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Untersuchung an Meßsteuerungen PDF

109 Pages·1963·3.558 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr.1148 Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Dr. Franz Meyers von Staatssekretär Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt DK 658.51 658.52.011.56 Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Herwart Opitz Dozent Dr.-Ing. Janez PekJenik Laboratorium für Werkzeugmaschinen und Betriebslehre an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen Untersuchung an Meßsteuerungen SPRINGER F ACHMEDIEN WIESBADEN GMBH ISBN 978-3-663-06448-0 ISBN 978-3-663-07361-1 (eBook) DOI 10.1007/973-3-663-07361-1 Verlags-Nr.011148 © 1963 by Springer Fachmedien Wiesbaden Originally published by Westdeutscher Verlag, Köln und Opl.den in 1963 Inhalt 1. Problemstellung ................................................ 7 2. Untersuchungen der Genauigkeit und Stabilität der Fertigung. . . . . . . . . . 9 2.1 Definition der Fertigungsgenauigkeit .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.2 Definition der Fertigungsstabilität .. ...... ............ ........ 18 2.3 Genauigkeits- und Stabilitätsdiagramm der Fertigung ........... 19 2.4 Untersuchung der Genauigkeit und Stabilität bei verschiedenen Fertigungsverfahren ........................................ 20 3. Aufbau von ~leßsteuerungen ..................................... 28 3.1 Anordnung des Meßortes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 28 3.11 Meßsteuerungen mit der ~leßwertaufnahme vor der Bearbeitung 28 3.12 Meßsteuerungen mit der Meßwertaufnahme während der Be- arbeitung ........................................... ....... 30 3.13 Meßsteuerungen mit der Meßwertaufnahme nach der Bearbeitung 32 3.2 Gerätemäßige Auslegung von Meßsteuerungen ............... .. 36 3.21 Meßsysteme und Durchführung der Messung ........ .......... 36 3.22 Zustellsysteme bei den ~leßsteuerungen .............. .... .... . 40 4. Systematik der Informationsgewinnung in der automatisierten Fertigung 44 5. Methoden der Informationsgewinnung in den meßgesteuerten Werkzeug- maschinen ..................................................... 51 5.1 Allgemeine Gesichtspunkte ............................ ...... 51 5.2 Rechenmethoden zur automatisierten Auswertung von Informationen 52 5.21 Einige Bemerkungen zur Berechnung des Mittelwertes der Merkmale 53 5.22 Berechnungsmethoden für die Streuungsmaße .................. 54 6. Untersuchungen der Störgrößen in den Meßsteuerungssystemen ....... , 57 6.1 Vergütungs grad der Fertigung ............................... 59 6.2 Einfluß des Werkstückes als Eingangsgröße auf die Abweichungen im Toleranzfeld ............................................ 62 6.3 Einfluß der Maschine auf die Abweichungen im Toleranzfe\d ...... 65 6.31 Abweichungen infolge der elastischen Verformungen . . . . . .. . . ... 65 6.32 Abweichungen infolge der thermischen Verlagerungen ... ....... 68 6.33 Geometrische und kinematische Fehler der Maschinenelemente ... 76 6.34 Abschalt- und ::\achstellfehler ........................... ... .. 79 5 6.4 Einfluß des Werkzeuges auf die Abweichungen im Toleranzfeld .. 83 6.5 Fehler der Meßköpfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 85 6.6 Verschiedene Ursachen für die Abweichungen im Toleranzfeld ... 88 7. Bestimmung von Kriterien für die Auslegung einer Meßsteuerung ...... 89 7.1 Analytische Untersuchungen zur Bestimmung der Ausgangsgröße . 89 7.2 Einige Gesichtspunkte für den Einsatz einer Meßsteuerung ...... 98 8. Zusammenfassung .............................................. 100 9. Literaturverzeichnis ............................................. 103 6 1. Problemstellung Die Erhöhung der Produktivität und der Genauigkeit der Erzeugnisse des Maschinenbaues stellen neben der Wirtschaftlichkeit die wichtigsten Anforderun gen in der spanabhebenden Fertigung dar. Diesen beiden Aufgaben steht aber die Tatsache entgegen, daß der Mangel an Arbeitskräften beachtliche Ausmaße angenommen hat, und die Lage auf dem Arbeitsmarkt immer gespannter wird. In der Entwicklung der metallverarbeitenden Industrie zeichnet sich in den letzten 15 Jahren ein stärkeres Bestreben ab, die Fertigungsvorgänge in wirt schaftlich vertretbarem Umfang zu automatisieren. Dadurch erhofft man, die Forderungen nach der Erhöhung der Produktivität und der Fertigungsgenauig keit zu erfüllen. Das Gebiet der Automatisierung der spanabhebenden Fertigung ist sehr breit und vielfältig. Eine große Anzahl von Fertigungsvorgängen und Hilfsoperationen lassen sich vollkommen oder teilweise automatisch durchführen. Grundsätzlich kann man das gesamte Gebiet in folgende Bereiche einteilen: 1. Positionieren - das Werkzeug oder das Werkstück wird in eine vorgegebene Lage gebracht. Anschließend erfolgt der Arbeitsvorgang, z. B. Ausbohren einer Bohrung, Fräsen einer Fläche usw. 2. Stetigbahngesteuerte Bearbeitung - die Form des Werkstückes wird in ihren laufenden Koordinaten auf einem Programm träger (Lochband, Tonband) gespeichert. Das Werkzeug bewegt sich so, daß die gewünschte Werkstückform im Zerspanungsvorgang erzeugt wird. 3. Kopieren die Werkstückform wird in eine Schablone oder Zeichnung gelegt. Mit Hilfe von hydraulischen oder elektrischen Kopiersteuerungen werden die Formen auf das Werkstück übertragen. 4. Meßgesteuerte Bearbeitung - die Werkstücke mit elementaren Formen werden in ihren Abmessungen während oder nach der Bearbeitung gemessen und nach dem Meßergebnis wird die Maschine entspre chend gesteuert. Es gibt noch verschiedene Arten der Automatisierung der Bearbeitung, wie z. B. in den Fertigungsstraßen, in den Drehautomaten usw. Diese Möglichkeiten unterscheiden sich von den oben angeführten dadurch, daß es sich in dem Falle um keine regelungstechnischen Lösungen handelt. Die vorliegenden Untersuchungen befassen sich mit den meßgesteuerten Fer tigungsvorgängen. Bei der Herstellung von Werkstücken mit ebenen, kreis förmigen, kegeligen und schraubenförmigen Flächen wird der Meßvorgang üblicherweise vom Arbeiter vorgenommen. Die Ausgangsgenauigkeit ist sub jektiven Einflüssen unterworfen und der Zeitaufwand zur Messung und zur Erzielung der vorgeschriebenen Abmessung ist beträchtlich. Aus diesem Grunde ist man bestrebt, den Meßvorgang zu automatisieren und mit Hilfe der gewonne nen Information über die Lage der betreffenden Abmessung im Toleranzfeld die 7 Maschine zu steuern. Nach der Erreichung der Abmessung wird die Maschine abgeschaltet, oder es wird, wenn nötig, eine Lagekorrektur des Werkzeug- oder Werkstückträgers vorgenommen. Die meßgesteuerte Fertigung von elementaren Werkstückformen wirft eine Reihe von Problemen auf, die komplexe Lösungen erfordern. Die primäre Frage dürfte die Genauigkeit und die Stabilität einer automatisierten Fertigung be treffen. Diese Kriterien stellen den Ausgangspunkt dar für 1. die Untersuchungen zur Auslegung von Meßsteuerungen, 2. die Informationsgewinnung über den Verlauf des Fertigungsvorganges über der Betriebszeit und 3. die Bildung von Signalen zur Steuerung der Maschine. Die Beeinflussung der Genauigkeit und der Stabilität der Fertigung durch geometrische, kinematische und andere physikalische Störgrößen bedingt eine genaue Kenntnis der Gesetzmäßigkeiten ihres Verlaufes in den meßgesteuerten Systemen. Die Informationen, die die Güte einer Fertigung über die Zeit wiedergeben, werden mit Hilfe von Messungen der Merkmale an Werkstücken in einer, zwei oder mehreren Koordinaten gewonnen. Die Abweichungen der Merkmale von ihren theoretischen Werten sind stochastischer Natur. Die Einflußgrößen, die die Lage des Werkstückes gegenüber dem Werkzeug über der Bearbeitungszeit beeinflussen, verlaufen nach bestimmten zufälligen Funktionen. Die Kenntnis dieser Gesetzmäßigkeiten ist eine der wesentlichen Voraussetzungen, die geforderte Genauigkeit in der automatisierten Fertigung zu erzielen. Die wirtschaftliche Bedeutung der Einführung von meßgesteuerten Fertigungs vorgängen liegt in der Erfüllung der Anforderungen für die Erhöhung der Produktivität und der Fertigungsgenauigkeit, ohne daß hochwertige Fachkräfte in den Produktionsprozeß eingesetzt werden müssen. 8 2. Untersuchungen der Genauigkeit und Stabilität der Fertigung Bei der spanabhebenden Bearbeitung treten bekanntlich Abweichungen von den vorgeschriebenen geometrischen Abmessungen und Formen der Werkstücke auf. Als Merkmale für die Beurteilung der Fertigungsgüte kann man Abmessungen, Formen, gegenseitige Lage der Flächen oder Achsen, Oberflächengüte usw. heranziehen. Meistens wird in der Praxis die Längenabweichung von der vor geschriebenen Abmessung als Kriterium gewählt, da sie in der automatisierten Fertigung am zweckmäßigsten überwacht werden kann. Eine Längenmessung ist an einer meßgesteuerten Werkzeugmaschine einfacher durchzuführen als die Kontrolle der Formabweichungen oder der Rauhigkeit. In den vorliegenden Untersuchungen wird die Länge als Merkmal der Fertigungsgüte gewählt. 2.1 Definition der Fertigungsgenauigkeit Die Frage, die zur Beurteilung der Fertigungsgüte bei einem gegenseitigen Vergleich der Genauigkeit zwischen verschiedenen Fertigungsverfahren be antwortet werden muß, ist das Problem der Bestimmung eines einheitlichen Kriteriums der Fertigungsgenauigkeit. Nach J. IcKERT [14] wird die Genauigkeit als »Grad der Annäherung« definiert, mit dem eine bestimmte vorgeschriebene Abmessung erreicht wird. Bezeichnet man die Abweichung von dem theoretischen Wert mit x, so ergibt sich das Genauigkeitsmaß G als Kehrwert der Abweichung: 1 G= (1) x Die tatsächliche Abmessung, z. B. eines zylindrischen Werkstückes L (Abb. 1), t setzt sich zusammen aus der theoretischen Abmessung L und einer zufälligen Abweichung Xi: Lt = L +Xi (2) Die zufällige Abweichung Xi (oder das Merkmal) kann in verschiedenen Punkten (i = 1,2 ... 1) des Werkstückes verschiedene Werte einnehmen. Die Bedingung, die dabei erfüllt werden muß, lautet: (2a) d. h., daß die zufällige Abweichung Xi in keinem Punkt des Werkstückes größer sein darf als die vorgeschriebene Toleranz T, wenn das Werkstück als '>gut« betrachtet werden soll. 9 Schnitt A -:-A theoretische Werkstückform Abb. 1 Maß- und Formabweichungen eines Werkstückes Bei der Bearbeitung hintereinander folgender Werkstücke mit gleichen Ab messungen und Formen wird eine Abweichung Xi als Information, die die Lage der Werkstückabmessung im Toleranzfeld wiedergibt, ermittelt (Abb. 2). Es sind wenige Arbeiten bekannt, die sich mit der Definition der Fertigungs genauigkeit in der Serien- und Massenfertigung befassen. D. N. SMITH [32] definierte die relative Wirksamkeit eines Fertigungsvorganges RE durch die Beziehung SI RE=- (3) S2 SI = Standardabweichung der Werkstückabmessungen, die sich bei der besten Durchführung. des Fertigungsvorganges ergibt und S2 = Standardabweichung der Werkstückabmessungen, die sich bei der gegebe nen Durchführung des Fertigungsvorganges ergibt Der RE-Wert gibt die Genauigkeit der Fertigung nur mittelbar an. Wenn die Größe SI und RE bekannt sind, ist die Standardabweichung S2 ein Kriterium für die Fertigungsgenauigkeit. A. K. KUTA] [15] hat für die Beurteilung der Fertigungsgenauigkeit folgenden Ausdruck vorgesehen: T kg = (4) k· s kg = Koeffizient der Fertigungsgenauigkeit T = Toleranzgröße s = Standardabweichung der Merkmale k = Koeffizient der statistischen Verteilung der Merkmale 10 x '. ! •• . . t • x .~ ....~.l .....: 11 1 1 1 'I 1 1 i' " 1 1 " 1 J , , , o Bearbeitungszeit t Anzahl der hintereinander bearbeiteten Werkstücke Abb. 2 Tatsächliche Abmessung Lt eines Werkstückes in der Serienfertigung Zu dem Begriff des Verteilungs koeffizienten k ist folgendes zu bemerken: Die Merkmale streuen innerhalb eines Bereiches, der durch das Produkt k . s festgelegt ist. Die Wahrscheinlichkeit, daß die Merkmale z. B. bei einer ~ormal­ verteilung in den Bereich zwischen i - 3s und i-+- 3s fallen, beträgt 99,73~~ (i = der Mittelwert der Merkmale). In den praktischen Fällen wird der Streu bereich für diese Verteilung gleich 2· 3s = 6s angesetzt (k = 6). Für einige Verteilungstypen sind die Koeffizienten k in Tab. 2 aufgeführt. Die Ausdrücke (3) und (4) berücksichtigen eine wichtige Größe nicht, und zwar die Werkstück abmessung L, die für die Beurteilung der Genauigkeit einer Werkstückserie herangezogen werden muß. Aus diesem Grunde sind die beiden Ausdrücke genügend objektive Genauigkeitskriterien nur unter bestimmten V oraussetzun gen. Folgendes Beispiel bestätigt diese Feststellung. Zwei Werkstückserien mit der gleichen Abmessung L, jedoch verschiedenen Toleranzgrößen und Standard abweichungen, werden in bezug auf ihre Genauigkeit verglichen. 1. Fa!! T = 100 !J.m; s = 10 !J.m; k = 6 (für die Normalverteilung) T 100 kg = - = -- = 1,66 k· s 6·10 2. Fal! T = 10 !J.m; s = 1 !J.m; k = 6 T 10 kg =-=- = 1,66 k· s 6·1 Es ist offensichtlich, daß die Fertigungsgenauigkeit von Werkstücken mit der Toleranz T = 10 !J.m und einer Standardabweichung von s = 1 !J.m trotz der gleichen Koeffizienten k wesentlich höher ist als im ersten Fall. Aus diesem g Grunde kann man den Genauigkeitskoeffizienten nach KUTAJ nur bei gleichen 11

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