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Über die Ziele des menschlichen Handelns. Lateinisch und deutsch. PDF

616 Pages·2002·23.19 MB·German, Latin
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SAMMLUNG TUSCULUM Herausgegeben von Karl Bayer, Manfred Fuhrmann, Gerhard Jäger MARCUS TULLIUS CICERO Über die Ziele des menschlichen Handelns DE FINIBUS BONORUM ET MALORUM Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Olof Gigon und Laila Straume-Zimmermann ARTEMIS VERLAG MÜNCHEN UND ZÜRICH CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Cicero, Marcus Tullius: Uber die Ziele des menschlichen Handelns : tat. dt. De finibus bonorum et malorum / Marcus Tullius Cicero Hrsg., übers, u. kommentiert von Olof Gigon u. Laila Straume-Zimmermann. München ; Zürich : Artemis-Verl., 1988 (Sammlung Tusculum) Einheitssacht.: De finibus bonorum et malorum ISBN }-76O8-I655-X NE: Gigon, Olof [Hrsg.] © 1988 Artemis Verlag München und Zürich, Verlagsort München. Alle Rechte, einschließlich derjenigen des auszugsweisen Abdrucks und der photomechanischen Wiedergabe, vorbehalten. Satz: IBV Satz- und Datentechnik GmbH, Berlin Druck und Bindung: Pustet, Regensburg Printed in Germany INHALT Text und Übersetzung Buch I 6 Buch II 68 Buch III 176 Buch IV 240 Buch V 312 Kommentar 407 Einführung 565 Zur Textgestaltung 591 Namenregister 592 Literaturverzeichnis 615 LIBER PRIMUS Non eram nescius, Brute, cum, quae summis ingeniis ι exquisitaque doctrina philosophi Graeco sermone tractavissent, ea Latinis litteris mandaremus, fore ut hie noster labor in varias reprehensiones incurreret. Nam quibusdam, et iis quidem non admodum ιη- doctis, totum hoc displicet philosophari. quidam au- tem non tarn id reprehendunt, si remissius agatur, sed tantum Studium tamque multam operam ponendam in eo non arbitrantur. erunt etiam, et ii quidem eruditi Graecis litteris, contemnentes Latinas, qui se dicant in Graecis legendis operam malle consumere. post- remo aliquos futuros suspicor, qui me ad alias litteras vocent, genus hoc scribendi, etsi sit elegans, personae tarnen et dignitatis esse negent. Contra quos omnis dicendum breviter existimo. : quamquam philosophiae quidem vituperatoribus sa- tis responsum est eo libro, quo a nobis philosophia defensa et collaudata est, cum esset accusata et vitupe- rata ab Hortensio. qui liber cum et tibi probatus vide- retur et iis, quos ego posse iudicare arbitrarer, plura suscepi veritus ne movere hominum studia viderer, retinere non posse, qui autem, si maxime hoc placeat, moderatius tamen id volunt fieri, difficilem quandam temperantiam postulant in eo, quod semel admissum coerceri reprimique non potest, ut propemodum ERSTES BUCH Als ich mich entschloß, das, was Philosophen von größter Bega- bung und erlesenem Wissen in griechischer Sprache behandelt hatten, in die lateinische Literatur herüberzunehmen, da machte ich mir keine Illusionen darüber, Brutus, daß diese meine An- strengung in verschiedener Weise auf Kritik stoßen würde. Einigen, und zwar keineswegs Ungebildeten, ist das Philoso- phieren grundsätzlich zuwider. Andere wiederum tadeln es nicht, falls man es mit Maß betreibt, sind jedoch der Meinung, daß man eine so große Mühe und so viel Arbeit nicht darauf ver- wenden dürfe. Es wird abermals andere geben, und zwar grie- chisch gebildete Leute, die die lateinische Literatur verachten und behaupten, sie zögen es vor, ihre Bemühungen auf die Lektüre der griechischen Werke zu konzentrieren. Schließlich vermute ich, daß es auch solche geben wird, die mich zu anderer literari- scher Tätigkeit auffordern und erklären werden, über derartige Dinge zu schreiben sei zwar kultiviert, aber unter dem Niveau meiner Person und meines Ranges. Ich halte es für richtig, diesen allen kurz zu antworten. Aller- dings habe ich mich mit den Gegnern der Philosophie überhaupt schon ausreichend auseinandergesetzt in jenem Buche, in wel- chem ich die Philosophie verteidigt und gepriesen habe, nachdem sie von Hortensius angegriffen und beschimpft worden war. Ich hatte den Eindruck, du seist mit dem Buche einverstanden und desgleichen jene, denen ich ein kompetentes Urteil zubilligte; und so habe ich weiteres unternommen, da ich befürchtete, es könnte so aussehen, als sei ich imstande, das Interesse der Men- schen zwar zu erregen, nicht aber festzuhalten. Was die anderen angeht, die die Philosophie zwar gelten lassen, aber fordern, daß man sie mit Maß betreibe, so verlangen sie eine Art von Zurück- haltung in einer Sache, die man, wenn man sich einmal auf sie ein- gelassen hat, nicht leicht einschränken und zurückdrängen kann; 8 LIBER PRIMUS iustioribus utamur illis, qui omnino avocent a philo- sophia, quam his, qui rebus infinitis modum consti- tuant in reque eo meliore, quo maior sit, mediocrita- tem desiderent. sive enim ad sapientiam perveniri po- test, non paranda nobis solum [ea], sed fruenda etiam sapientia est; sive hoc difficile est, tarnen nec modus est ullus investigandi veri, nisi inveneris, et quaerendi defatigatio turpis est, cum id, quod quaeritur, sit pul- cherrimum. etenim si delectamur, cum scribimus, quis est tam invidus, qui ab eo nos abducat? sin labo- ramus, quis est, qui alienae modum statuat mdu- striae? nam ut Terentianus Chremes non inhumanus, qui novum vicinum non vult 'fodere aut arare aut ali- quid ferre denique' - non enim ilium ab industna, sed ab inliberali labore deterret -, sic isti curiosi, quos of- fendit noster minime nobis iniucundus labor. lis igitur est difficilius satis facere, qui se I.atina 4 scripta dicunt contemnere. in quibus hoc primum est in quo admirer, cur in gravissimis rebus non delectet eos sermo patrius, cum idem fabellas Latinas ad ver- bum e Graecis expressas non inviti legant. quis enim tam inimicus paene nomini Romano est, qui Ennii Medeam aut Antiopam Pacuvii spernat aut reiciat, quod se isdem Euripidis fabulis delectari dicat, Lati- nas litteras oderit? Synephebos ego, inquit, potius Caecilii aut Andriam Terentii quam utramque Me- nandri legam? a quibus tantum dissentio, ut, cum So- 5 phocles vel optime scripserit Electram, tamen male conversam Atilii mihi legendam putem, de quo Luci- ERSTES BUCH 9 da möchtc ich fast diejenigen, die uns gänzlich von der Philoso- phie wegführen wollen, für vernünftiger halten als jene, die einem unbegrenzten Unternehmen Grenzen setzen und die Mäßigung wünschen in einer Sache, die um so wichtiger wird, je mehr man sich mit ihr beschäftigt. Falls es nämlich möglich ist, zur Weisheit zu gelangen, dann muß es uns daran liegen, sie nicht nur zu er- werben, sondern sie auch für uns nutzbar zu machen; sollte sich dies als sehr schwierig erweisen, so darf man doch mit dem Su- chen nach der Wahrheit nicht eher aufhören, als bis man sie ge- funden hat; es wäre beschämend, im Suchen zu ermüden, wo das, was gesucht wird, der vollkommenste Gegenstand ist. Wenn mir außerdem die Tätigkeit des Schreibens Freude macht, wer wird dann so mißgünstig sein, daß er mich davon abbringen möchte? Wenn ich mich dagegen anstrengen muß, wer hat dann das Recht, dem Bemühen eines anderen Grenzen zu setzen? Denn wie jener Chremes bei Terenz es nicht unfreundlich meint, wenn er verhin- dern will, daß sein neuer Nachbar „grabe oder pflüge oder ir- gendwelche Lasten herumschleppe" (er will ihm nämlich nicht jede Anstrengung, sondern nur die banausische Arbeit verlei- den), so sind auch jene unnötig besorgt, die an meiner mir selbst keineswegs unangenehmen Arbeit Anstoß nehmen. Schwieriger ist es, diejenigen zufriedenzustellen, die erklären, daß sie an der lateinischen Literatur nicht interessiert seien. Bei ihnen muß ich mich zunächst darüber wundern, daß sie gerade in den wichtigsten Dingen keine Freude an ihrer Muttersprache ha- ben, während sie doch irgendwelche Theaterstücke, die Wort für Wort aus dem Griechischen ins Lateinische übersetzt sind, nicht ungerne lesen. Wer kann denn derart geradezu ein Feind römi- schen Wesens sein, daß er die „Medea" des Ennius und die „Anti- ope" des Pacuvius verachtet und verwirft und gesteht, daß er zwar dieselben Tragödien bei Euripides gerne liest, aber die latei- nische Sprache ablehnt? Er wird erwidern, man könne ihm nicht zumuten „Die Studienkameraden" des Caecilius und die „An- dria" des Terenz eher zu lesen als die beiden entsprechenden Ko- mödien Menanders. Da bin ich völlig anderer Meinung. Mag So- phokles auch mit seiner „Elektra" ein großartiges Werk gedichtet haben, so halte ich es doch für meine Pflicht, die schlechte Uber- IC LIBER PRIMUS lius: 'ferreum sciptorem', verum, opinor, scriptorem tarnen, ut legendus sit. rudern enim esse omnino in nosiris poetis aut inertissimae segnitiae est aut fastidi: delicatissimi. mihi quidem nulli satis eruditi videntur. quibus nostra ignota sunt, an 'Utinam ne in ne- more...' nihilo minus legimus quam hoc idem Grae- cum, quae autem de bene beateque vivendo a Piatone disputata sunt, haec explicari non placebit Latine? quid? si nos non interpretum fungimur munere, seci 6 tuemur ea, quae dicta sunt ab iis, quos probamus, eis- que nostrum iudicium et nostrum scribendi ordinem adiungimus, quid habent, cur Graeca anteponant iis, quae et splendide dicta sint neque sint conversa de Graecis? nam si dicent ab illis has res esse tractatas, ne ipsos quidem Graecos est cur tarn multos legant, quam legendi sunt, quid enim est a Chrysippo prae- termissum in Stoicis? legimus tarnen Diogenem, An- tipatrum, Mnesarchum, Panaetium, multos alios in primisque familiarem nostrum Posidonium. quid? Theophrastus mediocriterne delectat, cum tractat lo- cos ab Aristotele ante tractatos? quid? Epicurei num desistunt de isdem, de quibus et ab Epicuro scriptum est et ab antiquis, ad arbitrium suum scribere? quodsi Graeci leguntur a Graecis isdem de rebus alia ratione compositis, quid est, cur nostri a nostris non legan- tur? Quamquam, si plane sie verterem Platonem aut 7 Aristotelem, ut verterunt nostri poetae fabulas, male, credo, mererer de meis civibus, si ad eorum cognitio-

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