Alles lebendig Gewordene i t entstanden in einer je besonderen geistigen und geschichtlichen Umwelt. Auch das frühe Christentum, dessen Ursprung - wie Emd Schürer ell7st schneb - "eUle Tatsache gött licher Off ellbarullg" bleibt, /SI' durch unzäbltge Fädelt mit Lebellund Gescbichte der antiken Welt verknüpft. Keine T atsacbe der Evangelien, kein Wort der Verkündigung Jesu und des Paulus LSt denkbar obne die Voraussetzung der gescbichtlichen Traditionen des J udelllulns ulld der V orsteLlullgswelt der bellenistisch-rölI'lischell Kultur. Das Imperium des Augustus, das in ei Ilzigartiger Weise die Völker des Mittelmeeres politisch vereinte, umschlo ß als Idee eine Fülle welt anschaulicber und religiöser Gege/lsätze, die sich jedoch mehr und mehr dem Gedanken der Einheit des Menschengeschlechts, der einen Menschheitsreligion, der einen allumfassenden Gottheit näherten ulld so der jüdischen, aber aucb der urchristlichen Predigt VOll dem einen Gott den Weg bereiteten. Die tragenden Kräfte und Strömungen, wie sie uns in Denkmälern und Zeugnissen der Zeit überkommen und von der Wissenschaft gedeutet worden sind, will das auf drei Bände angelegte Werk "Umwelt des Urchristentums" in Darstellungen, Texten und Bildern anscbaulieb macben. Die einander ergällzellden Beiträge über Zeit lind Kultur, die Ü berselzu/Zgen ausgewäbLter Quellen, die Abbildungen der Denkwürdigkeiten und Funde zeigen dieselben Gegenställde von so vielen Seiten und auf so I7talllligfacbe Weise, daß sie iln einzelnen wie i171 ganzen ihrer Zusal7zmenhällge plastisch hervortreten. Erst die Kenntnis der Vielfalt des Lebens und Denkens jener Epoche, luit der sich die erste Gemeinde aus eillanderzusetzen hatte, vermittelt die Einsicht in das Werden ihrer Gestalt, die sie in der Begegnung von Mythos und Logos, von Gleichnis ulld Geschichte gewanll. SchutZUlmcblagbtld: Aus.lcbilltt des koptiscbell Papyrus Berollllel7.11J 8 jUZ ( [([at/zebe Mweell zu Berllll) LeijJoldt GrUndnlLlnn Unl\veh des U rchri~lentunlS Umwelt des Urchristentums II Umwelt desUf christentums In Verbindung mit Günther Hansen, Günter Haufe, Harald Hegermann, Kar! Matthiae, Helmut Ristow, Hans-Martin Schenke herausgegeben von Johannes Leipoldt und Walter Grundmann Band Ir Umwelt des Urchristentums II Texte zum neutestamentlichen Zeitalter Evangelische Verlagsanstalt Berlin CIP-Kurztitelaufnahme: Umwelt und Urchristentum I in Verb. mit Gün ther Hansen ... hrsg. von Johannes Leipoldt u. Waltet Grundmann. - 7. Auf!. - Berlin: Evangelische Verlagsanstalt NE: I. Hrsg. 2. Texte zum neutestamentlichen Zeitalter. - 1985. - 426 S.; & I Kt. 7. Auflage 1986 © Evangelische Verlagsanstalt GmbH. Berlin 1967 Lizenz 420. 205-7-86. LSV 6000. H 2.46, Printed in the German Democratic Republic Druck: Druckwerkstätten Stollberg VOB 02,00 Vorwort Der Darstellung des neutestamentlichen Zeitalters unter dem Titel "Umwelt des Urchristentums" folgt nunmehr eine Auswahl von Texten aus dieser Um welt. Sie bilden ein religionsgeschichtliches Lesebuch und wollen helfen zur Einfühlung in dieses Zeitalter und zum Verständnis seiner geschichtlichen Phänomene, so daß auf diesem Hintergrund die Aussagen des Neuen Testa ments im Zusammenhang mit jenem Zeitalter und in Eigenständigkeit ihm gegenüber in ihrer eigenen Geltung erkannt werden können. Eine solche Aus wahl, die den Versuch unternimmt, ein möglichst umfassendes Bild jener viel schichtigen Welt zu geben, in die das Christentum eintritt, vermag nicht alles zu erfassen und wird immer Wünsche offenlassen. Benutzer des Werkes werden deshalb Texte und Hinweise vermissen, die ihnen besonders wichtig sind und charakteristisch erscheinen. Von den Autoren, die die Darstellung des neu testamentlichen Zeitalters gegeben haben, sind Texte ausgewählt worden, die sie für kennzeichnend und zugleich wesentlich betrachten, um ein Bild dieses Zeitalters aus unmittelbaren Zeugnissen zu vermitteln. Die hier gebotenen Texte werden teils neu übertragen, teils im Anschluß an ältere und neuere bewährte Übersetzungen vorgelegt. Das ist im einzelnen ver merkt. Den großen Abschnitt über das palästinische Judentum hat der unter zeichnende Herausgeber gemeinsam mit Herrn Klaus Steiner entworfen, der die einzelnen Texte ausgewählt und zusammengestellt hat. Einleitung und Ge staltung der einzelnen Abschnitte ist in laufender gemeinsamer Arbeit erfolgt. Herr Winfried Thiel und Frl. Dr. Helgalinde StaudigeLhaben die Qumrantexte neu übersetzt, wofür ihnen besonders gedankt sei; der Anteil der beiden Mit arbeiter ist bei den Textabschnitten jeweils vermerkt. Die Texte sind in den einzelnen Hauptteilen fortlaufend numeriert und, soweit notwendig, mit Ein leitungen und Erläuterungen versehen, wobei ihr Umfang und ihre Häufigkeit weitgehend dem Ermessen des einzelnen Bearbeiters überlassen blieb. 6 Vorwort Im Gedenken an JohannesLeipoldt, der uns bei der Ausarbeitung des Werkes beriet, danke ich allen Mitarbeitern in der Hoffnung, daß ein Werk entstanden ist, das dem Studium der Geschichte des Urchristentums und der neutesta mentlichen Botschaft neue Aspekte und Impulse zu geben vermag. Eisenach, im Juni I966 Für die Mitarbeiter Walter Grundmann