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Untersuchungen auf dem Gebiete der praktischen Mathematik: Herstellung konformer Abbildungen mit Hilfe des Analogrechners. Praktische Behandlung der Umströmung zweifach zusammenhängender Gebiete PDF

60 Pages·1968·2.31 MB·German
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Preview Untersuchungen auf dem Gebiete der praktischen Mathematik: Herstellung konformer Abbildungen mit Hilfe des Analogrechners. Praktische Behandlung der Umströmung zweifach zusammenhängender Gebiete

FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr. 1930 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Heinz Kühn von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt DK 681.14.06:517.54 517.54 Prof Dr. rer. techno Fritz Reutter Dr. rer. nato Hermann Josef Neukirchen Dr. rer. nato Dietmar Sommer Institut für Geometrie und Praktische Mathematik der Rhein.-WestJ. Technischen Hochschule Aachen Untersuchungen auf dem Gebiete der praktischen Mathematik: Herstellung konformer Abbildungen mit Hilfe des Analogrechners Praktische Behandlung der Umströmung zweifach zusammenhängender Gebiete WESTDEUTSCHER VERLAG KÖLN UND OPLADEN 1968 ISBN 978-3-663-06343-8 ISBN 978-3-663-07256-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-07256-0 Verlags-Nr.011930 © 1968 by Westdeutscher Verlag Gm bH, Köln und Opladen Gesamtherstellung: Westdeutscher Verlag' Inhalt Einleitung ............................................................. 5 1. Anwendungsmöglichkeiten des Analogrechners bei der Herstellung konformer Abbildungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1.1 Kurze Zusammenstellung der in diesem Bericht verwendeten Operations- und Schaltsymbole. Stabilitätsbetrachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1.2 Anwendungen des Analogrechners bei der Herstellung konformer Ab- bildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.21 Allgemeines..................................................... 9 1.22 Konforme Abbildung mittels bekannter Funktionen .................. 9 1.23 Anwendungen. . . ..... . . . . . . ...... . ...... . . . . ......... . ...... .. .. 16 1.24 Abbildung bei Vorgabe einer komplexen Differentialgleichung ......... 26 2. Die Umströmung von zwei Kreisen mit Zirkulation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 33 2.1 Die Entwicklung der Potentialfunktion ............................. 33 2.2 Umkehrung der Potentialfunktion und Herstellung des Strömungsbildes mittels Netztafelinterpolation ...................................... 35 2.3 Die Staupunkte der Strömung ..................................... 37 2.4 Ausgeführte Strömungsb ilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 38 3. Die Umströmung allgemeiner zweifach zusammenhängender Gebiete.. . . .. .. 48 3.1 Verfahren zur Abbildung der Profile auf zwei Kreise ................. 48 3.2 Ausführung der Abbildung mittels Integralgleichungsverfahren ........ 48 3.3 Bestimmung der Größen c, woo, rl und r2 für das äquivalente Kreisprofil 49 3.4 Praktische Lösung der Integralgleichung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 51 3.5 Numerische Ergebnisse ........................................... 54 4. Anhang ............................................................. 56 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 58 Literaturverzeichnis ..................................................... 59 3 Einleitung Der vorliegende Bericht knüpft an zwei frühere Berichte ([8] und [9] *) an. Während [9] der Anwendung des Digitalrechners zur Herstellung konformer Abbildungen ge widmet war, wird hier (Abschnitt 1) zunächst die Anwendung des Analogrechners zur Herstellung konformer Abbildungen behandelt. Die dafür geeigneten Schaltungen und die Frage nach deren Stabilität werden eingehend untersucht und auf eine größere Zahl von Beispielen angewandt; die Grenzen der Anwendungsmöglichkeit werden auf gezeigt. Sodann wird (Abschnitt 2) in teilweiser Anknüpfung an ein schon in [8] auf gegriffenes Problem - die (e bene) U mströmung zweifach zusammenhängender Bereiche behandelt, und zwar zunächst an Hand der schon von LAGALLY [7] angegebenen kom plexen Potentialfunktion für die Umströmung zweier Kreise. Das im vorliegenden Bericht angewandte Verfahren gestattet es, die Abhängigkeit dieser Strömung von der relativen Lage und dem Radienverhältnis der beiden Kreise sowie der Zirkulation um diese durch Herstellung einer größeren Anzahl von Strömungsbildern mit erträglichem Aufwand zu untersuchen. Schließlich wird durch Anwendung eines in [9] behandelten numerischen Verfahrens mittels konformer Abbildung die Umströmung zweier Profile auf die Umströmung zweier Kreise zurückgeführt (Abschnitt 3). Einige Hilfsmittel zur Behandlung der in Abschnitt 2 benötigten höheren transzendenten Funktionen sind in Abschnitt 4 zu sammengestellt. 1. Anwendungsmöglichkeiten des Analogrechners bei der Herstellung konformer Abbildungen 1.1 Kurze Zusammenstellung der in diesem Bericht verwendeten Operations und Schaltsymbole. Stabilitätsbetrachtungen Beim elektronischen Analogrechner werden die Rechengrößen durch mit der Zeit t veränderliche elektrische Spannungen U = u(t) dargestellt. Aus der Eingangsspannung ue(t) wird in einem geeigneten RechenelementF die Ausgangsspannung ua(t) = F(ue(t» gebildet. Für die linearen Rechenoperationen (Addition, Integration, Differentiation) besteht das Rechenelement im wesentlichen aus einem Gleichstromverstärker mit hohem Verstär kungsgrad V (V r::::; 104 im Falle des Telefunkenrechners RA 463/2, der bei der Berech nung der späteren Beispiele benutzt wurde). Das Symbol für einen derartigen (summierenden) Verstärker ist in Abb. 1 angegeben. Das Symbol für einen Summierer zeigt Abb. 2, für einen summierenden Integrator Abb. 3. Spannungsteiler (Potentiometer) sind durch einen Kreis symbolisiert, an dem der Teilungsfaktor ( < 1) vermerkt ist. Das Rechenelement für die nichtlineare Operation des Multiplizierens wird durch ein Rechteck angedeutet, wobei an jedem Eingang * Die Klammern [] beziehen sich auf das Literaturverzeichnis am Ende des Berichts. 5 + + durch» « oder »-« angegeben wird, ob die Variable mit dem Gewichtsfaktor 1 oder -1 eingespeist wird (Abb. 4a; dabei ist E die Spannung, welche bei Aufschaltung auf die beiden Eingänge des Multiplikators, eine Ausgangsspannung derselben Größe liefert; E ist also der Zahl 1 äquivalent). Richtet man den Multiplikator so ein, daß die Spannung E die Aussteuerungsgrenze darstellt, so kann man nur Zahlen x = Ul und y = U2 miteinander multiplizieren, E E die ihrem Betrag nach kleiner als 1 sind (Abb. 4b). n >----<>ua(fJ=-V·i: KjUj(f) j= , Abb.l n Jt >----<> Ua= uo-i: kj Uj(T.)dT. i=' UnG----i' 0 in sec, K in sec-' j Abb.3 lXI< Iyl< Abb.4b Durch Kombination eines Multiplikators mit einem Verstärker werden auch die Divi sion und die Wurzelberechnung möglich. Die Divisionsschaltung nach Abb. 5 kann U,=x·E Izr:; - .!!. . y Abb.5 6 nur für lyl > lxi arbeiten. Die gleiche Schaltung liefert für Ul = (-x) . E und U3 = U4 (d. h.y = z) die Quadratwurzel aus x (Abb. 6). Diese beiden Schaltungen sind Spezialfälle der allgemeineren Schaltung von Abb. 7. -x Iz =+VX -x -e:V=y"" F -I (x) Abb.7 Bei dieser kann unter gewissen Einschränkungen mit Hilfe des Funktionsgenerators x = P(y) die Umkehrfunktiony = P-l(x) erhalten werden, indem man den betrefFen den Funktionsgenerator in den Rückkopplungszweig schaltet. Dann gilt nämlich + - x P(y) = e R:! 0, also näherungs weise y = P-l(x). Wie bei allen Rückkopplungsschaltungen so ist auch hier die Frage nach der Stabilität wesentlich. Eine diesbezügliche Untersuchung wurde von MANNSHARDTI geführt, wobei unter Annahme idealisierter Rechenelemente die Stabilitätstheo:rie nichtlinearer Differentialgleichungen benutzt wird. Für die Praxis der Rückkopplungsschaltungen mit einem offenen Verstärker, welche keine Integrierer (mit nennenswerter Zeitkon stante) sondern lediglich funktionsartige Rechenelemente enthalten, empfiehlt sich folgende vereinfachte Betrachtung: -x y=- e:V Abb.8 Schneidet man die Schaltschleife gemäß Abb. 8 am Eingang des rückwirkungsfreien Verstärkers auf, so erhält man einmal für die Spannung e* am Summenpunkt S + + e* = -x P(- eV) =-x fee). (1.1) Zum zweiten muß für den geschlossenen Kreis die Schließungsbedingung e* = e (1.2) erfüllt sein. Mannshardt, R., Theorie und Anwendungen von Analogrechenschaltungen mit einem aus 1 gezeichneten Verstärker. Elektron. Rechenanl. 6 (1964), S. 238-246. 7 Die Gleichungen (1.1) und (1.2) stellen im allgemeinen ein nichtlineares Gleichungs system mit eventuell mehreren Lösungen ei = - Yi dar; dabei ist :x als fester Parameter V zu verstehen. Von den danach möglichen Gleichgewichtszuständen ei sind jedoch aus Stabilitätsgründen nicht alle in der Praxis herzustellen. Eine notwendige Stabilitätsbedingung der Schaltung nach Abb. 8 für eine der Lösungen ei ist o{- x + f(e)}1 = df(e) I < 0 (1.3) oe E ~ Ei de E ~ Ei oder für die Funktion F()) dFI 0 (1.3a) 4Y Y~ > . Yj Diese Bedingung wird durch die Forderung geliefert, daß einer Vergrößerung von e * eine entgegengesetzte Korrektur (d. h. eine Verkleinerung) von e entspricht. Für Sicherheit gegen Selbsterregung würde bereits oe* < 1 genügen; da der Unterschied oe zu (1.3) jedoch unbedeutend ist (Null- und Eins-Stellen von oe* fallen wegen V ~ 104 oe praktisch zusammen), wird im folgenden mit der leichter zu handhabenden Bedingung (1.3a) gearbeitet. Daraus folgt für die Divisionsschaltung nach Abb. 5, daß sie nur für Y > 0 stabil arbeiten kann, und für die Wurzelschaltung nach Abb. 6, daß die Ausgangs größe Z den positiven Wert der Wurzel haben muß. dF Will man auch die LösungenYi der Gleichungy = F-l(x) darstellen, für die - (Yi) < 0 dy ist, so muß man im Rückkopplungszweig einen Inverter (Vorzeichenumkehrer) ein schalten. Dann muß jedoch gleichzeitig am Eingang (- x) durch (+ x) ersetzt werden, damit wieder Gleichung (1.1), (1.2) - jetzt in der Form x - fee) = e ~ 0 - erfüllt ist. Beide Umschaltungen können gleichzeitig durch Vorschalten eines (vorzeichenumkeh renden) Summierers vor den Verstärker bewirkt werden. Damit wird es möglich, eine Divisionsschaltung auch für y < 0 anzugeben und bei der Wurzelschaltung den negativen Wert der Wurzel zu erhalten. Als allgemeine Merkregel für eine stabile Divisions- bzw. Wurzelschaltung gilt also: Im Gegenkopplungszweig darf das Vorzeichen nicht verändert werden. Bisher war nur von stabilen bzw. instabilen Zuständen der Schaltungsschleifen die Rede. Eine andere Frage ist: Konvergiert die Ausgangsgrößey überhaupt von einem bestimm ten Anfangswert.yo aus gegen die gesuchte Wurzel der Gleichung F(y)-x = 0, (1.4) und falls mehrere Wurzeln vorhanden sind, gegen welche? In der Praxis muß sich ja ein solches Rückkopplungssystem von Yo beim Einschalten des Rechners auf einen solchen WertYi einregeln, daß die Gleichung (1.4) erfüllt wird. Nach [6] verläuft dieser Ausgleichsvorgang nach Differentialgleichungen, nämlich den Arbeitsgleichungen der am Rechenvorgang beteiligten Verstärker und Netzwerke. Sind diese richtig bemessen, so geht die Differentialgleichung für Y asymptotisch in die Gleichung (1.4) über, wobei y gegen eine Wurzel dieser Gleichung konvergiert. 8 In der Praxis hat es sich für die Divisions-und Wurzelschaltung gezeigt, daß, wenn das Stabilitätskriterium (1.3) für den stationären Zustand erfüllt ist, dies auch hinreichend dafür ist, daß dieser Zustand ausgehend von Yo = 0 in kürzester Zeit nach dem Ein schalten angenommen wird. 1.2 Anwendungen des Analogrechners bei der Herstellung konformer Abbildungen 1.21 Allgemeines Die Stärke des Analogrechners liegt weniger in seiner Genauigkeit als vielmehr in seiner Fähigkeit, Integrationen auszuführen (also z. B. Differentialgleichungen zu lösen), und in seiner kontinuierlichen Arbeitsweise, die eine elegante Anwendung des Rückführprinzips gestattet. Diese Eigenschaften erlauben unter Umständen eine gute Verwendbarkeit des Analog rechners für die Herstellung konformer Abbildungen, wenn diese mittels bekannter Funktionen durchgeführt werden. Dabei müssen die Funktionen jedoch hinreichend einfach sein, da erstens die Anzahl der zur Verfügung stehenden Rechenelemente be schränkt ist und zweitens bei einer umfangreichen Schaltung die Ungenauigkeit der Rechenelemente zu einem erheblichen Abbildungsfehler führt. Für welche Arten von Funktionen der Analogrechner brauchbar ist, hängt davon ab, welche Möglichkeiten zur Funktionsbildung beim jeweiligen Gerät gegeben sind. Von großem Nutzen ist hier die Fähigkeit des Analogrechners, in gewissem Umfang Differentialgleichungen zu lösen; denn einerseits läßt sich eine große Zahl elementarer Abbildungsfunktionen durch Lösung einer Differentialgleichung gewinnen, und anderer seits kann man auch solche Funktionen zur Abbildung heranziehen, für die zunächst nur eine Differentialgleichung bekannt ist. Für die Durchführung eines Näherungsverfahrens ist der Analogrechner nicht gut ge eignet, da die hierbei benötigten Funktionen im allgemeinen nicht im Rechner selbst hergestellt werden können und auch nur sehr schwierig von außen einzugeben sind. Integralgleichungen, die bei gewissen Typen von Näherungsverfahren auftreten - vgl. [2], [9] -, scheiden zwar nicht prinzipiell für eine Behandlung auf dem Analogrechner aus [10], jedoch ist die Erzeugung der in diesem Fall auftretenden Kernfunktion mit großen technischen Schwierigkeiten verbunden. Wegen der geringen Eignung des Analogrechners für Näherungsverfahren soll im fol genden nur die konforme Abbildung mittels bekannter Funktionen behandelt werden. Darunter sind auch solche Funktionen zu verstehen, die durch eine komplexe Diffe rentialgleichung implizit bekannt sind. 1.22 Konforme Abbildung mittels bekannter Funktionen Da auf dem elektronischen Analogrechner nur eine reelle unabhängige Veränderliche, nämlich die Maschinenzeit t *, zur Verfügung steht, ist es nötig, alle komplexwertigen Rechnungen durch Zerlegung in kartesische Koordinaten oder Polarkoordinaten im Reellen durchzuführen. HEINHOLD [4], [5] schlägt für die Abbildungsfunktion w = w(Z) eine Zerlegung in Real- und Imaginärteil vor: u = u(x,y); v = v(x,y) - was in den meisten Fällen auch am zweckmäßigsten ist. In dieses Funktionensystem wird dann eine geeignete Para meterdarstellung x = x(t) (1.5) y = y(t) 9 für die Kurve Cz in der z-Ebene eingesetzt, so daß am Ausgang der Schaltung die beiden Funktionen u = u(t) und v = v(t) zur Verfügung stehen, die man auf die Hori zontal- bzw. Vertikalablenkung eines Anzeigegerätes schalten kann, so daß dann die Bildkurve Cw in der w-Ebene erscheint. Daneben wird in dieser Arbeit eine zweite - in dieser Weise nur auf dem Analogrechner durchführbare - Abbildungsmethode auf gezeigt, die nicht von der Abbildungsfunktion selbst, sondern von deren Umkehrfunk tion ausgeht. Ist diese leichter in Real- und Imaginärteil zu zerlegen als die eigent liche Abbildungsfunktion, so lassen sich oft beträchtliche Einsparungen bezüglich der benötigten Rechenelemente erzielen, was nicht zuletzt der Genauigkeit zugute kommt. Drittens ist es in vielen Fällen möglich, dur°ch algebraische Umformung eine Gleichung für die Bildkurve Cw in der Form/(u, v) = zu finden, die für eine Behandlung auf dem Analogrechner recht geeignet ist. Diese Möglichkeiten sollen jetzt am Beispiel der für die Praxis wichtigen Abbildung Vz w = ± näher erläutert werden. Die Zerlegung in Real- und Imaginärteil ergibt ± VO,S(+Vx2+y2 +x), 1(= (1.6) v ± VO,S (+Vx2+ y2 - x). = Abb.9 Die zugehörige Schaltung ist in Abb. 9 dargestellt. Eine optimale Dimensionierung der Schaltung im Hinblick auf eine gute Aussteuerung der Rechenelemente (besonders der Multiplikatoren, wenn deren Genauigkeit nicht in der Größenordnung derjenigen der anderen Elemente liegt) kann unter Umständen erhebliche zusätzliche Rechen- und Schaltarbeit erfordern, die naturgemäß mit der Anzahl der Multiplikatoren an wächst. Aus diesem Grunde - abgesehen davon, daß für größere Schaltungen die zur Verfügung stehende Anzahl der Multiplikatoren oft sehr knapp ist - wird hier versucht, eine zweite Methode zu entwickeln, die mit möglichst wenigen Multiplikatoren auskommt. Dabei bietet sich der Gedanke an, eine entsprechende Übertragung der Wurzel schaltung vom Reellen ins Komplexe zu versuchen. Genau wie in 1.1 im Reellen von der gesuchten Größe ausgehend die Schaltung für die Umkehrfunktion aufgebaut und deren Ausgangs größe in den Eingang des Verstärkers rückgeführt wurde, werden jetzt im Komplexen Vz) zwei Verstärker vorgesehen, an deren Ausgang die gesuchten Größen u = Re ( Vz) und v = Im ( erscheinen sollen. Diese Größen werden in die Schaltung für die Umkehrfunktion Z = w2, d. h. x = u2- v2 und y = uv eingegeben, und jeder Aus- 2 gang dieser Schaltung wird jeweils zu einem der Verstärker zurückgeführt, wie aus Abb. 10 zu ersehen ist. 10 -x v Abb.10 Diese Berechnungsweise ist äquivalent mit der iterativen Auflösung eines nichtlinearen Gleichungssystems. Eine derartige »implizite« Berechnung mittels der Umkehrfunktion ist auf dem Analog rechner wegen dessen kontinuierlicher Arbeitsweise möglich. Eine Nachahmung dieses Rückführprozesses bei digitaler Berechnung stellen die Iterationsverfahren dar, die jedoch niemals momentan das Ergebnis liefern, wie es praktisch beim Analogrechner der Fall ist. Es ist klar, daß die Stabilitätsuntersuchung einer Auflöserschaltung für ein System von Gleichungen, bei der ja jetzt die Regelkreise für die einzelnen Variablen miteinander gekoppelt sind, im allgemeinen schwieriger ist als bei der Auflöserschaltung für die ein zelne Gleichungf(y) = x. Da bisher allgemeine Untersuchungen über diese Frage mit Ausnahme der linearen Systeme noch ausstehen, soll hierauf etwas näher eingegangen werden, indem die Methode der Auflösung impliziter Gleichungen auf ein System von Gleichungen er weitert wird. Da für die konforme Abbildung nur Systeme mit zwei Unbekannten in Frage kommen, wird die folgende Darstellung hierauf beschränkt, obwohl sich die Überlegungen leicht auf Systeme mit mehr Unbekannten erweitern lassen. Gegeben sei das algebraische Gleichungssystem !I (Ul , U2) = al .h(Ul, U2) = a2, dessen Auflöserschaltung in Abb. 11 angegeben ist (vgl. auch [1], S. 333). U =-E V >::--"?-----o 1 1 Abb. 11 Die gestrichelt gezeichneten Inverter sind je nach den Erfordernissen der Stabilität den Verstärkern vorzuschalten Damit die Schaltung stabil ist, muß die Größe e7 bei einer Änderung von ei (i = 1,2) aus der Gleichgewichtslage eine Änderung in entgegengesetzter Richtung erfahren; d. h. es muß (1.7) gelten. 11

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Der vorliegende Bericht knüpft an zwei frühere Berichte ([8] und [9] *) an. Während [9] der Anwendung des Digitalrechners zur Herstellung konformer Abbildungen ge­ widmet war, wird hier (Abschnitt 1) zunächst die Anwendung des Analogrechners zur Herstellung konformer Abbildungen behandelt. Die
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