Voigt Unternehmerinnen und Unternehmenserfolg GABLER EDITION WISSENSCHAFT Martina Voigt Unternehmerinnen und Unternehmenserfolg Geschlechtsspezifische Besonderheiten bei Grundung und Fuhrung von Unternehmen Mit ei nem Geleitwort von Prof. Dr. Heinz Rehkugler Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek - C1P-Einheitsaufnahme Voigt, Martina: Unternehmerinnen und Unternehmenserfolg : geschlechtsspezifische Besonderheiten bei Grundung und Fuhrung von Unternehmen / Mortina Voigt. Mit einem Geleilw. von Heinz Rehkugler. - Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. ; Wiesbaden : Gabler, 1994 (Gabler Edition Wissenschaft) lugl.: Bamberg, Univ., Diss., 1994 NE:GT Gabler Verlag, Deutscher Universitats-Verlag, Wiesbaden © Springer Fachmedien Wiesbaden, 19 94 Urspriinglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr . Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1994. Lektorat: Claudia Splittgerber Dos Werk einschlie13lich oller seiner Teile ist urheberrechtlich ge schutzt. Jede Verwertung aul3erhalb der engen Grenzen des Ur heberrechtsgesetzes ist ohne lustimmung des Verlages unzul.9ssi9 und strafbar. Dos gilt insbesondere fur Vervielfaltigungen, uber setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Ver arbeitung in elektronischen Systemen. Hochste inhaltliche und technische Qualitat unserer Produkte ist unser liel. Bei der Pro duktion und Auslieferung unserer Bucher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt ouch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, da13 solche Nomen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden durften. ISBN 978-3-8244-6038-0 ISBN 978-3-663-09088-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-09088-5 Meinen Eltern Jnge und Gerhard Zinn gewidmet Geleitwort Die popularwissenschaftliche Literatur hat in den letzten Jahren die Untemehmerinnen "entdeckt", wie zahlreiche Bucherscheinungen und Berichte in Gazetten belegen. Meist handelt es sich dabei allerdings urn Erfolgsstories iiber "Untemehmerinnen, die es geschafft haben". Demgegeniiber muB konstatiert werden, daB die seriose Forschung iiber Geschlechtsspezifika der Griindung und Fiihrung von Untemehmen, die es erlaubt, moglichst reprasentative Aussagen abzuleiten, erhebliche Defizite aufweist. Dies gilt in besonderem MaBe fiir den deutschen Sprach- und Kulturraurn. Dabei ist die untemehmerische Selbstandigkeit von Frauen nicht nur gesellschaftspolitisch und soziologisch bedeutsam, sondem hat auch maBgebliche Konsequenzen fur die gene relle Griindungsintensitat und damit fiir die Dynamik, die Innovationskraft und die Beschaftigungsentwicklung unserer Wirtschaft. Fragen nach der Existenz und Starke aufierer und sozialisierter innerer Barrieren, die den Weg von Frauen in die untemeh merische Selbstandigkeit hemmen, nach spezifischen "weiblichen" Zielen sowie nach besonderen Starken und Schwachen der Untemehmensfiihrung durch Frauen, die sich im Untemehmenserfolg auswirken, sind damit von groBem theoretischem wie prakti schem Interesse. Die Arbeit von Frau Voigt gibt Antwort auf drei zentrale Fragen zu diesem Themen kreis: (1) Gibt es tatsachlich personliche und untemehmensbezogene Besonderheiten von Untemehmerinnen und worin haben sie ihre Ursache? (2) Wirken sich diese Besonderheiten auf den untemehmerischen Erfolg aus? (3) Wie lassen sich die gewonnenen Erkenntnisse auf der untemehmerischen und poli tischen Ebene praktisch verwertbar machen? Den theoretischen Uberlegungen werden jeweils die Ergebnisse einer groB angelegten empirischen Befragung von Untemehmerinnen und Untemehmem gegeniibergestellt, so daB die gewonnenen Aussagen einen hohen Grad an Reprasentativitat fur den deut schen Wirtschaftsraum aufweisen. Frau Voigt ist damit eine urnfassende, gesell schaftspolitische und soziologische Fragestellungen integrativ miteinbeziehende Ana lyse der Bedingungen und Wirkungen untemehmerischer Selbstandigkeit von Frauen gelungen, die in Deutschland bislang einmalig ist. Sie kann mit zahlreichen iiberra schenden Ergebnissen aufwarten, die viele gangige Argumentationsmuster und Vorstellungen zu geschlechtsspezifischen Unterschieden untemehmerischer Tatigkeit obsolet werden lassen. Ich wiinsche dem Buch die ihm gebiihrende Resonanz in Wis senschaft, Wirtschaft und Politik. Prof. Dr. Heinz Rehkugler vii Vorwort Die Idee zu der vorliegenden Arbeit tauchte erstmals im Rahmen des durch Prof. Dr. Heinz Rehkugler betreuten Lehrprojektes "Kapitalversorgung der mittelstiindischen Wirtschaft" an der Universitat Bremen auf. Die Tatsache, daB sehr viele Untemehmen - und gerade im mittelstiindischen Sektor - durch eine Frau gefuhrt werden, warf zunachst die Frage auf, ob Frauen andere Kapitalbeschaffungsprobleme haben als Manner und dann die weitergehende, ob sie ihre Untemehmen vielleicht generell anders fiihren. Die Suche nach Antworten in der verfugbaren Literatur ergab jedoch sehr schnell, daB tiber Frauen als Untemehmerinnen nur sehr wenig wissenschaftlich Fundiertes verftigbar war. Die Assistententatigkeit am Lehrstuhl fUr BWL, insb. Finanzwirtschaft, an der Universitat Bamberg gab mir die Moglichkeit, das Projekt weiterzuverfolgen. Die vorliegende Arbeit wurde dann auch von der Fakultat Sozial- und Wirtschaftswissenschaften der Universitat Bamberg unter dem Titel "Untemehmerinnen und Untemehmenserfolg. Eine theoretische und empirische Analyse geschlechtsspezifischer Besonderheiten der Griindung und Fiihrung von Untemehmen" als Dissertation angenommen. Sie wurde von Prof. Dr. Heinz Rehkugler betreut, dem ich an dieser Stelle fur seine Unterstiitzung danken mochte. Ebenfalls gilt mein Dank Prof. Dr. Walter A. Oechsler, dem zweiten Gutachter sowie Prof. Dr. Gerhard Schulze, dem Vorsitzenden der Pro motionskommission. Sehr wichtig fiir die erfolgreiche Durchfiihrung des Dissertationsprojektes war die Kooperationsbereitschaft der Vereinigung deutscher Untemehmerinnen und der Arbeitsgemeinschaft selbstiindiger Untemehmer, die das Adressenmaterial bereitstell ten sowie die finanzielle Unterstiitzung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Ohne die Hilfestellung dieser Institutionen, rur die ich mich hier ebenfalls bedanken mochte, hatte ich eine empirische Arbeit dieses Umfanges nicht durchfiihren konnen. SchlieBlich sind meine Freunde und Kollegen zu nennen, die mich bei der Anfertigung der Grafiken, der Korrektur des Manuskriptes und mit ihrer Diskussionsbereitschaft unterstiitzt und darnit ebenfalls zu dem Gelingen der Arbeit beigetragen haben. Zu nennen sind hier vor aHem Patrick Feth, Hagen Kramer, Norbert Moraw, Thomas MUller-Schneider, Andrea Schilling, Claudia Schneider, Joachim Schultze und Harald Stenglein. Auch ihnen allen gilt mein herzlicher Dank. Martina Voigt ix Inhaltsverzeichnis Verzeichnis der Abbildungen XV Verzeichnis der Tabellen XVlll Verzeichnis der Abkiirzungen xx Kapitel I: Einfiihrung in die ProblemsteUung 1. Untemehmerinnen in Deutschland -eine von der Wissenschaft vemachliissigte Personengruppe 2. Untemehmerinnen aus gesellschaftspohtischer, volks-und betriebswirtschaft- hcher Perspektive 3 3. Geschichte und Definitionen des Untemehmerbegriffes 7 4. Ziele und Aufbau der Arbeit 11 5. Ein historischer Exkurs: Untemehmerinnen in der Geschichte 14 Kapitel II: Generelle Geschlechterdifferenzen -Befunde aus unterschied- lichen wissenschaftlichen Disziplinen 19 1. Biologische Unterschiede zwischen Mann und Frau 20 2. Soziale Unterschiede zwischen Mann und Frau 23 2.1. Forrnale Gleichheit vor dem Gesetz 23 2.2. Zur gesellschafthchen Konstruktion von "Miinnlichkeit" und "Weibhch- keit" 25 2.3. Ausgewiihlte Aspekte sozio-okonornischer Ungleichheit 34 3. Konsequenzen fur den beruflichen Aufstieg von Frauen -Theoriefragrnente, empirische Befunde und Arbeitshypothesen zu ihrern untemehmerischen Verhalten 41 Kapitel III: Grundlagen der empirischen Analyse 51 1. Zurn Stand der Forschung 51 1.1. Datenquellen zur Gruppe der Untemehmerinnen 51 1.2. Datenquellen zur Gruppe der Grtinderinnen 55 2. Eigene Untersuchungen 58 2.1. Eine explorative Vorstudie: Leitfadeninterviews 59 2.2. Die schriftliche Untemehmer(innen)befragung 61 2.3. Begleitstudien zu Existenzgriindungen durch Frauen 68 2.4. Eine Studentenbefragung 70 xi Kapitel IV: Umfang und Entwicklung weiblicher Unternehmertiitigkeit in der Bundesrepublik Deutschland und die Charakteristik der von Frauen gefiihrten Unternehmen 73 1. Griinderinnenboom in den achtziger Jahren? -Umfang und Entwicklung weib- licher Unternehmertatigkeit 73 2. Charakteristika der von Miinnern und Frauen gefuhrten Unternehmen 81 2.1. Branche 81 2.2. UnternehmensgroJ3e . 89 3. Bilanz 97 Kapitel V: Persiinliche Merkmale von Unternehmeriunen und Unternehmern 101 1. Alter 101 2. Soziale Herkunft 104 3. Ausbildung und Berufserfahrung 105 4. Familienstand und Zahl der Kinder 114 5. Zwischen Haushalt und Geschiift -Geschlechtsspezifische Zeitverwendungsmu- ster der Unternehmerinnen 118 6. Personlichkeit, Werthaltungen und Arbeitsorientierungen 125 7. Bilanz 137 Kapitel VI: Empirische Befunde zu griindungsspezifischen FragesteUungen 141 1. Beginn der Selbstandigkeit 141 2. Motive fur den Weg in die Selbstandigkeit 146 3. Griindungshemmnisse und Griindungsprobleme 168 4. Griindungsfinanzierung 179 5. Bilanz 187 Kapitel VII: Miinnllche und weibliche Unternehmensfiihrung 191 1. Unternehmensziele 193 2. Stiirken und Schwachen in unterschiedlichen betrieblichen Funktionen 202 3. FUhrung im Unternehmen: Gibt es den weiblichen FUhrungsstil? 210 4. Finanzierung und Ubernahme von Risiko -uber den Mythos der risikoscheuen Unternehmerin 220 5. Umsetzung strategischer Konzepte 225 6. Nutzung von Netzwerken und Weiterbildungsmogiichkeiten 230 7. Unternehmensethik 233 8. Bilanz 234 xii