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Unternehmenskultur und Unternehmensidentität: Wirklichkeit und Konstruktion PDF

259 Pages·2005·20.621 MB·German
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Nina Janich (Hrsg.) Unternehmenskultur und Unternehmensidentität Europäische Kulturen in der Wirtschaftskommunikation He ra usgeber: Prof. Dr. Nina Janich, Prof. Dr. Dagmar Neuendorff, Dr. Christopher M. Schmidt Band 5 Die Schriftenreihe verbindet aktuelle sprachwissenschaftliche, be triebswirtschaftliche, kulturwissenschaftliche und kommunikations theoretische Fragestellungen aus dem Handlungsbereich der Wirtschaft. Im Kontext einer interdisziplinär verankerten und interkulturell angewandten Forschung sollen wissenschaftlich fundierte und praxisnahe Problemlösungsstrategien für die Wirt schaftskommunikation geschaffen werden. Auf diesem Wege wird auch eine Überwindung traditioneller Fachgrenzen zur Erhöhung des Erkenntnisgewinns für die einzelnen Disziplinen angestrebt. Nina Janich (Hrsg.) Unternehmenskultur und Unternehmensidentität Wirklichkeit und Konstruktion Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. 1. Auflage Januar 2005 Alle Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 2005 Ursprünglich erschienen bei Deutscher Universitäts-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2005 Lektorat: Ute Wrasmann I Dr. Tat ja na Rollnik-Manke www.duv.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbe sondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main ISBN 978-3-8244-4599-8 ISBN 978-3-663-11695-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-11695-0 Inhalt Einleitung 1 Unternehmenskulturen im Spannungsfeld von Landeskultur und Globalisierung Alexander Thomas Psychologische Aspekte von National- und Unternehmenskultur im Kontext internationaler Mergerprozesse 9 Jorge Pefia & Francisco Ja vier Montiel Die Wiederentdeckung der Neuen Welt - Spanische und lateinamerikanische Unternehmenskultur in Interaktion 31 Edgar Hoffmann Werbung, Geschichte und nationale Identität in Russland 49 Agnes Borgulya Umwandlungsprozesse in der Unternehmenskultur und in der Unternehmenskommunikation in Ungarn 67 Sonja Bründl-Price International Team Building aus britischer Perspektive, mit Schwerpunkt auf interkultureller Kompetenz 81 2 Perspektiven auf die Praxis aus der Praxis Gundula Jänieke Screening der Unternehmenskultur 93 Michael Boenigk Einsatz einer integrierten Kommunikation in Unternehmen 105 Markus Nicki Corporate Identity, Linguistik und das Internet 115 Ralph A. Höfliger Die Prozessarchitektur umfassender Kulturentwicklungsprozesse 129 Friedrich Reinshagen Aufbau der Firmenkultur eines globalen Unternehmens in neu gegründeten Niederlassungen 133 Mare Sasserath Die Rolle eines neuen und erweiterten Verständnisses von Marken für Unternehmen und deren Erfolg 143 VI Inhalt 3 Sprach- und kommunikationswissenschaftliche Aspekte von Unternehmenskultur Martin Nie/sen Made in Denmark, sold in Germany - zur Verwendung des Country-of-Origin-Prinzips im dänisch-deutschen Kontext 155 Christopher M. Schmidt Markenslogan und Markenpersönlichkeit: bild-schematische Konzep- tualisierung als Erfolgskriterium unternehmensexterner Kommunikation 171 Stephan Habscheid Zwischen Rationalisierung und Eigensinn: Zur Organisation kommunikativer Tätigkeiten im Dienstleistungssektor 189 Jaakko Lehtonen Kulturelle Rahmenbedingungen in der europäischen Diskussion über Unternehmensreputation und soziale Verantwortung 205 4 Werkstattberichte Satu Se/kä/ä Zum Verhältnis von Unternehmensimage und Jahresbericht 219 Svetlana Kouri/ova Der "Country of Origin-Effect" und Images fremder Länder in der deutschen und russischen Fernsehwerbung 229 5 Unternehmensidentität und -kultur: Wirklichkeit oder Konstruktion, Methode oder Heilslehre, Erfolgsfaktor oder Zauberwort? Eine Podiumsdiskussion Theo Bungarten Die Schwierigkeiten der Betriebswirtschaftslehre mit der Identität und der Kultur 235 Jörg Goll Der lange Weg zum Erfolgsfaktor 241 Bernhard Rosenberger Unternehmenskultur - mehr als ein Zauberwort 251 Martin Stegu Unternehmenskultur zwischen Realität, Konstruktion und Fiktion 257 Nina Janich Eine Synopse 261 Über die Autorinnen und Autoren 265 Einleitung Nina Janich (Darmstadt) Der vorliegende Band ist das Ergebnis des 3. interdisziplinären Symposiums der Forschungskooperation "Europäische Kulturen in der Wirtschaftskommuni kation", die im November 2003 an der Universität Regensburg stattfand. Ziel der Tagung war es, Praktiker und Theoretiker, Wirtschaft und Wissenschaft zusammenzuführen und interdisziplinär möglichst weit gestreut definitorische Ansätze, Methoden, Fragestellungen und Lösungsvorschläge zum Themen bereich Unternehmenskultur/ Unternehmensidentität auszutauschen. Neben sprach- und kommunikationswissenschaftlichen Beiträgen finden sich dahe: auch wirtschaftswissenschaftliche, psychologische und soziologische AnsätZe. Das Spektrum möglicher Fragestellungen zum Thema Unternehmenskultur ist groß: • Welchen Beitrag leistet die Unternehmenskommunikation für den Aufbau einer Unternehmenskultur und -identität - und wie sind die zentralen Elemente einer Unternehmenskultur angemessen in Unter nehmenskommunikation umsetzbar? • Wie viel institutionalisierte Kommunikation braucht ein Unternehmen, welche Medien eignen sich für welche Zwecke? • Wie lässt sich Unternehmenskommunikation nach innen und nach außen kohärent aufeinander abstimmen, um ein Auseinanderklaffen zu vermeiden? Welche besonderen Schwierigkeiten ergeben sich dabei für die so genannten "Global Player"? • Welche Rolle spielt die Landeskultur für die Unternehmensidentität bzw. wo liegen die Vor- und Nachteile von universalen vs. landeskultureIl geprägten Unternehmenskulturen? Wie lassen sich landeskulturelle Elemente in der Unternehmenskommunikation von unternehmens kulturellen unterscheiden? • Mit welchen verbalen, paraverbalen und nonverbalen Mitteln sollen Persuasionseffekte erreicht werden? Welche Schwierigkeiten ergeben sich dabei insbesondere im trans- und interkulturellen Handlungsfeld? • Welche Konsequenzen hat die derzeit beobachtbare Schwächung (oder Auflösung?) des country-of-origin-Prinzips in Werbung und Marketing für Unternehmenskulturen und -identitäten - oder sind die neuen Marketing- 2 Nina Janich strategien bereits Folge gewandelter ("globalisierter") Unternehmens identitäten? • Welche Anregungen können verschiedene Disziplinen (Sprach- und Kommunikationswissenschaft, Psychologie, Soziologie o.a.) zur Ge staltung und Umsetzung von Unternehmensidentität und -kultur geben? In welcher Form können diese Disziplinen und die Wirtschaftswissen schaften miteinander kooperieren, um Synergien zu schaffen? Für einige dieser Fragen bieten die vorliegenden Beiträge aus Wissenschaft und Praxis Anregungen oder gar erste Antworten. 1 Unternehmenskulturen im Spannungsfeld von Landeskultur und Globalisierung Im Rahmen der EU-Osterweiterung bekommt die Frage nach dem Zusammen spiel von Landeskultur und Unternehmenskultur eine neue Brisanz. Denn mit der Öffnung d3S Marktes nach Osteuropa geht es nicht mehr nur um die Frage, wie stark landeskulturelle Elemente von einem international agierenden Unternehmen aufgegriffen werden sollten (bzw. wie stark die Landeskultur eine Unternehmenskultur natürlicherweise immer beeinflusst), sondern auch um (mitunter schwierige) Kulturveränderungsprozesse in ehemals sozialistischen Ländern, die sich kurzfristig an westlich, nicht selten US-amerikanisch geprägte Unternehmenskulturen anzupassen haben. Kulturveränderungsprozessen und interkultureller Kommunikation widmen sich unter verschiedenen Perspektiven die Beiträge von Thomas, Pefia & Montiel, Hoffmann, Borgulya und Bründl-Price. Im Beitrag von ALEXANDER THOMAS (REGENSBURG) stehen internationale Merger-Prozesse und damit Unternehmensfusionen im Vordergrund. Neben grundlegenden Einsichten der interkulturellen Psychologie zum Verhältnis von Individual-, Unternehmens-, Landes- und Globalisierungskultur diskutiert Thomas am Beispiel innereuropäischer Kulturunterschiede, auf was bei inter nationalen Merger-Prozessen zu achten ist, sollen Weltorientierung, Europa bewusstsein und eine erfolgreiche Verschränkung von National- und Unter nehmenskultur in der Unternehmensrealität umgesetzt werden. JORGE PENA und FRANCISCO JAVIER MONTIEL (JENA) wenden sich einem konkreten Fall zu, nämlich der Situation in lateinamerikanischen Ländern, in denen Spanien laut einer häufig vertretenen These immer noch einen wirt schaftlichen "Heimvorteil" genießt. Die Autoren zeigen an hand beispielreicher Einleitung 3 Analysen, dass dieser "Heimvorteil" leicht verschenkt werden kann, wenn die von der gemeinsamen Sprache verdeckten, tatsächlich aber vorhandenen Kulturunterschiede bei spanischen Kooperationen mit und Investitionen in Lateinamerika nicht ausreichend beachtet werden. Die beiden folgenden Beiträge konzentrieren sich dagegen auf Osteuropa: EOGAR HOFFMANN (WIEN) zeigt mit Hilfe korpuslinguistischer Methoden an russischer Fernsehwerbung, wie der frühere, zur Abgrenzung gedachte Kontrast "Russland - der Westen" allmählich abgelöst wird durch den (positiv konnotierten) Kontrast "Russland - Europa": Neben der Rückkehr zu einer positiv nostalgischen, vorsowjetischen Konstruktion im Selbstbild Russlands steht eine geradezu standardisierte Darstellung der europäischen Länder mit einem von Modernität und Zivilisiertheit geprägten Image. AGNES BORGUL YA (PECS) erinnert in einem systematischen Überblick an die einschneidenden Veränderungen bei den inneren und äußeren Kulturfaktoren in Ungarn seit dem Systemwechsel und entwirft ein Panorama heutiger ungarischer Unternehmenskulturtypen, die im Gefolge der "Europäisierung" mit ihrer Vielfalt eine ehemals "typisch ungarische" Unternehmenskultur abgelöst haben: vom Familienbetrieb über sozialistische "Überbleibsel" bis hin zu dynamischen, aufstrebenden und westlich orientierten Unternehmen. Im Beitrag von SONJA BRÜNOL-PRICE (JENA) kommt aus fremdsprachen didaktischer Perspektive ein weiterer Kulturkreis zu Wort: An anschaulichen Beispielen werden überraschende Kulturunterschiede zwischen deutscher und angelsächsischer Kultur aufgezeigt, deren Existenz - da oft unterschätzt - in internationalen Teambildungsprozessen zu Konflikten in Kommunikation und Zusammenarbeit führen kann. 2 Perspektiven auf die Praxis aus der Praxis Eine weitere Frage, die sich im Verlauf der Tagung als zentral herausgestellt hat, ist die nach der Beeinflussbarkeit und dem strategischen Stellenwert von Unternehmenskultur und Unternehmensidentität. Die Beiträge von Jänicke, Boenigk, Nicki, Höfliger, Reinshagen und Sasserath bieten hierzu ganz unterschiedliche Anregungen, die auf praxisorientierten und empirischen Ansätzen, teilweise auch auf unmittelbaren Erfahrungen und eigener (Dienstleistungs-)Praxis beruhen. GUNOULA JÄNICKE (HAMBURG) stellt die Methode des Kulturscreenings vor, ausgehend von der These, dass Kultur kein Luxusthema sei, sondern jedes

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