mit der Geschwindigkeit n geführt wird. Dieser Driftanteil bewirkt aber auch ein Abwandern der nicht resonanten Ionen aus dem Analysen raum des Omegatrons und verhindert dadurch die Ausbildung einer störenden Raumladung. Damit die Ionen nicht zur falschen Seite abgesaugt, sondern am Ionenfänger vorbeigeführt werden, muß der elektrische Schwerpunkt S der Anordnung vom Ionenfänger aus etwas oberhalb des Entstehungsortes E der Ionen liegen (Abb. 2). Dies läßt sich durch mechanische Justierung der Elektrode H beim Aufbau des Systems erreichen. Die Wahl der Spannungen V HF, V cO' und V Spt kann nicht unabhängig von einander erfolgen. Um das Auflösungsvermögen M wc·ro·IBI (6) ~M 21E I HF IEHFI HF möglichst groß zu halten, wird man = 2 V möglichst klein wählen. d I I' " IE I/I BL ~D Die Driftgeschwindigkeit stst die durch die Spannungen V cc' und V Spt bestimmt wird, darf nun nicht so groß werden, daß den Resonanzionen nicht mehr genügend Zeit zur Verfügung steht, soviel Energie aus dem Hoch frequenzfeld zu gewinnen, um den Ionenfänger zu erreichen. Damit wird eine IEHFI untere Schranke für festgelegt, aber auch die Variationsmöglichkeiten -+ für EStat sind durch die Wahl des Auflösungsvermögens beschränkt [5,6] . ....,. Durch geeignete Wahl von EStat kann man es erreichen, daß ohne Hochfrequenz feld die Ionen auf den Fänger I fallen (Reststromcharakteristik). Das Auflösungs vermögen sinkt in diesem Bereich sehr stark, da auch nicht resonante Ionen den Fänger treffen, so daß eine Partialdruckanalyse nicht mehr möglich ist. Durch die Lage dieser Reststromcharakteristiken wird der Arbeitsbereich des Omegatrons 10 in bezug auf die Spannungen V cc' und V Spt festgelegt, wie es in Abb. 6 dar gestellt ist. Unter der Annahme, daß alle durch die Elektronen im }nalysenraum des Omega- trons gebildeten Ionen bei richtiger Einstellung von E und genügend großer Stat Hochfrequenzspannung V HF den Ionenfänger I erreichen, läßt sich der Ionen strom i+ berechnen: i+ = i-s . pcre-L/A (7) In dieser Formel ist cr die spezifische Ionisierung pro cm Weglänge der Elektronen, s die von den Elektronen durchlaufene wirksame Weglänge (Abb. 1) und p der Druck des zu messenden Gases. Der Exponentialfaktor gibt den Verlust an Ionen durch Streuung am Gas wieder, L ist die von den lionen zurückgelegte Weglänge und A die mittlere freie Weglänge der Ionen im Gas. Dieser Faktor begrenzt die Linearität der Partialdruckanzeige des Omegatrons bei einer Emis sion von 1 [LA auf Drucke kleiner als einige 10-5 Torr für leichte Massenzahlen. Ein Vergleich der aus dem Ionenstrom experimentell ermittelten Werte mit den aus der Literatur bekannten Werten gibt KLOPFER [5]. Eine Zusammenstellung der theoretisch wichtigen Daten für ein idealisiertes Omegatron ohne statische Felder liefert Tab. 1. Die ausgerechneten Daten für die Massenzahlen 4 und 28 dienen zur Orientierung und gelten für eine Magnet feldstärke von 5200 Gauß, einer Hochfrequenzspannung von 1,2 V einem eff, Radius ro von 8 mm und einem Plattenabstand d von 20 mm der Hochfrequenz platte H von der Gegenelektrode G. Tab. 1 M = 28 eB Resonanzfrequenz Vc = -- 2,0 MHz 285 kHz 21tm . 2 Bro Laufzeit tRes = -- 98 [Lsec 98 [Lsec EHF M v eroB2 Auflösung - = - = 307 43,8 ßM ßv 2EHFM EHF ßv = 6,5 kHz 6,5 kHz 1t. ro . B 2 M Umläufe n = - - 196 27,9 1t ßM M Weglänge L = 2 ro- 490 cm 70,4 cm ßM Endenergie T = L-'-EH-F 208eV 30,3 eV 2 11 Abb. 3 Skizze der Apparatur 12

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