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Untersuchung der Wäscheentwässerung mit Hilfe von Zentrifugen und Pressen PDF

42 Pages·1955·1.275 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES WIRTSCHAFTS- UND VERKEHRSMINISTERIUMS NORDRHEIN-WESTFALEN Herausgegeben von Staatssekretär Prof. Leo Brandt Nr. 171 Wäschereiforschung Krefeld Untersuchung der Wäscheentwässerung mit Hilfe von Zentrifugen und Pressen Als Manuskript gedruckt SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH 1955 ISBN 978-3-663-12803-8 ISBN 978-3-663-14286-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-14286-7 Forechungeberiohte des Wirtschafte- und Verkehreministeriums Nordrhein-Westfalen G 1 i e d e r u n g I. Einleitung • • • • • • ••• s. 5 1. Allgemeines über Wäscheentwässerung s. 5 II. Untersuchungen an Wäschezentrifugen s. 6 1. Aufgabenstellung s. 6 2. Versuchsbedingungen und Versuchseinrichtungen s. 7 3. Versuchsergebnisse s. 9 a) Entwässerungseffekt in Abhängigkeit von Trommel- drehzahl und Trommeldurchmesser • • • • s. 9 b) Entwässerungseffekt in Abhängigkeit von der Schleuderzeit • • • • • • • • s. 11 c) Entwässerungseffekt in Abhängigkeit vom Füllgewicht S. 12 d) Entwässerungseffekt in Abhängigkeit von der Trommellochung • • • • • • • • • • S. 14 e) Entwässerungseffekt in Abhängigkeit von der Wäscheart • • • • • • • • s. 14 f) Entwässerungseffekt in Abhängigkeit von der Wäschetemperatur • • • • • • • • • • • • s. 16 g) Der Schleuderdruck auf die Wäsche in Abhängigkeit von Drehzahl, Trommelhöhe und Füllgewicht s. 17 h) Die zulässige Unwucht bei Wäscheschieudern s. 18 III. Untersuchungen an Wäschepressen s. 21 1. Aufgabenstellung s. 21 2. Versuchsbedingungen und Versuchseinrichtungen s. 21 3. Versuchsergebnisse s. 23 a) Entwässerungseffekt in Abhängigkeit vom Preßdruck S. 23 b) Entwässerungseffekt in Abhängigkeit von der Preßzeit S. 24 c) Entwässerungseffekt in Abhängigkeit vom Füllgewicht S. 24 d) Entwässerungseffekt in Abhängigkeit vom Entwässerungs- querschnitt der Presse • • • • • • • • • • S. 26 e) Entwässerungseffekt in Abhängigkeit von der Wäscheart s. 26 f) Entwässerungseffekt in Abhängigkeit von der Wäschetemperatur S. 28 IV. Zusammenfassung s. 29 V. Literaturverzeichnis S. 3o Seite 3 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen I. E i n l e i t u n g 1. Allgemeines über Wäscheentwässerung Die Durchführung des Waschprozesses macht es erforderlich, daß das Wasch gut mit Wasser durchnetzt ist. Der nach dem Waschen vorliegende tropf nasse Zustand besagt, daß die Wäsche, bezogen auf ihr lufttrockenes Ge wicht, etwa 25o - 3oo %Wasser festhält. Bis zu einem gewissen Grade kann dieses Wasser mechanisch entfernt werden. Man unterscheidet grundsätzlich 2 mechanische Entwässerungsmethoden: Schleudern und Pressen. Die in Wäschereien hauptsächlich angewendete mechanische Entwässerung ist das Ausschleudern. Man setzt das nasse Waschgut einer Zentrifugal beschleunigung aus, wobei das bewegliche Wasser von der in einer per forierten Schleudertrommel festgehaltenen Wäsche getrennt wird. Die Was sertrennung von der Wäsche erfolgt nicht wie beim Pressen durch zwangs läufige Verkleinerung der Hohlräume im Faden- und Faserverband, sondern durch Beschleunigungskräfte. Die Beschleunigung wirkt sich zwar auf die Wäsche und auf das Wasser gleich aus, jedoch wird die Wäsche durch die Trommelwand daran gehindert, dieser Beschleunigung nachzugeben, während das Wasser durch die Hohlräume und Kanäle des Wäschepackens und durch die Löcher der Trommelwand abfließt, so lange die Zentrifugalkräfte grös ser sind als die Adhäsionskräfte. Der Entwässerungsvorgang kommt schließ lich zum Stillstand, wenn die Wasserschicht auf den Fasern so klein ge worden ist, daß die Beschleunigungskräfte die Adhäsionskräfte nicht mehr überwiegen. Die Wäsche erfährt dadurch, daß sie durch die Trommel daran gehindert wird, der Beschleunigung nachzugeben eine Pressung, die aber praktisch nicht zur Entwässerung beiträgt. Der Preßdruck in einer geschleuderten Wäschefüllung ist bekanntlich nicht gleichmäßig verteilt, sondern nimmt zum Trommelmantel hin zu und erreicht dort seinen Höchstwert. Die zweite Art der mechanischen Entwässerung geschieht durch ein Pressen der nassen Wäsche, wodurch die Hohlräume des Faden- und Faserverbandes verkleinert werden und das darin befindliche Wasser herausgedrängt wird und dann abfließen kann. Diese Pressung kann in geeigneter Weise durch Seite 5 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Wringen, Pressen zwischen sich drehenden Walzen oder durch Pressen in einem Preßgefäß erfolgen. Obwohl diese Entwässerungsart in deutschen gewerblichen Wäschereien u. W. nicht zu finden ist (sie wird dagegen viel im Haushalt angewendet, darf ihre Bedeutung trotz grundsätzlich schlechteren Entwässerungserfolges nicht ganz unterschätzt werden, zumal im Ausland (Amerika, England) wahrscheinlich aus Gründen eines geringe ren maschinellen, personellen und Zeitaufwandes, Wäschepressen auch in gewerblichen Wäschereien anzutreffen sind. Was bei der Schleuder die Zentrifugalbeschleunigung für den Entwässe rungserfolg bedeutet, ist bei der Presse der Preßdruck, der hydraulisch oder mechanisch aufgebracht wird. Er kann nicht beliebig hoch gewählt werden. Über 4-5 kg/cm2 besteht die Gefahr, daß sich singepreßte Falten nicht mehr restlos entfernen lassen, da eine mehr oder weniger starke Verschiebung und Knickung des Faden- und Faserverbandes stattgefunden hat, die sich durch den Plättvorgang nicht mehr beseitigen läßt. Der Entwässerungsvorgang ist praktisch dann beendet, wenn sich die in der Wäschefüllung vorhandenen Hohlräume bei einem bestimmten Druck nicht mehr weiter verkleinern lassen. Die Steifigkeit des Faden- und Faserverbandes in Verbindung mit der ungleichen Dicke der Wäschestücke verhindert, daß die Hohlräume durch die Pressung restlos verschwinden können. II. U n t e r s u c h u n g e n a n W ä s c h e z e n t r i f u g e n 1. Aufgabenstellung Aufgabe dieser Untersuchung war es, die Zusammenhänge bei Schleuderent wässerung von Wäsche zu klären. Eine solche Entwässerung spielt bei der Wäschebehandlung in der Wäscherei eine wesentliche Rolle, da sie sich verhältnismäßig schnell, wäscheschonend und billig durchführen läßt. Maß gebend für den Wert einer Wäscheschleud~r ist der erzielbare Entwässe rungseffekt, ausgedrückt durch die in der Wäsche verbleibende Restfeuch tigkeit in% des Lufttrockengewichtes, die nachfolgend in Abhängigkeit von Trommeldurchmesser, Trommeidrehzahl, Trommellochung, Schleuderzeit, Füllgewicht, Wäscheart und Wäschetemperatur ermittelt wurde. Weitere Untersuchungen befaßten sich mit dem für die Wäschebeanspruchung maßgebenden Schleuderdruck, der von Trommeldrehzahl, Füllgewicht und Trommelhöhe abhängig ist. Seite 6 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Ein weiterer wichtiger Faktor für den Betrieb der Schleuder ist ihre zulässige Unwucht. Es ist in der Praxis kaum möglich, die Schleuder mit Wäsche so genau zu beladen, daß sie vollkommen ausgewuchtet ist, vor al len Dingen dann nicht, wenn die Wäsche in Säcken geschleudert wird, di~ ungleiches Gewicht haben. Die Untersuchung erstreckte sich hierbei auf die Feststellung der zulässigen Unwucht an verschiedenen Typen und Größen von Schleudern. 2. Versuchsbedingungen und Versuchseinrichtungen Die Versuche wurden an verschiedenen Schleudertypen und -größen, wie sie in Wäschereien zur Aufstellung kommen, durchgeführt. Bei den Schleuder typen unterscheidet man Freischwinger-Schleudern, Pendelsäulen-Schleudern und Hänge-Pendel-Schleudern (Abb. 1 - 3). Freischwinger-Schleudern werden üblicherweise bis 2o kg Füllgewicht ge baut, darüber hinaus verwendet man Pendelsäulen- bzw. Hänge-Pendel-Schleu dern. Eine Drehzahlregelung ist bei den in der Praxis eingesetzten Schleudern meist nicht möglich. Für die Untersuchungen bei verschiedener Drehzahl wurde deshalb eine Spezialzentrifuge mit regelbarem Motor. eingesetzt. Die Messung der Schleuderzeit erfolgte vom Einschalten bis zum Ausschalten des Antriebmotors. Die Bremszeit wurde nicht mitgerechnet. Das erscheint berechtigt, da die Bremszeit verhältnismäßig kurz ist, und außerdem nach dem Abschalten und abnehmender Drehzahl kaum noch Wasser abgeschleudert wird. Die Messung der Anlaufzeit erfolgte mit Hilfe eines Strommessers, der in den Stromkreis des Schleudermotors geschaltet war. Die Anlaufzeit war definiert als die Zeit, die vom Einschalten des Motors bis zum Erreichen der Endstromstärke beim Betrieb der Schleuder verstreicht. Das Erreichen der Endstromstärke entspricht dem Erreichen der Höchstdrehzahl der Schleu der. Die Ermittlung des Einflußes der Trommellochung, d.h. also des freien Querschnittes des Trommelmantels, auf den Schleudereffekt wurde durch teilweise Abdeckung der Trommelwand durchgeführt. Als Füllung wurde in erster Linie normale Haushaltwäsche verwendet in der Zusammensetzung von ca. 9o% Baumwoll- und 1o% Zellwollgewebe und jeweils in tropfnassem Seite 7 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Deckelverriegelung \fasche Schleudertrommel Antriebsmotor mit Gegenstrombremsung ------+----#IH+- Gummifederung und Dämpfung A b b i 1 d u n g Freischwingerschleuder Deckelverriegelung Wäsche Pendelsäule Antriebsmotor Bandbremse A b b i 1 d u n g 2 Pendelsäulenschleuder Seite 8 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Deckelverriegelung Antriebsmotor Bandbremse Fliehkraftkupplung Gummifederung und Dämpfung Schleudertrommel A b b i 1 d u n g 3 Hängependelschleuder Zustand in die Schleuder gegeben. Darüber hinaus erfolgte eine Unter suchung über den Einfluß der Faserart (Baumwolle, Zellwolle, Leinen, Wolle, Perlon) auf den Entwässerungseffekt. Die Feuchtigkeitsabnahme wurde durch Wägung bestimmt und in Prozent des Lufttrockengewichtes der Füllung ausgedrückt. Schleudernaß-Gawicht Lufttrocken-Gawicht x % 100 Lufttrocken-Gawicht 3. Versuchsergebnisse a) Entwässerungseffekt in Abhängigkeit von Trommeldrehzahl und Trommeldurchmesser Die für den Entwässerungseffekt maßgebendsten Faktoren sind Trommeldreh zahl und Trommeldurchmesser. Beide Faktoren zusammen lassen sich in dem physikalischen Begriff der Beschleunigung ausdrücken, der die Wäsche und das darin durch Adhäsionskräfte festgehaltene Wasser in der Schleuder ausgesetzt sind. Wird ein Körper beschleunigt, so wird er sich in Bewegung Seite 9 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen setzen, falls man ihn nicht daran hindert. Wenn also Wäsche und Wasser in der Schleuder durch die Drehbewegung der Trommel in Richtung von der Trommelachse weg beschleunigt werden, so versucht sich beides von der Drehachse fortzubewegen. Die Wäsche wird durch den Trommelmantel daran gehindert. Das Wasser fließt dagegen durch die gelochte Trommelwand bis zu einem gewissen Maß ab und wird so von der Wäsche getrennt. Je höher die Beschleunigung ist, desto mehr Wasser fließt ab bzw. desto kleiner wird der Restfeuchtigkeitsgehalt bis zur Erreichung des Gleichgewichtes: Beschleunigungskräfte - Adhäsionskräfte. Der Wasserentzug wächst jedoch nicht lim•ar mit der Beschleunigung, d.h. je größer man die Beschleunigung wählt, desto weniger bringt eine Be schleunigungssteigerung für den Entwässerungseffekt. Schließlich erreicht man eine Beschleunigung, bei der eine weitere Beschleunigungssteigerung praktisch keinen Gewinn mehr bringt. Die Erklärung hierfür liegt darin, daß die auf den Fasern noch haftende Wasserschicht so dünn geworden ist, daß die Beschleunigungskräfte die Adhäsionskräfte nicht mehr überwinden können. Abbildung 4 zeigt diese Abhängigkeit der Restfeuchtigkeit (in%) von der Beschleunigung als Vielfaches der Erdbeschleunigung (g). Die Versuchsschleuder hatte einen Durchmesser von 85o mm. Die Drehzahl wurde von 6oo bis 14oo 1/min verändert. Die Füllung bestand aus 17,2 kg baumwollenen Arbeitsanzügen. Die Schleuderzeit als auch die Anlaufzeit wurde konstant gehalten. Wie schon oben erwähnt, ist die Beschleunigung durch 2 Faktoren bestimmt, nämlich Trommeldrehzahl und Trommeldurchmesser. Es läßt sich folgende Beziehung angeben: 2 Beschleunigung b d n o,ooo555 d • n2 (g) 2 g d Trommeldurchmesser (mm) n Drehzahl (1/min) g Erdbeschleunigung (m/sec2) Mit Hilfe dieser Beziehung läßt sich unter Benutzung der Kurve Abbil dung 4 der mögliche Schleudereffekt einer beliebigen Schleuder angenähert ermitteln. Z.B. wird eine Schleuder mit einem Durchmesser von 6oo mm und Seite 1 o

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