Transnationales Strafrecht /Transnational Criminal Law ISBN 978-3-8305-1760-3 Albin Eser Transnationales Strafrecht/ Transnational Criminal Law Gesammelte Beiträge/ Collected Publications Zusammengestellt und herausgegeben/ Selected and edited von / by Prof. Dr. Günter Heine, Prof. Dr. Björn Burkhardt, Prof. Dr. Walter Gropp dr BWV (cid:127) BERLINER WISSENSCHAFTS-VERLAG Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-8305-1760-3 © 2011 BWV (cid:127) BERLINER WISSENSCHAFTS-VERLAG GmbH, Markgrafenstraße 12-14, 10969 Berlin E-Mail: [email protected], Internet: http://www.bwv-verlag.de Printed in Germany. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der photomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. GELEITWORT DER HERAUSGEBER Nicht selten wird mit der Herausgabe eines Sammelbandes die Vorstellung verbunden, dass damit das Resümee eines Lebenswerkes gezogen werde. Den Anlass bildet meist ein hoher runder Geburtstag, der die Publikation einer solchen Bestandsaufnahme rechtfertigen könn- te. Beides würde dem Menschen Albin Eser kaum gerecht. Zwar ist das Transnationale Straf- recht, dessen Veröffentlichung in einem Sammelband hier ansteht, in der Tat ein besonde- rer SChwerpunkt in seinem weitgespannten wissenschaftlichen Oeuvre. Auch umfassen die hier vorgelegten 31 Beiträge die Spanne von weit mehr als einem halben Berufsleben, beginnend 1985, so dass wahrlich von einem repräsentativen Kernstück gesprochen werden könnte. Indes weist bereits der Umstand, dass rund 40 % der Aufsätze nach der Emeritie- rung Albin Esers (2003, im Alter von 68 Jahren) entstanden sind, darauf hin, dass formale Zäsuren seinem Leben im Dienste der Wissenschaft nicht gerecht würden und dass dieses Datum anstatt zu der von Albin Eser „erhofften Entlastung" (in Hilgendorf [Hrsg.], Die deutschsprachige Strafrechtswissenschaft in Selbstdarstellungen, 2010, S. 89) gleichsam zu einem wissenschaftlichen Durchstart genutzt wurde (dem die Ernennung zum Ad-Litem- Richter am Internationalen Jugoslawien-Strafgerichtshof in Den Haag [2004-2006] zusätz- lichen Schub verliehen haben dürfte). Hinzu kommt, dass nach der Einschätzung Albin Esers gerade im Transnationalen Strafrecht ein besonderer Nachholbedarf darin besteht, das Recht auf die von ihm verfochtene „Kohominität", also das Mit-Mensch-Sein als Leit- funktion, einzustellen (Eser, a.a.O., S. 108-114). Dass deshalb die Feder Albin Esers weiter intensiv die „Vision einer 'menschengerechten' Strafjustiz" (Eser, a.a.O., S. 100) verfolgen wird, steht außer Frage. Dies alles veranlasst uns, ihm dieses Teilstück seines vielschichti- gen und -gestaltigen Forschungsfeldes zum 76. Geburtstag mit Glückwünschen, die nicht bloß aus Bern, Mannheim und Gießen, sondern von Herzen kommen, zu überreichen. So gesehen stellen die hier zusammengefassten Beiträge eine nach wie vor im Wachsen begriffene Säule seines Gesamtwerkes dar, der weitere hinzugefügt werden mögen. Be- kanntlich hat sich der Blick über die nationalen Grenzen des Strafrechts hinaus, traditionell pauschal als Internationales Strafrecht bezeichnet, gerade durch die Bemühungen Albin Esers präzisiert. Dem tragen wir dadurch Rechnung, dass wir dieses Gebiet nach Ideen des Autors aufteilen in (I) Strafrechtsvergleichung, (II) Transnationales Strafanwendungsrecht, (III) Internationale Zusammenarbeit in Strafsachen und (IV) Völkerstrafrecht. Gerade in den Beiträgen von Albin Eser wird deutlich, dass es sich dabei nicht unbedingt um fixe Kategorien handelt, sondern vielerlei Wechselbezüglichkeiten und Grenzüberschreitungen existieren (müssen). Die äußere Gestaltung des Bandes folgt dieser Aufteilung. Dabei sind die einzelnen Beiträ- ge in der ursprünglichen Fassung unverändert abgedruckt worden. Aus technischen Grün- den mussten freilich gelegentlich die ursprünglichen Verweise auf Randnummern an die Gestaltungsvorlagen dieses Werkes angepasst werden (Verweise auf Gliederungspunkte oder Fußnoten). Innerhalb der vier Leitgebiete orientiert sich die Reihenfolge an sachlichen Gesichtspunkten; allgemeinere Themen sind den besonderen vorangestellt. Sämtliche Fundstellen, auch alle Übersetzungen, sind im Inhaltsverzeichnis vermerkt, das den Leser geleiten möge. VI (cid:9) Geleitwort der Herausgeber Den Band schließt ein Gesamtschriftenverzeichnis mit Stichtag 30.11.2010 ab. Vorange- stellt ist eine — abgesehen von Übersetzungen, Nachdrucken, Rezensionen und Geleitwor- ten — vollständige Liste mit Veröffentlichungen zur hier vorgelegten Thematik. Auch diese Liste folgt sachlichen Kriterien. Für die verlegerische Betreuung haben wir Herrn Volker Schwarz, Geschäftsführer des Berliner Wissenschafts-Verlags, Frau Dorit Weiske und Frau Brigitta Weiss sehr herzlich zu danken. Besser können sich Herausgeber schwerlich beraten und unterstützt sehen. Unser Dank gilt zudem den über die ganze Welt verstreuten Verlagen der Erstveröffentli- chung des jeweiligen Beitrages für die Erteilung der — nicht immer leicht zu erlangenden — Abdruckgenehmigung. Besonderer Dank zu sagen ist ferner dem Heer derjenigen, die an der Vorbereitung des Werkes bis zur Drucklegung organisatorisch, technisch oder im We- ge von mühevollen Korrekturarbeiten beteiligt waren. Es sind dies vor allem die Damen, und Herren Rechtsanwalt Friedrich Frank, stud. iur. Sonja Frei, MLaw Nils Grehn, Rechts- anwalt Christoph Ringelmann, Rechtsanwältin Petra Schoenmakers, stud. iur. Janine Sivec, stud. iur. Michael Suter, Rechtsanwältin Monika Zürcher-Rentsch. ' Bern, Mannheim, Gießen, im Dezember 2010 (cid:9) GÜNTER HEINE BJÖRN BURKHARDT (cid:9) WALTER GROPP EDITORS' INTRODUCTION* It is not unusual that a publication of a collection of texts aspires to be a resume of the author's life work. The occasion, which could justify the publication of such material, is usually an advanced birthday expressed in nice round numbers. But neither would do justice to someone like Albin Eser. Transnational Criminal Law, or course, which is to be published in this collection, is in fact a major fo,cus of his broad scientific oeuvre. In addition, the 28 contributions included herein, -the first of which was published in 1985, span more than half of his professional life, so that one can truly speak of a representative kernel. Moreover, the fact that 40% of the essays were written after Albin Eser became Professor emeritus in 2003 at the age of 68, is an indication that such formal caesurae are irrelevant to his life in the service of science, and that this date, instead of bringing the „welcome 1-eherAlbin Eser once desired (in Hilgendorf [Hrsg.], Die deutschsprachige Strafrechtswissenschaft in Selbstdarstellungen, 2010, p. 89), served at the same time as a scientific jumpstart (sparked, additionally, by his nomination as ad litern judge at the International Criminal Tribunal for the Former Yugoslavia in The Hague, where he served from-2004 to 2008). In addition, Albin Eser is of the opinion that there is a long overdue need to adjust transnational criminal 1,Tv to the winciple of „Kohominität", that is, of human cohabitation, which he has advocated (Eser, op cit., pp..108-114). It is thus beyond doubt, that Albin Eser's pen will continue to intensively pursue the „vision of a criminal justice which is just and humane (menschengerecht) (Eser, op cit, p. 100). All this has led us to congratulate him and present him an his 76th birthday with this compo- nent of his multi-layered and multi-formed field of research, not only from Bern, Mann- heim and Giessen, but from our hearts. From this perspective, the contributions we have collected here constitute a column of his life's work which is still growing and can be further supplemented. It is well-known that the view across the national borders of the criminal law, which has traditionally referred to globally as „international criminal law" has become more discriminating through the ef- forts of Albin Eser. We take account of this by dividing this material, following the ideas of the author, into the following categories: (I) comparative criminal law, (II) transnational criminal jurisdiction, (III) international cooperation in criminal matters and (IV) interna- tional criminal law. However, in the contributions of Albin Eser it becomes clear, that we are not dealing with fiXed categories, but that there are, of necessity, manifold interrelation- ships and bordercrossings. The external form of the volume follows this division. At the same time, the individual contributions are published unedited as they originally appeared. For technical reasons, the original citations to margin numbers had to be adapted to the design template of this work (references to outline points or footnotes). Within the four main topics, the sequence is oriented to concrete aspects; more general themes precede those which are more specific. All sources and all translations are mentioned in the table of contents, which serves as a guide for the reader. Translation by STEPHEN C. THAMAN, Saint Louis University School of Law, MO USA. VIII (cid:9) Editors' Introduction The volume concludes with a complete bibliography of all his writings up until November 30, 2010. At the beginning is a complete list of publications related td the topic at hand- except for translations, reissues, critiques or introductions. This list also is organized ac- cording to concrete criteria. We would like to sincerely thank Volker Schwarz, Director of the Berliner Wissenschafts- Verlag, Dorit Weiske and Brigitta Weiss for their help with the publication. Editors could only with difficulty find better counsel and support. In addition we would like to thank the original publishers of the respective works in all parts of the globe for granting us the sometimes difficult to obtain permission to republish them. Special thanks is owed, as well, to the army of those who participated in the organizational, technical and arduous editorial preparation of the work for publication. They are, above all, lawyers Friedrich Frank, Christoph Ringelmann, Petra Schoenmakers and Monika Zürcher-Rentsch, law students Sonja Frei, Janine Sivec and Michael Suter, and master of law Nils Grehn. December 2010, Bern, Mannheim, Gießen (cid:9) GÜNTER HEINE BJÖRN BURKHARDT (cid:9) WALTER GROPP INHALTSVERZEICHNIS STRAFRECHTSVERGLEICHUNG / COMPARATIVE LAW (cid:9) 1 FUNKTIONEN, METHODEN UND GRENZEN DER STRAFRECHTSVERGLEICHUNG (cid:9) 3 AKTUELLE PERSPEKTIVEN TRANSNATIONALEN STRAFRECHTS (cid:9) 27 REFLEXIONEN ZUM PROZESSSYSTEM UND VERFAHRENSRECHT INTERNATIONALER STRAFGERICHTSBARKEIT (cid:9) 44 COLLECTION AND EVALUATION OF EVIDENCE IN COMPARATIVE PERSPECTIVE (cid:9) 61 HUMAN RIGHTS GUARANTEES FOR CRIMINAL LAW AND PROCEDURE IN THE EU- CHARTER OF FUNDAMENTAL RIGHTS (cid:9) 68 JUSTIZIELLE RECHTE [ARTIKEL 47 BIS 50 EU - GRUNDRECHTE CHARTA] (cid:9) 93 TRANSNATIONALES STRAFANWENDUNGSRECHT / EXTERRITORIAL APPLICATION OF NATIONAL LAW (cid:9) 161 DIE ENTWICKLUNG DES INTERNATIONALEN STRAFRECHTS IM LICHTE DES WERKES VON HANS-HEINRICH JESCHECK (cid:9) 163 GRUNDLAGEN UND GRENZEN „STELLVERTRETENDER STRAFRECHTSPFLEGE" (§ 7 ABS. 2 NR. 2 STGB) (cid:9) . (cid:9)183 FOR UNIVERSAL JURISDICTION: AGAINST FLETCHER'S ANTAGONISM (cid:9) 203 DAS „INTERNATIONALE STRAFRECHT" IN DER RECHTSPRECHUNG DES BUNDESGERICHTSHOFS (cid:9) 225 VÖLKERMORD UND DEUTSCHE STRAFGEWALT (cid:9) 245 NATIONAL JURISDICTION OVER EXTRATERRITORIAL CRIMES WITHIN THE FRAMEWORK OF INTERNATIONAL COMPLEMENTARITY (cid:9) 267 INTERNET UND INTERNATIONALES STRAFRECHT (cid:9) 280 INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT IN STRAFSACHEN / INTERNATIONAL COOPERATION IN CRIMINAL MATTERS (cid:9) 303 BASIC ISSUES OF TRANSNATIONAL COOPERATION IN CRIMINAL CASES (cid:9) 305 X (cid:9) Inhaltsverzeichnis COMMON GOALS AND DIFFERENT WAYS IN INTERNATIONAL CRIMINAL LAW (cid:9) 317 WEEGGEE UND HÜRDEN TRANSNATIONALER STRAFRECHTSPFLEGE IN EUROPA (cid:9) 326 INTERLOKALES „NE BIS IN IDEM" IN EUROPA? (cid:9) 347 VÖLKERSTRAFRECHT / SUPRANATIONAL CRIMINAL JUSTICE ..371 TOWARDS AN INTERNATIONAL CRIMINAL COURT (cid:9) 373 DAS INTERNATIONALE-MILITÄRTRIBUNAL VON NÜRNBERG AUS DEUTSCHER PERSPEKTIVE (cid:9) 394 AUF DEM WEG ZU EINEM INTERNATIONALEN STRAFGERICHTSHOF (cid:9) 402 ,-- INDIVIDUAL CRIMINAL RESPONSIBILITY [ART. 25 ROME STATUTE] (cid:9) 430 MENTAL ELEMENTS - MISTAKE OF FACT AND MISTAKE OF LAW [ARTICLES 30 AND 32 ROME STATUTE] (cid:9) 476 GROUNDS FOR EXCLUDING CRIMINAL RESPONSIBILITY* [ARTICLE 31 ROME STATUTE] (cid:9) 526 „DEFENCES" IN WAR CRIME TRIALS (cid:9) 562 I HARMONISIERTE UNIVERSALITÄT NATIONALER STRAFGEWALT - (cid:9) 579 DAS ROM-STATUT DES INTERNATIONALEN STRAFGERICHTSHOFS ALS HERAUSFORDERUNG FÜR DIE NATIONALE STRAFRECHTSPFLEGE (cid:9) 594 THE „ADVERSARIAL" PROCEDURE: A MODEL SUPERIOR TO OTHER TRIAL SYSTEMS IN INTERNATIONAL CRIMINAL JUSTICE? (cid:9) 612 ZUR SCHLÜSSELROLLE DES ANKLÄGERS FÜR DIE INTERNATIONALE STRAFJUSTIZ (cid:9) 633 VERTEIDIGUNG IN DER INTERNATIONALEN STRAFGERICHTSBARKEIT (cid:9) 647 WHERE THE WORLD SEEKS REDRESS (cid:9) -673 HERAUSFORDERUNGEN UND HÜRDEN INTERNATIONALER STRAFGERICHTSBARKEIT AUF DEM WEG ZU EINEM KANTISCHEN WELTBÜRGERRECHT? (cid:9) 677 AUSWAHL WEITERER VERÖFFENTLICHUNGEN / SELECTION OF FURTHER PUBLICATIONS (cid:9) 683
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