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Untersuchung über die Wäschebewegung in Trommelwasch-maschinen unter besonderer Berücksichtigung der Reinigungswirkung und des Faserabriebs PDF

29 Pages·1960·1.615 MB·German
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DK 648.22: 532.5 FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Herausgegeben durch das Kultusministerium Nr. 892 Dipl.-Ing. Herbert Schmidt Wäschereiforschung Krefeld e. V., Krefeld Untersuchung über die Wäschebewegung in Trommelwasch maschinen unter besonderer Berücksichtigung der Rein~gungswirkung und des Faserabriebs Als Manuskript gedruckt WESTDEUTSCHER VERLAG / KCLN UND OPLADEN 1960 ISBN 978-3-663-03799-6 ISBN 978-3-663-04988-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-04988-3 G 1 i e d e r u n g I. Vorwort und Aufgabenstellung · · · · · · · · s. 5 II. Beschreibung der Versuchsmaschine · · · · · · • · · s. 6 IIr. Untersuchungsmethoden · · · · · · · · · · · · · · s. 7 1. Bestimmung der Waschwirkung · · · · · · · · · · · · · s. 7 2. Bestimmung des Faserabriebs · · · · · · s. 10 . . IV. Versuchsergebnisse · · · · · · · · · · s. 11 1 • Waschwirkung und Faserabrieb in Abhängigkeit von der Umfangsgeschwindigkeit · · · · · · · · · · · s. 11 2. Waschwirkung und Faserabrieb in Abhängigkeit vom Füllungsverhältnis · · · · · · · · · · · · · · · s. 17 3· Waschwirkung und Faserabrieb in Abhängigkeit vom Flottenverhältnis · · · · · · · · · · · · · · · s. 19 4. Waschwirkung und Faserabrieb in Abhängigkeit . von der Waschzeit · · · · · · · · · · · · · · · · · s. 21 5. Waschwirkung und Faserabrieb in Abhängigkeit von Rippenzahl, -höhe und -form · · · · · · · · · s. 22 6. Waschwirkung in Abhängigkeit vom Reversierrhythmus · · · · · · · · · · · · s. 23 V. Zusammenfassung · · · · · · · · · s. 24 Literaturverzeichnis · · · · · · · · · · s. 27 Seite 3 I. Vorwort und AufgabensteIlung Die Waschwirkung und der Faserabrieb in einer Trommelwaschmaschine hän gen zu einem wesentlichen Teil von der mechanischen Durcharbeitung der Wäsche ab. Der Grad der mechanischen Durcharbeitung wird durch verschiedene Fakto ren bestimmt: Trommeldurchmesser, Umfangsgeschwindigkeit, Füllungs verhältnis, Flottenverhältnis, Waschzeit, Rippenzahl, -form und -höhe und der Anzahl der Trommelumdrehungen jeweils in einer Richtung (Wende zyklus). Die Durcharbeitung der Wäsche besteht darin, den Faden- und Faser-Verband der Wäschestücke mit der sie umgebenden Waschflotte so zu bewegen, daß eine intensive Reib-, Biege- und Stauch-Wirkung sowie Laugendurchflutung entstehen, die sich möglichst gleichmäßig über das ganze Wäschestück bzw. die ganze Wäschefüllung einer Maschine erstrecken. Die Wäschebewegung in einer Trommelwaschmaschine zeichnet sich gegenüber der Wäschebewegung in anderen Maschinensystemen dadurch aus, daß die mechanische Durchar beitung der Wäsche in erster Linie durch Trägheitskräfte verursacht wird, die eine örtliche Überbeanspruchung der Textilien weitgehend vermeiden. Der Trommeldurchmesser bestimmt in erster Linie die Größe des Raumes, in dem die Wäsche bewegt wird und spielt im Zusammenhang mit der Wäsche stückgröße und der Wäschesteifigkeit eine wesentliche Rolle. Die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel nimmt in zweifacher Hinsicht Ein fluß auf die mechanische Bearbeitung der Wäsche. Einmal sollte sie mög lichst hoch liegen, um bei gegebener Waschzeit möglichst viele Umwäl zungen der Füllung zu erzielen, zum anderen darf sie nicht die Schleu dergrenze erreichen oder gar überschreiten, da dann die Wäschebewegung zum Stillstand kommt. Als Maßstab für die Füllmenge einer Trommel gilt das Füllungsverhältnis, das angibt, wieviel Liter Trommelinhalt auf 1 kg Trockenwäsche entfal len. Hierbei stehen sich zwei Forderungen gegenüber. Einmal soll eine gute Waschwirkung erzielt werden, zum anderen soll möglichst viel Wäsche in kurzer Zeit gewaschen werden. Auch die Flottenmenge beeinflußt die mechanische Durcharbeitung der Wäsche. Als Maßstab gilt das Flottenverhältnis, das angibt, wieviel Liter der Flotte je kg Trockenwäsche während eines Wasch- oder Spülgangs in der Maschine vorhanden sind. Aus Gründen eines niedrigen Wärme- und Seite 5 Wasser-Verbrauches wird man eine möglichst geringe Flotte verlangen. Dem steht die Forderung einer schnellen Schmutzentfernung aus der Wä sche, zu der viel Flotte nötig ist, entgegen. Als dritte Forderung kommt hinzu, daß die intensivste Durcharbeitung der Wäsche erzielt wird. Dazu gehört eine Flotte, die hinsichtlich ihrer Menge ein Mittelmaß zwischen den oben beschriebenen Flotten aufweist und somit den genann ten Forderungen am besten entspricht. Die Waschzeit soll selbstverständlich kurz sein. Abgesehen davon, daß die Einwirkung der Waschmittel zur Schmutzlösung eine gewisse Zeit ver langt, läßt sich die nötige mechanische Durcharbeitung der Wäschefül lung auch nicht mit einigen Trommelumdrehungen erreichen. Das gilt vor allen Dingen für stärker verschmutzte Wäscheteile oder auch nur für einzelne SchmutzsteIlen sonst sauberer Stücke. Leider ist es nicht so, daß solche SchmutzsteIlen bei jeder Trommelumdrehung gleich intensiv bearbeitet werden; deshalb kann sich ein ausreichender Reinigungseffekt erst nach längerer Laufzeit der Trommel einstellen. Durch die Trommeleinbauten, wie Mitnehmerrippen (Zahl, Form und Höhe) und Zwischenwände, wird die Durcharbeitung der Wäsche nicht unwesent lich beeinflußt. Solche Einbauten fördern die mechanische Durcharbei tung bei niedrigen Umfangsgeschwindigkeiten, wobei Mitnehmerzahl- und -höhe ein gewisses Maß nicht überschreiten dürfen, da sich sonst die Verengung des Bewegungsraums nachteilig bemerkbar macht. Hohe Umfangs geschwindigkeiten verlangen deshalb niedrige Mitnehmerhöhe. Eine Sonder stellung nehmen die Trommeln mit Zwischenwand ein (Pullman-Teilung), da hier die Form und Lage der Bewegungsräume zur Drehachse geändert werden. Da eine Trommel mit gleichbleibender Drehrichtung die Wäschefüllung mehr oder weniger verwickelt und somit ein Durchwaschen verhindert, ist ein Drehrichtungswechsel erforderlich. Es bleibt die Frage, wieviel Umdre hungen die Trommel in einer Richtung machen darf, um ein Verwickeln ge rade noch zu vermeiden. Im Interesse der Dauerhaltbarkeit des Umsteuer mechanismus und des Triebwerks sollte natürlich der einseitige Lauf möglichst lang sein. II. Beschreibung der Versuchsmaschine Um derartige Untersuchungen in systematischer Form durchzuführen, wur de in der Wäschereiforschung, Krefeld, eine Versuchsmaschine entwickelt, die so gebaut und ausgerüstet war, daß die Variationen obiger Faktoren Seite 6 in weitem Bereich möglich waren. Der Ablauf der jeweils festgelegten Waschprogramme erfolgte durch eine automatische Lochkartensteuerung, um Bedienungsfehler praktisch auszuschalten. Abbildung 1 zeigt die Ver suchsmaschine (Material: Edelstahl) im Schema und in der Art ihrer Aus führung. Zur Beobachtung der Wäschebewegung ist die Maschine stirnsei tig mit einer Glasscheibe versehen. Auf diese Weise war es möglich, die Bewegungsvorgänge zu filmen und mittels Zeitlupe zu analysieren. Die Versuchsmaschine kann wahlweise mit drei Trommelgrößen: 450, 750 und 1100 mm ~ ausgestattet werden. Die Innenausrüstung der Trommel läßt sich durch Rippen und Trennwände beliebig verändern. Die Trommel kann ohne und mit Reversierung betrie ben werden, wobei auch die Reversierintervalle variabel sind. Eine verstellbare Überlaufeinrichtung ermöglicht es, den Wasch- und Spül prozeß im Durchlaufverfahren durchzuführen. Kontaktthermometer ermögli chen die Einstellung und Einhaltung bestimmter Temperaturen. Die Hei zung erfolgt mit direktem Dampf. Die jeweils benötigten Wassermengen werden in einem Meßboiler bereitgestellt und evtl. vorgeheizt. Ein Kontaktzeiger erlaubt ihre Einstellung und Begrenzung. Die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel läßt sich mittels Kettentrieb und stufenlos regelbarem P.I.V.-Getriebe im ganzen, praktisch inter essierenden Geschwindigkeitsbereich variieren. III. Untersuchungsmethoden 1. Bestimmung der Waschwirkung Die Beurteilung der Waschwirkung erfolgte an normal verschmutzter Haus haltwäsche durch ein subjektives Benotungsverfahren und wurde in einer Prozentzahl ausgedrückt. Die Wäschestücke erhielten je nach Verschmut zung die Note 1 bis 6. Insgesamt wurden etwa 250 bis 300 Wäschestücke für die Beurteilung einer Versuchsbedingung gewaschen. Eine 100 %ige Waschwirkung würde dann vorliegen, wenn alle Wäschestücke nach dem Wa schen die Note: 1 bekämen. Die untersuchte Maschine hätte eine Wasch wirkung von 0 %, wenn jedes Wäschestück nach dem Waschen nur um drei Notenzahlen sauberer geworden wäre. Diese letztere Reinigungswirkung ergibt sich nämlich allgemein auch dann, wenn praktisch keine mechani sche Durcharbeitung der Wäsche erfolgt, d.h., wenn die Wäsche ruhend im Kessel aufgeheizt wird. Sei te 7 MeOboiler 0.0.0. Druck regler Umsteuergerät Über laufein - richtung Elektroventile A b b i 1 dun g 1 Versuchstrommelwaschmaschine Seite 8 Der Waschmitteleinsatz nach Art und Menge wurde in allen Versuchsreihen konstant gehalten und war, dem normalen Verschmutzungsgrad der Wäsche entsprechend, so dosiert, daß nur eine mäßige Schaumentwicklung ent stand, die keine nennenswerte Beeinflussung der Durcharbeitung der Wä schefüllung verursachte. Das Waschprogramm für die Untersuchung der Umfangsgeschwindigkeit, des Füllungsverhältnisses und des Flottenver hältnisses sah vors 1. Vor w ä s c h e Waschzeit 10 min Wasser Weichwasser Temperatur 40°C Waschmittel Natriumpyrophosphat 1 g/l Seife 0,5 g/l nach 5 min Zugabe eines Alkaligemisches : 3,0 g/l 2. K 1 a r w ä s c h e Waschzeit 24 min Wasser Weichwasser Temperatur 85°C Waschmittel Seife 0,4 g/l Natriumpyrophosphat 0,5 g/l Alkaligemisch 4,0 g/l H202 1,5 ml/kg 3. s p ü 1 e n 5 Spülbäder 118 Weichwasser 1 Spülbad 1:8 Hartwasser Spüldauer je 3 min Waschverfahren und Waschmitteldosierung waren absichtlich nicht auf höchste Wirksamkeit eingestellt. Im einzelnen wurde die Versuchsreihe "Umfangsgeschwindigkeit mit einem ll Füllungsverhältnis 1114 und einem Flottenverhältnis 1:6 gefahren. Zu sätzlich wurde bei dieser Versuchsreihe die Waschzeit in der 1100-Trommel von 40 auf 20 min verkürzt. Seite 9 Die Versuchsreihe "Füllungsverhältnis" hatte eine Umfangsgeschwindigkeit von 1 m/sec und ein Flottenverhältnis von 1:6. Die Versuchsreihe "Waschzeit" bezog sich auf Vor- und Klarwäsche bei einem Füllungsverhältnis 1:14, Umfangsgeschwindigkeit 1,0 m/sec und Waschflottenverhältnis 1:6. Die Versuchsreihe "Flottenverhältnis" wurde mit einer Umfangsgeschwin digkeit von 1,0 m/sec und einem Füllungsverhältnis von 1:14 durchge führt. Die Normalausstattung der Trommeln war: Innentrommel Außentrommel Mantel- Rippen- Rippen- Rippen- Rever- 10chunß: zahl höhe form sierunß: 450~x 400 cm 550~x 450 cm 15 % 3 15 % Trap. 12/5sec 0 40 750~x 400 cm a50~x 450 cm 1-5 % 3 15 % Trap. 12/5sec 0 40 % % 1100~x 400 cm 1200~x 450 cm 15 4 10 Trap. 12/5sec 0 40 Der Einfluß der Trommeleinbauten wurde bei der kleinen Trommel (450 cm ~) und der großen Trommel (1100 cm ~) untersucht. Die kleine Trommel er hielt einmal eine trapezförmige Rippe (15 %v om Trommel-~), ein anderes % Mal eine Flachrippe (20 vom Trommel-~) und schließlich wurde sie auch ganz ohne Rippen in Betrieb genommen. Die große Trommel wurde mit einer Pul Iman-Wand ausgestattet und ent % hielt je eine 10 hohe Rippe in jeder Kammer. Um den Einfluß der Trommelreversierung zu untersuchen, wurde eine klei ne Trommel (520 mm ~) mit verkürzter Laufzeit (a sec) eingesetzt. Die Umschaltpause betrug 2 sec. 2. Bestimmung des Faserabriebs Die Ermittlung des Faserabriebs erfolgte an künstlich durch Vorbleiche gealterten Baumwollgeweben von Taschentuch- bis Bettuchgröße, aus denen - in Anlehnung an die Praxis - jeweils die ganze Maschinenfüllung be stand. Die abgeriebenen Fasern wurden in einem Filter aus Perlongewebe, der am Ablaufstutzen angebracht war, aus den Wasch- und Spülflotten aufgefangen. Außerdem wurden jedesmal nach Ablauf eines Waschprogramms Seite 10 alle Wäschestücke einzeln von Hand im Bottich abgespült und diese Spül flotte ebenfalls durch den Perlonbeutel filtriert. Nach der Trocknung der gesamten abgeriebenen Fasern (im Trockenschrank bei 1000C) erfolgte die Bestimmung des Trockengewichts, das auf 1 kg Trockenwäsche je Wäsche bezogen wurde. Der Ablauf des Waschprogrrunms zur Ermittlung des Faserabriebs war der gleiche wie bei der Bestimmung der Waschwirkung, nur mit dem Unterschied, daß, zwecks Ausschaltung des chemischen Einflusses, in den Waschbädern (Weichwasser) nur 0,2 g/l Seife zugegeben wurde. Dieser Zusatz war nötig, um annähernd gleiche Reibungsverhältnisse in der Wäsche zu er zielen, wie sie beim Waschen in Waschlauge vorliegen. Obwohl die Be stimmung des Faserabriebs keine Beurteilung von örtlichen Wäschebean spruchungen ermöglicht, gibt sie doch ein gutes Allgemeinbild der Wä schebeanspruchung und erlaubt darüber hinaus die Bewertung des Grades der Durcharbeitung der Wäschefüllung in einer Waschmaschine und damit auch der Waschwirkung; denn Faserabrieb und Waschwirkung verlaufen ja mehr oder weniger gleichsinnig. IV. Versuchsergebnisse Die nachfolgenden Versuchsergebnisse beziehen sich mit wenigen Ausnah men auf drei verschiedene Trommeldurchmesser (450, 750 und 1100 mm ~) und erfassen damit einen Bereich, der sich von kleinen Haushaltwasch maschinen bis zu großen gewerblichen Maschinen erstreckt. 1. Waschwirkung und Faserabrieb in Abhängigkeit von der Umfangs geschwindigkeit Die Variation der Umfangsgeschwindigkeit setzte voraus, daß das Fül lungsverhältnis (1:14), das Flottenverhältnis (1:6) und die Waschzeit (Vor- und Klar-Wäsche: 40 min) konstant blieben. Abbildung 2 zeigt ein Diagramm der Ergebnisse. Waschwirkung und Faser abrieb steigen mit der Umfangsgeschwindigkeit gleichsinnig an, errei chen ein Maximum und fallen danach ab. Der Bereich des Kurvenanstiegs erklärt sich aus der Zunahme der Fallhöhe, der Wäschereibung und der Wäscheumwälzung. Die Maxima der Kurven ergeben sich aus der Tatsache, daß die auf die Wäschefüllung wirkenden Fliehkräfte zunehmen und schließlich zu einer Verschlechterung der Wäschedurcharbeitung führen. Seite 11

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