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Untersuchungen an Sinterlegierungen aus dem binären System Eisen-Mangan und dem ternären System Eisen-Mangan-Kupfer PDF

119 Pages·1975·5.66 MB·German
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FORSCHUNGSBERICIITE DES LANDES NORDRHEIN-WESTF ALEN Nr. 2431 Herausgegeben im Auftrage des Ministerprasidenten Heinz KUhn vom Minister fUr Wissenschaft und Forschung Johannes Rau Dr. phil. nat. Gerhard Zapf Dipl. -Ing. Frank Gernand Forschungsgemeinschaft Pulvermetallurgie e. V. Schwelm Untersuchungen an Sinterlegierungen aus dem binaren System Eisen-Mangan und dem ternaren System Eisen-Mangan-Kupfer Westdeutscher Verlag 1975 © 1975 by Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Gesamtherstellung: Westdeutscher Verlag ISBN-13: 978-3-531-02431-8 e-ISBN-13: 978-3-322-88276-9 DOl: 10.1007/978-3-322-88276-9 Die Arbeiten wurden im Auf trag der Forschungsgemeinschaft Pulvermetallurgie, im Forschungslaboratorium der Sintermetall werk Krebsoge GmbH ausgefUhrt. Die Verfasser danken dem Landesamt fUr Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, der Forschungsgemeinschaft Pulvermetallur gie und der Sintermetallwerk Krebsoge GmbH, fUr die Bereit stellung der Mittel. Sie danken ihren Mi tarbei tern fUr die Hi lfe bei der DurchfUh rung der Vielzahl von Messungen und Auswertungen. Besonderer Dank gilt Herrn Professor Dr. Ing. Paul Wiest fUr seine laufende Beratung und freundliche UnterstUtzung. 3 Inhalt 1. Einlei tung 7 1.1 Bedeutung der Sintertechnik .......•........ 7 1. 1. 1 Einsatzm6glichkeiten von Sinterteilen ..... . 7 1 .1 .2 Einteilung der Sinterwerkstoffe ........... . 8 1.2 Technologische Eigenschaften von Sinter- te i len .•................................... 9 1.3 Moglichkeiten zur Erhohung der Festigkeit .. 9 1.3. 1 Verfahrenstechnische Moglichkeiten ........ . 9 1 .3.2 Legierungstechnische Moglichkei ten ........ . 10 2. Stand der Sintertechnik 11 2. 1 Verwendbare Legierungselemente ............. 11 2.2 untersuchungen weiterer Systeme ............ 11 2.3 Mangan als Legierungselement ....•.......... 12 2.4 Sauerstoffaffinitat des Mangans ............ 12 2.5 Literatur ..•...•........................... 14 3. Versuchsplan •............................•............. 15 3.1 Fertiglegierte Pulver ......•..••........... 16 3.2 Zumischung von Vorlegierungen ..........•... 17 3.3 Zumischung von reinen Manganpulvern ........ 17 4. Versuchsdurchflihrung ...•....•.......•.•.....•....•.•... 18 4.1 Aufstellen der Pulverkenndaten .••..••...••• 18 4.2 P robenhers te 11 ung ••...•........•.....•.•••. 1 8 4.3 Untersuchung der technologischen Eigen- schaften •••....•........•......•......•.... 19 5. Versuchsergebnisse ..•....••.....•...••...•.•..••.••..•. 20 5. 1 Fertig legierte Pul ver ........•....••..•..•. 20 5.1.0.0.1 Pul verkenndaten ....•....•.••..•••.•.•.•...• 20 5.1.0.0.1.1 Siebanalyse ....••.••.•.•........•...•.••..• 20 5.1.0.0.1.2 F lieBverm6gen ••.••.••....•..•.•••...••..... 21 5.1.0.0.1.3 Flilldichte •.•..•.•.••.......•.•••....•..•.. 21 5.1.0.0.1.4 PreBbarkei t .•••..••.....••...••..•.•.•.•••• 21 5.1.0.0.2 Sin terverhal ten •••.........•••••••..•....•. 22 5.1.0.0.2.1 MaBanderung •••.•...•.......•..•......•..••. 22 5.1.0.0.2.2 Technologische Eigenschaften ..••.....•..... 25 5.1.0.0.3 Zusammenfassung von den fertiglegierten Pulvern •.•.•.•.••..•.••....•.•.•.••••...... 27 5.2 Zumischung von Vorlegierungen ••.....•...... 28 5.2.1 Vorlegierungspulver mit niedrigem Mangan- gehal t .••........•.....•.•...••......••.... 28 5.2.2 Vorlegierungspulver mit hohem Mangangehalt . 29 5.2.2.1 Auswahl des Eisenpulvers •..•...•...••..•..• 29 5.2.2.2 EinfluB von Ferromangan auf HVA-Star-Pulver 31 5.2.2.2.1 Pulverkenndaten •••....••.•....••••••....••. 32 5 5.2.2.2.1.1 S iebanalyse ....................•........•.. 32 5.2.2.2.1.2 F lie BverrnOgen .........................•.•.. 32 5.2.2.2.1.3 Fiilldichte ...............•......•.......... 33 5.2.2.2.1.4 PreBbarkei t .......•.........•.......•...... 33 5.2.2.2.2 Sinterverhal ten .............•....•......... 33 5.2.2.2.2.1 MaBanderung .........••..•...•.............. 34 5.2.2.2.2.2 Technologische Eigenschaften •....•....•.... 35 5.2.2.2.3 Zusammenfassung der Zumischung von Ferro- mang an ......................•..•.......•... 37 5.2.2.3 EinfluB von Kupfer auf Pulvermischungen mit Ferromangan .......•............•........... 37 5.2.2.3.1 Sin terverhalten ......................•..•.. 37 5.2.2.3.1.1 Ma6anderung .........•••..........•......... 37 5.2.2.3.1.2 Technologische Eigenschaften •....•..••..... 38 5.2.2.3.2 Zusammenfassung der Zumischung von Cu und FeMn .•........•.....•.....••..•.•.•.••..... 39 5.3 Zumischung von reinen Manganpulvern ....... . 39 5.3.0.1 Auswahl des Manganpulvers und des Eisenpul- vers .........................•........•.... 40 5.3.0.2 EinfluB von feinem Elektrolytmanganpulver auf HVA-Star-Pul ver •.•....••......•..••.... 42 5.3.0.2.1 Pulv erkenndaten ...••.........•......••..... 42 5.3.0.2.1.1 Siebanalyse .......•.............•.••....... 42 5.3.0.2.1.2 FlieBvermOgen .•.....•..•.........•..•••.... 42 5.3.0.2.1.3 Fiilldichte ........••..••.•.....•..•...•.•.. 43 5.3.0.2.1.4 PreBbarkei t .....•.•....•...••.•..••........ 43 5.3.0,2.2 Sinterverhalten ... -.•.•.•.........•...••.... 44 5.3.0.2.2.1 MaBanderung .•.••.••.•..••.....••.•.•.•..... 44 5.3.0.2.2.2 Technologische Eigenschaften ....•.••.•..... 44 5.3.0.3 Einflu6 von grobem Elektrolytmanganpulver auf HVA-Star-Pul ver .••.....•.••...•..•..... 45 5.3.0.4 EinfluB von Kupfer auf Pulvermischungen aus reinem Mangan- und Eisenpulver ....•.•...... 47 5.3.0.4.1 S interverhal ten ....••.••....•....•.•..•.... 47 5.3.0.4.1.1 MaBanderung •.......•.••.••........• , .•..... 47 5.3.0.4.1.2 Technologische Eigenschaften ...•.......•... 47 5.3.0.5 Zllsammenfassung der Zumischung von reinen Mn-Pulvern und des Einflusses von Cu •.•.•.. 49 5.4 Physikalische Untersuchungen ...•...•..••... 50 5.4. 1 Pulveruntersuchung mit dem Elektronen- Raster-Mikroskop .•••••.••••.•.•..•....•.... 50 5.4.2 Untersuchungen mit dem Dilatometer •....•... 51 5.4.3 Diffusionsuntersuchungen ••......•..•....... 52 6. Zusammenfassung ..............•....•...•....•••......... 54 Li teraturverzeichnis .....•.....•..•.••••...•......••.•••. 56 Anhang a) Diagramme •......•..•.....•...•••.••.•.•.•.•...••••.•••. 57 b) Abbi ldungen .....•.•••••..•....••••.••..••••.••.••••.•. 60 6 1. Einlei tung 1.1 Bedeutung der Sintertechnik Das pulvermetallurgische Formgebungsverfahren hat in den letzten drei Jahrzehnten groBe Bedeutung in der verarbeitenden Industrie erlangt. Es hat sich besonders in der Mengenfertigung kleiner Metallteile fUr die Feinwerktechnik, den Fahrzeugbau, den Ma schinenbau (1) und viele andere Gebiete einen festen Platz er worben. Den Jahresverbrauch in der BRD von gesinterten Formteilen in den verschiedenen Industriezweigen von 1965 - 1970 zeigt ein Dia gramm von H. Silbereisen (2). Die GroBe der Sinterteile. ist je doch nochdurch die Leistungen der Pressen begrenzt, so daB bis lang nur Kleinteile bis zu 1 kg Gewicht wirtschaftlich herge stellt werden konnen. Es zeigt sich aber eine deutliche Tendenz zur Herstellung immer schwererer Teile ab, und es kann erWartet werden, daB in den nachsten Jahren auch Teile in der Gewichts klasse 1 kg bis 10 kg pulvermetallurgisch hergestellt werden. 8 12 2 ~ 10 g "1.~100 .I.~~ ~- ""I. Q~ 11~1 fJ bl 12 1) "I. V'I } " .. .1 l X,I IJ Hov5ltalf-u. Elf'*",~m. 51 ,~ " " " 5' 196~ 1966 1961 196~ 1969 1910 1. 1.1 Einsatzmoglichkeiten von Sinterteilen Das pulvermetallurgische Formgebungsverfahren eignet sich in erster Linie zur Herstellung von Genauteilen, weil es die Ein haltung sehr enger Passungen in den Toleranzklassen 6 bis 9 er m6glicht. Durch die Endkalibrierung der Sinterteile nach dem Sin tern wird diese hohe Genauigkeit erreicht. In dieser Hinsicht ist die Sintertechnik z. B. den GieBverfahren und den Methoden der Warmumformung Uberlegen. 7 Ein wesentlicher Vorteil liegt darin, daB meistens keine oder nur geringe spanende Nachbearbeitung vorgenommen werden muB, was eine Material- und vor allem eine Arbeitsersparnis bedeutet. In der Sintertechnik besteht die Moglichkeit, Werkstoffkombina tionen herzustellen, die auf schmelzmetallurgischem Wege nicht herstellbar sind. Durch beliebige Mischungen verschiedener Pulver konnen bestimmte Eigenschaften erzielt werden. Eine Steuerung von Eigenschaften ist daher mOglich. Bauteile ohne groBe Beanspruchung wurden frUher aus Stahl ge fertigt, wei). es keinen "schlechteren" Werkstoff gab. Der Werk stoffaufwand war also oft hoher als notwendig. Die Pulvermetallur gie gestattet fUr solche Teile heute eine bessere Werkstoffaus nutzung. Die Anwendungsgebiete der Sinterformteile werden im wesentlichen durch die erreichbaren Festigkeitseigenschaften bestimmt. 1.1.2 Einteilung der Sinterwerkstoffe Da die Werkstoffe der pulvermetallurgischen Verfahrenstechnik Eigenschaften aufweisen, die sich von denen der schmelzmetallur gisch hergestellten Werkstoffe oft wesentlich unterscheiden, ist es ~ichtig, die besonderen Merkmale der Sinterwerkstoffe verbindlich festzulegen. Der Fachverband Pulvermetallurgie hat deshalb fUr gesinterte Eisen- und NE-Metalle Werkstoff-Leistungsblatter (3) herausgege ben, urn die Sinterwerkstoffe nach ihren Eigenschaften zu ordnen. Die Leistungsblatter stellen eine Vorarbeit fUr eine spatere Nor mung dar. Sie geben Auskunft Uber die physikalischen und techno logischen Eigenschaften und die chemische Zusammensetzung. Aus dem soeben erschienenen Entwurf DIN 17007 Blatt 5 kann allein schon entnommen werden, wie vielseitig die Werkstoffe in der Sintertechnik sind. Die Haupteinteilung der Leistungsblatter wurde nach dem Raumer fUllungsgrad vorgenommen, da der RaumerfUllungsgrad bzw. die Po rositat einen groBeren EinfluB auf die technologischen Eigen schaften hat als die chemische Zusammensetzung der Sinterwerk stoffe. Der RaumerfUllungsgrad ist das Verhaltnis der Dichte des porenhaltigen Werkstoffes zur Dichte des kompakten Stoffes glei cher Zusammensetzung. RaumerfUllungsgrad von 40 % bis 70 % Filter RaumerfUllungsgrad von 70 % bis 80 % Lager RaumerfUllungsgrad Uber 80 % Bauteile Die Poren, die bei Sinterbauteilen wegen ihrer festigkeitsmin dernden Wirkung unerwUnscht sind, werden bei der Herstellung von Lagern vorteilhaft ausgenutzt. Der Porenraum wird mit Schmier mitteln gefUllt und dient somit als Reservoir. Hierdurch sind die guten Notlaufeigenschaften der Sinterlager bedingt (4). Sinterteile mit sehr geringem RaumerfUllungsgrad, bei denen die Poren durchgehend miteinander verbunden sind, werden auf vielen Gebieten als Filter (5) eingesetzt. 8 In den Werkstoffleistungsblattern haben die Filterwerkstoffe die Bezeichnung Sint-A und die Gleitlagerwerkstoffe die Bezeichnungen Sint-B und Sint-H. Die Sinterbauteile sind in die Gruppen Sint-C bis Sint-G nach ihrem Raurnerfullungsgrad eingeteilt. Die cherni sche Zusammensetzung wird durch angefugte Ziffern angegeben. 1.2 Technologische Eigenschaften von Sinterteilen Die technologischen Eigenschaften der Sinterteile sind abhangig von den Ausgangswerkstoffen, dem PreBdruck und den Sinterbedin gungen. Bei den Sinterbedingungen hat die Sintertemperatur rnei stens einen gr6Beren EinfluB als die Sinterzeit. Es ist bekannt, daB bei Teilen, die unter gleichen Sinterbedingungen und aus glei chen Ausgangsstoffen hergestellt sind, die Eigenschaften direkt von der Dichte der gesinterten Teile abhangig sind. Fur den Konstrukteur, der die Sinterteile in der Praxis einsetzen will, sind die Zugfestigkeit, die Bruchdehnung und die Harte die wichtigsten Kennwerte. ' Eine Besonderheit bei den Sinterwerkstoffen ist die Tatsache, daB die Zugfestigkeit und die Dehnung gleichzeitig mit der Dichte ansteigen, wahrend bei den massi ven Werkstoffen im allgerneine'n Zugfestigkeit und die Dehnung ein gegenlaufiges Verhalten zeigen. Die Zugfestigkeit und die Brinellharte sind im technischen Be reich fast linear von der Dichte abhangig; und die Bruchdehnung steigt mit zunehmender Dichte progressiv an (6). Bei Verwendung von technischen Eisenpulvern ohne Zusatz werden maximale Zugfestigkeitswerte von etwa 25 kp/rnrn2 erzielt. 1.3 M6glichkeiten zur Erh6hung der Festigkeit Es gibt zwei Wege, Bauteilen aus Sintermetall eine h6here Festig keit zu geben: 1.3.1 Verfahrenstechnische M6glichkeiten 1.3.2 Legierungstechnische M6glichkeiten 1.3.1 Verfahrenstechnische M6glichkeiten a) PreBdruckerh6hung Durch PreBdrucksteigerung kann die Dichte der Teile erh6ht werden. Die Festigkeit von Sintermetall steigt bekanntlich mit der Dich te an. Die h6heren PreBdrucke sind jedoch durch die Leistungen der Pressen begrenzt. AuBerdem bewirken die hohen PreBdrticke einen groBen WerkzeugverschleiB, wodurch die Herstellung un wirtschaftlich wird, weil die Werkzeugkosten sehr hoch sind und zur Wirtschaftlichkeit mit einem Werkzeug eine bestirnrnte Menge von PreBlingen hergestellt werden muB. b) DoppelpreBtechnik Beim Pressen der Teile verfestigt sich der Werkstoff so sehr, daB eine Erh6hung des PreBdruckes kaurn noch eine Erh6hung der Dichte bewirkt. Eine weitere Dichtesteige'rung kann dann nur dadurch erreicht werden, daB die PreBlinge vorgesintert werden 9 und dann vor dem Fertigsintern noch einmal nachgepreBt werden. Die Vorsinterung ist in diesem Fall eine Art Weichgllihen des kaltverfestigten PreBlings. Dieses Verfahren wird "DoppelpreBtechnik" genannt und dient zur Herstellung von Sinterteilen mit sehr hoher Dichte. Neben den doppelten Sinterkosten sind die zusatzlichen Werkzeugaufwendungen zu berlicksichtigen, die dadurch bedingt sind, daB die Teile min des tens zweimal - im unglinstigen Fall sogar dreimal - durch die Werkzeuge gebracht werden mlissen. 1.3.2 Legierungstechnische M6g1ichkeiten Die zweite M6g1ichkeit, eine Festigkeitssteigerung zu erreichen, besteht darin, dem Grundwerkstoff Legierungselemente zuzuflihren. Die Festigkeitssteigerung wird dabei durch Mischkristallbildung, durch Aushartungs- oder Hartungsvorgange bewirkt. Legierungspulver, d. h. Metallpulver aus mindestens zwei Kompo nenten, k6nnen auf verschiedenen Wegen hergestellt werden. a) Fertiglegierte Pulver Die Legierungselemente k6nnen einer Metallschmelze zugesetzt werden, die dann durch Verdlisungzu Pulver verarbeitet wird. Auf diese Weise wird ein fertiglegiertes Pulver gewonnen, in dem je des Pulverteilchen die chemische Zusammensetzung der gesamten Pulvermenge aufweist. b) Vorlegierungspulver Legierungselemente k6nnen auch durch ein Vorlegierungspulver ein gebracht werden. Das Vorlegierungspulver ist ein fertiglegiertes Pulver mit einem h6heren Anteil des zuzusetzenden Elementes als im Endprodukt vorhanden sein soll. Ein Konzentrationsausgleich kann erst wahrend des Sinterns durch Diffusion eintreten. c) Anlegierte Pulver Es besteht auch die M6g1ichkeit, anlegierte Pulver zu verwenden, die auch teillegierte Pulver genannt werden. Das sind Legierungs pulver, deren Komponenten durch thermische Behandlung noch nicht den Zustand des fertiglegierten Pulvers erreicht haben. Die Her stellung geht so vor sich: Pulver, die legiert werden sollen, werden gemischt und anschlie Bend so geglliht, daB eine Diffusion nur an der Oberflache der Pulverteilchen stattfindet. Der entstehende sogenannte "Sinter kuchen" wird anschlieBend wieder zu Pulver gebrochen. Durch die Diffusion erfahrt das Teilchen meistens eine Aufhartung, aber nur in der Oberflachenschicht; der Kern bleibt zah und unlegiert. Dadurch bleibt die verformbarkeit der Pulverteilchen noch recht gut erhalten. Bei anlegierten Pulvern kann eine Entmischung beim Transport nicht auftreten, was bei Mischpulvern m6g1ich ist. Die Kompressibilitat der teillegierten ist besser als bei den fertiglegierten Pulvern. 10 d) Mischpulver Durch mBglichst gleich~Biges Vermengen reiner Pulver mit den reinen Pulvern der Legierungselemente werde~ die sogenannten Mischpulver hergestellt. Sie besitzen eine hohe Kompressibilitat. Bei diesen Pulververmischungen tritt eine Legierungsbildung erst beim Sintern durch Diffusion der verschiedenen Komponenten in einander ein. Bei der Diffusion findet ein Austausch von Atomen auf den Gitter platzen statt oder ein Eindringen von Atomen des einen Stoffes in das Gitter des anderen Stoffes. AuBerdem rekristallisiert das Material wahrend des Sinterns in folge'der Kaltverformung beim Herstellen des PreBlings. 2. Stand der Sintertechnik 2.1 Verwendbare Legierungselemente Theoretisch konnen alle Elemente, die in der Schmelzmetallurgie verwendet werden, auch in der Sintertechnik benutzt werden. Doch mussen die Bedingungen des Sinterprozesses besonders beachtet werden. Die gebrauchlichsten Legierungselemente in der Pulvermetallurgie des Eisens sind heute Kupfer und Nickel, einzeln oder in Kombina tion miteinander. Kupfer bewirkt eine Festigkeitssteigerung und kompensiert den Sinterschwund, senkt aber die Dehnung recht erheblich. Nickel er hoht die Zugfestigkeit ebenfalls, aber ohne daB die Dehnung so stark erniedrigt wird wie beim Kupfer. Beide Legierungselemente erfordern die ubliche reduzierende Sinteratmosphare. In vie len Arbeiten sind die Systeme Fe-Cu, Fe-Ni und Fe-Cu-Ni fur die Pulvermetallurgie erforscht worden (7,8,9,10,11,12,13,14, 15,16,17). 2.2 Untersuchungen weiterer Systeme In der Schmelzmetallurgie sind die binaren, ternaren und hoheren Systeme weitgehend erforscht worden, so daB die unterschiedli chen Einflusse der verschiedenen Legierungselemente auf das Eisen bekannt sind. In der Pulvermetallurgie sind dagegen im Verh~ltnis nur sehr we nige Legierungselemente auf ihren EinfluB auf Sintereisen unter sucht worden. Zwar sind zahlreic.;ile Untersuchungen an verschiede nen Systemen vorgenommen worden, aber meistens urn spezielle Eigen schaften der Sinterteile zu erreichen. Zum Beispiel Fe-Al-Ni-Legierungen zur Herstellung von Sintermag neten (18, 19) rostfreier Sinterstahl aus Cr-Ni-Fe-Pulver (20), verschleiBfeste Werkstoffe aus Legierungen mit Karbiden und an deren Hartstoffen (21, 22). - Diese Entwicklungen dienten dazu, legierte Sinterstahle mit besonderen physikalischen und chemi schen Eigenschaften zu entwickeln. 11

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