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Uber die Katalytischen Wirkungen der Lebendigen Substanz: Arbeiten aus dem Kaiser Wilhelm-Institut fur Biologie · Berlin-Dahlem PDF

528 Pages·1928·37.122 MB·German
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UBER DIE KATALYTISCHEN WIRKUNGEN DER LEBENDIGEN SUBSTANZ ARBEITEN AUS DEM KAISER WILHELM INSTITUT FOR BIOLOGIE . BERLIN-DAHLEM HERAUSGEGEBEN VON OTTO WARBURG MIT 83 ABBILDUNGEN BERLIN VERLAG VON JULIUS SPRINGER 1928 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER tJBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN. COPYRIGHT 1928 BY JULIUS SPRINGER IN BERLIN. Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1928 ISBN-13: 978-3-642-47316-6 e-ISBN-13: 978-3-642-47774-4 001: 10.1007/978-3-642-47774-4 Vorwort. Der erste Abschnitt dieses Buchs enthalt Versuche fiber Atmung und Garung, der zweite Versuche fiber Kohlensaureassimilation und Nitrat assimilation. Beide Abschnitte sind durch "Obersichten eingeleitet. Der dritte Abschnitt solI zeigen, daB die katalytischen Wirkungen der lebendigen Substanz auch fiir die Medizin wichtig sind. Versuche fiber die katalytischen Wirkungen wachsender Zellen sind hier zusammen gefaBt. Der vierte Abschnitt ist eine Bibliographie. Man findet hier die Titel der Arbeiten, die von mir und meinen Mitarbeitern fiber die kata lytischen Wirkungen der lebendigen Substanz veroffentlicht worden sind. Das vorliegende Buch wird erganzt durch den "Stoffwechsel der Tumoren"l, ein methodisches Buch, in dem beschrieben wird, wie man die katalytischen Wirkungen der lebendigen Substanz untersuchen und messen kann. - Die Korrekturen hat Herr Dr. H. A. KREBS gelesen, wofiir ich ihm auch hier vielen Dank sage. Berlin-Dahlem, im November 1927. OTTO W ARBlJRG. 1 WARBURG, 0.: "Ober den Stoffwechsel der Tumoren. Berlin: Julius Springer. 1926. Inhaltsverzeichnis. I. Atmung und Giirung. Seite W ARBURG, 0.: Uber die katalytischen Wirkungen der lebendigen Substanz 1 WARBURG, O. und RUDOLF WIESEL: Uber die Wirkung von Substanzen homologer Reihen auf Lebensvorgange . . . . . . . . . . . . . . 14 WARBURG, 0.: Uber Verbrennung der Oxalsaure an Blutkohle und die Hem mung dieser Reaktion durch indifferente Narkotica. Mit 2 Abbildungen 35 WARBURG, 0.: Uber die Rolle des Eisens in der Atmung des Seeigeleis nebst Bemerkungen liber einige durch Eisen beschleunigte Oxydationen. Mit 7 Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 WARBURG, O. und ERWIN NEGELEIN: Uber die Oxydation des Cystins und anderer Aminosauren an Blutkohle. Mit 4 Abbildungen . . . . 67 WARBURG, 0.: Physikalische Chemie der Zellatmung. Mit 1 Abbildung . . 91 WARBURG, 0.: Uber die antikatalytische Wirkung der Blausaure . . . . 120 NEGELEIN, E.: Uber die Reaktionsfahigkeit verschiedener Aminosauren an Blutkohle sowie gegenliber Wasserstoffsuperoxyd. Mit 2 Abbildungen 132 WARBURG, O. und SEISHI SAKUMA: Uber die sogenannte Autoxydation des Cysteins .................... . 145 SAKUMA, S.: Uber die sogenannte Autoxydation des Cysteins. Mit 4 Ab bildungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 WARBURG, 0.: Uber die Grundlagen der WIELANDSchen Atmungstheorie . 160 WARBURG, O. und WALTER BREFELD: Uber die Aktivierung stickstoff haltiger Kohlen durch Eisen. Mit 3 Abbildungen . . . . . . . . . . 166 WARBURG, O. und MUNEo YABUSOE: Uber die Oxydation von Fructose in PhosphatlOsungen. Mit 3 Abbildungen .............. 186 W ARBURG, 0.: Uber die Wirkung der Blausaure auf die alkoholische Garung. Mit 4 Abbildungen ........................ 193 NEGELEIN, E.: Uber die Wirkung des Schwefelwasserstoffs auf chemische Vorgange in Zellen. Mit 1 Abbildung ............... 199 TODA, S.: Uber die Wirkung von Blausaureathylester (Athylcarbylamin) auf Schwermetallkatalysen. Mit 6 Abbildungen ........... 210 TODA, S.: Uber "Wasserstoffaktivierung" durch Eisen . . . . . . . . . 223 WARBURG, 0.: Uber die Wirkung von Blausaureathylester (Athylcarbyl- amin) auf die Pasteursche Reaktion ................ 225 W ARBURG, 0.: Uber die Oxydation der Oxalsaure durch Jodsaure . . . . 235 W ARBURG, 0.: Uber die Wirkung des Kohlenoxyds auf den Stoffwechsel der Hefe. Mit 5 Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238 WARBURG, 0.: Uber den Stoffwechsel der Hefe . . . . . . . . . . . . 252 WARBURG, 0.: Uber die Wirkung von Kohlenoxyd und Stickoxyd auf Atmung und Garung. Mit 4 Abbildungen . . . . . 255 WARBURG, 0.: Uber Kupfer im Blutserum des Menschen . . . . . . . . 282 VI Inhaltsverzeichnis. II. Kohlensaureassimilation und Nitratassimilation. WARBURG, 0.: Versuche iiber die Assimilation der Kohlensaure. Mit 5 Ab bildungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287 W ARBURG, 0.: ttber die Geschwindigkeit der photochemischen Kohlensaure zersetzung in lebenden Zellen. Mit 11 Abbildungen . . . . . . . . . 308 W ARBURG, 0.: Vber die Geschwindigkeit der photochemischen Kohlensaure zersetzung in lebenden Zellen. II. Mit 3 Abbildungen . . . . . . . . 341 WARBURG, O. und ERWIN NEGELEIN: Vber die Reduktion der Salpetersaure in griinen Zellen. Mit 1 Abbildung . . . . . . . . . . . . 367 WARBURG, O. und ERWIN NEGELEIN: Vber den Energieumsatz bei der Kohlensaureassimilation. Mit 7 Abbildungen . . . . . . . . . . . . 413 WARBURG, O. und ERWIN NEGELEIN: ttber den EinfluB der Wellenlange auf den Energieumsatz bei der Kohlensaureassimilation. Mit 4 Abbildungen 444 WARBURG, O. und TSUNAO UYESUGI: Vber die Blackmansche Reaktion . 470 YABUSOE, M.: Vber den Temperaturkoeffizienten der Kohlensaureassimi lation (II. Mitteilung liber die Blackmansche Reaktion). Mit 3 Ab- bildungen .............. , ............. 477 WARBURG, 0.: Bemerkung iiber die Anwendung der Quantentheorie auf die Kohlensaureassimilation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 483 GAFFRON, H.: Sauerstoffiibertragung durch Chlorophyll und das photo- chemische Aquivalentgesetz. Mit 2 Abbildungen .. ....... 485 III. Katalytische Wirkungen wachsender Zellen. W ARBURG, 0.: ttber den heutigen Stand des Carcinomproblems .. .. 501 WARBURG, 0.: Vber die Klassifizierung tierischer Gewebe nach ~em Stoffwechsel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 510 WARBURG, O. und FRITZ KUBOWITZ: Stoffwechsel wachsender Zellen (Fibro- blasten, Herz, Chorion). Mit 1 Abbildung ............. 515 IV. Bibliographie. Bibliographie ..... . .......... 525 I. Atmnng nnd Giirnng. Nicht an anderer Stelle erschienen. (Tber die katalytischen 'Virkungen tier lebendigell Substanz. Von Otto Warburg. Da die Erfahrung lehrt, daB man die Katalysatoren der lebendigen Substanz - die Fermente - von ihren inaktiven Begleitstoffen nicht trennen kann, so liegt es nahe, auf die Methoden der praparativen Chemie zu verzichten, und die Fermente unter ihren natiirlichsten Wirkungsbedingungen, in der lebenden Zelle selbst, zu untersuchen. Sie sind hier zwar im Sinn der praparativen Chemie so unrein wie moglich. Findet man aber Reagenzien, die nur mit den Fermenten und nicht mit den iibrigen Zellbestandteilen reagieren, so stort die il: aktive Zellsubstanz ebensowenig, wie bei chemischen Reaktionen die GefiiBe storen, in denen man die Reaktionen ausfiihrt. Dann kann man die Fermente wie reine Stoffe untersuchen und aus ihren Reaktionen auf ihre Zusammensetzung schlieBen. Ich setze dabei voraus, daB Stoffe, die im Reagensglas reagieren, unter sonst gleichen Bedingungen auch in der lebenden Zelle reagieren, und daB Stoffe, die im Reagensglas nicht reagieren, auch in der lebenden Zelle nicht reagieren. Die Voraussetzung ist also Einheitlichkeit der unbelebten und belebten Natur in bezug auf die chemise hen Vorgange. 1. Narkose. Bringt man chemisch indifferente Substanzen, wie Paraffine, Alko hole, Ather, in atmende oder garende Zellen, so horen Atmung1 und Garung2 auf, entfernt man sie wieder, so steigt der chemische Umsatz wieder auf seinen Normalwert. Man nennt diese Erscheinung Narkose, die hemmenden chemisch indifferenten Stoffe Narkotica. Atmungs und Garungsferment werden also durch die Narkotica verhindert, zu wirken, ohne daB sie dabei zerstort werden. 1 WARBURG, 0.: Hoppe-Seylers Zeitschr. f. physiol. Chem. 69, 452. 1910; 70, 413. 1911; Pfliigers Arch. f. d. ges. Physiol. (mit WIESEL) 144, 465. 1912, (mit USUI) 147, 100. 1912; Ergebn. d. Physiol. 14, 253. 1914. - Ferner BATELLI u. STERN: Biochem. Zeitschr. 52, 226. 1913. - VERNON: Journ. of physiol. 40, 197. 1912; Biochem. Zeitschr. 47, 374. 1913. 2 DORNER, A.: Hoppe-Seylers Zeitschr. f. physiol. Chern. 81, 99. 1912. l Warburg. Substanz. 1 2 O. Warburg: Uber die katalytischen Wirkungen der lebendigen Substanz. Vergleicht man die Wirkung homologer Narkotica, so erhalt man Reihen wie die folgende: Konzentration in Molen/Liter, Narkoticum die urn 50 % hemmt ¥ethyl.U rethan 1,3 Athyl- 0,33 Propyl- " 0,13 Butyl- 0,04 Amyl 0,02 " Phenyl- 0,003 Die Wirkungsstarke der Narkotica steigt also in homologen Reihen sehr stark mit dem Molekulargewicht an, An£angs- und Endglieder der Reihen unterscheiden sich in ihren Wirkungsstarken um das mehr hundertfache. FARADAY! fand 1830, daB die Knallgaskatalyse durch kleine Men gen chemisch indifferenter Gase gehemmt wird. Wasserstoff und Sauer stoff vereinigen sich an festen Oberflachen zu Wasser. Setzt man Athylen zu, so hort die Reaktion auf, entfernt man das Athylen wieder, so geht die Reaktion weiter. FARADAY erklarte die Erscheinung durch die Annahme, daB Athylen von den festen Oberflachen starker angezogen wird, als Knallgas. Dann muB Athylen das Knallgas von den Ober flachen verdrangen und damit die Knallgasreaktion zum Stillstand bringen. FREuNDLlcn2 hat die Verdrangung von Oberflachen bei der Ad sorption aus Losungen zuerst gemessen. 1st Kohle mit einem Stoff A im Adsorptionsgleichgewicht und fiigt man einen Stoff B, der von Kohle adsorbiert wird, hinzu, so erscheint A in der Losung. Je starker B adsorbiert wird, um so mehr verdrangt es A. J. TRAUBE3 fand, daB die Oberflachenspannung waBriger Losungen durch homologe organische Stoffe um so mehr erniedrigt wird, je hoher das Molekulargewicht ist. Beim Aufstieg in einer homologen Reihe nimmt die "Oberflachenaktivitat" zu, und zwar nimmt sie ungefahr in demselben MaB zu, wie die Wirkungsstarken der Narkotica nach Tabelle 1. Dies sind die physikalisch-chemischen Grundlagen der Theorie der Narkose4• Nimmt man an, daB Atmung und Garung Reaktionen an 1 FARADAY': Experimental Researches VI. Reihe (Ostwalds Klassiker Nr.87). 2 FREUNDLICH, H.: Adsorption in LOsungen. Zeitschr. f. physikal. Chern. 57, 385. 1906. - FREUNDLICH u. MASIUS: Festschrift fiir van Bemmelen 1910, S. 88. 3 TRAUBE, J.: Pfliigers Arch. f. d. ges. Physiol. 153, 276. 1913. 4 WARBURG, O. u. WIESEL: Pfliigers Arch. f. d. ges. Physiol. 144, 465. 1912; 155, 547. 1914; Biochem. Zeitschr. 119, 134. 1921. O. Warburg: Uber die katalytischen Wirkungen der lebendigen Substanz. 3 Oberflachen sind, so versteht man, daB sie durch chemisch indifferente Stoffe gehemmt werden und daB ein Narkoticum um so starker ist, je starker es von den festen Oberflachen der lebendigen Substanz an gezogen wird. Zur weiteren Begriindung dieser Theorie fiihre ich die beiden fol genden Versuche an: Bringt man 1 rote Vogelblutzellen in eine Kaitemischung, so zer reiBen beim Gefrieren die feinen die Strukturteile umhiillenden Mem branen und man erhalt beim Auftauen eine Fliissigkeit, in der die festen Zellbestandteile frei schweben. Zentrifugiert man, so erhalt man zwei Schichten: eine klare, die frei ist v<?n den festen Zellbestandteilen, und eine triibe, die die festen Zellbestandteile enthalt. MiBt man in beiden Schichten die Atmung, so findet sich, daB nur die triibe Schicht atmet. Die gesamte Atmung ist also an die festen Zellbestandteile gebunden. In dem zweiten Versuch 2 sind die natiirlichen Oberflachen durch eine kiinstliche Oberflache ersetzt. Lost man Aminosauren in Wasser und fiigt Blutkohle hinzu, so beladt sich die Oberflache der Kohle mit Aminosauren. Leitet man bei Korpertemperatur Sauerstoff ein, so verbrennen die Aminosauren an der Oberflache, wobei wie bei der Ver brennung in der lebendigen Substanz Ammoniak, Kohlensaure und Schwefelsaure als Endprodukte auftreten. Setzt man Narkotica hinzu, so hort die Verbrennung auf. Vergleicht man hierbei die Wirkungen homologer Narkotica, so erhalt man dieselben Reihen, die fiir die Nar kose der lebendigen Substanz gefunden worden sind. Hier ist also die Erscheinung der Narkose kiinstlich erzeugt. Hier kann man durch direkte Messungen zeigen, daB die Verdrangung von Oberflachen die Ursache der Narkose ist. MiBt man namlich neben der Hemmung der Oxydation die Verdrangung, so findet man eine genaue "Obereinstim mung. Wird der Bruchteil ex einer Aminosaure von der Kohlenober flache verdrangt, so sinkt auch die Geschwindigkeit der Oxydation um den Bruchteil ex. Nicht nur die Narkose, sondern auch viele andere Reaktionshem mungen sind nach dem gleichen Prinzip zu erkl~ren, so die von MOUREU beobachteten Oxydationshemmungen, die lange Zeit unverstandlich waren. MOUREU 3 fand, daB die Autoxydation des Benzaldehyds und des Acroleins durch Spuren der verschiedenartigsten Stoffe gehemmt wird. ORLAND M. REIFF4 zeigte, daB diese Oxydationen Oberflachen reaktionen sind, die an einer den VersuchsgefaBen adharierenden Wasser- 1 WARBURG, 0.: Hoppe-Seylers Zeitschr. f. physiol. Chern. 70, 413. 1911. 2 WARBURG, 0.: Biochern. Zeitschr. 119, 134. 1921. 3 MOUREU u. DUFRAISSE: Cpt. rend. 174, 258; 175, 127. 1922. 4 REIFF, ORLAND M.: Journ. of the arner. chern. soc. 48, 2893. 1926. 1* 4: O. Warburg: Uber die katalytischen Wirkungen der lebendigen Substanz. schicht vor sich gehen. lndem die "Antioxygene" MOUREUS sich an dieser Schicht ausbreiten, hemmen sie die Oxydation. 2. Spezifiscbe Wirkungen. Wahrend es fast beliebig viele Stoffe gibt, die durch Adsorptions verdrangung Lebensvorgange narkotisch hemmen, kennen wir nur ganz wenige Stoffe, die spezifisch-chemisch wirken: Blausaure, Schwefel wasserstoff, Kohlenoxyd und Stickoxyd. Diese Stoffe sind dadurch charakterisiert, daB sie, obwohl sie nur schwach adsorbiert werden, stark wirken. Beispielsweise wird Blausaure 1 wie die schwachsten Narkotica adsorbiert, und wiirde sie durch Adsorptionsverdrangung wirken, so ware eine etwa normale Ltisung zur Atmungshemmung ntitig. Dagegenfindet man, daB eine l/loooo-normal-Blausaure die Atmung hemmt. Blausaure wirkt also rund lOOOOmal starker, als ihrer Ad sorptionskonstanten entspricht. Wie die lebendige Substanz, so wird auch Blutkohle, an der Amino sauren verbrennen, spezifisch durch Blausaure inaktiviert, ein merk wiirdiges und fiir die Aufklarung der Blausaurewirkung giinstiges Re sultat. Gibt man zu Blutkohle, an der Aminosauren verbrennen, Blausaure, bis die Verbrennung gehemmt ist, und miBt die Adsorption, so zeigt sich, daB anders als beim Zusatz der Narkotica keine Aminosaure in der Ltisung erscheint. 1m Zustand der Blausaurehemmung ist die Koh lenoberflache mit Aminosauren bedeckt, Spuren von Blausaure, die an der Oberflache zu den Aminosauren hinzukommen, hemmen die Ver brennung. Es folgt daraus, daB der Hauptteil der Kohlenoberflache katalytisch unwirksam ist. Nur an lnseln, die ihrer Ausdehnung nach gegen die Gesamtoberflache verschwinden, geht die Verbrennung der Aminosauren vor sich. Urn die chemische Zusammensetzung dieser lnseln zu ermitteln, habe ich mir die Aufgabe gestellt, Kohlen von den Eigenschaften der Blutkohle in iibersichtlichen Schritten aufzubauen2• Es war also eine adsorbierende, aber katalytisch unwirksame Kohle herzustellen und in ihre Oberflache ein· Stoff von den vorgeschriebenen katalytischen Eigenschaften einzulagern. Gliiht man Zucker unter Zusatz von Kieselsaure, so erhalt man Kohle, die gut adsorbiert, aber katalytisch unwirksam ist. Bei den Ver suchen, diese Kohle katalytisch zu aktivieren, wurde von vornherein an Eisen als Aktivator gedacht, da Blutkohle das Eisen des Blutfarb stoffs enthalt. Gliiht man die Zuckerkohlen mit Eisen, so werden sie 1 W ARBURG, 0.: Biochem. Zeitschr. 119, 161. 1921; 165, 196. 1925. 2 WARBURG, O. u. W. BREFELD: Biochem. Zeitschr. 145, 461. 1924.

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