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Unberechenbare Umwelt: Zum Umgang mit Unsicherheit und Nicht-Wissen PDF

265 Pages·2013·3.871 MB·German
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Unberechenbare Umwelt Roderich von Detten • Fenn Faber Martin Bemmann (Hrsg.) Unberechenbare Umwelt Zum Umgang mit Unsicherheit und Nicht-Wissen Herausgeber Linz, Österreich Roderich von Detten, Fenn Faber, Bernhard Schmidt Martin Bemmann, Langenhagen, Deutschland Universität Freiburg (i. Br.), Deutschland Voestalpine Gefördert durch die Wissenschaft liche Gesellschaft Freiburg im Breisgau. ISBN 978-3-531-18295-7 ISBN 978-3-531-94223-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-531-94223-0 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vs.de Inhalt Roderich von Detten, Fenn Faber und Martin Bemmann Einleitung………………………………………………………………………..7 Unsicherheit und Nicht-Wissen als Darstellungsproblem in der Wissenschaft Astrid Schwarz Prekäre Bilder: Visualisierung in den Umweltwissenschaften………………...15 Marc Hanewinkel Der Klimawandel als Herausforderung für die Forstwirtschaft: Wissenschaftliche Klimamodelle, Unsicherheit und die Suche nach Entscheidungsunterstützungs-Systemen für die Forstpraxis……………..33 Unsicherheit und Nicht-Wissen als Entscheidungsproblem Cornel Zwierlein Umwelt-Berechner: ‚Versicherung’ in der Geschichte und Soziologie………………………………………………………………………55 Patrick Masius Naturkontrolle durch Expertenwissen: Ein Rückblick auf den Umgang mit Naturgefahren im 19. Jahrhundert..………………………….73 Stefan Kaufmann, Sabine Blum Vulnerabilität und Resilienz. Zum Wandern von Ideen in der Umwelt- und Sicherheitsdiskussion……………………………………..…91 6 Inhalt Anja Bauer, Michael Pregernig Wissen für eine vorausschauende Politik: Der Umgang mit Unsicherheit in Strategischer Umweltprüfung, Technikfolgenabschätzung und Foresight…………………………………….121 Roderich v. Detten, Fenn Faber Organisationen in einer unberechenbaren Umwelt: Wie Landesforstbetriebe mit der Herausforderung des Klimawandels umgehen…………………………………………………...157 Für einen produktiven Umgang mit Unsicherheit und Nicht-Wissen Matthias Groß Keine Angst vor dem Unberechenbaren: Realexperimente jenseits von Anpassung und Resilienz………………………………………..193 Harald Heinrichs Nachhaltigkeitspolitik: Neuer Kontext für Entscheidungen unter Unsicherheit und Risiko………………………………………………...219 Franz Mauelshagen Ungewissheit in der Soziosphäre: Risiko und Versicherung im Klimawandel………………………………………………………………253 Autorinnen und Autoren……………………………………………………...271 Einleitung Roderich von Detten, Fenn Faber und Martin Bemmann Seit Jahrtausenden verändern Menschen ihr natürliches Lebensumfeld mehr oder weniger umfassend. Dabei entwickelten sie immer wieder aufs Neue Ver- fahren, die ihnen halfen, mit den dabei unvermeidlich auftauchenden Gefahren, Unwägbarkeiten und Unsicherheiten umzugehen. Das konnten Religionen sein, die Unwetterkatastrophen eine transzendentale Bedeutung gaben und damit besser verkraftbarer machten, oder auch Versicherungssysteme, die versuchten, die Folgen solcher Ereignisse in kalkulierbare und finanziell abzudeckende Risiken zu wandeln. Eine neue Qualität scheint das Verhältnis zwischen Men- schen und ihrem natürlichen Lebensumfeld jedoch im viel zitierten Anthropozän erhalten zu haben, das Mitglieder der britischen Royal Geographical Society 2008 in Anlehnung an Paul Crutzen als Bezeichnung für jene Periode vorschlu- gen, die mit der Industrialisierung begann. Menschliches Handeln – insbesonde- re die enorm zunehmende Nutzung von Rohstoffen und die wachsende Emissi- on von Abgasen – gewinnt seitdem offenbar zunehmend Einfluss auf globale natürliche Zusammenhänge. Insbesondere die anthropogene Beeinflussung des Klimas hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem zentralen Thema der wissenschaftlichen wie praktischen Auseinandersetzung mit der natürlichen Umwelt des Menschen entwickelt. Denn schließlich wird ein solcher Wandel des globalen Klimaregimes den meisten Experten zufolge physische Verände- rungen verursachen, die bis zur Zerstörung lokaler und regionaler Lebensgrund- lagen von Menschen reichen können. Dem Bestreben in Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, einer solchen Entwicklung vorzubeugen sowie die natürlichen Lebensgrundla- gen des Menschen zu erhalten und weiterhin nutzbar zu machen, steht jedoch die buchstäbliche „Unberechenbarkeit der Umwelt“ entgegen: Man weiß weder genau, wie der Mensch das Klima beeinflusst und wie das wiederum auf die Bio-, die Hydro- und die Atmosphäre zurückwirkt noch, wie sich solche natürli- chen Entwicklungsprozesse gezielt lenken lassen. Diese Unsicherheiten erwach- sen aus mehreren grundlegenden Faktoren: R. von Detten et al. (Hrsg.), Unberechenbare Umwelt, DOI 10.1007/978-3-531-94223-0_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 8 Roderich v. Detten, Fenn Faber, Martin Bemmann (cid:120) der Komplexität und den Inderdependenzen von natürlichen Entitäten und Ökosystemen, die Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge oft un- sichtbar machen; (cid:120) den beschränkten Möglichkeiten, „Natur“ und in ihr stattfindende Pro- zesse empirisch zu fassen und zu verstehen; (cid:120) das angesichts zunehmender Informations- und Wissensmassen stetig wachsende „Nicht-Wissen“ der als Experten angesehenen Berater und Entscheidungsträger; (cid:120) die Vielfalt und der Wandel von Ideen, Meinungen und Überzeugun- gen, die in den verschiedenen Gesellschaften weltweit vorhanden ist und politische wie wirtschaftliche Entscheidungen maßgeblich beein- flussen; (cid:120) und schließlich die anthropologische Grundkonstante, die Zukunft nicht voraussehen zu können. Die Häufigkeit und Dringlichkeit, mit der Begriffe wie „Nachhaltigkeit“ oder „Zukunftsfähigkeit“ in gesellschaftlichen Debatten der vergangenen drei Jahr- zehnten verwendet werden, markiert demnach auch eine Sehnsucht danach, über verlässliche Handlungsvorgaben und Richtlinien zu verfügen, die Umwelt- probleme und -risiken verhindern bzw. reduzieren helfen. Da bisher jedoch solche Richtlinien, die den Bedürfnissen aller beteiligten Akteure gerecht wür- den, nicht gefunden wurden – und vermutlich auch in Zukunft nicht gefunden werden –, sind Menschen im Allgemeinen sowie Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Besonderen gezwungen, tagtäglich Entschei- dungen zum Umgang mit ihrem natürlichen Lebensumfeld unter mehr oder minder großen Unsicherheiten zu treffen. Dieser Umstand macht die gesellschaftliche Beschreibung und Behandlung der „unberechenbaren Umwelt“ sowie die diesbezüglichen Debatten zu einem zunehmend wichtigeren Untersuchungsgegenstand der Geistes- und Sozialwis- senschaften. Das Institut für Forstökonomie sowie der Lehrstuhl für Wirt- schafts-, Sozial- und Umweltgeschichte der Universität Freiburg nahmen dies zum Anlass, Soziologen, Historiker, Forst- und Umweltwissenschaftler im No- vember 2010 zu einer interdisziplinären Tagung zu laden, um den Stand der jeweils einschlägigen Forschung zu diskutieren, einen Austausch über die Fä- cher- und damit auch die Erkenntnisgrenzen hinaus zu ermöglichen und über Wege nachzudenken, wie unsere Gesellschaft mit den nicht reduzierbaren Unsi- cherheiten sowie mit dem wachsenden Nicht-Wissen offensiv umgehen kann. In den zwölf Referaten und Kommentaren sowie den jeweils folgenden, ausführli- Einleitung 9 chen Diskussionen schälten sich drei übergeordnete Problemstellungen heraus, die fähig sind, zukünftige Arbeiten auf diesem Feld zu strukturieren. Erstens wurde Unsicherheit als eine Herausforderung charakterisiert, wel- che, einerseits bei jenen Unbehagen und Ratlosigkeit hervorruft, die tagtäglich Entscheidungen unter großer Unsicherheit und angesichts von lückenhaftem Wissen treffen müssen. Betrachtet man Unsicherheit als Voraussetzung für frei gestaltendes Handeln, kann ihr aber auch etwas Produktives abgewonnen wer- den, indem die Akteure in solchen Situationen neue Entscheidungsspielräume erkennen können und die Notwendigkeit neuer Institutionen deutlich wird. Das Erkenntnisinteresse zukünftiger Untersuchungen könnte sich dementsprechend darauf richten, inwiefern dieser Gegensatz zwischen Unbehagen und Potential produktiv genutzt wird oder zumindest genutzt werden könnte. Wie praktikabel erweisen sich etwa Nachhaltigkeitsstrategien für die Bewältigung konkreter Entscheidungssituationen unter Unsicherheit? Zweitens stellen sich Fragen nach den Unterschieden gesellschaftlichen Umgangs mit Unsicherheit und Nichtwissen sowohl in diachroner als auch in synchroner Hinsicht. Obwohl die Wahrnehmung von Unsicherheit und fehlen- dem Wissen in der Kulturgeschichte immer eine Rolle spielte, sind Unterschiede im gesellschaftlichen Umgang mit ihnen überdeutlich. Aufgrund dessen ist danach zu fragen, welche Praktiken sich im Umgang mit Unsicherheit etablieren und wie und aufgrund welcher Faktoren sich solche Modi der Unsicherheitsbe- arbeitung ausbilden und verändern. Da Unsicherheiten, Risiken und Nicht- Wissen zudem für moderne Gesellschaften offenbar in viel stärkerem Maße problematisch sind als sie es für vormoderne waren, könnte ein Schwerpunkt zukünftiger Arbeiten auf dem Verhältnis liegen, das zwischen der Ausdifferen- zierung von Gesellschaften sowie der Pluralisierung von Wissensformen einer- seits und der Problematisierung von Unsicherheiten, Risiken und Nicht-Wissen andererseits besteht. Drittens schließlich machten die aus verschiedenen Disziplinen stammen- den Beiträge die Unterschiede zwischen diesen deutlich und es entstand die Frage, unter welchen Bedingungen eine interdisziplinär angelegte und empirisch orientierte Erforschung des gesellschaftlichen Umgangs mit Unsicherheit mög- lich ist. Wie können die angesichts unterschiedlicher disziplinärer Zugänge unüberwindbar erscheinenden begrifflichen und konzeptionellen Unterschiede einzelner Untersuchungen für diesen Zweck nutzbar gemacht werden? Welche methodischen Zugänge und wissenschaftsorganisatorischen Konstellationen sind nötig, um gesellschaftliche Unsicherheitspraktiken empirisch gesättigter rekonstruieren zu können? 10 Roderich v. Detten, Fenn Faber, Martin Bemmann Aus der Tagung heraus sowie nach einem internen Review-Verfahren, an dem die einzelnen Autoren beteiligt waren, entstanden jene Beiträge, die der vorliegende Band in drei verschiedenen Abschnitten präsentiert. Der erste von ihnen befasst sich mit der Frage, wie Unsicherheiten und Nicht-Wissen von Wissenschaftlern und Experten thematisiert und dargestellt wurden und werden und wie sie dadurch Entscheidungsprozesse beeinflussen. Besonderes Augenmerk richten die Autoren dabei auf die kaum auflösbare Di- chotomie von sicherem und unsicherem Wissen. Astrid Schwarz zeigt anhand des Beispiels der Limnologie der 1920er Jahre auf, wie die Bildproduktion im wissenschaftlichen Bereich ihren Gegenstand konstituiert – wie also die Darstel- lungsformen nicht nur den Blick lenken, sondern auch den Umgang mit den wissenschaftlichen Objekten bestimmen. Bilder transportieren sicheres und unsicheres Wissen zugleich und die Autorin plädiert deshalb dafür, diesem In- formationsträger das Adjektiv „prekär“ voranzustellen. Marc Hanewinkel wie- derum befasst sich in seinem Beitrag mit eben einer solchen Darstellungsform und beschreibt die seit einigen Jahren boomende Kartierung von erwarteten Folgen des Klimawandels für die Forstwirtschaft. Er beschreibt sowohl die dabei verwendeten Methoden, anhand von globalen und regionalen Klimamo- dellen Empfehlungen für die Auswahl zu nutzender Baumarten zu geben, als auch die kaum zu überwindenden Schwierigkeiten, die immensen Unsicherhei- ten in den Karten zu visualisieren, die sich aus der Komplexität des Klimawan- dels sowie des Ökosystems Wald ergeben. Die Karten seien deshalb nur ein nützliches Werkzeug für die Forsteinrichtung, das mit anderen wissenschaftli- chen Erkenntnissen sowie der Erfahrung von Praktikern verknüpft werden müs- se. Der zweite Themenblock ist den verschiedenen, in der historischen und gegen- wärtigen Praxis anzutreffenden Formen des Umgangs mit Unsicherheiten und Nicht-Wissen gewidmet. Cornel Zwierlein geht auf die uneinheitliche Entwick- lung der Versicherungswirtschaft in der Neuzeit als einer der wichtigen gesell- schaftlichen Regelungsinstanzen für unsichere Zukunftserwartungen ein. Dabei wendet er sich explizit gegen eine seiner Meinung nach oftmals vereinfachende und zu lineare Darstellung dieser Geschichte in soziologischen und historiogra- phischen Beiträgen. „Naturgefahren“ und der Versuch, diese im 19. Jahrhundert mithilfe wissenschaftlich gewonnenen Wissens berechenbar und damit be- herrschbar zu machen, stehen im Mittelpunkt des Beitrags von Patrick Masius. An konkreten Beispielen vom Umgang mit Kreuzottern, einem Bergsturz und den Rheinhochwassern zeigt er, wie die Kontrolle der bis dahin buchstäblich Einleitung 11 „unberechenbaren“ Natur zu einem wichtigen Ziel der sich modernisierenden deutschen Gesellschaft wurde, maßgeblich verfolgt von der wachsenden Zahl wissenschaftlich geschulter Experten. Stefan Kaufmann und Sabine Blum wid- men sich der Karriere des Resilienz-Konzepts, das seit den 1970er Jahren aus dem ökologischen Bereich in die Sphären der militärischen und zivilen Sicher- heitspolitik gewandert sei. Dieses Konzept könne, so die Autoren, als eine Re- aktion auf die zunehmende Wahrnehmung von Interdependenzen, Unsicherhei- ten und Komplexitäten innerhalb der verschiedenen Bereiche sowie als eine Abkehr von linearen Denkstrukturen verstanden werden. Im Beitrag wird deut- lich gemacht, dass das Aufkommen von Konzepten wie Vulnerabilität oder Resilienz allerdings nicht als Reaktion auf oder als Adaptation an äußere Zwän- ge verstanden werden darf, sondern im Zusammenhang mit dominierenden Denkmustern oder Ideen gesehen werden muss, die in den verschiedensten ge- sellschaftlichen Bereichen wirksam werden. Anja Bauer und Michael Pregernig wiederum befassen sich an Beispielen aus Österreich mit drei Formen der zu- kunftsbezogenen wissenschaftlichen Politikberatung und arbeiten dabei drei unterschiedliche Ansätze heraus, mit denen Unsicherheiten in Prognosen be- rücksichtigt werden. In ihrer Studie können sie zeigen, dass hinter den Ansätzen letztlich verschiedene epistemologische Vorstellungen von der Struktur der Zukunft stehen. Demnach verfolgt die „Strategische Umweltprüfung“ eine rati- onal-technokratische Form der Antizipation zukünftiger Entwicklungen, die „Technikfolgenabschätzung“ eine reflexiv-dezisionistische Form und der „Fore- sight“-Ansatz eine partizipativ-formative Form. Roderich von Detten und Fenn Faber stellen den Umgang von Organisationen mit unsicherer Zukunft in den Mittelpunkt ihres Beitrages. Darin präsentieren sie Ergebnisse einer Studie zum Umgang von staatlichen Forstbetrieben mit der Herausforderung des Klima- wandels und zeigen, dass diese aus Sicht der Organisation vor allem als Legiti- mationsproblem verstanden wird. Bei der Aufstellung von Klimaanpassungs- strategien gehe es nicht primär um rationale Entscheidungsprozesse, sondern darum, die Strategien einerseits an die Erwartungen des Organisationsumfeldes anzupassen und andererseits in sinnstiftende Erzählungen einzubetten. Der dritte Themenblock umfasst Beiträge, die sich mit Möglichkeiten befassen, offensiv mit den nicht beseitigbaren Unsicherheiten umzugehen, insbesondere in Hinsicht auf die wissenschaftliche und politische Behandlung des Klima- wandels und seiner Folgen. Matthias Groß plädiert dafür, moderne Gesellschaf- ten stärker für so genannte Realexperimente zu öffnen, bei denen Unsicherhei- ten und Nicht-Wissen als bestehend und nicht reduzierbar von vornherein einge-

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