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Transzendentaler Idealismus: Texte Aus Dem Nachlass (1908–1921) PDF

275 Pages·2003·1.194 MB·German
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TRANSZENDENTALER IDEALISMUS HUSSERLIANA EDMUND HUSSERL GESAMMELTE WERKE BAND XXXVI TRANSZENDENTALER IDEALISMUS TEXTE AUS DEM NACHLASS (1908-1921) AUFGRUND DES NACHLASSES VERÖFFENTLICHT VOM HUSSERL-ARCHIV (LEUVEN) UNTER LEITUNG VON RUDOLF BERNET UND ULLRICH MELLE EDMUND HUSSERL ___ TRANSZENDENTALER IDEALISMUS TEXTE AUS DEM NACHLASS (1908–1921) HERAUSGEGEBEN VON ROBIN D. ROLLINGER IN VERBINDUNG MIT ROCHUS SOWA SPRINGER-SCIENCE+BUSINESS MEDIA, B.V. A C.I.P. Catalogue record for this book is available from the Library of Congress. ISBN 978-94-010-3780-8 ISBN 978-94-007-1062-7 (eBook) DOI 10.1007/978-94-007-1062-7 Printed on acid-free paper All Rights Reserved ©2003 Springer S cience+Bu siness Media Dordrecht Ursprünglich erschienen beiKluwerAcademicPublishers2003 Softcover reprint of the hardcover 1st edition 2003 No part of the material protected by this copyright notice may be reproduced or utilized in any form or by any means, electronic, mechanical, including photocopying, recording or by any information storage and retrieval system, without written permission from the copyright owner. INHALT Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ix TRANSZENDENTALERIDEALISMUS Nr.1. DasProblemderKonstitution.DieWahrnehmungalsun- mittelbareGegebenheit.DieSphäredercogitationesalsFun- damentalsphäre.DasProblemderAusweisungderwirklichen Weltindencogitationes.DerUnterschiedzwischenWesens- undTatsachenwahrheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Nr.2. Der Erkenntnistheoretiker – der Metaphysiker.DasPro- blem der Erkenntnistheorie. Die „Auflösung“ des empiri- schen „Seins“ in Zusammenhänge des absoluten Bewusst- seins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 BeilageI. ZurInstallierungderErkenntnistheorie.Dieunmittelbare Gegebenheit von realem Transzendenten in der äußeren Wahr- nehmung.KritikderSchlusstheoriederäußerenWahrnehmung. AusweisungallesSeinsimDenken . . . . . . . . . . . . . . 38 BeilageII. Transzendenzprobleme.DasProblemderäußerenWahr- nehmung.DieanalogenSchwierigkeitenderSelbsterkenntnis.Das falscheIdealimmanenterWahrnehmungvonTranszendentemund dieSchlusstheoriederWahrnehmung.DasRätselderErkenntnis einesAn-sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 BeilageIII. Die Probleme der Erkenntnistheorie. Die Wahrneh- mung als Gegebenheit von Transzendentem und die Naturwis- senschaft. Das Hume’sche Dingproblem. Problem apriorischer Erkenntnis.Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 vi inhalt Nr.3. Variationsbetrachtungen:Aufweisungderfunktionellen AbhängigkeitderKorrelate„Bewusstsein“und„Welt“.Be- weis des phänomenologischen Idealismus aufgrund der Un- terscheidungvonrealenundblosslogischenMöglichkeiten 53 Nr.4. Esseundpercipi.EinheitundMannigfaltigkeit.Immanen- tesSeinundtranszendentesSein.DasimmanenteSeinundder „FlussdesabsolutenBewusstseins“.DasNaturobjektunddie Mannigfaltigkeiten.ImmanenzimengerenundweiterenSinn 62 Nr.5. Zum transzendentalen Idealismus. Aus der Vorlesung „NaturundGeist“.Sommersemester1913 . . . . . . . . . . 73 Nr.6. Aus der Vorlesung „Ausgewählte phänomenologische Probleme“Sommersemester1915 . . . . . . . . . . . . . . 80 §1. DerGegensatzvonImmanenz undTranszendenz.DieRe- levanz der darauf bezüglichen Wesenserörterungen für die FixierungdesFeldesderPhänomenologie . . . . . . . . 80 §2. Das Vernunftbewusstsein und sein Verhältnis zum trans- zendenten Sein als phänomenologisches Problem. Die äu- ßere Wahrnehmung als die letzte Rechtsquelle aller Ver- nunftbehauptungenübertranszendenteDinge . . . . . . 84 §3. Primäre und sekundäre Qualitäten. Stufen der Transzen- denz: die Transzendenz des Wahrnehmungsdinges und die desphysikalischenDinges . . . . . . . . . . . . . . . 87 §4. DasreineWesenderWahrnehmung . . . . . . . . . . . 93 a) DieGegebenheitdesDingesinOrientierungen . . . . 93 b) DaseigentlichGegebeneunddasbloßMitgemeinte . . 95 c) ReellerBestandundintentionalerGegenstand . . . . 100 §5. EigenartderTranszendenzdesDinges . . . . . . . . . . 104 §6. KritikderBilder-undZeichentheorie . . . . . . . . . . 106 §7. DieSeinsartderBewusstseinserlebnisseunddieSeinsartder realenDinge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 §8. AussagenüberWirklichkeitalsAussagenüberBewusstsein 110 §9. DieAbhängigkeitderRealitätvoneinemaktuellenIch . . 112 §10. DieWeltundihreAusweisungineinemErfahrungszusam- menhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 inhalt vii §11. DerUnterschiedzwischenidealemundrealemSeininBezug aufeinausweisendesIch . . . . . . . . . . . . . . . . 120 §12. EinfühlungalsBedingungderMöglichkeiteinerunddersel- benWeltfürmehrereIch . . . . . . . . . . . . . . . . 121 §13. DastranszendentaleBewusstseinalsabsolutesSein . . . . 124 §14. DiephänomenologischeReduktionunddieScheidungzwi- schentranszendentalemundpsychologischemBewusstsein 125 BeilageIV. Argument der Vorlesung vom Sommersemester 1915 alssolipsistischgeführterBeweisfürdentranszendentalenIdea- lismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 Nr.7. DerformalallgemeineBeweisdestranszendentalenIdea- lismusunddieUndenkbarkeitvonrealemSeinohneleibliche Subjektivität. Wesentliche Beziehung der Weltkonstitution zueineroffenenVielheitvonSubjekten.GeburtundTodjedes SubjektsalsapriorischeNotwendigkeiten . . . . . . . . . 132 Nr.8. DieHauptstückefürdenBeweisdestranszendental-phä- nomenologischenIdealismus.DieMöglichkeitoriginärerGe- gebenheit als Korrelatder Existenz einer Gegenständlich- keit überhaupt. Die Äquivalenz von Möglichkeit und Wirk- lichkeitbeideneidetischenGegenständen.DerAnsatzindi- viduellerWirklichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 Nr.9. ArgumentfürdentranszendentalenIdealismus.DieUm- fiktionimZusammenhangmitderLeiblichkeitundderInter- subjektivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151 BeilageV. Korrelation der Existenz einer Natur und der Existenz NaturerfahrenderSubjekte . . . . . . . . . . . . . . . . . 166 BeilageVI. ExistenzderNatur.IdeedesontologischenAn-sichund dasIch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170 Nr.10. Der Kausalschluss von dem unmittelbar gegebenen Be- wusstseinaufeineäussereWelt . . . . . . . . . . . . . . 174 viii inhalt Nr.11. Zur Lehre vom transzendentalen Idealismus. Das Ver- hältnisvonFiktionundErfahrung.Freieunderfahrungsge- bundene Phantasie. Mögliche Welten tatsächlicher Zeitge- genstände und die mit ihnen kompossiblen Erkenntnis- subjekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 Nr.12. ÜberdenBegriffdesAn-sichderrealenObjekte . . . . 191 TEXTKRITISCHERANHANG ZurTextgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197 TextkritischeAnmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199 NachweisderOriginalseiten . . . . . . . . . . . . . . . . . 237 Namenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239 EINLEITUNG DieimvorliegendenBandderHusserlianaveröffentlichtenTexte sind der Erläuterung und dem „Beweis“ einer einzigen These, der These des transzendentalen bzw. phänomenologischen Idealismus, gewidmet. Sie besagt, dass die Existenz von realen Gegenständen unddamitdieExistenzderrealenWeltnichtdenkbaristohneBezug aufeinaktuellerfahrendesBewusstsein.1IndieserEinschränkungauf realestranszendentesSeinundseinenBezugaufaktuellerfahrendes Bewusstsein handelt es sich in den Texten dieses Bandes somit um einen phänomenologischen Idealismus in einemspezifischerenSinn als den, der die allgemeine, auch die idealen Gegenständlichkeiten betreffendeKorrelativitätvonSeinundBewusstseinzumInhalthat und von Husserl insbesondere in späteren Jahren unter dem Titel „transzendentalerIdealismus“vertretenwurde.2 Obwohl Husserl diesen Terminus und ähnliche Termini3 allem Anschein nach erst ab dem Jahr 1918 zur Charakterisierung seiner eigenen philosophischen Position verwendet hat,4 stammen die frü- hesten Texte, in denen er für die genannte „spezielle“ These des phänomenologischen Idealismus argumentiert, aus dem Jahre 1908. Bis 1921 hat Husserl in Forschungsmanuskripten und Vorlesungen nochmehrfachversucht,dieseThesezuerläuternundinFormeines 1 Die folgenden Zitate sind äquivalente Formulierungen dieser These: „Ist kein Bewusstsein,soverliertdasSeinvonrealenTatsachen,vonDingen,vonIchseinen Sinn,undsomitauchdasSeinvonRealitätsformen.“(unten,S.19) “[D]ieAussage ‚DasDingist‘hat[…]keinenSinn,wennmanaktuellesBewusstsein[…]leugnen wollte.“ (unten, S. 64) „Der transzendentale Idealismus sagt: Eine Natur ist nicht denkbarohnemitexistierendeSubjektemöglicherErfahrungvonihr;esgenügennicht möglicheErfahrungssubjekte.“(unten,S.156). 2 Vgl.z.B.EdmundHusserl,CartesianischeMeditationenundPariserVorträge,Hus- serlianaI,hrsg.vonStephanStrasser,DenHaag1950,S.116–121. 3 Seinen Idealismus nennt Husserl auch präzisierend „phänomenologischen“, „transzendental-phänomenologischen“ oder „phänomenologisch-transzendentalen Idealismus“.Vgl.unten,S.60wieauch146indenTextkritischenAnmerkungen. 4 Unten,S.146.BeidieservermutlicherstenVerwendungdesTerminushatHusserl allerdingsdieallgemeineThesederKorrelativitätvonSeinundBewusstseinimSinn. x einleitung Beweises zu begründen.1 Diese Versuche kommen im vorliegenden BandinchronologischerAnordnungzurVeröffentlichung. * Der von Husserl in seinen 1913 publizierten Ideen2 vertretene transzendental-phänomenologische Idealismus stieß bei seinen da- maligen Göttinger Schülern und den Münchener Phänomenologen aufheftigeAblehnung.3IhnenalsüberzeugtenRealisten,dieHusserls Antipsychologismus in den Logischen Untersuchungen als „Wende zum Objekt“4 verstanden und in Folge davon die Phänomenologie 1 Viele dieser Texte entstammen Manuskripten des Konvoluts B IV 6. Auf dem UmschlagnotierteHusserl:„1908–1924.ZurLehrevomtranszendentalenIdealismus, aberauchBlätterüberdenWidersinndestranszendentalenRealismus“.Einesdieser Manuskripte aus dem Jahre 1924 (B IV 6/48–58), das sich nicht ausdrücklich mit demtranszendentalemIdealismusauseinandersetzt,wurdeinEdmundHusserl:Zur PhänomenologiederIntersubjektivität.TexteausdemNachlass.ZweiterTeil:1921–1928, HusserlianaXIV,hrsg.vonIsoKern,DenHaag1973alsTextNr.17veröffentlicht. 2 EdmundHusserl,IdeenzueinerreinenPhänomenologieundphänomenologischen Philosophie. Erstes Buch: Allgemeine Einführung in die reine Phänomenologie. 1. Halbband:Textder1.–3.Auflage,HusserlianaIII/1,neuhrsg.vonKarlSchuhmann, DenHaag1976. 3 ZudendamaligenKontroversenumHusserlsIdealismussieheEdithStein,Aus dem Leben einer jüdischen Familie (Werke Bd. VII) Leuven/Freiburg 1965, S. 174 sowie den Entwurf eines Briefes von Roman Ingarden an Husserl vom Juli 1918 (in: Edmund Husserl: Briefwechsel,Husserliana DokumenteIII, in Verbindungmit ElisabethSchuhmannhrsg.vonKarlSchuhmann,Dordrecht/Boston/London1994,Bd. III:DieGöttingerSchule,S.183–199).Vgl.auchseine„BemerkungenzumProblem ‚Idealismus-Realismus“,inFestschrift,EdmundHusserlzum70.Geburtstaggewidmet. ErgänzungsbandzumJahrbuchfürPhilosophieundphänomenologischeForschung, 1929,S.159–190.SiehefernerHedwigConrad-Martius,SchriftenzurPhilosophie,Drit- terBand,München1965,S.394–396.–IneinemBriefvom13.Dezember1922schreibt HusserlanWinthropPickardBell:„EsgiebtjetztinallerPhänom(cid:2)enologie(cid:3)nichts, wasmirsosicherwäre,wieder‚transc(cid:2)endentale(cid:3)Idealismus‘derPhänomenologie –dendie‚Münchener‘Phänomenologengruppeablehnt,wies(cid:2)einer(cid:3)z(cid:2)eit(cid:3)auchder guteReinach.“(HusserlianaDokumenteIII:BriefwechselBd.III:DieGöttingerSchule, S.46).Vgl.auchHusserlsBriefvom3.März1933anDanielMartinFeuling;darin erklärterrückschauend:„dasssie[ReinachundseineFreunde]mireineinden‚Ideen‘ plötzlichnachkommendeUmkippungineinenIdealismuszumuten,densiezudemvon dentraditionellenIdealismennichtzuscheidenwissen“(HusserlianaDokumenteIII: BriefwechselBd.VII:Wissenschaftlerkorrespondenz,S.88). 4 Vgl.hierzuHerbertSpiegelberg,ThePhenomenologicalMovement.AHistorical Introduction. Third Revised and Enlarged Edition, with the Collaboration of Karl Schuhmann,TheHague/Boston/London1982,S.168.

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