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Transaktionskostenrechnung und Unternehmensstrategie PDF

339 Pages·2001·7.299 MB·German
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Osterheld Transaktionskostenrechnung und Unternehmensstrategie GABLER EDITION WISSENSCHAFT Schriften zum Produktionsmanagement Herausgegeben von Professor Dr. Herfried Schneider und Professor Dr. Reinherd Haupt Die Reihe präsentiert Forschungsergebnisse aus dem Bereich des Produktionsmanagement. Mit einem weitgefassten Verständnis von Produktion als Prozess der Erstellung von Sechgütern und Dienstleistungen, einschließ lich der notwendigen Vorbereitungsprozesse, sollen die Beiträge die integrativen Aspekte des Produktionsmanagement hervorhe ben und sowohl theoriegeprägte wie praxisbezogene Disserta tionen, Habilitationen und Forschungsberichte einbeziehen. lngo Osterheld Transaktionskosten rechnung und Unternehmens strategie Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Reinhard Haupt Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1 . AuAage September 2001 Alle Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 2001 Ursprünglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden, und Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden, 2001 Lektorat: Ute Wrosmonn / Gereon Roeseling Der Gabler Verlog und der Deutsche Universitäts-Verlag sind Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmonnSpringer. [email protected] www.gabler.de www.duv.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechdich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des V~rloges unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarl>eitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrouchsnomen, Handelsnomen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Nomen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. ISBN 978-3-8244-7421-9 ISBN 978-3-322-97823-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-97823-3 Geleitwort Das betriebliche Rechnungswesen hat im Laufe des 20. Jahrhunderts einen an spruchsvollen Entwicklungsstand, besonders in der Tradition der deutschsprachigen Managementlehre, hervorgebracht. Ohne Frage liefert es heute fundierte Informati onssysteme für die operative Unternehmenssteuerung. Aber zugleich weist es auch ein auffälliges Defizit an Entscheidungsunterstützung für das strategische Manage ment auf. Bei der Bearbeitung von Gegenwarts-Geschäftsfeldern kann man viel un mittelbarer auf quantitative Informationsgrundlagen zurückgreifen, als dies beim Auf spüren von zukunftsorientierten Erfolgspotentialen möglich ist. Bietet der Rahmen der Transaktionskostentheorie einen Anknüpfungspunkt für einen "decision support" strategischer Fragestellungen? Diese Problematik stellt eine erste Begründung für die vorliegende Thematik dar. Darüber hinaus legitimiert sich diese Schrift mit dem offensichtlichen Mißverhältnis zwischen der theoretischen Ausgereiftheil und dem empirischen Nachholbedarf insti tutionenökonomischer Ansätze. Gerade das Transaktionskostenkonzept hat ein reichhaltiges Spektrum abstrahierender Auseinandersetzungen hervorgebracht - aber auch eine unübersehbare Lücke im Blick auf seine numerische Operationalisie rung zurückgelassen. Diese Herausforderung einer quantitativen Bestätigung der Transaktionskostentheorie begründet ein weiteres Anliegen dieser Arbeit. ln einem Überblick über markante Entwicklungsschritte der akademischen Kosten tradition lassen sich "retrospektiv", "prospektiv" und "antizipativ" orientierte Kostenpa radigmen voneinander abgrenzen. Dieser Dreiklang der kostenrechnerischen Cha rakterisierung entspricht einer Bedeutungsverlagerung von der Kostenkalkulation über die Kostentheorie zum strategischen Kostencontrolling. Gerade die antizipative Schule bezieht sich auf gegenwärtige Umbrüche und Megatrends in den Unterneh merischen Umfeldbedingungen, die zu besonderen Kostenstrukturveränderungen führen. So wirken sich etwa kürzere Produktlebenszyklen, neue Technologien (z. B. flexible Automation), gewandelte Organisationsformen (z. B. Fertigungsinsel) in ei nem steigenden Anteil an Gemeinkosten aus. Diesem zu begegnen, erfordert strate gische, vorausschauende, anpassungsfähige Koordinationsmechanismen. Der stra tegische Bedarf der Kostenrechnung äußert sich darüber hinaus im Ausweis zukünf tiger Erfolgspotentiale (Marktpositionen, Produktentwicklungen, Know-how usw.) statt in der reinen Wiedergabe vergangenheitsorientierter Erfolgsindikatoren. Ähnlich wie die Prozeßkostenrechnung, die Lebenszyklusrechnung und die Zielkostenrechnung bemühen sich auch die institutionenökonomischen Ansätze der Theorie der Unter nehmung, insbesondere die Transaktionskostentheorie, diesem strategischen Anlie gen der Kostenrechnung gerecht zu werden. lngo Osterheld gelangt in einer umfassenden Auswertung der empirischen For schung zur Transaktionskostenrechnung zu dem wichtigen Ergebnis, daß der Ansatz bisher nur eher indirekt verifiziert worden ist, wenn etwa, am Beispiel der "make-or buy"-Problematik, die empirische Überlegenheit des "Marktes" gegenüber der "Hie rarchie" oder umgekehrt in Abhängigkeit von unterschiedlichen Ausprägungen der Transaktionskosten-Determinanten (z. B. Spezifität, Unsicherheit u.a.) beobachtet wird. Diese Erkenntnis fördert ein Defizit an quantitativer Formalisierung eines Transaktionskostenrechnungssystems zutage. Diesem Defizit versucht Osterheld gerecht zu werden: Am Fallbeispiel eines empirischen Unternehmensakquisitions problems wird ein Vorschlag für die Operationalisierung einzelner Transaktionsko stenarten (Informations-, Entscheidungs-, Anbahnungskosten u. a.) entwickelt. Mit der vorliegenden Schrift will und kann lngo Osterheld keine empirische Bestäti gung des Transaktionskostenansatzes liefern - dazu müßte ein Querschnitt- oder Designvergleich, d. h. am Beispiel dieses Falles eine Gegenüberstellung der transak tionskostenmäßigen Konsequenzen von Akquisition und Nichtakquisition, vorge nommen werden. Aber unterhalb eines solchen weitreichenden Anspruchs verdient die Arbeit als ein exemplarischer, innovativer und begründeter Ansatz einer numeri schen Quantifizierung von Transaktionskosten und von deren Extraktion aus dem Rechnungswesen in die Fachdiskussion eingeführt zu werden. Reinhard Haupt VI Vorwort Die vorliegende, an der Friedrich-Schiller-Universität Jena erarbeitete Dissertation setzt sich mit der aktuellen Diskussion um einen konzeptionellen Stillstand im be trieblichen Rechnungswesen auseinander. Den Untersuchungsgegenstand der Ar beit stellt die Beschäftigung mit der Frage dar, ob die Transaktionskostenrechnung ein mögliches Instrument für eine in der Literatur geforderte proaktive Kostenrech nung mit mehrperiodischem Horizont darstellen kann. Folglich analysiert die Arbeit (Transaktions-)Kosteninformationen in einem strategischen Kontext. Aus einem zu erarbeitenden Operationalisierungsvorschlag sollen Ansatzpunkte für eine transakti onskostenorientierte quantitative Behandlung von strategischen Problemen abgelei tet werden. Dieser theoretische Vorschlag zur Quantifizierung von Transaktionsko sten wird im Rahmen einer Fallstudie empirisch umgesetzt. Mein Dank an dieser Stelle gilt allen, die mich bei der Fertigstellung der Arbeit, beim Bestehen der Rigorosa und der erfolgreichen Verteidigung vielfältig unterstützt ha ben. Aufrichtig bedanken möchte ich mich insbesondere bei meinem akademischen Leh rer Herrn Prof. Dr. Reinhard Haupt, der den langen und beschwerlichen Weg immer wieder gefördert hat, Geduld mit seinem "Externen" bewies und der mir als Mensch und Christ in vieler Hinsicht ein Vorbild geworden ist. Frau Prof. Dr. Dorothea Aleweil danke ich für die Übernahme des Korreferats und für die zügige Erstellung des Zweitgutachtens. Da die Arbeit berufsbegleitend entstand, möchte ich meinen ehemaligen Kollegen Herrn Dipi.-Kfm. Michael Körber und Herrn Harald Kroeger danken. Ohne Ihre un konventionelle Hilfe wäre die aufwendige Generierung der zum Teil sehr sensiblen Daten für die empirische Analyse noch schwieriger geworden. Herrn Victor Dziura danke ich in seiner Funktion als Geschäftsführer ganz besonders für sein persönli ches Engagement, für sein ungewöhnliches Verständnis und für den Freiraum, den er mir bei der Fertigstellung der Arbeit einräumte. ln der familiären Sphäre schließlich geht mein erster Dank an meine lieben Eitern, vor allem an meinen Vater, der mich mannigfaltig unterstützt hat. Obwohl ich nicht Chemie an seinem Lehrstuhl studierte, so hoffe ich doch sehr, ihn mittlerweile davon überzeugt zu haben, daß es sich bei meinem Studienfach nicht um "brotlose Kunst" handelt. Mein besonderer Dank aber gilt meiner lieben Ehetau Marianne. Ohne Ihren persön lichen Verzicht auf jeden Urlaub, Ausflug und vieles andere mehr über sechs lange Jahre hinweg, ohne Ihre tägliche Unterstützung ("jetzt gehe endlich an den Schreib tisch"), ohne die Schaffung einer lebendigen Arbeitsumgebung mit unserer Tochter Dorothea und ohne das geduldige Ertragen meiner Person hätte ich nie die Kraft aufgebracht, das Begonnene erfolgreich zu beenden. lngo Osterheld Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis XI Abkürzungsverzeichnis XIII 1. Problemstellung und methodisches Vorgehen 1 2. Kostenrechnung und strategische Unternehmensplanung 5 2.1. Entwicklungslinien der Kostenlehre 5 2.2. Problembereiche der traditionellen Kostenrechnung und Anpassungserfordernisse an veränderte Bedingungen 11 2.3. Erweiterung der traditionellen um eine strategie orientierte Kostenrechnung 25 2.4. Theorie der strategischen Unternehmensplanung 31 2.4.1. Begriffliche und methodische Grundlagen 32 2.4.2. Ein strategischer Bezugsrahmen 49 3. Ausgewählte Ansätze der Kostenrechnung als strategie orientierte Informationsinstrumente 69 3.1. P rozeßkostenrech n u ng 69 3.2. Lebenszykluskostenrechnung 72 3.3. Target Casting 76 3.4. Zusammenfassende Beurteilung und Einordnung der Instrumente 78 4. Die Transaktionskostentheorie 85 4.1. Zur Genese der Neuen Institutionenökonomik 85 4.2. Der Transaktionskostenansatz 92 4.2.1. Elemente der Transaktionskostentheorie 95 4.2.1.1. Die Transaktion als Basisobjekt der Analyse 96 4.2.1.2. Transaktionskosten und Transaktionskostenarten 101 4.2.1.3. Kosteneinflußgrößen von Transaktionen 111 4.2.2. Zu einer Typologie unterschiedlicher Koordinations formen 129 4.3. Rezeption und Kritik 133 5. Die Transaktionskostentheorie und strategische Fragestellungen 139 5.1. Zur theoretischen und empirischen Relevanz des Transaktionskostenansatzes in der Literatur 139 5.2. Die Transaktionskostenrechnung als strategie orientiertes Informationssystem 155 IX 5.2.1. Zwecke einer Transaktionskostenrechnung 156 5.2.2. Vorhandene Ansätze 158 5.2.3. Eigener Vorschlag für die Ausgestaltung einer Transaktionskostenrechnung 164 5.2.3.1. Dekomposition zur Identifikation einzelner Transaktionen 172 5.2.3.2. Die Bewertung von Transaktionen 180 5.2.4. Zusammenfassende Beurteilung des Operationalisierungsvorschlages 183 6. Der theoretische Input einer transaktionskostenorientierten Kostenrechnung beim Aufbau von Erfolgspotentialen 185 6.1. Die kostentreibenden Faktoren als Informationsgrundlage 185 6.2. Der Problembereich Komplexität als ausgewählter Ansatzpunkt im Rahmen der strategischen Planung 189 6.2.1. Normung 194 6.2.2. Vertikale Integration 198 6.2.3. Hybride Kooperationsformen 208 6.3. Anspruch und Realität: Ein Resümee 218 7. Der Einsatz des Operationalisierungsvorschlages im Rahmen eines strategischen Planungsprozesses an einem Beispiel der Papierindustrie 225 7 .1. Zielsetzung und Methodik der Analyse 225 7.2. Der strategische Planungsprozeß 227 7 .2.1. Ausgangssituation und Problem der Unternehmung 227 7.2.2. Strategische Analyse und strategische Entscheidung 231 7.3. Empirische Anwendung des Operationalisierungs- vorschlages 235 7 .3.1. Aufgabenanalyse und Transaktionsidentifikation 236 7.3.2. Quantifizierung der Transaktionskosten 243 7.4. Analyse der Ergebnisse 254 7 .4.1. Vergehensweise und Erwartungen 254 7 .4.2. Ergebnisse aus theoretischer und praktischer Perspektive 256 8. Zusammenfassung und Ausblick 279 Literaturverzeichnis 283 Anhang 309 X

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