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Unterschätzte Getreidearten : Einkorn, Emmer, Dinkel & Co PDF

134 Pages·2012·14.809 MB·German
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Thomas Miedaner Friedrich Longin Unterschätzte Getrei ~earten ~ ~ Einkorn, mmer,tw1kel & Co. : / ~ 1 ~ - Das Urgetreide-Know-how von Ulmer Spatz bietet Ihnen alle Möglichkeiten: -~_;._ ~-•;~·: :.·J ·; ~=/-::.~;;; :1f.:~:'~~- -•: Ideen für viele Urgetre->id-e-_Sp ezia"'.l,i täten _ - ~ 365 Tage im Jahr. • ~ · ~. · .. _: .,,.~ ·- ~-. • Konzepte für die erfolgreiche Vermarktung -.-:·· ->---~..pt;• - ··· · ~ ~ -·-· · · Ihrer Urgetreide-Spezialitäten. :::~_,,:-, ,r.:;(;. _. .. , • ___ ;;• . ~ .~ ...., .~ ..._ .,....: .,_. __ • ,#,? .-"'!..,.,_ ._' · -,-~- -·•-~ -I-n-dividu-e-ll-e· ,U-n·te _r-s-tü)tz:u?n~g~.:_:':t-:~_p.;:;f~>--}: /~.:-~l_~:_.:..;,-i., t·;- :? ..· .. : .~> .. :-:· ~'" :. ..... ... ";.. ' A Ulmer Spatz Thomas Miedaner / Friedrich Longin Unterschätzte Getreidearten Einkorn, Emmer, Dinkel & Co. II ~~RIMEDIA nh a ltsverzeich ni s 1 Einführung ................................................................................................................... 7 Unterschätzte Getreide - warum?. ................................................................................... 7 Ein kurzer Einblick in die Pflanzenzüchtung .................................................................. 9 Entstehung der Weizenformen ...................................................................................... 12 2 Die ganz Alten - Einkorn und Enuner ........................................................................ 17 Erfindung des Ackerbaus mit Einkorn und Emmer. ....................................................... 17 Verbreitung von Einkorn und F.mmer ............................................................................ 18 Vergleiche mit Einkorn und Emmer .............................................................................. 21 Rückschlüsse für einen erfolgreichen Anbau ................................................................. 25 Verarbeitungseigenschafren und gesundheitlicher Mehrwert ........................................ 26 Einsatzpotenzial von Einkorn und Emmer ................................................................... 29 Zücl1tung und Sorten .................................................................................................... 30 3 Das Schwabenkorn - Dinkel ....................................................................................... 31 Herkunft und Geschichte ............................................................................................... 31 Aktuelle \lerbreitung .................................................................................................... 34 Anbau - Ergebnisse und l:rfa.hrungen .......................................................................... 35 Die »Reinheit<< des Dinkels ............................................................................................ 40 Ist Dinkel gesünder als Weichweizen?. ........................................................................... 42 Verarbeitung - Vielfalt an Produkten und Qualitäten .................................................. 43 ZLichrung und Sorten .................................................................................................... 49 4 Stoff für Nudeln - Hart-/Durumweizen ..................................................................... 51 Herkunft und Geschichte .............................................................................................. 51 Aktueller Anbau und Ertragserwartungen .................................................................... 52 Durumanbau in Deutschland erfordert besonderes Augenmerk ..................................... 55 Winterdurun1 ................................................................................................................ 57 Erfolgreicher Durumanbau - Hege und PHege eines Sensibelchens ............................... 58 Biodurum - noch schwieriger zu produzieren ................................................................ 59 Der Scoff, aus dem die Nudeln sind .............................................................................. 60 \v'arum Harrweizenmehl nicht wm Backen verwenden? .............................................. 67 YAN-Nudeln - exotisch, aber wie llir Hanweizen gemacht .......................................... 69 Züchtung und Sorten .................................................................................................... 69 5 Herkunft unbekannt - Kamut" .................................................................................. 73 Geschiclue und Verbreitung .......................................................................................... 73 Verwendung, Anbau und Ertrag ..................................................................................... 74 6 Wie im Märchen - Hirsen .......................................................................................... 77 Herkunft und Geschichte .............................................................................................. 77 Anbau, Verwendung und Ertrag .................................................................................... 80 Sorghum-Hirse für Bioenergie ....................................................................................... 83 7 Zu gut für Ziegen und Schafe - Staudenroggen ........................................................ 87 Verschiedene Roggenrypen ........................................................................................... 87 Herkunft und Geschichte .............................................................................................. 89 Verwendung, Anbau und Ertrag des \X/aldstaudenroggens ............................................ 90 Züchtung und Ertragsvergleich bei modernem, perennierenden Roggen ...................... 92 Ein zukunftsweisendes Konzept .................................................................................... 95 8 Arten für die Zukunft ................................................................................................ 97 Sieht nicht aus wie Getreide - Buchweizen, Reismelde und Amarant ............................ 97 Alleskönner aus der Steppe - Mehrjähriges Weizengras .............................................. 106 Gelbes Brot und rote Brörchen - Bunte Weizenformen ............................................... 109 9 Anhang ...................................................................................................................... 117 Literatur ....................................................................................................................... 117 Nützliche Adressen ...................................................................................................... 119 Bildquellenverzeichnis .................................................................................................. 121 Ausge,.,vählte Rezepte ................................................................................................... 123 Sachwortregister .......................................................................................................... 126 1 Einführung Unterschätzte Getreidearten - warum? Ernten der drei wichtigsten Pflanzen - Weizen, PAanzen sind die Grundlage des Lebens auf der Reis und Mais - decken weltweit 50 Prozenr des Erde. Sie produzieren den lebensnotwendigen Sau menschlichen Nahrungsbedarfs. Diese Entwick erstoff und reichlich Biomasse. Auch wir gebrau lung spiegelt sich auch in Deutschland wider: Die chen täglich Pflanzen zur Ernährung (z.B. Brot, Landwirtschaft nutzt hier etwa 25 Markrfruchr Zucker, Öl), zum Genuss (Bier, \Vein, Schnaps), als arten. Die AckerAäche wird jedoch zu rund 75 Kleiderst:offe (Leinen, Baumwolle), zum Verfüttern Prozent von nur fünf Kulturen - Weizen, Gerste, an Nutztiere (\l(leizen, Gerste, Mais, Futtergräser), Mais, Raps, Roggen - dominiert. Obwohl es von als Industrierohstoff (Stärke, Schmieröle), zur En diesen Arten jeweils viele Sorten gihr, sind nur ergiegewinnung (Holz, Biogas, Biodiesel) oder als wenige davon weit verbreitet. So machen z. B. nur Arznei-und Gewürzmine! (Johanniskraut, Pfeffer). fünf Sorten 70 % der Roggenernte aus. Umso erstaunlicher ist es, dass heure nur noch sehr Die Gründe für den Rückgang der Vielfalt wenige Pflanzen landwircschafclich genutzt werden. an Pflanzenarten und Sorten (Nutzpflanzen Von den weltweit bekanncen rund 380 000 Biodiversität) sind vielfältig. In erster Linie sind PAanzenanen sind etwa 30 000 essbar. Davon es wirtschaftliche Zwänge, die es dem Land wirr wurden seit Beginn der Landwirtschaft rund nur noch erlauben, hochertragreiche Arten/Sorten 7000 Pflanzenarten vom Menschen genutzt. Trotz anzubauen, dann die steigenden Anforderungen dieser enormen Vielfalt spielen heutzutage für an einheitliche Qualitäten durch die industrielle die menschliche Ernährung nur rund 150 Arten Verarbeitung. Hinzu kommt die fehlende Bereit überhaupt noch eine Rolle. Derzeit werden mit schaft, Nachteile einzelner Pflanzenarten in Kauf gerade einmal 30 Pflanzenarten 95 Prozent des zu nehmen. Dazu zähle beispielsweise das häufige Kalorienbedarfs der Weltbevölkerung erzeugt. Die Lagern von langstrohigen Getreidearten oder das vorzeitige Abfallen von Ährenreilen beim Dinkel. Ein paar Begriffe Dabei wurden die »Unterschätzren Getreide«, wie Einkorn und Emmer, noch nie, der Dinkel nur Gattung. Rangstufe der biologischen Systematik sehr sporadisch züchterisch verbessert. Sie sind über der Art. Alle Weizenarten gehören z.B. zur auf dem alten Leistungsstand stehengeblieben, Gattung Triticum. Art. Grundeinheit der biologischen Systematik. während die fünf Hauptfruchtarten seit rund Hartweizen (r durum) ist eine eigene Art, ebenso 150 Jahren durch Züchtung ihren Ertrag um Einkorn und Emmer. Alle Pflanzen innerhalb einer Art sind frei miteinander kreuz bar; Kreuzungen das Fünffache gesteigert haben. Das macht es so zwischen Arten sind schwierig bis unmöglich. schwer, diese alten Getreide wieder in Anbau zu Sorte. Variante innerhalb einer Art. Sie muss sich nehmen. Auch gesellschaftliche Veränderungen durch äußere Merkmale von anderen Sorten unter scheiden. Sorten unterliegen dem Sorten recht und beeinflussen die Vielfalt: So haben immer weniger müssen amtlich anerkannt werden. Menschen einen direkten Bezug zur Landwirt Landsorten. Genetisch uneinheitliche Formen, die schaft oder zum Gartenbau, die Selbstversorgung durch langandauernde, natürliche Selektion in einem eng umrissenen Gebiet entstanden sind. über den Hausgarten, wie sie noch vor einem Form, Akzession. Eine Variante innerhalb einer halben Jahrhundert bei uns üblich war, ist kaum Art, die nicht als Sorte anerkannt ist. Genotyp. Jede genetisch unterscheidbare Form, noch relevant. Auch auf den Obst-und Gemüse gleich ob Sorte, Landsorte oder Akzession. märkten behaupten sich heute nur ertragreiche Sorten mit guten Anbau-, Transport-und Lagerei- Einführung genschaften. Leider sind das nur selten die Sorcen der im Trend. Immer mehr Verbraucher schätzen mit dem besten Geschmack. Von der immensen ihren guten Geschmack und ihre Bekömmlich Vielfalt, die früher einmal auf unseren Beeten keit. Außerdem sind sie ernährungsphysiologisch und Äckern wuchs, ist nur noch ein kleiner Rest ausgesprochen wertvoll. So ist beim Einkorn der für den Supermarkt übrig geblieben. Dabei sind Anteil an Eisen und Magnesium etwas höher als nicht nur viele Formen und Farben von unseren beim herkömmlichen \Xfeichweizen, der Anteil Tellern verschwunden, sondern auch besondere an Zink und ß-Carotinen sogar deutlich höher. Geschmacksnuancen und wertvolle Inhaltsstoffe. Natürlich können die üblicherweise ertrags Die »Unterschätzten Getreide« Einkorn, Emmer armen, oft auch schwierig zu handhabenden, und Dinkel werden oft als »Urgecreide« bezeichnet, »Unterschätzten Getreide« nicht viel zur Welter weil zumindest mit den ersten Beiden die Land nährung beitragen. Aber sie sind ein wertvolles wirtschaft im Nahen Osten begann (s. Kap. 2). Reservoir von Eigenschaften, die sonst verloren Doch dieser Begriff ist kein Qualitätssiegel von gingen und die in Zukunfr durchaus noch einmal Hause aus, sondern geprägt von Sozialromantik, gebraucht werden können. Gerade im Hinblick diffusen Ökovorstellungen und verkaufsfördern auf den globalen Klimawandel kann es wichtig der Werbung. Nicht alles Alte ist automatisch werden, Getreideformen zu haben, die besonders gur. Trotzdem haben sie einiges zu bieten. In widerscandsfähig gegen Trockenheit, Hitze, Salz der PAanzenzüchrung wird schon seit langem oder Ozon sind. So könnte der schwarze Emmer immer wieder auf alte Arten und Sorten zurück mit seinen dunkelgefärbten Spelzen langfristig gegriffen, beispielsweise auf der Suche nach neuen an Bedeutung gewinnen. Seine dunkelblauen Resisrenzen gegen Krankheiten und Schädlinge Pflanzenfarbstoffe (Anthocyane) schürzen das oder bei der Anreicherung des Erntegutes mit Getreide besonders gut gegen UV-Strahlen. Auch bestimmten Eigenschaften. Außerdem sind die gibt es Emmerformen, die noch bei 250 mm Nie »Unterschätzten Getreide« Grundlage für regional derschlag in der syrischen Halbwüste wachsen typische Produkte, etwa die schwäbischen Seelen und Ertrag bringen. und Knautzenwecken (Dinkel), schwarzes Mus Und dann gibt es noch wieder zu entdeckende (Einkorn, Dinkel), Graupensuppe (Emmer) oder Arten, die für spezielle Regionen oder Ei nsarz fränkischer Grünkern (Dinkel). Häufig verschwin zwecke in Becracht kommen, so zum Beispiel den mit den alten Rezepten und Gewohnheiten die Hirsen. Sie sind hervorragend an marginale eben auch die Getreidearten, die dafür am besten Böden angepasst, wie wir sie etwa in Branden geeignet waren. So gesehen ist ihre Wiedereinfüh burg, der »Sandbüchse Preußens«, haben und die rung auch eine Möglichkeit, kulturelle Vielfalt zusätzlich besser mit Trockenheit zurechtkom zu erhalten oder wieder herzustellen. Einkorn-, men als Weizen. Ebenso wie der Staudenroggen Emmer-und Dinkel-Backwaren liegen heute wie- oder ein noch zu entwickelnder ausdauernder Weizen (»Weizengras«) sind die Hirsen auch fi·1r die Bioenergie-Gewinnung unter solch wid Vorteile alter Getreidearten rigen Bedingungen geeignet, wo es für den Mais längst zu trocken und zu nährstoffarm ist. Und • Höhere Vielfalt auf dem Feld (Biodiversität) schließlich sind auch Pflanzen für die Zukunft • Spezielle agronomische Eigenschaften: Resistenzen gegen Krankheiten, Umweltstress verfügbar, die - nach intensiver züchterischer Be • Ernährungsphysiologisch wertvoll, als arbeitung- zusätzlichen Nutzen bringen könncen. Functiona/ Food nutzbar Es handele sich dabei um uralte Kulturpflanzen • Regionale Spezialitäten erhalten • Kulturelle Vielfalt aus Ost- und Mitteleuropa (Buchweizen) und • Geschmack & Genuss pur Südamerika (Amaranc, Quinoa), deren Erntegut 8

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