Unternehmensgründungen Jürgen Schmude · Robert Leiner Herausgeber Unternehmens- gründungen Interdisziplinäre Beiträge zum Entrepreneurship Research Mit 15 Abbildungen und 49 Tabellen Professor Dr. Jürgen Schmude Dipl.-Geograph Robert Leiner Universität Regensburg Institut für Geographie Universitätsstraße 31 93040 Regensburg Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft ISBN 978-3-642-63279-2 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Unternehmensgründungen: Interdisziplinäre Beiträge zum Entrepreneurship Research 1 Hrsg.: Jürgen Schmude; Robert Leiner. - Heidelberg: Physica-Verl., 2002 ISBN 978-3-642-63279-2 ISBN 978-3-642-57500-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-57500-6 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechts gesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. http://www.springer.de © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2002 Ursprünglich erschienen bei Physica-Verlag Heidelberg 2002 Softcover reprint of the hardcover Ist edition 2002 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: Erich Kirchner, Heidelberg SPIN 10879655 88/2202-5 4 3 2 1 0 - Gedruckt auf aIterungsbeständigem Papier Vorwort Nachdem ab Mitte der 1970er Jahre zunächst von der Wirtschaftspolitik das Pro blem zu geringer Unternehmens gründungs zahlen in der Bundesrepublik Deutsch land erkannt worden ist, haben sich in der Folgezeit verschiedene Disziplinen im mer stärker der modernen Gründungsforschung (entrepreneurship research) zuge wendet. Dabei ist festzustellen, daß die Gründungsforschung heute interdisziplinär ausgerichtet ist. Als ein wesentliches Forum der deutschsprachigen Gründungsfor schung ist das im September 1998 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gestartete Schwerpunktprogramm "Interdisziplinäre Gründungsforschung" einzuordnen. In seiner insgesamt sechsjährigen Laufzeit beschäftigt sich das Schwerpunktprogramm mit verschiedenen Fragestellungen der Gründungsproble matik, die aus Sicht unterschiedlicher Disziplinen analysiert werden. In der ersten Phase des Programms wurden von September 1998 bis August 2000 insgesamt zehn Projekte mit 20 Projektteilnehmern gefördert. Die Mehrzahl dieser Projekte entstammt den klassischen Wirtschaftswissenschaften (Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre), aber die Beteiligung von Forschern aus fünf weiteren Dis ziplinen (Geographie, Soziologie, Jura, Psychologie und Raumplanung) unter streicht den interdisziplinären Charakter der modernen Gründungsforschung. Das vorliegende Buch präsentiert die wesentlichen Ergebnisse der ersten Phase des Schwerpunktprogramms "Interdisziplinäre Gründungsforschung". Die aus den unterschiedlichen Disziplinen stammenden Autoren legen in den Beiträgen den Schwerpunkt auf die Darstellung ihrer empirischen Ergebnisse und beschränken die Erläuterung der eingesetzten Methodik und Datenbasis auf das zum Verständ nis der Beiträge notwendige Minimum. Untersuchungsgegenstand sind neu ge gründete Unternehmen, wobei sich das hier aufgegriffene Themenspektrum über verschiedenste Facetten des gesamten Gründungsprozesses erstreckt. Die in der Regel aus der Sicht von mindestens zwei verschiedenen Disziplinen bearbeiteten Themen widmen sich u.a. • der räumlichen Quantifizierung des Gründungsgeschehens, • dem Weg in die Selbständigkeit und den Einflußfaktoren auf die Unterneh mensgenese, • den fördernden und hemmenden Bedingungen von Unternehmensgründungen, • dem Gründungserfolg und den unterschiedlichen Wirkungen von Unterneh mensgründungen. VI Vorwort Allen Autoren sei für ihre Mitarbeit bei der Ausarbeitung und Bereitstellung der Manuskripte gedankt, die eine relativ zeitnahe Veröffentlichung der Untersuchung erlaubt. Unser besonderer Dank gilt der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die gewährte Druckkostenbeihilfe sowie dem Physica-Verlag für die Aufnahme des Bandes in sein Verlagsprogramm. Regensburg, im April 2002 Jürgen Schmude und Robert Leiner Inhaltsverzeichnis Seite Gründungen in Deutschland: 1 Datenquellen, Niveau und räumlich-sektorale Struktur Michael Fritsch, Reinhold Grotz, Udo Brixy, Michael Niese und Anne Otto "Nascent Entrepreneurs" in Deutschland 33 Friederike Weiter und Heiko Bergmann Individuelle und regionale Einflussfaktoren 63 auf die Gründungsneigung von Hochschülern Uschi Backes-Gellner, Güldem Demirer und Rolf Sternberg Aufgaben und ihre Bewältigung in der Vorgründungs-, 97 Gründungs-und Nachgründungsphase: Eine empirische Erfassung des Verlaufes von geförderten Unternehmensgründungen Thomas Lang-von Wins, Robert Leiner, Lutz von Rosenstiel und lürgen Schmude Risiken und Strategien zur Risikominderung im Gründungsprozess 137 Michael Buhmann, Andreas Koch und Bernd Steffensen Standortbezogene Steuerung von Unternehmensgründungen 167 durch bau-, planungs-, umwelt-und wirtschaftsverwaltungs- rechtliche sowie planungsfachliche Rahmenbedingungen Willy Spannowsky, Hans Kistenmacher, Andreas Hofmeister und Marion Marschall-Meyer Kapitalmarktrechtliche und gesellschaftsrechtliche 209 Rahmenbedingungen beim Zugang junger und neugegründeter Unternehmen zum Kapitalmarkt ("Going Public") losef Hofschroer und Maik Fettes Unternehmens gründungen, etablierte Unternehmen 235 und Innovationsnetzwerke Wolfg ang Becker und lürgen Dietz Die Entwicklung junger Unternehmen 269 Matthias Almus und Susanne Prantl Gründungen in Deutschland: Datenquellen, Niveau und räumlich-sektorale Struktur Michael Fritsch, Reinhold Grotz, Udo Brixy, Michael Niese und Anne Otto Prof. Dr. Michael Fritsch: Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Lessingstr. 45, 09596 Freiberg Prof. Dr. Reinhold Grotz: Geographisches Institut, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Meckenheimer Allee 166, 53115 Bonn Dr. Udo Brixy: Institut für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit, Regensburger Straße 104,90327 Nürnberg Dipl.-Volksw. Michael Niese: Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Lessingstr. 45, 09596 Freiberg Dipl.-Geogr. Anne Dtto: Geographisches Institut, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Meckenheimer Allee 166, 53115 Bonn Zusammenfassung: In diesem Aufsatz sind die wesentlichen Ergebnisse eines empirischen Vergleiches von vier Datenquellen zum Gründungsgeschehen in Deutschland zusammenge fasst. Der Vergleich dieser vier Datenquellen bezieht sich sowohl auf das Niveau als auch auf die sektorale und räumliche Struktur der Gründungsaktivitäten. Auf der Grundlage unserer Analysen schließen wir, dass sich insbesondere aus der Beschäftigtenstatistik der Bundesanstalt für Arbeit und den Mannheimer Grün dungspanels des ZEW valide Indikatoren des Gründungsgeschehens ableiten las sen. Demgegenüber sind die Informationen der Gewerbeanzeigenstatistik - vor al lem hinsichtlich des ausgewiesenen Niveaus der Gründungsaktivitäten - offenbar mit einem vergleichsweise hohen Maß an Ungenauigkeit behaftet. Die amtliche Statistik des Bergbaus und Verarbeitenden Gewerbes hat den wesentlichen Nach teil, dass sie in dem von ihr abgedeckten Wirtschaftsbereich nur einen Teil der Gründungen erfasst. Bei allen vier Quellen schlagen sich die Verfahren zur Erhebung und Aufbereitung der Daten in Unterschieden in der Branchen- und Regionalstruktur der Gründungsdaten nieder. 2 Fritsch, Grotz, Brixy, Niese und Otto 1 Fragestellung Statistische Informationen über Gründungen und Stilllegungen von Betrieben bzw. Unternehmen in Deutschland stellen bisher einen zentralen Engpass für die empirische Gründungsforschung dar. Die mangelnde Verfügbarkeit entsprechen der Daten hat zur Folge, dass bisher kaum empirisch abgesicherte Erkenntnisse über das Niveau von Gründungsaktivitäten, über die räumlichen und sektoralen Muster von Gründungen sowie über deren Wirkungen auf Arbeitsmarkt, Wett bewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Entwicklung vorliegen. Gegenstand dieses Beitrages ist ein empirischer Vergleich der verschiedenen Datengrundlagen für die Gründungsforschung in Deutschland. Dabei wird zu nächst ein knapper Überblick über verschiedene in Frage kommende Datenquellen gegeben (Abschnitt 2). Daran knüpft eine Gegenüberstellung der Informationen zu den Gründungen aus diesen Quellen an (Abschnitt 3), wobei insbesondere auch auf die sektorale (Abschnitt 4) und regionale Struktur (Abschnitt 5) des Grün dungsgeschehens eingegangen wird. Abschließend ziehen wir einige Schluss folgerungen zum Gründungsgeschehen in Deutschland und zur Eignung der ver schiedenen Quellen (Abschnitt 6).1 2 Datenquellen zum Gründungsgeschehen in Deutschland Eine genuine Gründungsstatistik für Deutschland gibt es bislang nicht. Es existie ren aber verschiedene Datenbasen, aus denen sich Informationen über Gründun gen und Stilllegungen von Betrieben bzw. Unternehmen ableiten lassen. Hierbei sind insbesondere zu nennen:2 Dieser Aufsatz basiert auf den Arbeiten der Verfasser im Rahmen des Projektes "Gründungsdaten und Analysen des Gründungsgeschehens (Gründungsatlas)", das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Schwerpunktprogramms "Interdisziplinäre Gründungsforschung" gefördert wurde. Die Leitung dieses Projektes lag bei Michael Fritsch (Technische Universität Bergakademie Freiberg) und Reinhold Grotz (Universität Bonn). Zu einer ausführlichen Darstellung der Ergebnisse siehe die Beiträge in Fritsch & Grotz (2002). Ein Teil der diesem Aufsatz zugrunde liegenden Daten ist über die Internet-Seiten des Projektes verfügbar. (http://www.wiwi.tu-freiberg.de/wipol/index.htm.Stichwort "Gründungsatlas ") Weitere mögliche Datenquellen für empirische Analysen des Gründungsgeschehens wären etwa bestimmte Antragsstatistiken (z.B. Anträge auf Existenzgründungs Kredite), die infolge der jeweiligen Bewilligungskriterien von vornherein mehr oder weniger stark verzerrt sind. Da jede Modifikation der Vergabekriterien auch Auswirk ungen auf diese Verzerrung haben kann, ist die Vergleichbarkeit der Angaben im Zeitablauf eingeschränkt. Andere Statistiken, wie z.B. die Mitgliederverzeichnisse der Datenquellen, Niveau und räumlich-sektorale Struktur 3 • die Erhebungen der Statistischen Ämter für bestimmte Wirtschaftsbereiche (hier Statistik des Bergbaus und Verarbeitenden Gewerbes, im Folgenden ,,Industriestatistik"), • die Statistik der sozial versicherungspflichtig Beschäftigten der Bundesanstalt für Arbeit (im Folgenden "Beschäftigtenstatistik"), • die Mannheimer Gründungspanels des Zentrums für Europäische Wirtschafts forschung (ZEW), • die Statistik der Gewerbeanzeigen sowie • die Umsatzsteuerstatistik. Jede dieser Datenquellen weist als Grundlage für Analysen des Gründungsge schehens jeweils bestimmte Stärken und Schwächen auf, wobei jeweils ihre Eig nung für die Gründungsforschung noch nicht hinreichend klar ist (ausführlich zu den Datenquellen die Kapitel 3-8 in Fritsch & Grotz, 2002). Beispielsweise um fassen die Erhebungen der amtlichen Statistik bislang nur die Betriebe bzw. Unter nehmen in ausgewählten Sektoren (z. B. Bergbau und Verarbeitendendes Ge werbe, im Dienstleistungssektor nur den Handel und das Gastgewerbe ) und decken den Bereich der (sehr) kleinen Betriebe nur teilweise ab. Dies hat zur Fol ge, dass ein erheblicher Teil der Gründungen unberücksichtigt bleibt. Zudem wird bei den von der amtlichen Statistik des Bergbaus und Verarbeitenden Gewerbes ausgewiesenen Gründungen der Gründungszeitpunkt im Zweifel zu spät angesetzt, weil neue Betriebe erst dann in der Statistik erscheinen, wenn sie eine bestimmte Größe erreicht haben (hierzu Niese, 2002). Die Statistik der Gewerbeanzeigen weist die Zahl der Betriebsgründungen einerseits zu hoch aus, da hier auch soge nannte "Scheingründungen" eingehen, bei denen es niemals zur Aufnahme von Geschäftstätigkeit kommt; andererseits bleiben Gründungen in bestimmten Wirt schaftsbereichen (z.B. in den "freien Berufen") deshalb unberücksichtigt, weil für sie keine Pflicht zur Gewerbeanmeldung besteht. Zur genaueren Erfassung der Gründungen registriert die Gewerbeanzeigenstatistik seit 1996 auch die "echten" Neuerrichtungen. Hierunter werden solche Gewerbeanmeldungen verstanden, für die eine Gesellschaftsform angegeben ist oder ein Eintrag im Handelsregister oder in der Handwerksrolle vorliegt oder bei denen anlässlich der Gewerbeanmeldung erklärt wird, dass die Einstellung von Arbeitskräften geplant ist (vgl. Leiner, 2002). Die Beschäftigtenstatistik enthält zwar nur solche Betriebe (bzw. Betriebsnum mern), die über mindestens einen sozial versicherungspflichtig Beschäftigten ver fügen, weist die Anzahl der Gründungen auf Grund der Problematik der "perfo rierten" Betriebsnummernverläufe andererseits aber auch zu hoch aus. Die Perfo- Kammern, weisen in der Regel erhebliche Ungenauigkeiten (insbesondere Doubletten) auf und sind derart eng mit anderen Statistiken (z.B. der Gewerbeanzeigenstatistik) verknüpft, dass sie kaum als eigenständige Quelle gelten können. 4 Fritsch, Grotz, Brixy, Niese und Otto ration der Betriebsnummernverläufe kommt dadurch zu Stande, dass sehr kleine Betriebe deshalb für einen oder mehrere Stichtage aus der Statistik ausscheiden, weil sie keinen sozial versicherungspflichtig Beschäftigten aufweisen. Stellen diese Betriebe zu einem späteren Zeitpunkt wieder einen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ein, dann erscheint die Betriebsnummer erneut in der Statistik. Sol che Fälle eine Wiedererscheinens in der Statistik sämtlich als Gründungen zu interpretierten, führt zu einer Überschätzung der Anzahl der neuen Betriebe. Ein Nachteil der Beschäftigtenstatistik besteht darin, dass sich die Informationen auf der Betriebsebene nicht auf Unternehmensebene aggregieren lassen (Brixy & Fritsch, 2002). Demgegenüber werden die beiden Mannheimer Gründungspanels (Ost- und Westdeutschland) auf der Ebene von Unternehmen geführt und enthal ten im Falle von Mehr-Betrieb-Unternehmen keine Informationen über einzelne Betriebe, also etwa über die Errichtung von Zweigbetrieben etc. (ausführlich hierzu Almus, Engel & Prantl, 2002). Grundsätzlich kann auch die Umsatzsteuer statistik als Datenquelle zur Generierung von Informationen über das Gründungs geschehen dienen. Allerdings ist bei dieser Statistik die Qualität der ableitbaren Informationen über Gründungen derzeit noch relativ unsicher und ein Zugang zu dieser Datenquelle für Analysen des Gründungsgeschehens war - jedenfalls bis vor kurzem - kaum gegeben.3 Weitere wesentliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Datenquellen bestehen insbesondere hinsichtlich der Möglichkeiten, die Entwicklung der Grün dungen im Zeitablauf zu verfolgen, der im Datensatz für Analysen vorhandenen Variablen sowie der Daten-Verfügbarkeit. Bei einem Vergleich von statistischen Quellen ist zu beachten, dass es im Zeitablauf zu wesentlichen Änderungen des Erhebungskonzeptes, der Qualität der Datenerhebung und der Datenaufbereitung kommen kann. So waren auch die hier angeführten Statistiken während der letzten Jahre wesentlichen Änderungen unterworfen, durch die sich die Qualität der zur Verfügung stehenden Informationen in der Regel verbessert hat. Nach dem gegenwärtigen Stand erscheinen die Beschäftigtenstatistik und die Mannheimer Gründungspanels für Analysen des Gründungsgeschehens besonders gut geeignet, da sie flächendeckend verfügbar sind, jeweils nur relativ geringfügige sektorale Verzerrungen aufweisen und die Möglichkeit bieten, die Entwicklung der Grün dungen im Zeitablauf zu verfolgen (ausführlicher hierzu Fritsch u.a., 2002). Die Beschäftigtenstatistik bietet insbesondere für regionale Analysen den Vorteil, dass sie auf Betriebsebene geführt wird und sich die Angaben zu den Beschäftigen daher räumlich eindeutiger als auf der Unternehmensebene zuordnen lassen. Zu dem können aus der Beschäftigtenstatistik auch Informationen über Stilllegungen Die Umsatzsteuerstatistik überschätzt vermutlich das Gründungsgeschehen, weil hier eine Gründung über den Zugang einer neuen Steuernummer identifiziert wird und ein solcher Zugang einer neuen Nummer auch durch andere Tatbestände als der Gründung eines Unternehmens ausgelöst werden kann. Ausführlicher hierzu Gräb & Zwick (2002).