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Unternehmensgründungen und Markteintritt PDF

301 Pages·1995·16.224 MB·German
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Studies in Contemporary Economics Editorial Board D.Bos B. Felderer B. Gahlen H. J. Ramser K. W. Rothschild Norbert Schulz Unternelunensgriindungen und Markteintritt Mit 10 Abbildungen und 31 Tabellen Physica Verlag Ein Unternehmen des Springer-Verlags Professor Dr.. Norbert Schulz Lehrgebiet Wirtschaftspolitik FernuniversiHit Hagen FeithstraBe 140 D-58084 Hagen, FRG ISBN- 13: 978-3-7908-0854-4 e-ISBN- 13: 978-3-642-95923-3 DOl: 10.1007/978-3-642-95923-3 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Schulz, Norbert: Untemehmensgriindungen und Markteintritt: mit 31 Tabellen/Norbert Schulz. Heidelberg: Physica-VerL, 1995 (Studies in contemporary economics) ISBN-13: 978-3-7908-0854-4 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendungen, der Mikroverfilmung oder der Vervielf<iltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vor behalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepu blik Deutschland yom 9. September 1965 in der Fassung yom 24. Juni 1985 zulassig. Sie ist grund satzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urhe berrechtsgesetzes. © Physica-Verlag Heidelberg 1995 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jederrnann benutzt werden diirften. 8812202-543210-Gedruckt aufsaurefreiem Papier ~LTSVERZEIC~S I Einfiihrung und deskriptive Analyse........................................................................ 1 1.1 UntemehmensgrOndungen in den amtlichen Statistiken .................................... 7 1.1.1 RechtIiche Aspekte der Untemehmensgrtindung ........................................ 7 1.1.2 Datenquellen ............................................................................................ 10 1.1.3 Struktunnerkmale der Untemehmensgrundung im Vergleich der Datenquellen ....................................................................... '" ............ 17 1.2 Strukturmerkmale der Untemehmensgriindungen 1986/87 .............................. 25 1.2.1 Umsatze neuer Untemehmen .................................................................... 25 1.2.2 Rechtsform neuer Untemehmen ................................................................ 27 1.2.3 GrOndungsquoten und Anteile .................................................................. 28 1.2.4 Beschaftigungsbeitrag neuer Untemehmen ............................................... .36 1.2.5 SchluBfolgerungen ................................................................................... .3 9 1.2.6 Anhang: Systematik des Statistischen Bundesamtes .................................. 40 1.3 Intertemporale Tendenzen in den Untemehmensgrundungen .......................... .41 1.4 Zusammenfassung .......................................................................................... 48 IT Okonometrische Studien des Markteintritts .......................................................... 50 2.1 Dimensionen der Eintrittsentscheidung ........................................................... 52 2.2. Interindustrielle Querschnittsanalysen ............................................................ 57 2.2.1 Der Ansatz von Dale Orr (1974) ............................................................... 57 2.2.2 Ntls-HenrikMoerch von derFehr (1990) .................................................. 61 2.2.3 Kessides (1991) ........................................................................................ 65 2.2.4 Schlitzansatze vom Orr-Typ ..................................................................... 69 2.2.5 Zusammenfassung und Kritik .................................................................... 73 2.3 Untersuchungen zur Selbstandigkeit ............................................................... 82 2.3.1 Die Entscheidung, selbstandig zu werden .................................................. 83 2.3.2 Die Wahrscheinlichkeit, selbstandig zu sein ............................................... 88 2.3.3 Zusammenfassung und Kritik .................................................................... 97 2.4 SchluBfolgerungen ........................................................................................ 103 2.5 Anhlinge ....................................................................................................... 109 2.5.1 Anhang zu Abschnitt 2.2.4 ..................................................................... 109 2.5.2 Anhang zu Abschnitt 2.3.2 ..................................................................... 110 VI ill UntemehmensgrUndung und Markteintritt: Theoretische Ansitze ...................... 111 3.1. Die Entscheidung zur Selbstandigkeit im Lebenszyklus ................................ 114 3.1.1 Die Beschafigungsaltemativen ................................................................ 114 3.1.2 Lebenszyklusentscheidungen ohne Kapitalmarktrestriktionen .................. 118 3.1.3 Versunkene Kosten, Kapitalcharakteristika und Kreditvergabe ................ 121 3.1.4 Kapitalmarktrestriktionen und unspezifisches Kapital .............................. 125 3.1.5 Kapitalmarktrestriktionen und spezifisches Kapital .................................. 13 3 3.1.6 Hllmankapital ......................................................................................... 141 3.1. 7 Unsicherheit ........................................................................................... 146 3.1.8 Zusammenfassung und SchluBfolgerungen .............................................. 156 3.2 Intertemporale Gewinnstruktur und Determinanten des Markteintritts ........... 161 3.2.1 Vollkommene Kapitalmarkte .................................................................. 163 3.2.2 Kreditmarktrestriktionen ........................................................................ 172 3.2.3 Stochastische Einfllisse ........................................................................... 174 3.2.4 Zusammenfassung .................................................................................. 182 3.3 Strategische Interaktionen ............................................................................ 186 3.3.1 Strategische Interaktionen bei exogener, konstanter Anbieterzahl ........... 188 3.3.1.1 Homogene Mirkte im statischen Kontext ......................................... 189 3.3.1.2 Heterogene Produktmarkte im statischen Kontext ............................ 199 3.3.1.3 Ditferenzierte Produktmarkte im statischen Kontext ......................... 208 3.3.1.4 Dynamische Oligopolmodelle ........................................................... 220 3.3.1.5 Zusammenfa.ssung ............................................................................ 229 3.3.2 Eintrittsbehindemde Strategien ............................................................... 232 3.3.2.1 Strategische Kapazititsentscheidungen ............................................. 233 3.3.2.2 Strategische Produktentscheidungen. ................................................ 240 3.3.2.3 WerbemaBnahmen ............................................................................ 243 3.3.2.4 Aspekte unvollkommener Information .............................................. 245 3.3.2.5 Zusammenfassung ............................................................................ 248 3.3.3 Eintrittsstrategien ................................................................................... 250 3.3.3.1 Kapazititsentscheidungen. ................................................................ 251 3.3.3.2 Heterogene Markte und Mehrproduktuntemehmen .......................... 253 3.3.3.3 Marktnischen-und Imitationsstrategien ............................................ 255 3.3.3.4 Finanzierung .................................................................................... 256 3.3.3.5 Eintrittszeitpunkt .............................................................................. 260 3.3.3.6 Zusammenfassung ............................................................................ 264 3.3.4 Zusammenfassung und Kritik .................................................................. 265 3.4 SchluBfolgerungen ........................................................................................ 275 IV Zusammenfassung und SchluBbetrachtungen .................................................... 279 Literaturverzeichnis ............................................................................................... 284 I EINFUHRUNG UN» DESKRIPTIVE ANALYSE Wettbewerbspolitische und -theoretische Argumentationen weisen dem Eintrittspro zeB eine bedeutende Rolle zu. Eine Situation moglichst ungehinderten Marktzutritts wird u.a. als forderlich angesehen, urn effiziente Produktionsstukturen zu erreichen, das Preisniveau niedrig zu halten und Anreize fur die Entwicklung von neuen Produk ten und Techniken zu schaffen. Der vorhandene Freiraum fur Markteintritt durch Un ternehmensgrundungen in der BRD der achtziger Jahre wurde in einem recht hohen MaS genutzt: ca. 100.10 des jahrlichen Unternehmensbestandes waren neue Untemeh men. Alleine der Tell des Markteintrittsgeschehens, der mit Untemehmensgriindungen verbunden ist, erweist sich demnach als quantitativ bedeutsam. In der offentlichen Debatte war die Bewertung der Griindungszahlen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte durchaus nicht einheitlich. Insbesondere Anfang der achtziger Jahre wurden Stimmen laut, die fUr eine Forderung von Untemehmensgriindungen pliidierten. Diese wurden z. T. auch in einer Erweiterung der Existenzforderungspro gramme der verschiedenen Gebietskorperschaften aufgegriffen. Hintergrund war ei nerseits die Vermutung, daB potentielle Unternehmensgrunder durch die Restriktivitat der Vergabekriterien privater Kreditinstitute bei ihrem Marktzutritt behindert wiirden, und andererseits die Offenlichkeitswirkung einer empirischen Untersuchung aus den USA (Birch (1979», nach der kleine Untemehmen - und damit auch neugegriindete einen iiberproportionalen Beitrag zur Arbeitsplatzerzeugung leisten. FOr die BRD fanden Boeri und Cramer (1991), daB 1987 17% der Beschaftigten in Untemehmen arbeiten, die nicht alter als 10 Jahre alt sind. Angesichts dieses hohen Beitrags zur Arbeitsplatzerzeugung und den seit Jahren ho hen Arbeitslosenquoten ist die PopulariW: von Existenzforderungsprogrammen sehr natiirlich. Neben der finanziellen Unterstiitzung, die den Kern dieser Programme aus Machen, wurden gerade in dieser Zeit auch andere MaBnahmen zur Gtiindungsforde rung vorgeschlagen und umgesetzt. Dies betrifft insbesondere die Technologiezentren, die in einigen Stadten entstanden und immer noch entstehep und u.a. neue innovative Unternehmen unterstiitzen sollen. Die positiven Aspekte, die mit dem Potential neuer Unternehmen fur mehr Arbeits plii.tze und Innovation verbunden werden, sind kein Spezitikum der achtziger Jahre. In 2 den vorangegangenen Jahrzehnten standen sie jedoeh nieht im Zentrum wirtschaftspo litischer Debatten. Vielmehr war diese Zeit ehec dureh die UnterstOtzung groDer Un ternebmen gekennzeiehnet mit dec plausiblen Begriindung, daB es gelte, GroBen vortelle auszlJschOpfen, und nur die groBen Unternehmen im Markt bestehen konnten. Nun hat die empirische Forschung insbesondere dec letzten Jahre in dec Tat ergeben, daB ca. 40010 dec neuen Unternehmen vor dec Vollendung des fiinften Geschiftsjahres wiedec aus dem Markt ausscheiden miissen. Damit geht nicht nur dem GrUndec ein Tell dec eingesetzten Mittel verloren. sondem dec gesamten Vo1kswirtschaft entstehen dureh den Eintrittsversuch Kosten. Foiglich wurden in den fiiihen Jahrzehnten dec BRD ehec die Kosten des Eintritts in den Vordergrund gestellt, wihrend das letzte Jahrzehnt ehec dureh eine Betonung des Nutzens geprigt war. tibec die Jahrzehnte hinweg blieb dahec die Bewertung der UnternebmensgrOndungen in dec ofFentlichen Debatte ambivalent. Die Frage, ob global odec z.B. sektoral cliffe renziert gesehen zu wenig odec zu viel Eintritt stattfindet, ist jedoch aueh in der wis senschaftlichen Diskussion weitgehend offen geblieben. Darnit ist aber u.a. eine Ein schitzung der WUnschbarkeit von GrUndungsf'orderungsprogrammen nieht moglieh. Ebenso weitgehend ungek1irt ist die Frage geblieben, ob die wettbewecbstheoreti schen Vermutungen uber den positiven EinfluB von geringen Eintrittsbarriecen empi risch nachgewiesen wecden konnen. Setzt man (etwas leiehtfertig) niedrige Eintritts barrieren und hohe Eintrittszahlen gleieh, so mUBte sieh in Markten mit einec hohen Eintrittsdynamik eine effizientere Produktionsstruktur nachweisen lassen. Aus den neuecen industieokonomischen theoretischen Ansitzen 1i8t sieh eine solehe Schlu8- folgerung zudem nieht ziehen. Obwohl der Marktzutritt sowohl in dec offentliehen wirtsehaftspolitischen Debatte als aueh in den normativen Aussagen dec Wettbewerbstheorie eine zentrale Rolle ein nimmt, finden sieh bzgl. dec Wtrkung des Eintrittsprozesses wesentliche Erkennt nislueken. Dies mag zunichst erstaunen, ist jedoeh auf ein grundsitzliches Detizit zurUekzufUhren: Das Verstiindnis des Eintrittsprozesses selbst ist ausgesprochen IUk kenhaft. Bevor eine befriedigende positive Analyse dieses Prozesses nieht vorliegt, sind sinnvolle bewertende Aussagen nieht moglieh. Dies ist der Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit. Die in dieser Arbeit verfolgte Intention ist daher, die bisherigen Erkenntnisse zum EintrittsprozeB zusammenzutragen und einige Elemente einec Theorie des Eintritts- 3 prozesses zu entwickeln. Dabei wird eine mikrookonomische Perspektive eingenom men und Wert auf eine Einbindung der bisherigen empirischen Studien und auf die Moglichkeit einer okonometrischen Umsetzung gelegt. W"rr werden dabei feststellen miissen, daB die bisherigen empirischen und theoretischen Ergebnisse in Umfang und Aussagekraft bescheiden sind. Ein Verstandnis des Eintrittsprozesses steht erst am Anfang. In dieser Arbeit wird daher nur der grobe konzeptuelle Rahmen einer solchen Theorie abgesteckt (vor allem in den SchluBbetrachtungen). Dabei bietet sich eine vorliufige Dekomposition einer umfassenden Theorie in mehrere Bausteine an. 1m Zentrum wird daher die Entwicklung einiger dieser Bausteine und die kritische Be wertung von relevanten Literaturbeitragen bzgl. der dort angebotenen Bausteine ste hen. u.a. in den SchluBbetrachtungen werden wir dann darauf eingehen, an welcher Stelle des konzeptuellen Rahmens diese Bausteine einzuordnen sind. Der eben angedeutete geringe Umfang der bisherigen empirischen Arbeiten hat insbe sondere fur den Fall der BRD einen einfachen Grund. Die Datenbasis ist ausgespro chen mager. Grob gesprochen ergeben sich zwei Bereiche, die potentiell Daten zum Eintrittsgeschehen bereit stellen konnen: Dies sind die amtlichen Statistiken und spe zielle Paneldatensatze wie z.B. das SOEP (soziookonomisches Panel) und das MUP (Mannheimer Untemehmenspanel). Beiden Bereichen ist gemeinsam, daB sie zum Eintrittsgeschehen erst in den letzten Jahren Daten zuganglich machen, teilweise und uberwiegend weil diese erst in diesem Zeitraum erstmalig erhoben wurden, teilweise weil erst in diesem Zeitraum die Erfassung EDV-gerecht vorgenommen wurde. Daher werden wir in einem ersten Teil zunachst auf die Erfassung des Eintrittsgeschehens in der amtlichen Statistik eingehen. Erstens wird dadurch die bisherige Enthaltsamkeit der empirischen Forschung in bezug auf dieses Problemfeld verstandlich; zweitens wird der Rahmen, den diese Daten mittelfristig auch in Zukunft empirischen Arbeiten setzen, deutlich; drittens und vor allem sollen aus den neueren Daten erste Struktur merkmale des Eintrittsprozesses in der BRD dargestellt werden. Nach dec rein deskriptiven Analyse in Teil I, folgt in Teil IT eine kritische Auseinan dersetzung mit bisher vorgelegten okonometrischen Studien, die versuchen, Deter minanten des Eintrittsprozesses zu identifiziecen. Die dort besprochenen Beitcige las sen sich im wesentlichen zwei Literaturstrangen zuordnen. Es handelt sich einerseits um interindustrielle Querscbnittsanalysen, die mit dec klassischen IndustrieOkonomie verbunden sind, und andererseits urn Studien zur Selbstandigkeitsentscheidung, die von Ansatz, Methode und benutzten Daten eine nahe Verwandtschaft zur Arbeits- 4 marktokonomik aufweisen. Beide Arten von Forschungsbeitrigen sind in gewisser Weise komplemenw zueinander, ignorieren einander jedoch fast vollstandig. Nicht zuletzt diesem Grund kann die bisherige schwache und unsystematische empirische Evidenz zugeschrieben werden. Bin weiterer Grund wird in dem Fehlen einer sinnvol len theoretischen Fundierung der dort vorgefundenen Schittzansjtze gesehen. Dieser Befund liefert einen weiteren Grund fUr eine theoretische Auseinan.dersetzung in Tell m. In diesem Tell konnen wir u.a. auf die zahlreichen industrieOkonomischen theoretischen Beitrige der letzten Jahre zuriickgreifen. Wie sich jedoch schnell her ausstellt, bescbiiftigen sich diese nicht in erster Linie mit dem Eintrittsverhalten. Viel mehr wird dort die Moglichkeit, Eintritt abzuschrecken oder zu behindern, in den Vordergrund geriickt. 1m Zentrum steht daher (in Kapitel3.3) eine Einschatzung die ser Arbeiten in bezug auf ihren Nutzen in einer Theorie des Eintritts. An einzelnen Stellen erweitern wir dabei die existierenden Untersuchungen. Angesichts des Um fangs dieser Literatur bleibt eine Auswahl unausweichlich. Als Auswahlkriterium greifen wir auf die Praxis der in Tell n besprochenen Arbeiten zuriick. Bin gemeinsa mes Kennzeichen dieser Literaturbeitrige ist die summarische Modellierung der Ein trittsentscheidung, in der i.w. auf eine Abwigung der erzielbaren Einkommen und der Eintrittskosten abgestellt wird. Diese summarische Behandlung ist zwar angemessen, wenn nur die Entscheidung eines Individuums oder eines Untemehmens abgeblldet werden solI, jedoch bleibt sie unbefriedigend, wenn der gesamte EintrittsprozeB zum Thema gemacbt wird. Bei den Eintrittskosten handelt sich unter anderem urn die Op portunitiitskosten, zu denen bei Selbstandigen die Einkommen in abhingiger Beschaf tigung geil6ren. Diese bingen u.a. vom Humankapital des betrachteten Individuums abo Um die Gesamtheit der Eintrittsentscheidungen in einem Zeitpunkt - die Realisati on des Eintrittsprozesses in diesem Zeitpunkt - zu erfassen, ist offenbar u.a. die Ver tellung der Eintrittskosten zu beriicksichtigen. Dies ist jedoch nicht moglich, ohne diese zu thematisieren und auf ihre Determinanten, z.B. auf die Verteilung des Bu mankapitals, zuriickzutUhren. Desbalb wird in Kapitel 3.1 ein Lebenszyklusmodell entwickelt, das die Eintrittsentscheidung (Selbstindigkeitsentscheidung) mit Bu mankapital und Vermogen in Zusammenhang bringt und damit Komponenten der Eintrittskosten thematisiert. Dieses Lebenszyldusmodell erweist sich als zentraler Baustein fUr eine Theorie des Eintritts, das durch eine differenziertere Behandlung der Einkommensdimension in Kapitel 3.2 und 3.3 erweitert wird. 5 Nach diesem Uberblick uber die zentralen Themen der drei Tei1e dieser Arbeit schei nen einige kurze Bemerkungen zum Begriff des Markteintritts und der Unter nehmensgriindung angebracht. Offensichtlich sind beide Begriffe nicht deckungs gleich. Ein Markteintritt muB nicht durch eine Unternehmensgriindung vorgenommen werden. Die Einfuhrung eines neuen Produkts, das mit Hilfe der etablierten Produk tionsstruktur hergestellt wird, macht nicht die Griindung einer neuen Produktions stiitte, geschweige denn eines neuen Untemehmens notwendig. Trotzdem wird mit dem neuen Produkt ein neuer Markt eroffitet. Umgekehrt kann eine Unternehmens griindung allein aus haftungs- oder steuerrechtlichen Gesichtspunkten attraktiv sein, wenn z.B. einige Geschiiftsaktivitaten in rechtlich eigenstiindige GmbH's ausgegliedert werden. Dabei mussen sich die Produktionsstruktur und die Aktivitaten in den bedien ten Markten nicht andern. Wrr werden die empirische Bedeutung reflektierend den Markteintritt durch autonome Unternehmensgriindungen in den Vordergrund stellen. Dies geschieht vor allem auf grund der Datenlage. Markteintritte per se sind schwierig zu erhebende Merkmale. Mir ist keine Datenbasis auBer einigen Fallstudien bekannt, auf die sich eine Analyse des Markteintritts stiitzen konnte. Demgegenuber sind Untemehmensgriindungen beobachtbar und in manchen Datensii.tzen auch bzgl. ihrer Beteiligungsstruktur erfaBt, so daB prinzipiell auch autonome Untemehmensgrundungen abgrenzbar sind. Von der empirischen Seite her ist es also naheliegend, Untemehmensgriindungen in den Vor dergrund zu rUcken. Die meisten dieser neugegrundeten Untemehmen werden durch Einzelpersonen ins Leben gerufen und der Rest besteht in erster Linie aus Personen gesellschaften mit nur wenigen Partnem. Dies unterstiitzt die Sichtweise, daB die meisten Unternehmensgriindungen gleichbedeutend mit dem Schritt in die Selbstiin digkeit fur die verantwortlichen Personen sind. Daher wird die Entscheidung zur Un ternehmensgrundung in dieser Arheit oft als Entscheidung zur Selbstandigkeit model liert. Diese Vorgehensweise ist sicherlich nicht vollig unbedenklich. ledoch scheint sie in einem ersten Schritt angemessen. Wie schon erwiihnt, differenziert die neuere industrieokonomische Literatur die De terminanten der Eintrittskosten nicht. Von daher ist die Identitat und Vorgeschichte eines Entscheidungstragers irrelevant. Solange die Eintrittskosten dieselben sind, in teressiert es im Modellrahmen dieser Arheiten nicht, ob mit der Eintrittsentscheidung gleichzeitig ein Schritt in den Selbstiindigenstatus erfolgt oder ob eine bestehende Untemehmung mit oder ohne entsprechende Griindung eines (Tochter-) Unterneh-

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