ebook img

Untersuchung der Verzugsvorgänge an den Streckwerken verschiedener Spinnereimaschinen PDF

46 Pages·1960·2.484 MB·German
by  (auth.)
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Untersuchung der Verzugsvorgänge an den Streckwerken verschiedener Spinnereimaschinen

FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Herausgegeben durch das Kultusministerium Nr.918 Institut fur textile MeBtechnik M.-Gladbach e. V. Monchengladbach Untersuchung der Verzugsvorgănge an den Streckwerken verschiedener Spinnereimaschinen Ais Manuskript gedruckt Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1960 ISBN 978-3-663-03789-7 ISBN 978-3-663-04978-4 (eBook) DOlI 0.1 007/978-3-663-04978-4 G 1 i e d e r u n g . . . . . . 1 • Vorwort · · · · · · · · · · · · · · · · . ,... . 4 .'"') 2. Theoretische Erwagungen · · · · · · · · · · · · s. 5 • 2. 1 Verzugswellen • · • · · · · • · · · · · s. 5 2. 2 Zylinderwellen · • • • · · · · · · • · s. 7 2. 21 Schlagende Zylinder · · · · · · s. 9 • 2. 22 Theoretische Berechnung der Amplitude von Zylinderwellen · · · · · · · · · · · · S. 11 2. 221 Einschrankende Voraussetzungen · · · · S. 11 2. 222 Die Faserendenverteilung · · S. 12 • • 2. 223 Die Faserzahlverteilung · S. 13 2. 224 Berticksichtigung der Stapelform · s. 14 3. Versuchsdurchftihrung · · · · · · · · · · · · · · · s. 15 • 3. 1 Verwendete Gerate · · • · · · · · · · • · · · • s. 15 3. 11 Distanceur · · · · · · · · · · s. 15 • • • • • • 3. 12 Textronograph · · · · · · · s. 16 3. 13 BandspannungsmeBeinrichtung · · · · s. 17 . 3. 2 Prtifmaterial · · · · · · · · · · · · s. 19 • • 3. 3 Die MeBreihen · · · · · · · · s. 19 • • 4· Versuchsauswertung · · · · · · · · · · · · · · · S. 22 4· 1 Die mittlere absolute Storbreite · · · · · · S. 22 4. 2 Reduzierung auf den Mittelwert · · · · · · · · · · s. 23 • 4. 3 Berticksichtigung der Kondensatorlange · • · · • · · s. 26 4. 4 Koordinierung und Glattung der MeBreihen · • · • • • s. 31 4. 5 Vergleich der MeBreihen · · · · · · · · • • · · s. 33 4. 51 Die errechnete Schwankungsbreite · · · · s. 34 4. 52 Die theoretische Schwankungsbreite · · · · · · s. 35 5. MeB- und Auswerteergenisse · · · • · · · · · s. 36 5. 1 EinfluB von Verzug und Streckfeldweite • · s. 36 5. 2 EinfluB der Exzentrizitat · · · · · s. 37 5. 3 Abweichungen von der Theorie s. 38 . 6. Zusammenfassung · · · · · · s. 40 • • 7. Verwendete Formelzeichen · · · · · · · · · · · · · s. 42 • 8. Literaturverzeichnis · · · · · · · · s. 43 Seite 3 1. Vorwort Die vorliegende Arbeit befaBt sich mit Storungen in den Streckwerken der Spinnereimaschinen, die sich als periodisch wiederkehrende Schwan kungen des Querschnittes im ausgelieferten Band auswirken. Insbesonde re soll der Schlag von Streckwerkszylindern und Druckrollen als Ursa che derartiger Erscheinungen untersucht werden. In Form theoretischer Erwagungen und mathematischer Berechnungen ist das angesprochene Problem bereits von verschiedenen Autoren mehrfach durchleuchtet worden. Bei Zugrundelegung im wesentlichen gleicher Vor aussetzungen ergeben sich bei allen diesen Arbeiten sehr ahnliche Re sultate, die die Abhangigkeit der BandungleichmaBigkeit von der GroBe eines Schlages angeben. Es soll versucht werden, die praktische Anwendungsmoglichkeit derar tiger Formeln experimentell zu untersuchen und, wenigstens groBenord nungsmaBig, anzugeben, welche Abweichungen zwischen Theorie und Praxis bestehen. Die Planung der Versuche geht auf den Leiter des ITM, Herrn Obering. H. STEIN zurtick, wahrend die Durchftihrung der experimentellen Arbei ten sowie die auBerst zeitraubende Auswertung der Einzeldiagramme von Herrn Text.-Ing. J. CLAVIEZ unter Leitung von Herrn Prof. Dr. W. ROSE MANN durchgeftihrt wurde. Ftir die mathematische Behandlung der Aufgabe zeichnet ebenfalls Herr Prof. Dr. W. ROSEMANN verantwortlich, dem be sonders die Entwicklung des angewandten Auswerteverfahrens zur Fest stellung der relativen Schwankungsbreite zu danken ist. Die Zusammen fassung der Einzelergebnisse und Ausarbeitung des Berichtes wurde von Herrn Dipl.-Ing. 0 BECKER tibernommen. Allen Beteiligten an dieser echten Team-Arbeit sei der herzlichste Dank ausgesprochen. Institut flir textile MeBtechnik M. Gladbach e. V. Seite 4 2. Theoretische Erwagungen Die Spinnerpraxis muB sich in steigendem MaBe darauf einstellen, daB ihre in die Weiterverarbeitung gehenden Garne einer standig scharfer werdenden Examination nach der Qualitat unterworfen werden. Die vor noch nicht allzu langer Zeit einzige Frage nach der Garnfestigkeit wurde dadurch, daB vollautomatisch arbeitende Festigkeitsprtifer zur Anwendung kommen, nicht unwesentlich verscharft, gleichzeitig wurden Dehnungswerte ermittelt. Ein ganz erheblicher Anteil an der Garnprtifung wird im Zuge der Fortentwicklung des textilen Prtifwesens der Gleichfer migkeitsprtifung eingeraumt. Neuerdings erlauben moderne Gerate nicht nur eine quantitative Aussage tiber die GarnungleichmaBigkeit, sondern ge statten es, diese UngleichmaBigkeiten zu analysieren. Querschnittsschwankungen im Gespinst wirken sich vor allem dann un glinstig aus, wenn sie sich streng periodisch wiederholen. Bei der Wei terverarbeitung zu Geweben und Gewirken ergeben sich unter bestimmten Voraussetzungen in der Fertigware Bildwirkungen Moire-Effekte. Der artige Erscheinungen sind auBerordentlich sterend und kennen das Ma terial ftir den vorgesehenen Verwendungszweck vellig ungeeignet machen. [1], [2]. Das Auffinden von periodischen Querschnittsschwankungen ermeglicht der "Spektrograph" von Zellweger (Uster/Schweiz). Er wirft nach Beendigung der Gleichfermigkeitsprtifung ein Diagramm aus, welches tiber der nach Wellenlangen geteilten Abszisse in der Ordinate die Intensitat der zu jeder Wellenlange geherenden Schwankung angibt. Nachtheoretischen Erwagungen laBt sich ein Idealspektrogramm errech nen, welches die bestmeglichen, noch erreichbaren Werte angibt. Das tatsachlich gemessene Spektrogramm muB tiberall oberhalb der Kurve der Idealwerte liegen. Der Abstand zwischen realer und idealer Kurve gibt Hinweise auf Fehler, die sowohl materialbedingt sein als auch aus der Maschinenanlage oder der Organisation des Arbeitsablaufes herrtihren kennen. 2. 1 Verzugswellen Die Ursache ftir das Entstehen von "Periodengarnen" sind unterschied licher Art. Es ist bekannt, daB sich bei ungtinstigen Streckwerksein stellungen Verzugswellen ausbilden kennen. Charakteristisch ftir diese Seite 5 Erscheinung ist, daB die Lange der Verzugswellen im allgemeinen inner halb gewisser Grenzen um einen Mittelwert schwankt. Beim Vorhandensein einer Verzugswelle wird deshalb beispielsweise das Spektrogramm eines Garnes einen Hecker aufweisen, welcher vom Idealspektrum relativ star ker abweicht als die anderen Stellen des gemessenen Spektrogrammes. Die Entstehung dieser Hocker ist so zu erklaren, daB die Verzugswellen einerseits in regelmaBiger Folge auftreten und versc.hwinden und daB andererseits ihr Erscheinen zwar periodisch ist, die Frequenz aber in gewissen Grenzen schwankt. ErfahrungsgemaB bilden sich diese Vorgange abhangig von der Art und Beschaffenheit der verarbeiteten Materialien stark unterschiedlich aus. So ist es zu erklaren, daB die eine Chemiefasertype besonders stark zu Schnittbildungen neigt und auBerordentlich empfindlich auf die ange wandten Streckwerkseinstellungen reagiert, wahrend eine andere Type ohne groBe Schwierigkeiten auch in ungunstigen Fallen verarbeitet wer den kann. Sicherlich geht das Bemuhen der Faserhersteller immer in Richtung auf eine anstandslos verspinnbare Faser. Modifizierungen im Faseraufbau in der Faseroberflaehe und insbesondere eine kritische Auswahl der Avi vagemittel sind die Wege dahin. Sorgfaltig ausgearbeitete Verarbei tungsvorschriften erganzen diese MaBnahmen. Schon kleine Abweiehungen hiervon, die der Spinner vielleicht noeh fur zulassig halt, kennen unerwlinschte Ruckschlage im oben angegebenen Sinne zur Folge haben. Mit Abbildung 1 wird das GleichmaBigkeitsdiagramm eines Zellwollgarnes sowie das dazugehorige Spektrogramm gezeigt. 1m Diagramm ist deutlich siehbar, wie gelegentlich starke Querschnitts schwankungen auftreten, die sich zwar periodisch wiederholen, jedoch ohne dabei eine klar definierte Wellenlange erkennen zu lassen. Das Spektrogramm, in welches ein 1dealspektrogramm eingezeichnet wurde, zeigt Hocker im Bereich der Wellenlangen von 8 cm bis 15 em und ober halb von 45 em. Die auf das Vorhandensein von Verzugswellen hindeuten den Teile des Spektrogramms sind durch Sehraffur hervorgehoben. Seite 6 Amplilud. \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \\ \ \ \ \ \ \ \\ \ \ \ ~ ~.r..-: h -.. nW ........... ~.I .P...., . .<...I (': r~r / ~ /~ j L J 1 I }jqt J / / / / II / ~"7r 7 II // / *' / J 00 Abw.ichung "0/71 So/lqullrschnill .. 50% o - 50 % Lang. A b b i 1 dun g 1 "Verzugswellen" Gleiehformigkeitsdiagramm (unten) und Spektrogramm (oben) von Zellwollgespinst Nm 60 (17 tex) 2. 2 Zylinderwellen Im Gegensatz zu den erwahnten Verzugswellen steht eine andere Art von Garnperioden, die sieh im Spektrogramm bei genau definierter Wellen lange dureh ausgepragte, aus dem normalen Ablauf weit herausragende Spitzen ausweisen. Die Entstehungsursaehe derartiger Wellen ist stets in UnregelmaBigkeiten des Masehinenlaufs zu finden. Diese Masehinen fehler bewirken, daB der tatsaehlieh auf das Fasermaterial ausgeubte Verzug nieht konstant ist, sondern in gewissen periodisehen Grenzen sehwankt. Das eharakteristisehe Beispiel einer Zylinderwelle wird in Abbildung 2 wiedergegeben. Hier sind im Gleiehformigkeitsdiagramm deutlieh Wellen mit stets gleichbleibendem Abstand erkennbar. Das Spektrogramm weist mit seinem sehraffierten Teil eine Periode aus, deren Wellenlange et wa 13 em betragt. Eine besondere Art von periodischen Querschnittssehwankungen im Garn sollte an dieser Stelle erwahnt werden, da sie oft leieht als Verzugs welle angesproehen wird, obgleieh es sich im strengen Sinne eher um Seite 7 Zylinderwellen handelt. Diese Querschnittsschwankungen entstehen bei spielsweise leicht auf Flyern, deren Zylinder, meistens die Einzugs zylinder, aus irgendwelchen maschinenbedingten Grtinden in Drehschwin gungen geraten oder sonstwie mit ungleichformiger Umfangsgeschwindig keit umlaufen. 1m Flyergarn bilden sich demgemaB reine Zylinderwellen aus, jedoch sind diese haufig nicht nachweisbar. Der Grund hierftir liegt darin, daB solche Schwankungen Wellenlangen von nur wenigen mm haben. Dieser Wert liegt im allgemeinen unter der Kondensatorbreite der zur GleichmaBigkeitsprtifung eingesetzten Hochfrequenzgerate. Amplitud. 1 \ \ \ \ \ 1\ \' ~ \ \ \ \ \ \ S \ \ \ \ \ \ \\ \\ \ / ~ /': ~ ,,£1 ~h -...j ~--, fL I I I 11 I 1'110. I I 771f/fft If-1-/. I J/ Ij I UfO I Abw.i,ch ung 110m Sollqu.rschnitt , + 50% \ \ .\' \ \ \ \\ \' ~( II' LH _1.lliI. .\\\ 11\\\\\\ . \I \ .I II ' ',II 1\ 111\" I :\ \ , ! I· o '!i II ~I IJ II I 1ftI I I r--+-I-II +-I- /~~~/-I -~/-+--/r--/r- -50% A b b i 1 dun g 2 "Zylinderwellen" Gleichformigkeitsdiagramm (unten) und Spektrogramm (oben) von Zellwollgespinst Nm 60 (17 tex) 1nfolge der integrierenden Wirkung dieser Apparate wird die auf dem Flyer durch Drehschwingungen entstandene Zylinderwelle unter Umstan den stark gedampft und kommt in besonders ungtinstigen Fallen gar nicht zur Anzeige. Erst bei der Prtifung der Garne werden solche Perioden dann mit einer infolge des Verzugs auf der Ringspinnmaschine verviel fachten Wellenlange sichtbar. Da sich an den betreffenden Ringspinn maschinen keine periodischen Laufunruhen nachweisen lassen, liegt die Einstufung dieser Garnfehler als Verzugswellen oft nahe, insbesondere dann, wenn ih~e Frequenz ein Spektrum gewisser Breite ausftillt. Seite 8 Zylinderwellen lassen sich in den meisten Fallen durch Ausmessung ihrer Lange und rechnerische Berlicksichtigung des Spinnplanes auf ihren Ursprung zurlickflihren. [2]. Eine Zylinderwelle wird um so starker in Erscheinung treten, je gleich ma8iger das betreffende Gespinst bei einwandfreier Beschaffenheit der Streckwerkzeuge ausgefallen ware. Es resultiert daraus die Uberlegung, da8 es auf eine peinlich genaue Uberwachung der Spinnmaschine und insbe sondere des Streckwerkes vor allem dann ankommt, wenn durch Wahl eines hochwertigen Rohstoffes, durch eine entsprechende Vorbereitung und sorgfaltiges Arbeiten nach einem genau ausgearbeiteten Spinnplan ein Garn mit kleinstmoglicher Ungleichma8igkeit ersponnen werden soll. 2. 21 Schlagende Zylinder Die Bezeichnung "Zylinderwelle" deutet bereits darauf hin, da8 den Zy lindern der verschiedenen Spinnereimaschinen eine besondere Bedeutung bei der Entstehung der erwahnten periodischen GleichmaBigkeitsschwan kungen zukommt. Das ist insofern der Fall, als bei sonst einwandfreien Voraussetzungen der ungleichformige Lauf irgendeines Zylinders dazu ftihrt, daB im Verzugsfeld nicht unveranderlich der eingestellte Verzug wirksam ist, sondern da8 der tatsachlich ausgetibte Verzug um den ein gestellten als Mittelwert schwankt. Die Umfangsgeschwindigkeit der Zylinder im Klemmpunkt sowie eine unter Umstanden vorhandene Verlage rung des Klemmpunktes in Verstreckungsrichtung und deren Geschwindig keit sind ma8gebend flir die Gro8e des jeweils ausgetibten Verzuges. Wahrend Veranderungen in der Umfangsgeschwindigkeit eines Zylinders auch aus Schwankungen im Zylinderantrieb herrtihren konnen oder, in we nigen Fallen, aus Torsionsschwingungen resultieren, ist eine Verlage rung des Klemmpunktes - sie ist stets mit einer Schwankung der Umfangs geschwindigkeit im Klemmpunkt verbunden - auf Fehler im Zylinder selbst zurtickzuftihren. Es kann sich hierbei entweder um Exzentrizitaten oder um Abweichungen des Zylinderquerschnittes von der Kreisform handeln. Insbesondere schlagende Walzen sind haufig anzutreffen, wobei in den meisten Fallen der untere, angetriebene Zylinder ruhig lauft, wahrend die Druckrolle infolge Abnutzung, langer andauernden Stillstanden bei wirksamer Zylinderbelastung oder ahnlichen Einfllissen mit einem Rund lauffehler behaftet ist. Bei einer besonders ungtinstigen Konstellation, d.h. wenn sowohl der Zylinder als auch die Druckrolle mit einem Schlag Seite 9

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.