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Umweltpolitische Instrumente und Neue Institutionenökonomik PDF

286 Pages·1997·13.928 MB·German
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Häder Umweltpolitische Instrumente und Neue Institutionenökonomik GABLER EDITION WISSENSCHAFT Michael Häder Umweltpolitische Instrumente und Neue Institutionenökonomik Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Holger Bonus Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek -ClP-Einheitsaufnahme Häder, Michael: Umweltpolitische Instrumente und Neue Institutionenökonomik / Michael Häder. Mit einem Geleitw. von Holger Bonus. -Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. ; Wiesbaden: Gabler, 1997 (Gabler Edition Wissenschaft) Zugl.: Münster, Univ., Diss., 1997 ISBN 978-3-8244-6541-5 ISBN 978-3-663-09065-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-09065-6 Gabler Verlag, Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden © Springer Fachmedien Wiesbaden 1997 Ursprünglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1997. lektorat: Ute Wrasmann / Brigitte Knöringer Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlieh geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgeset zes ist ohne Zustimmung des Verlage.~ unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. http://www.gabler-online.de Höchste inhaltliche und technische Qualität unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion und Auslieferung unserer Bücher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Für HUle VII Geleitwort Die Mainstream-Umweltäkonomie wurzelt in der neoklassischen Theorie. In Anlehnung an Arthur C. Pigou steht im Mittelpunkt dieses urnweltökonomischen Lehrgebäudes das Ziel der Internalisierung externer Effekte, wie sie am besten über Pigou-Steuem und Pigou-Sub ventionen zu erreichen wäre.! Insofern steht die Umweltökonomie ganz in der Pigou-Tra dition. Die Neue Institutionenökonomik hat nun aber gezeigt, daß die neoklassische Sicht insofern wirklichkeitsfremd ist, als sie von den Transaktionskosten abstrahiert, also gewissermaßen die Reibungsverluste der Wirtschaft ignoriert. Deshalb geht sie in ihren Schlußfolgerungen oft fehl. Der Nobelpreisträger Ronald H. Coase hat in seinem lange Zeit mißdeuteten Bei trag "The Problem of Social Cost" demonstriert, daß externe Effekte (sofern pareto-rele vant) ohne Transaktionskosten spontan internalisiert würden.2 Innerhalb der Welt der Neoklassik und damit der Pigou-Tradition dürften sie also gar nicht in Erscheinung treten. Daraus folgt, daß tatsächlich vorhandene (pareto-relevante) Externalitäten die Folge von Transaktionskosten sind, weswegen ihre Internalisierung mit Hilfe von Steuern oder Sub ventionen ein dubioses Konzept ist. Querliegende Transaktionskosten werden durch solche Zahlungen ja nicht beseitigt, sondern eher noch erhöht. Indem sich die Pigou-Tradition vor schnell auf staatliche Eingriffe in Form von Steuern oder Subventionen festlegt, versperrt sie sich in vielen Fällen den Weg zur Lösung, der sich nur durch sorgfältige Inspektion der jeweiligen institutionellen Eigenheiten erschließt.3 Die Coase-Tradition steht dem Konzept den Internalisierung externer Effekte deshalb reserviert gegenüber. Michael Häder hat es sich zur Aufgabe gemacht, wichtige Konzepte der Neuen Institutio nenökonomik für die Umweltökonomie fruchtbar zu machen. Ausgehend von der neoklassi schen Analyse urnweltökonomischer Probleme und einer Darstellung der von Coase vorge brachten Kritik an diesem Modell untersucht er exemplarisch Auflagen, Abgaben und Zerti fikate aus der Sicht zweier Teilgebiete der Neuen Institutionenökonomik: der Transaktions kostentheorie und der Theorie des institutionellen Wandels. Im Rahmen seiner transaktionskostentheoretischen Analyse arbeitet Häder die spezifischen Investitionen durch Emittenten einerseits und den Staat andererseits heraus. Solche Investi tionen haben Quasirenten im Gefolge, die es gegen opportunistische Enteignung zu schüt- Pigou, Arthur C., The Economics ofWelfare, 4. Aufl. London 1932, insb. S. 192 ff. Coase, R. H., "The Problem of Socia! Cost". In: Journal ofLaw and Economics, Vol. 3 (1960), S. 1 -44. Vgl. auch: Coase, R.H., The Finn, the Market and the Law, Chicago/London 1988, S. 14 f. Vgl. dazu Bonus, H., "Institutionen und institutionelle Ökonomik: Anwendungen für die Umweltpolitik", S. 26 -41 in: Zeitschrift für Angewandte Umweltforschung, Sonderheft 8/1996 (Hrsg. Erik Gawel), Institutionelle Probleme der Umweltpolitik, hier: S. 35 f. VIII zen gilt. Innerhalb der Umweltökonomie ist dies eine im Verhältnis zur Neoklassik neue Sicht der Funktionsweise umweltpolitischer Instrumente. Auf diese Weise kann Häder die Vorteilhaftigkeit marktwirtschaftlicher Instrumente im Umweltschutz gegenüber ordnungs rechtlichen Regelungen sehr plastisch herausarbeiten, während er aber zugleich einzelne, eng begrenzte Problemfelder identifiziert, in denen Auflagen zu präferieren sind. Im Lichte dieser Analyse ist die Dominanz des Ordnungsrechts in der praktischen Umweltpolitik schwer zu verstehen. Zur Erklärung dieses Phänomens wendet Häder anschließend die Theorie des institutio-nel len Wandels im Sinne des Nobelpreisträgers Douglass C. North an.4 Er kann die Hin-wen dung zum Ordnungsrecht und seine Manifestierung als pjadabhängige Entwicklung deuten, in der unvollkommene Märkte und ideologische Barrieren einer verstärkten Anwendung marktwirtschaftlicher Instrumente entgegenstehen. Die Arbeit von Häder schließt eine wesentliche Lücke in der umweltökonomischen Litera tur, da gerade die Rolle der Transaktionskosten in der institutionenökonomischen Würdi gung von Umweltpolitik bisher weithin ausgespart blieb. Der vorliegenden Arbeit ist ein breiter Leserkreis zu wünschen, der nicht nur theoretisch orientierte Ökonomen umfassen sollte, sondern wegen ihrer Implikationen für die praktische Umweltpolitik auch Admini stratoren, Politiker und Politikberater . Prof. Dr. Holger Bonus 4 North, D. C., Institutions, Institutional Change and Economic Performance, Cambridge u.a. 1990, S. 73 -104. IX Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand während meiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Genossenschaftswesen in Münster. Sie wurde im Februar 1997 von der Wirt schaftswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster als Dis sertation angenommen. Zu Ihrer Entstehung haben viele Personen in unterschiedlichster Weise beigetragen. Zum ersten gilt mein Dank meinem akademischen Lehrer und Doktorvater Herrn Prof. Dr. Hol ger Bonus, der bereits zu Studentenzeiten mein Interesse an der Umweltökonomie geweckt hat, und Herrn Prof. Dr. Hans-Jürgen Ewers für die Übernahme des Zweitgutachtens. Zum zweiten geht ein herzlicher Dank an meine ehemaligen Kolleginnen und Kollegen am Institut für Genossenschaftswesen. Die freundschaftlich entspannte, liebenswerte Atmo sphäre am Institut sowie die vielen fachlichen Diskussionen haben mir bei der Anfertigung dieser Arbeit sehr geholfen. Besonderer Dank gilt hier meinem Freund und ehemaligen Kollegen, Herrn Dipl.-Volkswirt Hendrik Niebaum, für ein stets offenes Ohr und seine zahlreichen konstruktiven Hinweise. Darüber hinaus bin ich Frau Dr. Anke Maselli, Frau Dipl.-Volkswirtin Regina Wiedemann, Herrn Dipl.-Volkswirt Rolf Greve, Herrn Dr. Jür gen Grüner, Herrn cand.rer.pol. Dirk Polster und nicht zuletzt Herrn Dr. Raimund Weiland für die Durchsicht des Manuskriptes und verschiedene, wichtige Anregungen zu Dank verpflichtet. Meiner Mutter und Herrn cand.rer.pol. Klaus Rahmen-Zureck danke ich vielmals für die orthographische und stilistische Durchsicht der Arbeit bzw. die Erledigung vieler EDV -technischer Arbeiten. Zum dritten schließlich danke ich von Herzen meiner lieben Frau Hildegunde. Ohne ihre stete seelische Unterstützung und ihre Kunst, mich immer wieder aus dem Dschungel wis senschaftlicher Gedankengänge zu befreien, wären diese Zeilen wohl nie getippt worden. Vielen, vielen Dank dafür! Michael Häder XI Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ................................................................................. xv Abkürzungsverzeichnis .............................................................................. XVII I. Einleitung ............................................................................................................................... 1 11. Die umweltökonomische Theorie auf Grundlage des neoklassischen Analyserahmens ........ 5 A. Das neoklassische Grundmodell ..................................................................................... 5 1. Das Modell der paretianischen Wohlfahrtsökonomik ............................................ 5 2. Die Theorie externer Effekte ................................................................................ 11 3. Internalisierungsstrategien ................................................................................... 13 3.1 Die Pigou-Lösung ................................................................................... 13 3.2 Die Lösung durch Richtlinien ................................................................. 16 3.3 Das Coase-Theorem ................................................................................ 17 3.3.1 Das Coase-Theorem in seiner ursprünglichen Rezeption .......... 17 3.3.2 Das Coase-Theorem "richtig" interpretiert ................................ 22 3.3.3 Das Co ase-Theorem und private Information ............................ 25 4. Fazit: "Institutions don't matter!" ........................................................................ 29 B. Modifikationen des neoklassischen Grundmodells ...................................................... 31 1. Annahmeänderungen zur Erhöhung der Güte des Modells .................................. 31 1.1 Ökologische Rahmenwerte zur Sicherung des ökologischen Gleichgewichts ........................................................................................ 31 1.2 Die Einführung privater Information ...................................................... 37 2. Instrumentenanalyse im modifizierten neoklassischen Modell ........................... .40 2.1 Zum Modellrahmen ................................................................................ .40 2.2 Das umweltpolitische Instrumentarium ................................................. .41 2.2.1 Umweltauflagen ........................................................................ .41 2.2.2 Umweltabgaben ........................................................................ .43 2.2.3 Umweltzertifikate ...................................................................... 44

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