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Unter Druck: Die journalistische Textwerkstatt. Erfahrungen, Analysen, Übungen PDF

192 Pages·2006·1.95 MB·German
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Friederike Herrmann (Hrsg.) Unter Druck Die journalistische Textwerkstatt. Erfahrungen, Analysen, Übungen ÖFFENTLICHE KOMMUNIKATION MEDIEN KOMMUNIKATORFORSCHUNG MEDIE SYSTEM JOURNALISMUS WERBUNG MEDIENWIRTSCHAFT ONLINEKOMMUNIK TION MEDIENRECHT PUBLIC RELATIONS MEDIENMANAGEMENT POLITISCH KOMMUNIKATION PRINTMEDIEN HÖRFUNK FERNSEHEN MEDIENWIRKUN MEDIENINHALTE LOKALE KOMMUNIKATION MEDIENÖKONOMIE ELEKTR Friederike Herrmann (Hrsg.) Unter Druck Friederike Herrmann (Hrsg.) Unter Druck Die journalistische Textwerkstatt. Erfahrungen, Analysen, Übungen Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. . .1.Auflage Oktober 2006 Alle Rechte vorbehalten ©VSVerlag für Sozialwissenschaften | GWVFachverlage GmbH,Wiesbaden 2006 Lektorat:Barbara Emig-Roller Der VS Verlag für Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:KünkelLopka Medienentwicklung,Heidelberg Satz:Mareike Erlmann,Stuttgart Druck und buchbinderische Verarbeitung:Krips b.v.,Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN-10 3-531-14223-2 ISBN-13 978-3-531-14223-4 Inhalt Vorab............................................................................................................9 I Werkstattberichte...................................................................15 Ulrike Pfeil Zum Glück gibt’s Termine! Wie eine Lokaljournalistin der Schreibhemmung davonläuft............17 Angelika Overath Von Unterhosen, Gummibärchen und Zimmermädchen Die unsichtbare Arbeit hinter dem Text...............................................21 Marie-Luise Scherer „Es muss mit einer Tatze gerissen sein“ Ein Gespräch über Präzision, Zeit und Zigaretten.............................29 Ulrich Hägele Gegen die Uhr und den Chef im Rücken In der aktuellen Radioredaktion: Wie ein anderer Oberhand über den eigenen Text gewinnt...............................................................39 Birgit-Sara Fabianek Sortieren, gliedern und verwirren Der weite Weg vom Konzept zum Text...............................................45 Dorothea Keuler Wenn gar nix fließt Als alle Rezepte versagten: Ein Jahr Schreibblockade........................49 6 Inhalt Udo Zindel Grün im Gesicht Mehrere Radiofeatures zum gleichen Thema: Nur für das Portemonnaie ist das ein Glücksfall.......................................................53 Susanne Poelchau How to meet Susan: ... Auf dem schmalen Grat zwischen Idealisierung und Distanz...........65 Beate Rau Ein äußerst kapriziöses Gegenüber Wenn Wut und Trotz mitschreiben.......................................................73 Judith Rauch Die Stimmen der anderen Wie viel Kritik verträgt eine schreibende Seele?..................................81 Sabine Deichsel-Steininger Am liebsten mag ich Filme ohne Text Wahre Liebe verlangt ganze Hingabe: Vom Leiden der Regisseurin beim Schreiben....................................................................87 Bernd Jürgen Warneken Die Fabrikation von Glossen In vier Schritten zur Pointe.....................................................................95 Sibylle Thelen Was will ich sagen? Die Frage hat es in sich: Von der Herausforderung, zum Kern des Themas vorzudringen.....................................................................101 Johannes Wendland Ausgepresst wie eine Zitrone Was tun, wenn man zu wenig Material hat?.......................................105 Inhalt 7 Eleonore Wittke Heute schwebte das Thema am Fenster vorbei Die Vielfalt der Ideen und ihr Trichter...............................................109 Britta Binzer Schreiben ist viel angenehmer als eine Zahnwurzelbehandlung Wie eine Online-Redakteurin sich selbst überlistet...........................115 Carmen Zahn Glasperlen und Rückenschmerzen Gäbe es doch einen direkten Weg der Gedanken, aus dem Kopf – zack – in einen Computer.......................................................117 Susanne Sinn Inseln im Wörtermeer Das Exposé für einen Film lässt eine Gestalt erst erahnen. Es schwebt. Es verlangt nach Bewegung: Annäherung, Mitgehen, Loslassen..................................................................................................121 Eva Christina Zeller Die Anstatt-Autorin Sie soll ein Radiofeature schreiben und schreibt eine Kindergeschichte, sie will einen Roman verfassen und schreibt Gedichte...................................................................................................127 Elsbeth Gut Bozzetti Wasser, Grasgeruch und Lippenstift Oder: Der Morgen danach Genrewechsel: Die Übersetzerin als Journalistin...............................135 Marianne Mösle Kann jemand im Ernst behaupten, dass Bügeln oder Putzen schöner sei als Schreiben? Die Lust, eine Welt in Worten zu erschaffen.....................................141 8 Inhalt Ulrike Pfeil Die meisten Geschichten sind unrund Die Welt ist komplex. Journalisten reduzieren Komplexität...........147 II Analysen...............................................................................151 Friederike Herrmann Die Tausendfüßler-Dialektik Schreiberfahrungen und Schreibforschung – eine Annäherung......153 Christine Schick „Der Text muss erstmal seine Botschaft finden“ Zwischen Gebrauchstexten und Lesestücken: Vier Interviews mit Journalistinnen und Journalisten zum Schreibprozess...............163 III Übungen............................................................................173 Clustering (Friederike Herrmann)........................................................175 Free Writing (Friederike Herrmann)....................................................179 Texteinstiege: Das Dornröschen-Projekt (Thomas Schröder)........181 Eine Ballade als Nachrichtenquelle (Angelika Bachmann)...............187 Bücken nach Geschichte(n) (Hans-Joachim Lang)...........................189 Reihum erzählen (Jürg Häusermann)..................................................193 Wiederbeleben (Jürg Häusermann)......................................................195 Portionieren (Jürg Häusermann)..........................................................197 Imitierendes Schreiben (Friederike Herrmann).................................199 Texte verhunzen (Friederike Herrmann)............................................203 Literatur....................................................................................................205 Autorinnen und Autoren.......................................................................207 Vorab Wie eine richtig aufgebaute Nachricht, eine anschauliche Reportage oder ein lebendiges Porträt aussehen muss – das erfahren junge Journalisten in ihrer Ausbildung. Wie sie diese Texte schreiben kön- nen, lernen sie in der Regel nicht. Bestenfalls geben die alten Hasen in der Redaktion ein paar Tipps weiter: Dass der erste Satz sehr wich- tig ist, dass es helfen kann, die Geschichte erst einmal mündlich zu erzählen und ein bisschen Zeitdruck beim Schreiben durchaus nicht schadet. Die journalistische Ausbildung orientiert sich am Produkt und nicht am Prozess des Schreibens. Damit gleicht sie einem Wander- führer, der in leuchtenden Farben ein Ziel ausmalt – nur leider ver- gisst, eine Wanderkarte beizufügen. Und so irren denn die journalisti- schen Novizen orientierungslos durchs Metier und nur, wer die Ge- gend schon ein bisschen kennt und über eine Art inneren Kompass verfügt, erreicht das Ziel und verfasst passable Texte. Was dann jene bestätigt, die den Journalismus seit jeher für einen Begabungsberuf halten. Zugegeben: diese Beschreibung ist ein wenig zugespitzt. Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass Schreiben nicht nur Talent, sondern auch Handwerk voraussetzt. Es gibt eine wahre Schwemme von Stil-Ratgebern, die zeigen, wie man Schachtelsätze entflicht, Sub- stantivierungen in Verben verwandelt und Adjektive vermeidet. Die- se Bücher sind hilfreich und nützlich, sie haben dazu beigetragen, die Medien von verquasten Sprachungetümen zu befreien. Aber sie set- zen in gewisser Weise am falschen Ende an: Den Stil verbessern kann man noch im letzten Schritt der Textentstehung, beim Überarbeiten. Aber wie kommt man ins Schreiben hinein? Ob eine Geschichte als Ganzes stimmig ist, entscheidet sich während der Arbeit am Text, und dieser Prozess ist nicht in simple Tipps zu fassen. Wer junge Journalisten unterrichtet, kann mitunter beobachten, wie sie vor lau- ter Regeln im Kopf nur schwer in einen Schreibfluss kommen. Das kann in den schlimmeren Fällen zur Blockade führen, in leichteren 10 Friederike Herrmann Fällen führt es zu normierten Texten, die allen Regeln der Ratgeber genügen, nur leider den persönlichen Stil vermissen lassen. Die Kernfrage dieses Buches ist deshalb, wie journalistische Texte entstehen: Was passiert beim Schreiben? Einige sehr erfahrene, aber auch jüngere Journalistinnen und Journalisten haben sich hingesetzt und den eigenen Erfahrungen nachgespürt: Welche Hürden und Ängste gilt es zu bewältigen? Was kann hilfreich sein? Woran schei- tern Texte? Ziel ist es nicht, den Leserinnen und Lesern Ratschläge zu ertei- len. Zum einen deshalb nicht, weil es den einen Königsweg zum Text nicht gibt; ganz unterschiedliche Strategien führen zum Ziel. Zum anderen helfen wohlmeinende Ratschläge den Ratgebern – die sich klug und kompetent fühlen dürfen – mitunter mehr als den Ratsu- chenden. Der Schreibtrainer Otto Kruse hat für Gespräche über Schreibprobleme die Regel eingeführt, dass in der ersten halben Stunde keine Lösungsvorschläge gemacht werden dürfen (Kruse 2003). Probleme können weggeredet werden, bevor sie richtig er- kannt worden sind. Es gilt also eher, das Leiden am Schreiben zu erkunden und zu akzeptieren, dass diese Qual für viele – nicht für alle – Schreiber dazu gehört. Die Autoren dieses Buches schildern Wege und Irrwege, die sie selbst gegangen sind. Vielleicht hilft es jungen Journalisten schon, wenn sie Schreibschwierigkeiten als Teil des Prozesses annehmen; wenn sie mit ihnen arbeiten statt gegen sie, wie Ulrike Pfeil es im ersten Beitrag beschreibt. Zwischen den Zeilen mögen sich auch manche Tipps fürs Texten finden; vor allem aber hoffen die Autorinnen und Autoren darauf, dass die Leser inspiriert werden, eigene Schreibstrategien weiterzuentwickeln. Der erste Teil dieses Buches ist zum Schmökern und Stöbern ge- dacht. Die Beiträge können, aber sie müssen nicht der Reihe nach gelesen werden. Eine Vielfalt von Schreiberfahrungen in verschiede- nen Medien wird ausgebreitet, in der man sich wieder erkennen kann, die erstaunen mag und die hoffentlich anregend wirkt. Die Autoren beschreiben das Ringen mit bestimmten Genres, etwa dem Porträt (Susanne Poelchau, Judith Rauch, Beate Rau) oder der Glosse (Bernd

Description:
Auch erfahrene und erfolgreiche Journalisten quälen sich mit ihren Texten. Sie flüchten zum Blumen gießen, brüten endlos über Formulierungen, schreiben zum fünften Mal den gleichen Satz. Stilratgeber helfen da nicht weiter: Sie sagen zwar, wie gute journalistische Texte aussehen sollen - aber
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