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Tropische Nutzpflanzen: Ursprung, Evolution und Domestikation PDF

541 Pages·1977·19.352 MB·German
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Tropische N ut zpflanzen Ursprung, Evolution und Domestikation Prof. Dr. rer. nat. habil. HEINZ BRUCHER Director del Instituto de Biologia Vegetal, Universidad Nacional de Cuyo, Mendoza (Argentinien) Vormals: Professor flir Pflanzengenetik an den Universitaten Tucuman (Argentinien), Caracas (Venezuela), Asuncion (Paraguay); Direktor des Entwicklungsprojekts flir tropische Saatzucht in Trinidad (Westindien); UNESCO-Berater flir Biologie Mit 245 Abbildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1977 Prof Dr. HEINZ BRUCHER Cas. correo 7 5547 Villa Hipodromo (Mendoza) Republica Argentina ISBN 978-3-662-13238-8 ISBN 978-3-662-13237-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-13237-1 Library of Congress Cataloging in Publication Data. Briicher, Heinz 1915- Tropische Nutzpflanzen. Includes bibliographies. 1. Tropical crops. 2. Bota- ny, Economic-Tropics. 1. Title. SB II1.B85 633'.0913 77 -2824 Das Werk ist urhebegechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Ab bild~ngen, der Funksendung, ~er Wiede!gabe auf photo~echanischem od~r ahnl1chem Wege und der Spelcherung m Datenverarbettungsanlagen blel ben, auch bei nur auszugswelser Verwertung, vorbehalten. Bei der VervieIfăltigung fur gewerbliche Zwecke ist gemaB § 54 UrhG eine Vergiitung an den Verlag zu zah1en, deren H6he mit dem Verlag zu verein baren ist. © by Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1977 Urspriinglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1977 Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1977 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeich nungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeich nung nicht zu der Annahme, daB so1che Namen iru Sinne der Warenzeichen und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. 213113130 - 543210 Dem Andenken meiner Frau OLLIE BERGLUND-BRUCHER und meines Sohnes ERIK BRUCHER gewidmet, deren Naturforscherleben am 25. Januar 1971 durch einen verantwortungslosen Kraftfahrer Venezuelas vernichtet wurde Vorwort Dies ist kein Buch iiber den Hunger in der "Dritten Welt" oder die EiweiB-Annut der Tropenbevolkerung. Es ist vielmehr dem natiir lichen Reichtum der Tropen und Subtropen gewidmet. Einerseits handelt es von der Phylogenese und Domestikation der konventio nellen tropischen Kulturpflanzen, beschreibt aber andererseits auch bisher wenig bekannte wilde und semi-kultivierte Gewachse, deren fortschreitende Selektion das Spektrum von Nutzpflanzen in den Aquatorialzonen bereichem wiirde. Ihre beschleunigte Domestika tion aufgrund der neuzeitlichen Fortschritte in der Strahlengenetik, experimentellen Zytologie und Mutationsziichtung konnte eine Rei he von Versaumnissen gutmachen, unter denen die gegenwartige Tropenlandwirtschaft leidet, und zur Milderung zahlreicher Proble me der "Dritten Welt" beitragen. Die Anregungen zu diesem Buch gehen auf meine Spezialvorle sungen und eigene langjahrige Experimentalarbeiten zuriick, die ich im Verlauf von drei lahrzehnten an mehreren Universitaten und Saatzuchtstationen der Alten und Neuen Welt durchgefUhrt habe. Das Geriist dieser Arbeit bilden ausgedehnte Sammelreisen und Ex peditionen in den aquatorialen Breiten von Afrika, Amerika und Asien, die mir vor allem solche Kenntnisse vermittelten, die von weitverbreiteten Lehrbuchmeinungen abweichen. Hierbei wurde ich vertrauensvoll durch naturkundige indianische, afrikanische und asiatische Eingeborene unterstiitzt, die nach Uber windung des iiblichen MiBtrauens gegen "weiBe Eindringlinge" schlieBlich zu dem Fremden Vertrauen faBten und ihn in bisweilen streng gehiitete Kenntnisse und Wirkungen ihrer Nutz- und Heil pflanzen einweihten. Es konnte nicht ausbleiben, daB ich in dieser Zeit auch erschiittemde Einblicke in die beklagenswerten Schatten seiten des Lebens in der tropischen Wildnis und in die deprimieren de Hoffnungslosigkeit des Daseins unterprivilegierter Bevolkerungs gruppen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas g~wann. Manche selbstlosen Versuche von Idealisten ihnen bei der Uberwindung der Misere zu helfen sah ich dort scheitem. AuBerdem haben mich jahr zehntelange eigene Erfahrungen auf drei Kontinenten im Dienste verschiedener Nationen und intemationaler Organisationen gelehrt, daB deren Exekutivorgane gutgemeinte Vorschlage von Biologen und Pflanzenziichtem zur Verbesserung des Lebens notleidender Menschen nur zogemd erfUllen, wahrend sie sich eifrig der Pflege ihrer Statussymbole, unproduktiver Armeen oder anderer aufWendi ger Reprasentationen widmen. Meine eigenwilligen Urteile und aus praktischer Erfahrung in Ober see gewonnenen Ansichten, die vermutlich das MiBbehagen solcher Leser erwecken werden, die ausschlieBlich im westlich-technokrati schen Milieu aufgewachsen sind, gehen auf solche Erlebnisse VIII Vorwort zuruck. Hiervon sind auch meine vielseitigen kritischen Erfah rungen mit der europaischen "agrarischen Entwicklungshilfe" oder anderen karitativ und staatlich gelenkten Hilfsprojekten flir die "darbenden Naturkinder der Tropen" nicht ausgenommen. Das Scheitern solcher Projekte vorausgesagt zu haben, bestatigte zwar mein Urteil, bildet aber keinen Trost angesichts der nutzlos vergeu deten Mittel. Bei der Auswahl der abzuhandelnden Spezies wurde besonders dar auf geachtet, auch in Europa weniger bekannte Tropengewachse einzuschlieBen, deren zUchterische Verbesserung mittels induzierter Mutationen moglich erscheint. Dies gilt flir einige tropische Fruchte aus den Familien der Solanaceen und Palmae. AuBerdem wurde auf proteinreiche Wildleguminosen und ihre mogliche Domestikation hingewiesen, nachdem man deren Gene flir toxische Substanzen ex perimentell eliminiert hat. Abgesehen von der praktischen Bedeu tung solcher strahlengenetischer Experimente bilden sie auch in struktive Beispiele daflir, daB die Ziichtung und Domestikation neu er Kultivare als eine yom Menschen dirigierte Evolution verstanden werden kann, die sich weiterfuhren laBt. Der begrenzte Umfang dieses Buches hat es nicht ermoglicht zwei wichtige Bestandteile der aquatorialen Vegetation zu behandeln, namlich die tropischen Weidepflanzen und die NutzhOlzer. AuBer den eigenen Erfahrungen und Feldstudien ist aber auch viel Wissen aus fremden Quellen im vorliegenden Werk verarbeitet wor den. Da sich die Materialsammlung iiber viele Jahre erstreckte, und sie sich leider nicht auf die einem europaischen Autor gewohnten Bibliothekseinrichtungen stiitzen konnte, wird dies manchmal nicht ausdrucklich im Text belegt. Meine Bitte um Nachsicht richtet sich darum an die vielen Ungenannten, in deren Gedankengarten man che tropische Blume gepfliickt wurde. Mein besonderer Dank gilt den zahlreichen Kollegen, die mir Material iiberlieBen und mir bei Besuchen und Diskussionen wertvolle Anregungen vermittelten. Ich erwahne hier besonders auch die Institutionen, Bibliotheken, Verla ge und Organisationen, die mir Abbildungen und Tabellen zur Ver fiigung stellten: Central StikstofVerkoopkantoor NV, Den Haag; Centre d'Etude de l'A zote, Ziirich; Centro Internacional de Agricultura Tropical, Cali, Kolumbien; CIMMYT, Mexico; Cocoa Board, Trinidad & Tobago; Cocos Board, Jamaica; Consejo de Bienestar Rural de Venezuela; F AO, Photo-Unit, Rom; Gunsons-Seed Ltd, Johannesburg, Siidafri ka; Huntington Library Calif.; Indian Council of Agricultural Re search, New-Delhi, Indien; Instituto Agronomico Campinas, Brasi lien; Instituto de Nutricion de Centroamerica, Guatemala; Instituto Interamericano de Ciencias Agricolas, Turrialba, Costa Rica; Inter national Institute for Tropical Agriculture, Ibadan, Nigeria; Interna tional Crops Research Institute ICRISAT, Hydarabad, Indien; International Rice Research Institute, Manila, Philippinen; Maya guez Institute of Tropical Agriculture, Puerto Rico; Pioneer Hybrid Co. Des Moines, USA; Rockefeller Foundation, New York; Tropi cal Products Institute, London; UNESCO, Paris; Vavilov Institut flir Pflanzenindustrie, Leningrad; Zentralbibliothek flir Landwirtschaft, Bonn; Paul Parey Verlag, Berlin; Institut flir Kulturpflanzenfor schung, Gatersleben. Vorwort IX SchlieBlich sei auch flir die Hilfen gedankt, die mir im Laufe meiner Untersuchungen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Bad Godesberg, der Intemationalen AtombehOrde in Wien und dem Consejo N acional de Investigaciones in Buenos Aires gewahrt wurden. Bei der Vollendung dieses Buches haben mich Mitarbeiter des Springer-V erlages - allen voran Herr Dr. Konrad F. Springer - auf muntemd unterstiitzt und mich von den Zweifeln befreit, ob in einer Epoche, in der die wissenschaftlichen Kommunikationsmittel einem raschen Wechsel unterworfen sind, sich umfangreiche Bucher wie das vorliegende uberhaupt noch rechtfertigen lassen. Doch es scheint, daB im deutschsprachigen naturwissenschaftlichen Schrift tum ein echter Mangel an einer zusammenfassenden und aktuali sierten Darstellung des Ursprungs, der Entwicklung und der kunfti gen zuchterischen Nutzungsmoglichkeiten tropischer und subtropi scher Kulturpflanzen besteht. Beim AbschluB des Werkes gedenke ich in der Abgeschiedenheit meiner Farm "Condorhuasi", im fruchtbaren Vorfeld der sudameri kanischen Kordillere, die hier vom hOchsten Berg Amerikas gekront wird, auch meiner zahlreichen Reisebegleiter auf anderen Konti nenten und der zuverlassigen Expeditionskameraden friiherer Jahre. Ohne die Ausdauer, den Schutz und die Redlichkeit dieser eingebo renen Hilfskrafte hlitten die zeitweilig kritischen Situationen (Erfor schung des Jaila-Gebirges der Krim im Kriegsjahr 1943, oder Be steigung des Nevado del Anconquija 1950, des Kilimandscharo 1965) und die monatelangen Forschungsreisen in den Anden von Argentinien, Chile, Bolivien und Peru oder den UrwaldfluBgebieten von Brasilien, Kolumbien und Venezuela nicht gemeistert werden konnen. SchlieBlich seien meine stets hilfsbereiten und treuen Feld arbeiter afrikanischer und indischer Abstammung beim Aufbau unseres Saatzuchtprojektes flir die Tropen in Trinidad und Tobago nicht vergessen, die ihrem Vorgesetzten auch in Krisenzeiten die Treue hielten. Finca Condorhuasi, HEINZ BROCHER Prov.Mendoza(Argentinien) im Januar 1976 Inhaltsverzeichnis Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A. Kulturpflanzen-Ziichtung und die Tropen . . . . . 1 B. Dber den Beginn der Domestikation von Nutzpflanzen 6 C. Prinzipien, Methoden und Irrtiimer der Kultur- pflanzenforschung. . . . . . . . . . . 13 D. Voraussetzungen und Wege zur Se1ektion tropischer Nutzpflanzen 22 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . 27 I. Starkepflanzen A. Gramineen der Tropen 31 1. Zea mays (Mais) 32 2. Oryza sativa (Reis) 57 3. "Hirsen" (E1eusine, Panicum, Pennisetum, Setaria, Sorghum). . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 4. Saccharum officinarum (Zuckerrohr) . . . . . . 82 5. "Pseudo-Cerealien" (Amaranthus, Chenopodium, Fagopyrum) . . . . . . . 94 Literatur . . . . . . . . . 102 B. Knollengewachse der Tropen 106 1. Dioscorea spec. (Yam) . . 107 2. Ipomoea batatas (Batate) . 118 3. Manihot esculenta (Mandioka) 124 4. Knollengewachse sekundarer Wichtigkeit 133 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . 149 II. Eiwei8pflanzen A. Mimosoideae. . . . . . . . . . 154 B. Faboideae . . . . . . . . . . . 155 1. Arachis hypogaea L. (ErdnuB) 155 2. Cajanus cajan (L.) Millsp. (Straucherbse) 166 3. Canavalia spec. (Schwertbohne) . 167 4. Do1ichos (Helmbohne) . . . . . 170 5. Glycine max (L.) Merr. (Soja) 171 6. Lablab niger Med. (Helmbohne) 176 7. Lathyrus sativus L. (Platterbse) 176 8. Lupinus spec. (Lupinen) . . . . 178 9. Pachyrrhizus spec. (Knollenbohne) 183 10. Phaseolus (Speisebohnen). . . . . 186 a) Die asiatische Phaseo1us-Gruppe 187 b) Die amerikanische Phaseo1us-Gruppe 188 XII Inhaltsverzeichnis 11. Weitere Leguminosen 206 Literatur. . . . . . . . 210 III. Tecbnische Nutzpflanzen A. Gerbstoff-liefemde Gewachse 215 B. Farbe-Pflanzen ...... . 215 C. Pflanzliche Harze und Gummi 217 D. Faserpflanzen . . . . . . . 217 1. Agave spec. (Agavaceae) . 218 2. Phormium tenax Forst. (Liliaceae) 220 3. Ceiba pentandra L. (Bombacaceae) 221 4. Crotalariajuncea L. (Leguminosae) 221 5. Gossypium hirsutum L., G. vitifolium Lam. (Malvaceae)(Baumwolle). . . . . . 222 6. Andere Malvaceen als Faserpflanzen 236 7. Corchorus capsularis L., C. olitorius L. (Tiliaceae)(Jute) ......... 239 8. Boebmeria nivea Gaud. (Urticaceae) (Ramie) 242 E. Kautschukpflanzen (Hevea, Manihot, Castilloa, Ficus, Manilkara, Palaquium) . . . . . . . . . 243 F. Technische Ole . . . . . . . . . . . . . . . 252 1. Aleurites spec. (Euphorbiacea) (Tungol-Baum) 253 2. Ricinus communis L. (Euphorbiacea) (Rizinus) 253 3. Sapium sebiferum (L.) Roxb. (Euphorbiacea) (Talgbaum) . 255 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . 255 IV. Tropisches Obst und Gemiise 1. Cucurbitaceae . 258 2. Bromeliaceae . 297 3. Anacardiaceae. 314 4.Annonaceae. 321 5. Caricaceae 325 6. Rutaceae . 334 7. Lauraceae. 348 8. Moraceae . 351 9. Musaceae . 358 10. Myrtaceae. 370 11. Passifloraceae 373 12. Solanaceae . 377 13. Tropische Friichte von sekundarer Bedeutung 402 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . 417 V. Gewiirzpflanzen und Stimulantien A. Gewiirze. . . . . . . . . . . . . . . . 421 1. Cinnamonum (Lauraceae) (Zimtbaum) . 421 2. Syzygium aromaticum (L.) Merr. u. Perry (Myrtaceae) (Gewiirznelkenbaum) . . . 423 3. Pimenta (Myrtaceae) (Nelkenpfeffer) . . 425 4. Myristica fragrans Houtt. (Myristicaceae) (MuskatnuB) 426 5. Piper (Piperaceae) (Pfeffer) . . . . . . . . . . . . 427

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